Wie unterscheiden sich Eingabestifte für Tablets und Smartphones?
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Details
Technologien im Vergleich
Resistives Setup | Kapazitives Setup | Hybrides Setup | |
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Bedienung | Mit Finger oder jedem Gegenstand (mit kratzfreier Spitze) bedienbar | Nur mit Finger oder elektrisch leitenden Objekten (deren leitende Berührungsfläche Fingerdicke hat – also bspw. kapazitive Stifte) | Gerät kann zwischen Finger und Stift unterscheiden. Es werden nur induktive Stifte erkannt (proprietäre Technologien) |
Funktionsweise | Bildschirm reagiert nur auf Druck (ähnlich wie einen Knopf zu drücken) | Leitfähige Schicht im Bildschirm, Berührung verursacht Entladung an Fingerposition (egal wie stark gedrückt wird) | Zwei verschiedene leitfähige Schichten im Bildschirm (kapazitive Schicht und induktive Schicht). |
Vorteile | + Eingabe funktioniert mit jedem Gegenstand und Finger | + Kapazitive Stifte funktionieren auf fast jedem Touchscreen | + Man kann beim Schreiben die Hand auflegen, da in Schreibhaltung alle Berührungen ignoriert werden + Natürliches Schreibgefühl durch Druckmessung + Hover-Funktion erlaubt Zusatzfunktionen einzublenden + Manche Hersteller ermöglichen sogar Neigungswinkel zu nutzen |
Nachteile | - Kein natürliches Schreibgefühl - Stärke des Aufdrückens wird nicht erkannt (ggf. Verlust von Linienteilen beim Schreiben) - Beim Schreiben kann die Hand nicht aufgelegt werden, da das Gerät nicht zwischen Handballen, Finger und Stift unterscheiden kann - Eher unpräzise - Wischgesten kaum möglich, es ist eher ein „Knöpfedrücken“ | - Kein natürliches Schreibgefühl - Stärke des Aufdrückens wird nicht erkannt (ggf. Verlust von Linienteilen beim Schreiben) - Beim Schreiben kann die Hand nicht aufgelegt werden, da das Gerät nicht zwischen Handballen, Finger und Stift unterscheiden kann - „Fat Finger/Pen Problem“: Stiftdicke behindert die Sicht auf das Geschriebene (manche Hersteller haben Workaround gefunden) | - Herstellerabhängigkeit durch proprietäre Technologie |
Fazit
Wer ein möglichst natürliches Schreibgefühl haben möchte, kommt an hybriden Setups nicht vorbei. Hier gibt es eine stetig wachsende Anzahl an Geräten auf allen Plattformen. Für Android werde ich die Liste verfügbarer Geräte unter diesem Link regelmäßige aktualisieren: https://mind-objects.com/?p=43 für iOS sollte man darauf achten, dass das Gerät den Apple Pencil unterstützt und für die Windowsplattform gibt es von Microsoft selbst sowie nahezu allen großen Herstellern hybride Setups.
Software
In den nächsten Jahren wird die Anzahl der hybriden Geräte deutlich zunehmen, da mit diesen eine gesteigerte Produktivität im Arbeits- und Ausbildungsalltag möglich wird – wenn man sie mit der richtigen Software nutzt. Da die Geräte zwischen Stift und Finger unterscheiden können, ergeben sich interessante Nutzungsszenarien für das visuelle Denken und Erklären. Die im Video genutzte Software Mind-Objects Think Visual (www.mind-objects.de) bietet durch die Unterscheidung zwischen Finger und Stift die Möglichkeit, sehr einfach Gedanken zu visualisieren und zu strukturieren: mit dem Stift zeichnet man ausschließlich, während man mit dem Finger Elemente auswählt und verschiebt.
Zum Autor
Dr.-Ing. Marius Brade, begeisterter Visual-Thinker, ist spezialisiert auf User-Experience Design. Er beschäftigt sich seit 2009 mit stiftbasierter Interaktion - erst nebenberuflich, dann in seiner Forschung an der TU Dresden und nun mit einem eigenen Start-Up www.mind-objects.de. Seine Vision ist Gedanken durch clever gestaltete Software als Objekte „be-greifbar“ und semantisch nutzbar zu machen.