Wie gut die KI in TaoTronics Soundliberty 79 zurechtkommt
Vor knapp 5 Monaten haben wir über die In-Ear-Bluetooth-Ohrhörer Soundliberty 53 (TT-BH053) von Taotronics berichtet, nun ist das Modell Soundliberty 79 (TT-BH079) erschienen, welches wir ebenfalls für einen kurzen Test zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Die Soundliberty 79 werden ähnlich wie die Soundliberty 53 in einer kleinen Papierschachtel geliefert, zusammen mit der magnetischen Ladebox, einem USB-Typ-C-Kabel (statt dem Micro-USB-Kabel beim Vorgängermodell) und einer Kurzanleitung. Äußerlich sind sie kompakter, sowohl die In-Ear-Ohrhörer selbst, die statt der länglichen Bauform nun rundlicher sind, als auch die geschrumpfte Ladestation, die anhand von vier LEDs den Ladestand anzeigt. Auf den In-Ears selbst ist ebenfalls eine blaue LED als Statusanzeige vorhanden. Der Sitz ist vergleichbar gut, für kleinere Ohren fühlen sich die neuen Ohrhörer allerdings größer an, als beim Soundliberty 53. Im Lieferumfang sind noch weitere Gummi-Halterungen ohne die Haken inkludiert, falls der perfekte Sitz mit den normalen Gummis noch nicht ganz gefunden wurde. Für die Gehörgänge werden wie üblich Ohrpolster in drei verschiedenen Größen angeboten.
Die Ladestation kann mit ihrem 300 mAh großen Akku die Ohrhörer bis zu dreimal mit ihrer Kapazität aufladen. Auch der Akku der In-Ears sollen mit 8 Stunden einen um 3 Stunden längeren Hörgenuss als die Soundliberty 53 bieten können. Wir sind dabei im Praxisbetrieb auf etwas über 6 Stunden bei 60% Lautstärke gekommen. Zugenommen hat laut Angaben des Herstellers auch die Bluetooth-Reichweite dank einer besseren Antenne von 10 Meter auf 30 Meter. Weiters sind diese Ohrhörer nach dem Standard IPX7 wasserfest und überleben somit ein zeitweiliges Untertauchen.
Der Verbindungsaufbau klappt ohne Verzögerung beim ersten Anlauf mit unserem Android-Smartphone über Bluetooth, hier wird Bluetooth-Standard 5.0 unterstützt. Auch das neue Modell verfügt wieder über zahlreiche Steuerbefehle. Durch unterschiedliche Tippbefehle auf die Sensorflächen der In-Ears werden Lautstärke und Musik gesteuert, oder Anrufe entgegengenommen. Die Ohrhörer können beide gemeinsam, oder zum Beispiel für Telefonate auch getrennt verwendet werden, wobei jeder der beiden auch ein Mikrofon besitzt.
Die größte Neuerung beim Soundliberty 79 ist allerdings die sogenannte “Smart AI Noise Reduction Technology”, vereinfacht ausgedrückt also eine selektive Rauschunterdrückung, die über künstliche Intelligenz gesteuert wird. Umgebungsgeräusche sollen dabei bis zu 96 Prozent herausgefiltert werden, während Gespräche eine 95 prozentige Stimmisolation besitzen sollen. Somit sollen störende Hintergrundgeräusche ausgeblendet werden. Über die meiste Zeit funktioniert das ganz gut in verschiedenen Situationen und verbessert merklich die Gesprächsqualität, wie beispielsweise beim Strassenlärm, manchmal versagt aber die künstliche Intelligenz. Während des Praxistests wurden bei einer Autofahrt auf der Autobahn die Windgeräusche nicht überzeugend genug gefiltert, diese wurden beim Gesprächspartner trotz KI noch immer sehr deutlich wahrgenommen. Dennoch ist unterm Strich ein hörbarer Unterschied zum Soundliberty 53 und zu anderen In-Ears ohne Noise-Reduction-Technologie auszumachen.
Selbstverständlich haben wir neben der Gesprächsqualität auch die Musikwiedergabe getestet und diese ist für das winzige Gehäuse überraschend basslastig. Die Mittel- und Hochtöne reihen sich hinter dem Bass ein, aber die 6 mm großen PEEK und PU-High-Fidelity-Treiber runden das Klangbild dann dennoch sehr ausgewogen ab. Ein wenig mehr Lautstärke hätte TaoTronics aber dem Soundliberty 79 trotzdem mitgeben können, denn Musik muss über weite Strecken ausschließlich mit hoher bis maximaler Lautstärke wiedergegeben werden. Für die Größe und den Preis bekommt man aber unerwartet gut ausbalancierten Musikgenuss.
Die TaoTronics Soundliberty 79 sind um 50 Euro auf Amazon erhältlich.