Wichtig für Mond- und Marsmissionen: erfolgreicher 3D-Druck in Weltall
3D-Druck mit Kunststoffen stellt selbst in der Schwerelosigkeit und der sensiblen Umgebung der Internationalen Raumstation keine größere Herausforderung dar. So können komplexe Bauteile direkt hergestellt und müssen nicht erst in den Orbit transportiert werden.
Hitzebeständig und zugfest sind sie aber nicht. Ganz anders lässt sich dies mit additivem Metalldruck bewerkstelligen. Das entscheidende Problem des Verfahrens war bisher die große Hitze bei der Herstellung und generell der Einsatz eines starken Lasers innerhalb einer Raumstation.
Mit einem 180 Kilogramm schweren und bereits im Januar 2024 zur ISS geflogenen 3D-Drucker, entwickelt unter anderem von Airbus Defence and Space SAS, konnten jetzt erstmal aufwendigen Formen aus Metall hergestellt werden.
Sie bestehen aus rostfreiem Stahl, der unter anderem auch für medizinische Zwecke verwendet wird. Die insgesamt vier identischen Drucke sind kleiner als ein Trinkglas und wiegen jeweils knapp 250 Gramm.
Die angefertigten Metalldrucke stellen den ersten Schritt dar, um weit entfernt von der Erde auch schwerwiegende Defekte an Raumfahrzeugen beheben zu können. Die benötigten Teile könnten mit einem solchen 3D-Drucker und dem metallenen Grundstoff direkt während des Fluges gedruckt und anschließend eingesetzt werden.
Zumindest im Ansatz erinnert das an den guten alten Replikator aus Star Trek, mit dem zugegebenermaßen alles aus allen möglichen Grundstoffen erzeugt werden konnte. Ganz so weit ist die Technik dann aber doch noch nicht.
Zudem stehen jetzt Materialprüfungen an. Während das exakt gleiche Bauteile schon vor längerer Zeit erfolgreich hergestellt wurde, müssen die vier Kopien nach ihrer Ankunft auf der Erde verschiedenste Qualitätstest überstehen und demonstrieren, dass sie frei von Materialfehlern und genauso stabil sind. Erst dann wird sich zeigen, ob 3D-Metalldrucker bald zur Grundausstattung auf dem Weg zum Mond oder gar zum Mars gehören werden.