Wenn die smarte Heizung von Tado plötzlich ausfällt, weil die Batterien des Raumthermostats leer sind
Wer ein Smarthome hat, der hat häufig auch intelligente Heizkörperthermostate. Die Nutzung dieser ist recht naheliegend, nimmt sie einem doch das ständige Einstellen der Temperatur ab. Idealerweise misst so ein System die Temperatur irgendwo im Raum, während die Heizkörperthermostate die Regelung des Heizwassers übernehmen.
So ist dies auch bei Tado. Die Heizkörperthermostate können aber auch selbst die Temperaturen messen. Das Smart Thermostat im Raum ist hingegen eine Option. Das ist eine Sorglosinstallation, denn die Temperatur wird zuverlässiger erfasst, was in der Nähe der Heizkörper nicht immer gelingt.
Eigentlich wäre damit auch einiges an Redundanz vorhanden. Da alle Geräte mit Batterien betrieben werden, sollte ein Ausfall unproblematisch sein. Sollte, denn beim Autor dieser Zeilen ist das System schon zum zweiten Mal komplett ausgefallen, indem das Smart Thermostat keine Energie mehr hatte.
Hierbei sei erwähnt, dass der Autor das Smart Thermostat mit Eneloop-Sekundärzellen betreibt. Wenn diese vor der Heizperiode geprüft werden ist das eigentlich kein Problem, auch wenn Tado die Nutzung in alten Geräten ausschließt. Hintergrund ist das Problem, dass alte Tado-Generationen diese Batterien nicht korrekt messen können und daher auch keine Warnung weitergegeben werden kann. Akkubetriebene Heizkörperthermostate sind schon nach wenigen Tagen angeblich "leer", weswegen die Heizkörperthermostate in der Wohnung des Autors mit Standard LR6-Batterien betrieben werden.
Doch Tados Smarthome kommt mit einem Ausfall des Energiespeichers im Smart Thermostat nicht klar. Zum zweiten Mal seit der Installation schaltete sich das Smart Thermostat ab. Dieses Mal allerdings im Winter. Als Folge waren dann über die Cloud auch die Heizkörperthermostate nicht mehr erreichbar. Dieses Verhalten sollte es eigentlich nicht geben, denn – wie oben ausgeführt – können die Heizkörperthermostate auch ohne das Smart Thermostat eingerichtet werden. Glücklicherweise lassen sich die Thermostate aber noch per Drehregler bedienen. Das bringt allerdings nur etwas, wenn man zum Zeitpunkt des Ausfalls daheim ist.
Besonders kritisch an der Situation war, dass die Thermostate als Reaktion auf den Ausfall der zentralen Messung die Wasserzufuhr zu den Heizkörpern abstellten. Im Altbau des Autors wurde es binnen weniger Stunden sehr kalt. Zum Glück ist dies nicht im Urlaub passiert. Ein ausgekühlter Altbau braucht nämlich einige Tage, um wieder auf Temperatur gebracht zu werden.
Tado will das Problem lösen
Auf die wenig smarte Behandlung der Problematik angesprochen, reagierte Tado letzte Woche zunächst mit einer Anfrage des Accounts, um eventuelle Probleme zu analysieren. Am heutigen Dienstag kam nun die abschließende Antwort: "Wir arbeiten derzeit daran, künftig eine solche Lösung anzubieten, um unseren Kunden das optimale Nutzungserlebnis bieten zu können." Tado-Nutzer können also hoffen, dass das System bald eine zusätzliche Redundanz bietet, statt den Raum auszukühlen.
Tados Strategie des Abschaltens der Heizkörperthermostate wird übrigens nicht von allen Smarthome-Herstellern verfolgt. Es gibt auch Heizkörperthermostate, die im Fall von Problemen die Heizung komplett aufdrehen. Im Urlaub kann das sogar kritischer als Tados Strategie sein, denn das kann teuer werden. Wobei ausgekühlte Heizungsrohre etwa in Eigenheimen auch nicht zu unterschätzen sind.
Wieder andere können eine Ventilöffnungsposition definieren, die im Falle eines Problems eingestellt wird. Wer also ein Smarthome hat, sollte in der Dokumentation nachschauen, was wann passiert, um sich vor Überraschungen zu schützen. Leider ist das Verhalten in Grenzsituationen nicht immer dokumentiert oder manchmal hat der Hersteller auch einfach nicht an solche Szenarien gedacht.
Wichtig ist – egal welches System eingesetzt wird – in jedem Falle noch einmal den Zustand der Batterien vor der Heizperiode zu überprüfen. Das gilt insbesondere auch vor längeren Abwesenheiten im Winter.
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Eigene Recherchen