Weltweit erster genetisch veränderter Wald: "Superbäume" sollen mehr CO₂ binden und das Klima abkühlen
Forscher des Startups Living Carbon im Silicon Valley haben Bäume entwickelt, die riesige Mengen an Kohlenstoffdioxid binden sollen. Ziel ist die Abkühlung der Erde durch Reduzierung der Treibhausgase in der Atmosphäre. Patrick Mellor, Paläobiologe und Chief Technology Officer des Biotech-Startups ist davon überzeugt, dass Photosynthese die Welt retten könnte.
Denn Pflanzen brauchen zum Wachsen unter anderem Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid. All dies wandeln sie in Zucker und Sauerstoff um - teils zur Energiegewinnung, teils zum Aufbau von Pflanzenmasse, die auch als Kohlenstoffspeicher dient.
Um das Klima zu retten will Patrick Mellor nun Bäume entwickeln, die schneller wachsen sowie mehr CO₂ binden. Außerdem sollen die Bäume resistent gegen Fäulnis sein und so den Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre fernhalten.
Im Februar 2023 wurden die ersten „photosyntheseverstärkten" Pappeln in Wäldern in Georgia gepflanzt. Es ist der erste Wald in den USA, in dem gentechnisch veränderte Bäume wachsen. Wie sich die genmanipulierten Bäume auf ihre natürlichen Artgenossen auswirken und ob sich die Gene möglicherweise verbreiten, ist noch unklar.
Ob die Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, der Atmosphäre mehr CO₂ zu entziehen, wie einige Wissenschaftler wie Steve Strauss, ein bekannter Baumgenetiker an der Oregon State University, argumentieren, ist bislang fraglich.
Dennoch verkauft das Startup bereits erste Emissionsgutschriften an einzelne Verbraucher, die damit einen Teil ihrer eigenen Treibhausgasemissionen kompensieren können, und in Zukunft sollen auch größere Unternehmen die Gutschriften nutzen können.
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Quelle(n)
MIT Technology Review | Bild: Bing AI