Weltweit erste Hybridanlage zur CO₂-Abtrennung erzeugt auch Wasser und erhält 92 Millionen US-Dollar-Finanzierung
Das Unternehmen Avnos arbeitet an einer Maschine zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels - Sie entfernt nicht nur CO₂ aus der Luft, sondern auch Wasser, um etwa der zunehmenden Dürre in einigen Regionen der Welt entgegenzuwirken.
Das Startup hat bislang rund 92 Millionen US-Dollar aus verschiedenen Quellen für die Entwicklung der neuen Technologie erhalten, einschließlich einer Finanzierung in Höhe von 12 Millionen Dollar vom US-Energieministerium sowie von ConocoPhillips, Shell und JetBlue Ventures.
Bei dem Verfahren wird Luft durch ein Trocknungsmittel geleitet, das Wasser entzieht. Die entfeuchtete Luft wird dann durch ein Adsorptionsmittel geleitet, das CO₂ auffängt. Wasser und Kohlenstoffdioxid können anschließend getrennt und aufgefangen werden. Für jede entnommene Tonne CO₂ aus der Atmosphäre werden gleichzeitig etwa 5 bis 10 Tonnen Wasser gewonnen. Das Wasser kann an lokale Gemeinden oder Unternehmen verkauft werden, die es etwa zur Herstellung von nachhaltigem Benzin verwenden können.
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CO₂ Abscheidung erfordert hohe Energiemengen
Übliche Kohlendioxid-Abscheidungsverfahren erfordern einen hohen Energie- und Kostenaufwand. Die chemischen Lösungsmittel, die zur Abtrennung von CO₂ aus der Luft notwendig sind, benötigen viel Wärme. Im Gegensatz dazu setzt das Startup auf physikalische Lösungsmittel, die auf Feuchtigkeit reagieren und keinen hohen Wärmebedarf aufweisen, so Pete McGrail, Laborant am Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) und Berater von Avnos.
There’s actually a dirty little secret in that they [DAC systems] consume energy, of course. But those technologies also consume a lot of water as part of the process.
- Pete McGrail
Außerdem verwendet Avnos einen "Feuchtigkeits-Schwingungs"-Prozess, bei dem die Wärme, die auf einer Seite der Maschine entsteht, zur Beheizung der anderen Seite genutzt wird. Dadurch werden externe Wärmequellen überflüssig und es wird noch mehr Energie gespart. Dieses Verfahren wird auch von anderen Wissenschaftlern erforscht und seine Vorteile werden in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Northwestern University beschrieben.
Die Technologie ist zwar noch in einem frühen Entwicklungsstadium, hat jedoch das Potenzial, ein wertvolles Instrument im Kampf gegen den Klimawandel zu sein. Das Unternehmen geht davon aus, dass es bis zum Jahr 2028 in der Lage sein wird, jährlich 500.000 Tonnen CO₂ abzuscheiden, wobei die Kosten pro Tonne bei 240 US-Dollar liegen. Bis Anfang der 2030er Jahre plant Avnos, die Kosten auf 100 US-Dollar pro Tonne zu senken.
Damit würde die Kohlenstoffabscheidung in großem Maßstab wirtschaftlich rentabel, ein Ziel, das viele in der Branche zur Bekämpfung des Klimawandels für unerlässlich halten. Avnos strebt die Erzielung von Skaleneffekten durch Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Organisationen an.