Wasserstoffzug mit Rekordfahrt durch Colorado
Niederlande, Deutschland, USA: Der FLIRT von Stadler kommt im Schienennahverkehr zahlreicher Verkehrsbetrieb zum Einsatz. Und seit 2022 wird am Antrieb des Zuges mittels Wasserstoff gefeilt, um den praktischen Einsatz zu erreichen.
Weil der Triebwagen elektrisch unterwegs ist und es sogar eine akkubetrieben Version gibt, war die technische Umsetzung weniger komplex, als es vielleicht den Anschein macht.
Für den großen Praxistest hat man sich am 20. März 2024 medienwirksam noch Personal des Guinessbuch der Weltrekorde eingeladen. Und dieses hat den Weltrekord bestätigt.
Aber auch sonst sind die zurückgelegten 2.803 Kilometer in 46 Stunden ein beachtlicher Wert. Somit rollte der Wasserstoffzug mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 61 Stundenkilometern über die spezielle Teststrecke in Colorado. Wohlgemerkt kam dafür eine einzige Tankfüllung Wasserstoff zum Einsatz.
Wie es sich für so einen Weltrekord gehört, waren die Bedingungen jedoch etwas praxisfern, sodass sich die Distanz kaum erneut erreichen lässt.
Unter anderem entsprechen etwas mehr als 60 Stundenkilometer nicht der typischen Reisegeschwindigkeit, die mit maximal 160 km/h angegeben ist. Fährt der Zug langsamer, ist der Luftwiderstand deutlich geringer.
Auch das häufige Stoppen und Anfahren eines Regionalzuges war hier natürlich wegreduziert worden. Zudem darf man davon ausgehen, dass die Tankfüllung deutlich größer war, als sie es im praktischen Einsatz wäre.
Nichtsdestotrotz hat der FLIRT H2 mit der Ausdauerfahrt zeigen können, dass Wasserstoffantriebe für lange Strecke und nicht elektrifizierte Gleise praxistauglich sind.
Wer selbst mitfahren will, muss aktuell nach San Bernardino County in Kalifornien oder demnächst nach Kalabrien, Italien, reisen. Die jeweiligen Verkehrsbetriebe haben nach Aussage von Stadler den FLIRT H2 bestellt.