CES 2024 | Warum Vesas neue Displayport-DP54-Kabel fast alternativlos sind und die Zukunft der aktiven Kabel
Mehr als einen Meter und hohe Bandbreiten für den Monitor? Das ist aktuell nur schwer möglich. Denn besonders anspruchsvolle Auflösungen bräuchten bei Vesas Displayport eigentlich DP80-Kabel. Doch die sind nur im Bereich von 0,8 bis etwa ein Meter ohne großen Aufwand machbar.
Dells neuer 6K-Monitor wäre damit nur von einem Notebook oder einem kleinen Desktop aus ansteuerbar. Ein Tower unter dem Schreibtisch ist hingegen ein Problem. Und bei besonders breiten Monitoren, wie sie im Gaming-Bereich beliebter werden, wird es mit der Distanz auch knapp, wenn das Notebook nicht vor dem Monitor positioniert werden soll.
Zwar gibt es alternative Lösungen, doch die sind meist teuer. Eine wäre mit einer Dockingstation eine Verlängerung hinzubekommen. Die andere ein aktives Kabel, aber dazu später mehr.
Um das Problem zu lösen, hat die Vesa eine pragmatische Lösung mit dem Update Displayport 2.1a gewählt. In Kürze wird es nämlich DP54-Kabel geben. Die Bandbreite steigt dabei nur in geringem Maße ausreichend für vier UHBR13.5-Links. Für diese rechnerisch 54 GBit/s an Bandbreite reichte ein DP40-Kabel nicht aus. Es brauchte ein (kurzes) DP80-Kabel.
Durch DP54 steigen zwar auch die Anforderungen an das Kabel, aber nicht so extrem wie bei DP80. Es ist ein Sweetspot, der den Einsatz von Dells 6K-Monitor U3224KB genauso erlaubt wie breite Displays mit 8Kx2K@240Hz oder 8Kx4K@120Hz. Die Vesa rechnet mit ähnlichen Kabellängen wie bei DP40. Das wären nach offiziellen Angaben 2 Meter.
Es gibt aber auch zertifizierte DP40-Kabel mit 2,5 Metern Länge, wie die Vesa sagte. In beiden Fällen genug, um einen Tower unter dem Schreibtisch mit einem anspruchsvollen Monitor zu verbinden. Prinzipiell wären auch längere Kabel möglich, wenn die Hardware von entsprechender Qualität ist. Seitens der Vesa gibt es hier keine Vorgaben.
Tatsächlich sind die Anforderungen von DP40 und DP54 nah genug, dass die Vesa davon ausgeht, dass die meisten DP40-Kabel für DP54 ausreichen, auch wenn sie dafür nicht zertifiziert sind. Wer sichergehen will, der kauft lieber ein DP54-Kabel.
Noch gibt es diese aber nicht. Aber die ersten Zertifizierungen sollten nicht mehr lange auf sich warten lassen, wie die Vesa Notebookcheck.com auf der CES sagte. Die Werkzeuge für die Zertifizierung sind zumindest bereit.
Aktive DP80-Kabel mit zwei Metern und mehr
Zusätzlich will die Vesa aber auch das Längenproblem bei DP80 angehen. Dafür ist eine "DP80 Active"-Zertifizierung bis zum Ende des Jahres 2024 geplant. Die Kabel sind keine simplen Kupferkabel mehr, sondern werden zusätzlich mit Energie versorgt. Vesa zeigte bereits ein Kabel, das sich aktuell mit zwei Metern im Test befindet. Rein äußerlich war kein Unterschied auszumachen.
Die Energieversorgung funktioniert nämlich über USB Type C Current, also maximal 15 Watt. Ob auch Kabel mit Power-Delivery-Unterstützung kommen, konnte die Vesa noch nicht sagen. Das hängt aber ohnehin vom Hersteller ab und ob diese für die Zertifizierung eingereicht werden. Kabel mit PD-Unterstützung wären vermutlich für besonders große Distanzen eine Option, wenn ein Konvertieren auf Lichtwellenleiter sich nicht anbietet.
Quelle(n)
Vesa / CES 2024