Vodafone, T-Mobile und co. wollen den Rollout eines Privatsphäre-Features des Apple iPhone verhindern
Apples Private Relay Feature befindet sich derzeit noch im Beta-Test, die Funktion soll künftig ein fester Bestandteil von iOS 15 werden, auch wenn die Funktion nur iCloud+-Abonnenten zur Verfügung steht. Bei Private Relay handelt es sich im Prinzip um ein VPN, sodass nach der Aktivierung weder Apple noch der Netzbetreiber erkennen kann, welche Webseiten aufgerufen werden.
Das soll verhindern, dass ein Profil über den Standort und den Browser-Verlauf des Nutzers erstellt wird, welches in der Regel dazu genutzt wird, zielgerichtete Werbung einzublenden. Wie The Telegraph nun berichtet sind einige Netzbetreiber nicht glücklich darüber, bald den Zugriff auf diese Daten von einigen iPhone- und iPad-Nutzern zu verlieren, denn Vodafone, T-Mobile und Telefonica haben einen offenen Brief unterschrieben, der sich gegen Private Relay ausspricht.
Die Netzbetreiber argumentieren, dass das Feature den Zugriff auf essentielle Netzwerk- und Metadaten unmöglich machen würde, und dass dieses Feature "signifikante Konsequenzen für die digitale Souveränität von Europa" hätte. In der Praxis dürfte Private Relay vor allem bedeuten, dass Netzbetreiber keine Aufpreise mehr für Features wie HD-Vdeostreams oder für die Bandbreite einzelner Services verlangen können, da sie durch Private Relay nicht mehr erkennen können, welche Daten vom Nutzer aufgerufen werden.
Während VPN-Dienste von Drittanbietern bereits seit Jahren ähnliche Features wie Private Relay bieten ist davon auszugehen, dass deutlich mehr Nutzer eine Funktion verwenden werden, die direkt in das Betriebssystem ihres Smartphones integriert ist, ohne dass zusätzliche Software gekauft oder installiert werden muss.