Vodafone, Deutsche Telekom und weitere Provider geben Bewegungsdaten der Nutzer an die EU, um Virusausbreitung zu verfolgen
Nachdem sich mehrere Telekommunikationsunternehmer, wie schon zuvor diverse Videostreaming-Portale, mit dem EU-Abgesandten Thierry Breton zu Gesprächen getroffen hatten, verkündeten sie die Zusammenarbeit in Form eines freien Zugangs zu den mobilen Smartphone-Bewegungsdaten der EU-Bürger.
Zeitgleich nimmt allerdings auch die Sorge vor einer unverhältnismäßigen Nutzung der Standortdaten durch die Regierungen zu. Die Lokalisierung der Bürger weckt die Sorge vor einem Überwachungsstaat. Ob und wann die Behörden von einer Nutzung der Daten nach einem Ende der Pandemie absehen, ist derzeit nicht ganz klar, wobei die Regierung verspricht die Daten nach der Krise zu löschen. Bei den Providern sind die Daten aber weiterhin vorhanden und einsehbar. Datenschützer befürchten aber, dass die Maßnahmen nach Ende der Krise nicht zurückgenommen werden.
Derzeit wird immer wieder betont, dass die Daten anonymisiert seien und nur zur Aufklärung der Verbreitung des Virus verwendet wird. Allerdings ist auch klar, dass die Daten recht unkompliziert de-anonymisiert werden könnten. Immerhin lässt ein über Nacht an einem bestimmten Ort liegendes Smartphone klar auf den betreffenden Bewohner schließen, welcher dann weiter verfolgt werden könnte.