Virtual-Reality-Forscher wollen luzides Träumen gezielt herbeiführen
Virtual-Reality-Erfahrungen der Superlative könnten durch bewusst herbeigeführte luzide Träume erreicht werden. Gaming müsste dann völlig neu definiert werden, aber auch innovative therapeutische Behandlungsmethoden für posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) wären denkbar. Das Startup The Prophetic möchte dies mit einem Wearable namens "The Halo" erreichen, welches ähnlich wie eine VR-Brille am Kopf getragen wird.
Luzides Träumen lässt sich wie folgt beschreiben: Man ist sich bewusst, dass man im Schlaf träumt. Im optimalen Fall erlangt man in einem solchen Traum die Fähigkeit jedes Ereignis frei herbeizuführen und nach Belieben zu steuern:
Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, seine eigenen Gedanken und Träume bewusst wahrzunehmen. Es ist eine surreale und spirituelle Erfahrung. In der Freizeit ist das Erleben von luzidem Träumen die ultimative virtuelle Wirklichkeit. Sie können fliegen, Gebäude aus dem Boden wachsen lassen, mit Traumfiguren sprechen und die Welt erkunden. Die Vorteile des luziden Träumens sind zahlreich (...) Sie umfasst Hilfe bei PTBS sowie die Verringerung von Ängsten und Verbesserungen der Stimmung, des Selbstvertrauens, der motorischen Fähigkeiten und Kreativität. Die Vorteile sind bemerkenswert.
- Eric Wollberg, CEO von The Prophetic
Das Startup arbeitet laut dem CEO daran "zu erkennen, wann sich der Träumer in der REM-Phase befindet, um luzide Träume auszulösen und zu stabilisieren". Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob man Gehirnaktivitäten ausliest oder manipuliert. Das Unternehmen strebt Letzteres an, um luzides Träumen auszulösen. Zwar gibt es bereits einige Verfahren, die nicht-invasiv arbeiten, um luzide Träume hervorzurufen, aber bisher mit zweifelhafter Wirkung.
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Künstliche Intelligenz soll Abhilfe schaffen
The Prophetic hat eine Kooperation mit dem Donders-Institut, einem Forschungszentrum für Neurowissenschaften und Kognition an einer niederländischen Universität, eingegangen. Dadurch kann das Unternehmen auf einen umfangreichen Datensatz an Elektroenzephalogrammen (EEG) und funktionellen Magnetresonanztomographien (fMRI) von Personen, die luzide träumen, zugreifen. Das Startup nutzt TUS-Technologie (transkranieller fokussierter Ultraschall), befindet sich jedoch noch in einem sehr frühen Forschungsstadium.
In Zukunft soll die Methode mithilfe von KI beziehungsweise mit Machine-Learning-Modellen weiterentwickelt werden. Auf diese Weise hoffen die Wissenschaftler, mit The Halo neuronale Aktivitäten gezielt beeinflussen zu können. Ob es realistisch ist, diesen Zustand auf diese Weise zu erreichen, ist ungewiss und es bleibt abzuwarten, ob sich diese Vision tatsächlich umsetzen lässt. The Prophetic ist jedoch optimistisch und hofft auf den Start von The Halo im Jahr 2025.