Versäumnis der EU: Routern und Smartphones droht Verkaufsverbot
Die drohende Regulierungslücke betrifft neben Smartphones und Routern auch alle anderen funktauglichen Geräte - also etwa auch smarte Fernseher, Smart Home-Produkte sowie Notebooks und resultiert aus einer fehlenden neuen Norm der europäischen Normungsorganisation ETSI.
Eine solche harmonisierte Europäische Norm (hEN) stellt im konkreten Fall etwa sicher, dass sich funktaugliche Geräte gegenseitig nicht stören. Anhand einer solchen Norm können Hersteller selbst überprüfen, ob ihre Produkte den Anforderungen für den europäischen Markt entsprechen.
Das Problem: Die aktuelle Norm läuft im Juni 2016 endgültig aus, eine neue Version ist allerdings noch nicht in Sicht - wofür Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries die EU-Kommission verantwortlich macht. Der Auftrag zur Ausarbeitung der Norm sei der SPD-Politikerin zufolge erst zu spät an die ETSI erteilt worden.
Faktisch könnte damit ab Juni ein weitreichendes Verkaufsverbot drohen, sollte die Übergangsfristen nicht noch einmal verlängert werden. Die Alternative, nämlich die Einzelprüfung jedes Produktes durch eine externe Stelle, ist indes teuer und zeitaufwändig und dürfte insbesondere für kleinere Anbieter den Marktzugang erheblich erschweren.
Zudem ist ungewiss, ob diese externen Anbieter überhaupt zeitnah in der Lage wären, hunderte Elektronikprodukte monatlich zu testen.