Upgrade-Projekt: So beschleunigt Profi-Speicher von Synology unseren Youtube-Kanal
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Mit dem Neustart unseres YouTube-Kanals vor etwas mehr als einem Jahr ist auch unser Anspruch an Speicherplatz stark gestiegen. Wir produzieren mit einer BlackMagic Cineme Pocket Camera 6k G2, wo jedes Video in Gänze ca. 200–300 GB benötigt. Bei solchen Datenmengen kommt auch die größte SSD schnell an ihre Grenzen und früher oder später müssen die Daten für Archiv- und Weiterverarbeitungszwecke abgelegt werden.
Wir setzen dafür seit geraumer Zeit auf eine DS1618+ von Synology, ein 6-Bay-NAS im mittleren Preissegment mit einem Sammelsurium an alten und neuen HDDs, die sich seit Mitte 2022 regelmäßig am oberen Kapazitätslimit befindet. Zusammen mit Synology geht es jetzt darum sowohl die Kapazität für unsere zukünftigen Videos und Produktionen zu erweitern als auch eine zentrale Anlaufstelle und Basis für das Übertragen von Rohmaterial, für den Schnitt und natürlich auch die Sicherung zu schaffen.
Der "Ist"- Zustand - Alltagsperformance und Benchmarks
Wie bereits erwähnt, haben wir die Synology DS1618+ (mittlerweile gibt es bereits den Nachfolger, die DS1621+, die auf einen AMD-Ryzen-Prozessor setzt) in Benutzung. Um den Einsatz des NAS für den Videoschnitt überhaupt erst zu ermöglichen, ist eine 10 Gigabit Ethernet Erweiterungskarte mit zwei Anschlüssen nachgerüstet. So können theoretisch bis zu zwei Personen unabhängig voneinander auf die Daten zugreifen und direkt auf dem Netzwerkspeicher arbeiten.
Zumindest theoretisch deshalb, da unsere momentane Festplattenkonfiguration eher „gewachsen“ als gut durchdacht ist. Mit einem Paar 12-TB-HDDs gespiegelt in einem RAID0-Verbund und dem bereits erwähnten Potpourri aus alten 2- und 3-Terabyte-Platten im gängigen RAID5-Modus liefert die DS1618+ zwar recht ordentliche Transferraten, aber für die effektive Nutzung im schnelllebigen YouTube-Alltag brauchen wir deutlich mehr Kapazität und im Idealfall auch eine wesentlich bessere Ausnutzung der schnellen 10-GbE-Schnittstelle.
Das Upgrade - lieber klotzen statt kleckern!
Für unser kleines Upgrade-Projekt stellt uns Synology vier HDDs aus der hauseigenen Enterprise-Serie zur Verfügung und zwar jeweils mit einer Kapazität von satten 18 TB. Die speziell für Synology-NAS-Systeme entwickelten und vor allem rigoros getesteten Platten bieten zum einen natürlich ausreichend Kapazität über Jahre hinweg und mit bis zu 281 MB/s kontinuierlichen Transferraten ausreichend Performance, um unsere 10 Gigabit-Ethernet Schnittstelle noch weiter auszureizen.
Die schnellen Datenspeicher gibt es in Kapazitäten von 4 bis 18 TB und für den weniger performanceorientierten Heimanwender hat Synology noch die Plus-Serie im Angebot.
Jetzt geht es ans Eingemachte: Bevor wir testen können, was die neuen Festplatten in unserer DiskStation leisten, muss natürlich unser RAID-5-Sammelsurium ersetzt werden - das Ganze im Idealfall sicher, zügig und ohne Datenverlust.
Da knapp 10 TB mal nicht eben schnell auf eine externe HDD verschoben sind, haben wir uns dazu entschieden nach und nach die Platten zu ersetzen und das RAID nach jedem Tausch zu reparieren.
Das geht in Synologys DSM, dem Betriebssystem der DiskStation, denkbar einfach.
Angefangen mit dem kleinsten Datenträger wird dieser deaktiviert, das NAS heruntergefahren und die Festplatte getauscht. Nach einem Neustart wird der neue Speicher dem RAID zugewiesen und der Reparaturvorgang kann beginnen.
Der ganze Vorgang dauert ca. 5 Stunden pro Festplatte, aber den Zeitaufwand nimmt man für eine finale Rohkapazität von knapp 47 TB gern in Kauf.
Die Stunde der Wahrheit - Was it worth it?
Wie zum Anfang erwähnt, war unser größtes Problem die Kapazität, aber natürlich ist ein Performanceupgrade auch absolut in unserem Sinne. Über zu wenig Speicherplatz sollten wir uns in Zukunft auf jeden Fall keine Gedanken mehr machen müssen. Mit den bereits erwähnten 47 TB haben wir ausreichend Platz für Videos in der aktuellen Produktion und können auch unser Rohmaterial von alten Videos für eine eventuelle Weiterverarbeitung deutlich länger aufbewahren.
Selbst der Einsatz einer zweiten Kamera ist nun denkbar, da wir die entstehenden Datenmengen ohne Probleme bewältigen können.
Und wie schaut es mit der Performance aus? Auch hier hat sich einiges getan: Da sich die Enterprise-Festplatten deutlich schneller drehen als die betagten Kollegen aus dem alten Setup und somit individuell bereits mehr als die doppelten Transferraten erreichen, überträgt sich das auch ganz hervorragend auf die Leistung unseres aktualisierten Netzwerkspeichers.
TEST | ALT | NEU |
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Übertragung .mov Datei 84.6 GB lesen | 16 min 11s | 2 min 1 s |
Übertragung .mov Datei 84.6 GB schreiben | 5 min 37s | 3 min 22 s |
Videoexport Resolve 18 4K Video | 6 min 5s | 5 min 20 s |
Bei den alten Festplatten haben sich die Übertragungsraten bei großen Videodaten von unserer Black Magic Kamera bei ca. 200–250 MB/s eingependelt. Mit dem neuen Setup konnten sich diese sehr deutlich vervielfachen, mit Schreibraten weit jenseits der 700 MB/s. Ein solcher Zeitgewinn ist Gold wert, gerade bei den heutigen Produktionsabläufen, wenn alles schnell gehen muss und Effektivität im Vordergrund steht. Wenn die Daten schneller zur Verfügung stehen, kann eher mit dem Schnitt begonnen werden, und so ist auch das nächste Video schneller fertig.
Auch in weniger praxisorientierten Tests, kann unsere aktualisierte DiskStation voll und ganz überzeugen, wie sich in einem CrystalDiskMark-Benchmark zeigt. Solche Ergebnisse sind selbst für externe SSDs nur schwer zu erreichen und somit steht dem flotten Schneiden unserer nächsten Videos auf einem zentralen Netzwerkspeicher nichts mehr im Wege.
Der User als Schwachstelle - Back-Up-Lösungen des DSM im Einsatz
Um die Kapazität und die Performance haben wir uns gekümmert, jetzt geht es darum, unser Datenmanagement zu optimieren. Unsere DiskStation soll im Idealfall in Zukunft als zentrale Anlaufstelle für unsere komplette Videoproduktion dienen und so weit wie möglich unabhängig von Endgeräten agieren können. Für den Anfang heißt das, dass wir unsere Daten direkt nach der Aufnahme ohne den Umweg über einen Laptop oder Desktop-PC auf unser NAS übertragen wollen.
Dafür nutzen wir die auf der DiskStation bereits vorinstallierte App „USB-Copy“. In dieser können wir mit nur wenigen Klicks festlegen, dass bei jedem Einstecken unserer externen SSD, automatisch alle Daten in unser gewünschtes Zielverzeichnis übertragen werden. Man hat auch die Wahl, wie Daten übertragen werden sollen bzw. wie mit bereits vorhandenen Daten umgegangen werden soll. Wir haben uns für die inkrementelle Datensicherung entschieden, das heißt nur neue oder modifizierte Videodaten werden übertragen und alte Daten bleiben bis zum Löschen oder verschieben auf dem NAS.
Sobald der Kopiervorgang abgeschlossen ist, quittiert unsere Synology dies mit einem Signalton und wirft den Datenträger auch sofort aus. Wir können dann von jedem beliebigen Notebook die kopierten Daten in das jeweilige Produktionsvereichnis verschieben und sofort mit dem Videoschnitt beginnen. Wir werden das gleiche System auch für unsere externen Produktion SSDs verwenden, um regelmäßig unsere aktuellen Projekte zu sichern, wenn wir mal nicht direkt auf dem Netzwerkspeicher arbeiten.
Natürlich ist ein RAID 5 mit der Ausfallsicherung für eine Festplatte schon eine sehr sichere Sache, aber ich für meinen Teil mag dennoch nicht auf ein externes Back-up verzichten. Auch dafür hat Synology die passende App im Angebot: Mit "Hyper Backup" könnt ihr schnell und einfach Sicherungsjobs erstellen und verwalten. Wir lassen zum Beispiel jede Nacht alle Daten auf zwei externe Speichermedien kopieren.
Neben diesen beiden genannten Programmen hält Synology im Package Manager noch so einige weitere nützliche Apps bereit, mit denen ihr eure DiskStation um weitere nützliche Funktionen erweitern und auf individuelle Workflows und Ansprüche anpassen könnt.
Unterm Strich - Mit mehr (Speicher)Platz in die Zukunft
Wenn wir uns einmal auf unsere Ausgangslage zurückbesinnen, war unser Upgrade-Projekt durchweg ein Erfolg. Nicht nur auf dem Papier konnten wir die Performance unserer DiskStation enorm steigern, auch in unserem Arbeitsalltag wird sich, neben der gesteigerten Kapazität, vor allem die Zeitersparnis von der Produktion zum Bereitstellen der Daten für die Weiterverarbeitung bezahlt machen. Mit den angelegten Übertragungsaufgaben können wir in Zukunft auch hoffentlich ein versehentliches Löschen von Videodaten vermeiden (man lernt aus schmerzhaften Erfahrungen ;)) und generell haben wir nun eine zentrale, zuverlässige Anlaufstelle für unsere Videodaten, die mit unserem Kanal stetig weiterwachsen kann.
Apropos weiterwachsen, Synology hat neben der bereits erwähnten DS1621+ noch weitere DiskStations im Angebot. Neben der Einstiegslösung mit 2 Einschüben, wie zum Beispiel der DS223j, das Upgrade zu unserem NAS mit 12 Einschüben, die DS3622xs+, bis hin zu komplexen Serverlösungen ist für jeden denkbaren Einsatzzweck die passende Lösung dabei.
Für alle jene von euch, die sich zwar der Notwendigkeit einer zuverlässigen Datensicherung bewusst sind, aber bei dem Angebot etwas den Überblick verlieren, bietet Synology eine unverbindliche Beratung, die euch bei allen Fragen kompetent zur Seite steht und bei der Produktauswahl unterstützt.