Untersuchung: Moderne Systeme mit hohen Latenzen
Moderne PC-Systeme erlauben immer schnellere und komplexere Berechnungen, besitzen mehr Speicher und erlauben den schnelleren Anschluss von Peripheriegeräten - reagieren allerdings teils erheblich langsamer als antiquierte Hardware, wie Dan Luu herausgefunden haben will.
Dieser maß die Verzögerung zwischen dem Beginn einer Tastenbetätigung und der Anzeige dieser auf dem Computerbildschirm, was sozusagen die gefühlte Latenz des Systems anzeigt. Überraschend dabei: Am besten schneidet ein Apple IIe aus dem Jahre 1983 ab, dessen Latenz bei 30 Millisekunden (0,03 Sekunden) liegt. Da alles unter 100 Millisekunden nicht als wahrnehmbare Verzögerung wahrgenommen werden soll, ist ein selbst konfigurierter PC mit Haswell E-Prozessor nur dann angenehm, wenn auch ein 60- oder 120-Hz-Display eingesetzt wird.
Das vergleichsweise schlechte Abschneiden moderner Systeme soll auch an der Komplexität der Betriebssystem liegen, die inzwischen mehrere Lagen zwischen dem eigentlichen Kernel und dem Nutzer bringen. Zudem sind Flachbildschirme nicht zwangläufige schneller als alte Röhrenfernseher, selbiges gilt für Tastaturen.
Luu hat zudem auch mobile Geräte getestet, dort allerdings die Zeit zwischen Betätigung des Touchscreens und Scrollen im Browser quantifiziert. Sieger dort: Geräte von Apple. Das Testverfahren ist zumindest für Geräte mit einer Latenz von über 60 Millisekunden vergleichsweise einfach, so verwendete Luu dafür die 240-fps-Kamera des iPhone SE.