UnifyDrive UT2 im Praxistest: Portables NAS glänzt mit Vielseitigkeit
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Details
Das Thema Heimspeicherlösungen ist nicht neu, aber bisher gab es nur wenige NAS-Produkte, die wirklich portabel sind. Das UnifyDrive UT2 ist die erste Wahl für Kreativprofis, die eine solche mobile Speicherlösung suchen. Dieses tragbare NAS ist zwar noch nicht im Handel erhältlich, befindet sich aber derzeit auf Kickstarter, wo es bereits das ursprüngliche Finanzierungsziel erreicht hat und im November 2024 an die Unterstützer ausgeliefert werden soll.
Auch wenn nicht alle Kickstarter-Projekte die angestrebte Summe erreichen und viele schließlich aufgegeben werden, scheint das UnifyDrive UT2 im Vergleich dazu bereits ein ausgereiftes Produkt zu sein. Die zugehörigen Mobil- und Desktop-Apps sind vollgepackt mit Funktionen und die Entwickler versprechen, weitere Features hinzuzufügen. Aber auch hier gilt: Besser warten, bis die Crowdfunding-Produkte in den Regalen stehen, bevor man sein Geld investiert.
Was ist im Lieferumfang enthalten
Der Inhalt des Lieferkartons kann je nach gewählter Variante variieren. Bei unserem Testgerät enthielt die Verpackung des UnifyDrive UT2 folgende Bestandteile:
- UnifyDrive UT2
- USB-C-Kabel
- 33W Galliumnitrid-(GaN)-Netzteil
- Fernbedienung
- Zwei AAA-Batterien für die Fernbedienung
- Schraubendreher
- Ethernet-Kabel
- HDMI-Kabel
- Zubehör-Kit
Erster Blick auf das Unify UT2 Portable NAS
Wie bereits erwähnt, macht das UnifyDrive UT2 einen durchdachten Gesamteindruck. Das tragbare NAS (Network Attached Storage) selbst wird mit einer schützenden Gummihülle geliefert, was Sinn macht, da es sich an kreative Profis richtet, die ständig unterwegs sind. Nimmt man die Schutzhülle ab, kommt ein schlankes Gehäuse aus Kunststoff und Metall zum Vorschein.
Für ein voll funktionsfähiges NAS ist das UnifyDrive UT2 erstaunlich kompakt. Es hat die Größe eines 6,67-Zoll-Handys, ist aber etwas dicker als ein durchschnittliches Smartphone. Das UT2 ist mit einer Vielzahl von Anschlüssen ausgestattet, die alle dazu dienen, die Datensicherung zu vereinfachen. Im Einzelnen verfügt es über die folgenden Anschlussmöglichkeiten:
- 1x CFe Kartenslot
- 1x SD-Kartenslot
- 1x USB 3.2 Gen1 Typ-A
- 1x USB 3.2 Gen1 Typ-C mit DP
- 1x HDMI 2.1
- 1x USB-Typ-C für Stromversorgung
Einrichtung des portablen NAS
Das Benutzerhandbuch des UT2 bietet detaillierte Schritte zur Konfiguration des portablen NAS. UnifyDrive stellte uns für diesen Test zwei NVMe-Laufwerke zur Verfügung, für deren Einbau nur eine Schraube entfernt werden musste. Es gibt zwei NVMe-Slots, die jeweils eine M.2-2280-PCIe-3.0-SSD aufnehmen können.
Das tragbare NAS UnifyDrive UT2 unterstützt bis zu 16 TB und ermöglicht die Konfiguration von zwei SSD-Laufwerken für den RAID-Leistungs- oder Spiegelmodus, je nach Wunsch. Sobald die Laufwerke installiert sind, kann das NAS über die mitgelieferte App konfiguriert werden, die sowohl für Apple- als auch für Android-Geräte verfügbar ist.
Nach dem Öffnen der App wird man durch den Einrichtungs- und Registrierungsprozess geführt, und sobald alles konfiguriert ist, kann man mit der Datensicherung beginnen. Das tragbare NAS läuft unter UDOS, dem angepassten Betriebssystem von UnifyDrive. UnifyDrive hat viele Anwendungen zur Datensicherung in das Betriebssystem integriert, weitere werden in Kürze folgen.
Außerdem kann der Systemstatus in der mitgelieferten Anwendung eingesehen werden. Darüber hinaus bietet das UT2-NAS verschiedene Optionen für die Dateiverwaltung und -freigabe, Netzwerkkonfigurationseinstellungen und Hardwareeinstellungen.
Erstellen einer Datensicherung über die Mobil-App
In der Begleit-App gibt es mehrere Optionen, um ein Backup zu erstellen. Zum Beispiel gibt es die Option "Telefon-Backup", mit der ein vollständiges Backup Ihres Smartphones erstellt werden kann. Alternativ können über die Option "Fotos" auch Bilder aus der Galerie gesichert werden.
In der UnifyDrive UT2 App "Fotos" gibt es außerdem eine Funktion namens Magic AI. Dieses Feature kann Inhalte, die man auf das Gerät verschiebt, automatisch verwalten. Im Gegensatz zu einem normalen externen Speicherlaufwerk verfügt das UT2 über einen eigenen SoC, den Rockchip RK3588C. Dies ist ein ähnlicher Chipsatz wie der RK3588S, der den Orange Pi 5 Pro (erhältlich bei Amazon) antreibt, und da er über eine 6 TOPS NPU verfügt, findet die gesamte KI-Verarbeitung auf dem Gerät statt.
Sobald Magic AI mit der Verarbeitung der Inhalte fertig ist, kann man die gespeicherten Daten durchsuchen, um etwas Bestimmtes zu finden. Wenn zum Beispiel nach "Katze" gesucht wird, werden alle Bilder angezeigt, die der Beschreibung entsprechen. Falls keine exakte Übereinstimmung gefunden wird, schlägt das KI-Tool ähnliche Ergebnisse vor. Es kann auch Text aus Bildern und Dokumenten extrahieren.
Web-Zugang und Desktop-Client
Neben der mobilen App können Anwender auch über das Webinterface auf das UT2-NAS zugreifen. Die Weboberfläche bietet die gleichen Funktionen wie die Smartphone-App. Das Hochladen von Dateien über die Weboberfläche ist identisch mit dem Hochladen über die mobile App und es können ebenfalls Systeminformationen eingesehen werden.
Neben der Webschnittstelle bietet UnifyDrive auch einen eigenen Desktop-Client an. Die Benutzeroberfläche ist die gleiche wie bei der Webversion auf einem Computer, aber das Unternehmen gibt an, dass der Desktop-Client stabilere Uploads und Downloads bietet als der Web-Client.
Ein-Klick-Backup für SD-, TF- und CF-Karte
Als tragbares NAS für Kreativprofis bietet das UnifyDrive UT2 eine nahtlose Backup-Lösung für SD-, TF- und CFe-Karten. Es verfügt über eine spezielle Taste, die ein schnelles Backup der angeschlossenen Karte ermöglicht. Dazu ist keine Netzwerkverbindung erforderlich, was diese Funktion beispielsweise für Outdoor-Fotografen sehr praktisch macht.
In Situationen, in denen eine Datensicherung im Außeneinsatz erforderlich ist, kann der eingebaute Akku dieses tragbaren NAS eine Betriebsdauer von etwa einer Stunde gewährleisten. Bei umfangreichen Datentransfers in Kombination mit der geräteinternen Verarbeitung kann die Akkulaufzeit jedoch auf etwa 20 Minuten sinken.
UnifyDrive weist darauf hin, dass der eingebaute Akku des UT2 dazu dient, bei unerwarteten Stromausfällen eine reibungslose Datenübertragung zu gewährleisten. Glücklicherweise ist das tragbare NAS jedoch kein Stromfresser. Bei voller Auslastung verbraucht das portable Gerät nur ca. 15 W Strom, sodass es bei Bedarf über eine Powerbank mit Strom versorgt werden kann.
Verwendung des UnifyDrive UT2 als externes Laufwerk
Das UnifyDrive UT2 kann auch als externes Laufwerk genutzt werden. Um es wie ein externes Laufwerk zu betreiben, muss in den Einstellungen der Flash Drive Modus aktiviert und der gewünschte Speicherplatz zugewiesen werden. Sobald dies geschehen ist, lässt sich das UT2 als Flash-Laufwerk über den USB-Typ-C-Anschluss mit einem Laptop verbinden.
Was die Übertragungsgeschwindigkeit im Flash Drive-Modus betrifft, so erreichte die sequentielle Lesegeschwindigkeit in unserem CrystalDiskMark-Benchmark maximal 341 MB/s, während die sequentielle Schreibgeschwindigkeit bei etwa 343 MB/s lag.
Erwähnenswert ist, dass unser UT2 mit zwei 512 GB Western Digital PC SN540 SSDs getestet wurde. Das UnifyDrive UT2 wurde hierbei mit dem mitgelieferten USB-Typ-C-Kabel an einen USB 3.2 Gen 2 Typ-C-Anschluss des Laptops angeschlossen. Das Testgerät wurde an eine Steckdose angeschlossen, um sicherzustellen, dass während des Benchmarks keine Leistungsreduzierung stattfindet.
UnifyDrive UT2 als tragbarer Mediaplayer
Das UnifyDrive UT2 kann auch als tragbarer Mediaplayer verwendet werden. Es bietet Unterstützung für die Bildschirmausgabe über HDMI und USB-Typ-C. Das Betriebssystem UDOS verfügt über eine spezielle Benutzeroberfläche, mit der alle auf dem tragbaren NAS gespeicherten Inhalte durchsucht und angezeigt werden können. Sobald man das Gerät an einen externen Monitor angeschlossen hat, kann mittels der mitgelieferten Fernbedienung oder der mobilen App durch die Oberfläche navigiert werden.
Pro
+ Hohe Verarbeitungsqualität
+ Ausreichende Anzahl von Ports
+ Mehrere Backup-Optionen
+ Funktionale Anwendungen für Handy, Web und Desktop
+ Ein-Klick-Backup für SD-, TF- und CFe-Karten
Contra
- Starke Abhängigkeit von Software des Herstellers
- Kurze Akkulaufzeit von bis zu einer Stunde
Fazit
Das UnifyDrive UT2 schließt die Lücke zwischen einem Heim-NAS-Server und einer externen Festplatte. Ein Highlight ist der Rockchip RK3588C in Verbindung mit 8 GB LPDDR4X RAM, der eine geräteinterne Datenverarbeitung ermöglicht. Dadurch bietet das Gerät auch viele Funktionen zur Datensicherung, die sonst nur in Desktop-NAS-Systemen zu finden sind.
Darüber hinaus soll das Gerät mit seinen zahlreichen Anschlussmöglichkeiten und einfachen Sicherungsfunktionen die Datensicherung für Kreative, die viel unterwegs sind, erleichtern. Der eingebaute Akku bietet zwar keine stundenlange Laufzeit, sorgt aber für unterbrechungsfreien Datentransfer, wenn keine Steckdose in Sicht ist.
Im Gegensatz zu einem SBC wie dem ZimaBlade hat man jedoch nicht die Flexibilität, seine eigenen bevorzugten Anwendungen auf dem System laufen zu lassen.
Das UnifyDrive UT2 bietet derzeit nicht einmal die Möglichkeit, ein anderes Betriebssystem zu installieren. Auf dem Orange Pi 5 Pro mit ähnlicher Hardware sind Ubuntu, Debian und Android lauffähig. Allerdings ist das Betriebssystem auf dem UnifyDrive UT2 eher darauf ausgelegt, das bestmögliche mobile NAS-Erlebnis zu bieten. Was die Apps betrifft, so verspricht das Unternehmen, neben den derzeit verfügbaren in Zukunft weitere anzubieten.
Preis und Verfügbarkeit
Das UnifyDrive UT2 ist derzeit auf Kickstarter zu einem "Super Early Bird"-Preis von 399 US-Dollar (umgerechnet ca. 370 Euro) erhältlich. Laut der Kickstarter-Liste soll der Einzelhandelspreis bei 599 US-Dollar (umgerechnet rund 560 Euro) pro Gerät liegen, allerdings hat das Unternehmen noch nicht offiziell bekannt gegeben, wann das tragbare NAS in den Regalen stehen wird.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.