Ubisoft Scalar: Dezentrale Gamingtechnik für die Spiele von morgen
Mit Diensten wie Microsofts xCloud, Google Stadia oder auch Playstation Now sind in den vergangenen Jahren einige hochkarätige Firmen in das Cloudgaming-Geschäft eingestiegen. Nach anfänglicher Skepsis (wofür kauft man sich schließlich die neueste Grafikkarte, wenn nicht dafür sie auch im 4k Betrieb voll auszulasten) erfreuen sich die Angebote immer größerer Beliebtheit. Durchaus verständlich, wenn man sich die Preisentwicklung und Verfügbarkeit von aktueller Hardware einmal anschaut. Nimmt man dann noch Plattform- und Hardwarelimitierungen hinzu (Stichwort: Videospiele auf MacOS) ist es absolut naheliegend, die Berechnung in ein Rechenzentrum zu verlegen und den eigenen Laptop oder das Smartphone einfach nur zur Anzeige zu verwenden.
Ubisoft will mit Scalar einen komplett neuen Weg einschlagen. Statt wie bisher entweder ein Spiel komplett auf dem Nutzer PC zu rendern oder aber ganzheitlich in der Cloud, soll hier mit einer modularen „Microservice-Architektur“ gearbeitet werden. Konkret werden somit die Bausteine einer Spiele-Engine (KI, Physik, Post-Processing etc.) in der Berechnung voneinander getrennt. So kann schon bei der Entwicklung je nach Bedarf und in Echtzeit die theoretisch unbegrenzte Leistung von Cloud-Computing Services genutzt werden. Auch für die Spieler soll das gleiche Prinzip der dezentralen Berechnung greifen. Dynamisch kann ein Spiel oder Service so jederzeit von der lokalen Hardware auf Ubisofts Server zurückgreifen und somit bestehende Limitierung einfach umgehen.
Perspektivisch können so bereits berechnete Aufgaben zwischengespeichert und an die Nutzer verteilt werden. Auch das Herunterladen von Patches könnte so der Vergangenheit angehören, wenn Optimierungen schon serverseitig in der Cloud vorgenommen wurden. Das 2007 gegründete Team Ubisoft Stockholm, welches federführend für die Entwicklung zuständig ist, erhofft sich somit die Beseitigung bestehender Grenzen zwischen Technologie und Kreativität und verspricht noch größere, dynamische und plattformunabhängige Welten für Spieler.
Noch ist nicht bekannt welche Spiele die neue Technik zuerst nutzen werden, aber wenn man sich das Portfolio des Entwicklers einmal anschaut können wir uns mit Sicherheit auf viele neue, großartige Open-World Games freuen.