Ubisoft: Gamer sollen Spiele nicht mehr selbst besitzen, Aktienkurs im freien Fall
Was für Film- und Serien-Fans bereits selbstverständlich ist, soll in Zukunft auch für Gamer zur Normalität werden – zumindest, wenn es nach Ubisoft geht. Wie Philippe Tremblay, Leiter der Abonnement-Riege bei Ubisoft, in einem Interview mit GamesIndustry sagt, sollten sich Spieler daran gewöhnen, ihre Spiele nicht mehr selbst zu besitzen:
Wir haben unter anderem festgestellt, dass die Spieler daran gewöhnt sind, ihre Spiele – ähnlich wie bei DVDs – zu besitzen. Das ist die Veränderung, die bei den Verbrauchern stattfinden muss. Sie haben sich daran gewöhnt, ihre CD- oder DVD-Sammlung nicht zu besitzen. Das ist ein Wandel, der bei Spielen etwas langsamer vonstattengeht. Wenn sich die Spieler an diesen Aspekt gewöhnen ... verlieren sie ihren Fortschritt nicht. Wenn man sein Spiel zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzt, ist die Fortschrittsdatei immer noch da. Sie wurde nicht gelöscht. Man verliert nicht, was man im Spiel aufgebaut hat. Es geht also darum, sich damit wohlzufühlen, dass man sein Spiel nicht besitzt.
Die Gaming-Community scheint angesichts aktueller Social-Media-Reaktionen nicht begeistert von dieser Aussage zu sein. Gamer fürchten nicht nur um ihre Speicherstände, sondern auch um den Sammelaspekt, der beim Kauf physischer Spiele oftmals eine Rolle spielt. In den sozialen Medien heißt es mitunter, „Ubisoft müsse sich daran gewöhnen, dass weniger Menschen ihre Aktien besitzen wollen“ – eine Anspielung mit aktuellem Bezug.
Ubistoft-Aktien fallen um 12 Prozent
Mit Prince of Persia: The Lost Crown konnte Ubisoft direkt zum Jahresstart einen Erfolg feiern. Auch Avatar: Frontiers of Pandora (hier bei Notebookcheck im Benchmark-Test) scheint bei den Spielern gut anzukommen. Trotz dieser Erfolge ist der Aktienkurs von Ubisoft stark gefallen: am 16. Januar um etwa 8 Prozent. Einen Tag später verlor die Ubisoft-Aktie weitere 5 Prozent, womit sie insgesamt bei einem Minus von rund 12 Prozent steht.
Die Gründe für diesen Kursrückgang bleiben unklar. Immerhin gab es zuletzt keinerlei schlechte Neuigkeiten in Bezug auf Ubisoft. Denkbar ist, dass Philippe Tremblay mit seinen kontroversen Aussagen zum Wertverlust der Ubisoft-Aktien beigetragen haben könnte. Es kann jedoch genauso gut sein, dass angekündigte Änderungen an Ubisoft+ Zweifel bei den Anlegern hervorgerufen haben.
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Bilder: Ubisoft