US-Untersuchungsbericht: Amazon, Apple, Facebook und Google missbrauchen Marktmacht
Die Untersuchung durch den Unterausschuss für Kartell-, Handels- und Verwaltungsrecht der USA (House Judiciary Committee) vergleicht die Geschäftspraktiken der Internetriesen Amazon, Apple, Facebook und Google mit Ölbaronem und Eisenbahn-Tycoons. Konkret werfen die Abgeordneten den Branchenriesen einen hemmungslosen und geradezu schockierenden Missbrauch ihrer dominierenden Marktposition vor.
Der 450-seitige Bericht, der am Dienstag vom Justizausschuss des Repräsentantenhauses veröffentlicht wurde, zieht für die benannten US-Unternehmen die Schlussfolgerungen aus einer rund 16-monatigen Untersuchung. Und laut dem US-Untersuchungsberichts seien Amazon, Apple, Facebook und Google jeweils die "Gatekeeper" ihres Marktsegments und würden ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen, um Wettbewerbsvorteile zu haben.
Today, after a 16-month long investigation, the House Antitrust Subcommittee is releasing our report on the state of competition in the digital marketplace. You can read it here. https://t.co/PaEgLmAr7W
— David Cicilline (@davidcicilline) October 6, 2020
Der Untersuchungsbericht geht mit den Marktriesen nicht gerade zimperlich zu Gericht. Amazon, Apple, Facebook und Google hätten durch Selbstpräferenzierung, geradezu "räuberischer" Preisgestaltung oder wettbewerbswidrigem Verhalten ihre marktdominierenden Plattformen genutzt, um ihre Macht weiter auszubauen, so der Ausschuss. Der Vorsitzende des Kartellunterausschusses, David Cicilline, sagte auf Twitter, dass jedes Unternehmen diese Dominanz nutze, um den Vertrieb zu kontrollieren, seine Positionierung zu schützen und seine Befugnisse zu erweitern.
Alle im Untersuchungebericht benannten Unternehmen haben in ersten Stellungnahmen die Vorwürfe des US-Ausschusses als unzutreffend zurückgewiesen. Apple ließ in einem Statement verlauten, dass man die Untersuchungen zwar grundsätzlich für angebracht halte, die daraus abgeleiteten Schlüsse halte Apple allerdings für falsch.