US-Militär stattet F-16-Kampfjet mit AI-Steuerung aus: Erste Flugzeuge für das Jahr 2028 geplant
Auf der Edwards Air Force Space in Kalifornien kam es zu einem ersten offiziellen Testflug eines mit AI (Artificial Intelligence) gesteuerten Kampfflugzeuges durch das US-Militär. Eingeladen waren lediglich einige ausgewählte Medienvertreter, wie die Associated Press. Im Rahmen der Veranstaltung stellte die Air Force klar, dass AI-betriebene Fluggeräte die Zukunft der amerikanischen Luftverteidigung sein werden.
Obwohl das System seit seinem Jungfernflug im September 2023 erst zwei Dutzend echte Flüge absolviert hat, nahm der Sekretär der Air Force, Frank Kendall, als Fluggast in der Maschine Platz. Dies sei möglich gewesen, da die Software in den letzten Monaten sehr schnell gelernt hat und bereits jetzt besser sei als einige menschliche Kampfpiloten. An dem einstündigen Testflug nahm außerdem eine weitere F-16 mit einem echten Piloten teil. Beide Maschinen versuchten in schnellen Manövern, den Kontrahenten in eine verwundbare Position für einen Angriff zu manövrieren.
Erste Maschinen sollen bald in die Fertigung gehen
Die eingesetzte künstliche Intelligenz lernt zunächst mithilfe eines Simulators und testet dann ihre Schlussfolgerungen im realen Flugbetrieb. Anschließend werden diese Ergebnisse wieder in den Simulator übertragen, damit die AI weiter lernen kann. Die USA scheinen bisher das einzige Land zu sein, welches ein per künstlicher Intelligenz gesteuertes Militärflugzeug im realen Betrieb einsetzt. Jedoch entwickelt auch China bereits an der Technologie. Allerdings gibt es bisher noch keine Hinweise darauf, dass die Chinesen diese Technologie außerhalb eines Simulators einsetzen konnten. Die USA sind sich dennoch des Wettstreits bewusst, und so plant die Air Force, bereits 2028 die ersten unbenannten Flugzeuge zu bauen. Insgesamt soll eine Flotte von mehr als 1.000 Maschinen entstehen. Kandall rechtfertigte die Pläne damit, es sei mittlerweile ein Sicherheitsrisiko, eine solche Technologie nicht zu besitzen. Einige humanitäre Organisationen wie das Rote Kreuz warnen jedoch davor, dass die künstliche Intelligenz in Zukunft eigenständig Entscheidungen über den Einsatz von Waffen treffen könnte. Laut Kandall werde das System bei Waffeneinsatz aber zu jeder Zeit von Menschen überwacht.
Der Entschluss der Air Force, zukünftig auf künstliche Intelligenz anstatt reale Personen zu setzen, hat allerdings noch einen weiteren Grund: Kosteneinsparungen. Da die Air Force ihr Budget nach einigen großen Ausgaben besonders im Auge behalten muss, sollen in Zukunft vor allem kleinere und günstigere Flugzeuge gebaut werden. Dies wird möglich, wenn der Pilot bei der Gestaltung der Flugzeuge nicht mehr berücksichtigt werden muss.