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Über 350 neue Monde im Sonnensystem entdeckt

Überlagerte Bewegungen verraten das binäre System. (Bildquelle: ESA/Gaia/DPAC)
Überlagerte Bewegungen verraten das binäre System. (Bildquelle: ESA/Gaia/DPAC)
Das verdoppelt beinahe der Anzahl der Asteroiden in unserem Planetensystem, die einen Begleiter, also einen Mond mit sich führen. Nur dank der extrem präzisen Instrumente von GAIA war diese Entdeckung möglich.

Zu sehen ist ein wackelnder, torkelnder Asteroid, tatsächlich rührt diese seltsame Bahn aber daher, dass ein zweiter, gebundener Gesteinsbrocken mit an Bord ist. Es handelt sich also um binäre Asteroiden.

Bisher waren unter knapp einer Milliarde geschätzter Asteroiden in unserem Sonnensystem gerade einmal 500 bekannt, die ein Doppelsystem bilden. Mit der Entdeckung von 352 neuen Kandidaten hat sich die Anzahl fast verdoppelt.

Überhaupt erst möglich ist diese Art der Beobachtung solcher fast nicht wahrnehmbaren Objekte durch die präzisen Instrumente des Weltraumteleskops GAIA. Es kann den gesamten Himmel scannen und ist auf schwach leuchtende bis fast gar nicht leuchtende Objekte ausgelegt (Magnitude 3 bis 21).

Datensätze voller neuer Objekte

Ist die präzise Bahn bekannt, lässt mehr über die Beschaffenheit der Asteroiden herausfinden. (Bildquelle: ESA/Gaia/DPAC)
Ist die präzise Bahn bekannt, lässt mehr über die Beschaffenheit der Asteroiden herausfinden. (Bildquelle: ESA/Gaia/DPAC)

Damit ist die Sonde perfekt geeignet, nicht nur schwach leuchtende Asteroiden überhaupt entdecken zu können. Sie erkennt winzige Schwankungen in den Laufbahnen und Helligkeitsveränderungen auf der Oberfläche. Beides, die Auslenkung durch Gravitationskräfte und die Verschattung durch einen Begleiter, zeigt, ob es sich um ein binäres System handelt.

Die Messungen sind knapp 200-mal genauer als bei der Vorgängermission. Durch eine verlängerte Beobachtungszeit werden die Laufbahnen zudem 20-mal genauer ermittelt, als ursprünglich mit der vorhandenen Technik geplant. So konnten bisher bereits über 150.000 neue Asteroiden erkannt werden.

In einem folgenden Datensatz, der 2026 auf der Erde eintreffen soll, wird erwartet, noch einmal deutlich mehr kleine Himmelskörper zu finden. Ins Spiel kommen hier auch die ESA Hera Mission und die NASA DART Mission, die eine mögliche Ablenkung von Asteroiden auf Kollisionskurs untersuchen. Und dafür muss man sie erst einmal gesehen haben und idealerweise wissen, ob es sich um einen einzelnen oder binären Asteroiden handelt.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2016T3EA24-08 > Über 350 neue Monde im Sonnensystem entdeckt
Autor: Mario Petzold,  9.08.2024 (Update:  9.08.2024)