Toyota investiert in riesige Algen-Becken in der Wüste zur CO₂-Absorption
CO₂-Emissionen gelten als Treiber des Klimawandels. Für viele Industriezweige, wie etwa für die Elektroindustrie, ist es aktuell oft nicht möglich so zu arbeiten, dass keine größeren Mengen an Treibhausgasen anfallen. Lässt man kohlenstoffhaltige Biomasse einfach verrotten oder verbrennt sie, gelangt der Kohlenstoff als CO₂ zusammen mit weiteren klimaschädlichen Gasen in die Atmosphäre.
Das Startup Brilliant Planet will Algenblüten zur Beseitigung von Emissionen nutzbar machen und diese Dienstleistung an Unternehmen verkaufen. Immer mehr Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, anfallende CO₂-Emissionen zu kompensieren oder zu recyceln, um die strenger werdenden Klimaschutzvorgaben zum Erreichen der Treibhausneutralität einzuhalten.
Mittlerweile gibt es verschiedene Projekte, in welchen es darum geht, Treibhausgase zu recyceln oder zu kompensieren. Einige Startups versuchen, Treibhausgase mittels großer Anlagen aus der Luft zu filtern, was relativ kostspielig sein kann.
Brilliant Planet hingegen verfolgt einen deutlich günstigeren Ansatz, indem sie planen, Algen in riesigen Becken in Wüsten in Küstennähe anzubauen, wo die Algen fotosynthetisch CO₂ absorbieren. Anschließend sollen die mit Kohlenstoff angereicherten Algenblüten geerntet und in der Sonne getrocknet werden. Diese Biomasse soll dann mehrere Meter tief vergraben und im Wüstenboden dauerhaft gelagert werden.
Das Startup hat bereits Zuschüsse in Höhe von 26,7 Millionen US-Dollar von Union Square Ventures, Toyota Ventures und anderen Investoren erhalten. Um die Expansion ihrer marokkanischen Anlage voranzutreiben, sollen im kommenden Jahr weitere Finanzierungshilfen eingetrieben werden.
Aber Kohlenstoff ist auch ein bedeutender, chemischer Grundbaustein für viele Produkte und industrielle Anwendungen. Deswegen sind auch biologische und hybride Technologien zur Abtrennung und Weiterverarbeitung von entstehenden CO₂-Emissionen interessant.
Kohlenstoff über biotechnische Verfahren zu recyceln und in Form von neuen Stoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wieder nutzbar zu machen, bezeichnet man als „Biologisches Carbon-Capture-und-Usage (kurz: Bio-CCU)“ Brilliant Planet zielt zurzeit allerdings ausschließlich auf die Bindung von Kohlenstoff ab.