Tonga wird nach Vulkanausbruch von zwei weiteren Satellitenbetreibern versorgt
Nur die technische Außenanbindung betrachtend bessert sich die Lage des pazifischen Inselstaats Tonga nach dem verheerenden Vulkanausbruch am 15. Januar 2022. Berichten von Capacity zufolge befinden sich mehrere leistungsfähige Verbindungen nach Tonga im Aufbau oder sind auch schon in Betrieb. Sowohl Kacific als auch Intelsat stellen Satelliten-Kapazitäten bereit. Zuvor konnte der Netzbetreiber Digicel ein Notnetz mithilfe von SES-Satelliten aufbauen.
Dieses bietet mittlerweile eine Kapazität von 400 gleichzeitigen Telefonaten, was einer Verdoppelung des letzten Stands entspricht. Damit können die rund 100.000 Menschen besser mit dem Rest der Welt kommunizieren.
Die Kapazitäten von Intelsat und Kacific sollten die Situation nochmals verbessern. Intelsat wird über zwei Satelliten die Anbindung übernehmen. Intelsat 18 und Horizon 3e werden diese Aufgaben erfüllen. Vor allem Letzterer dürfte helfen, da es sich um einen recht neuen Satelliten handelt, der hohe Bandbreiten liefern kann (High Throughput Satellite, HTS). Wie viel Bandbreite tatsächlich zugewiesen wird sagt Intelsat nicht.
Verschiedenen Informationen zufolge hat der Satellit ein Bandbreitenbudget von über 25 GBit/s, das allerdings mit zahlreichen Kunden geteilt werden muss. Auf dem Boden werden die australische Telstra und die neuseeländische Spark die Infrastruktur übernehmen.
Mehr Details gibt es zum Engagement von Kacific. Der auf Boeings 702-Technik basierende Satellit mit dem schnöden Namen Kacific1, liefert laut Capacity 1 GBit/s Bandbreite in den Pazifikstaat. Auch dieser Satellit gehört zur HTS-Klasse.
Auch das dürfte helfen, solange das Unterseekabel beschädigt ist. Das Kabelreparaturschiff Reliance (Rufzeichen V7CZ2) bewegt sich derweil in Richtung Tonga und wird weiter für den 30. Januar erwartet.
Weitere Informationen zur Lage finden sich im Notebookcheck-Hintergrundartikel Tongas langwierige Internetkabelreparatur und Notmobilfunknetz für Bankautomaten.