Tipps: Strom sparen - Akkulaufzeit erhöhen
Unnötige Datenträger und Geräte entfernen/abschalten
CDs/DVDs, USB-Sticks und Speicherkarten sollten nicht in den Laufwerken geparkt werden. Gleiches gilt für Mäuse, Kartenleser, USB- oder Firewire-Geräte. Die beleuchtete Tastatur, sofern vorhanden, sollte abgestellt werden.
Sofern nicht benötigt, sollten Bluetooth- und/oder WLAN-Modul abgeschalten werden. Bluetooth sucht sonst ständig nach verfügbaren Geräten. Manche Notebooks haben einen Hardware-Schalter, der alle Funkmodule mit einem Druck ausschaltet. Ansonsten passiert das per Fn-Taste.
Energieverbrauch Anpassen
Minimieren sie die Bildschirmhelligkeit auf ein für die Situation angenehmes Niveau. Die höchste Helligkeit ist in Innenräumen meist nicht nötig. Die LED-Hintergrundbeleuchtung benötigt 2 bis 5 Watt. Bei einer Leerlauf-Leistungsaufnahme von zirka 15 Watt kann das Dimmen einen spürbaren Nutzen haben. Aktivieren Sie den Lichtsensor (sofern vorhanden), der diese Aufgabe automatisch übernimmt. Manuell kann die Helligkeit jederzeit mit den Funktionstasten vermindert werden. Bei einigen Notebooks gibt es eine Fn-Taste zum Abschalten der Hintergrundbeleuchtung.
Energiesparpläne aktivieren und modifizieren
Windows bietet mindestens die Energiesparpläne Energieeinsparen, Ausbalanciert und Höchstleistung an. Für eine gute Laufzeit sollte „Energieeinsparen“ gewählt werden. Die Optionen zum Helligkeit regeln, Bildschirm ausschalten und Energiesparmodus (Gerät geht ins Standby) können angepasst werden.
Die Energiesparpläne definieren jeweils ein Setting von unzähligen Hintergrund-Einstellungen, die entweder Energie sparen oder beste Leistung einfordern. Hier geht es z. B. um Abschaltung der Festplatte im Leerlauf, Leistungszustand des Prozessors im Akkubetrieb oder minimaler Ladezustand des Akkus vor Zwangs-Herunterfahren. Diese Voreinstellungen sind in der Regel optimal, die Feinjustierung in den Details ist kein Muss.
Herstellereigene Energiesparpläne aktivieren und modifizieren
Hersteller wie Lenovo, Asus oder Dell legen zusätzliche, besser an die Hardware angepasste Pläne an. Ob Pläne wie „Energy Saver“ (Lenovo) oder „Quiet Office“ (Asus) in der Praxis tatsächlich mehr Laufzeit einbringen, als die Pläne von Windows, kann nicht pauschal bejaht werden. Dies muss der Nutzer ausprobieren.
Am Beispiel von Lenovo sehen wir, dass größtenteils die Windows-Optionen in einem anderen Layout abgebildet werden. Ein genauer Blick auf den Energie-Manager des Herstellers (sofern vorhanden) kann sich aber lohnen. Die Tools haben den Vorteil eines einfacheren Menüs, sind teilweise per Funktionstaste schneller erreichbar und können unter Umständen mehr Energie sparen als die Windows-Sparoptionen. Hersteller Samsung drosselt im Silent-Mode die Taktung des Prozessors auf 800 MHz. Lenovo lässt das DVD-Laufwerk abschalten.
Anschlüsse im Windows-Gerätemanager abschalten
Jeder USB-, FireWire- oder eSATA-Port benötigt ständig Energie. Solche Anschlüsse, ebenso wie der Ethernet-Netzwerkadapter (Netzwerkkabel), die Webcam oder das DVD-Laufwerk, können im Gerätemanager deaktiviert werden. Rechtsklick auf das Gerät und Deaktivieren auswählen. Aber Achtung: Solche Einstellungen können schnell vergessen werden. Das kann schnell zu frustrierenden PC-Erlebnissen führen, wenn der USB-Stick einfach nicht funktionieren will.
Hybrid-Grafik ausnutzen
Sofern ihr Notebook eine Hybrid-Grafik besitzt, können Sie dieses Feature manuell oder automatisch nutzen. Hybrid besagt: Eine leistungsstarke dedizierte Grafikkarte kann zu Gunsten einer im Prozessor integrierten GPU (IGP) abgeschalten werden. Bei Nvidia-Optimus erkennt der Grafik-Treiber automatisch an der Anforderung des Programms, z. B. eines Computerspiels, ob die dedizierte Grafik an geschalten werden muss. In der Nvidia Systemsteuerung können sie in den Einstellungen der Grafikkarte die bevorzugte Grafik wählen. Bei „Integrierte Grafiken“ wird die starke GPU gar nicht mehr benutzt, es sei denn, sie haben Ausnahmen festgelegt.
Radeon-Grafikkarten im Hybrid-Verbund müssen meistens manuell abgeschalten werden. Wenn Sie Gewissheit darüber haben wollen, ob Optimus die dedizierte Grafik im Akkubetrieb auch wirklich abschaltet, dann installieren Sie den „Nvidia Optimus GPU State Viewer“ in einer aktuellen Version. Dieses Tool zeigt den Aktiv/Inaktiv-Status der Nvidia Geforce Grafik an.
Energiespar-Experten gehen ins BIOS
Das BIOS eines Notebooks kann eine Fundgrube für Energiesparer sein. Hier sind die wichtigsten Einstellungen für Prozessor, Festplatte, Arbeitsspeicher, optische Laufwerke, Anschlüsse und interne Geräte festgeschrieben. Weil der Notebook-Hersteller das BIOS adaptiert, sind möglicherweise nicht alle der folgenden Energiespar-Einstellungen verfügbar.
Sie gelangen ins BIOS, wenn Sie direkt nach dem Start die Taste „ENTF“, „F1“, „F2“ oder „F12“ drücken. Welche es genau ist, wird fast immer im ersten oder zweiten Start-Bildschirm angezeigt. Nach den Einstellungen wird das BIOS mit „Save & Exit“ verlassen. Mit „Load default configuration“ wird die Standardeinstellung wieder hergestellt. Wichtig: Falsche BIOS-Einstellungen können den PC arbeitsunfähig machen. Wer damit keine Erfahrungen besitzt, sollte Veränderungen unterlassen.
BIOS: Geräte und Anschlüsse abschalten
Viele Anschlüsse und Geräte können einfach im BIOS deaktiviert werden. Wenn Geräte hier abgestellt werden, dann sind sie unter Windows verschwunden, ganz gleiche welche Nutzer- oder Energieprofile gewählt werden. Deaktivieren Sie daher nur das, was sie oder andere wirklich nicht benötigen. Diese Geräte sind (möglicherweise) deaktivierbar:
- USB 3.0 / USB 2.0
- Kartenleser
- Bluetooth-Modul
- 3G-Modul (HSDPA, UMTS)
- DVD-Laufwerk
- Netzwerk-Anschluss (Ethernet)
- Webcam
- Soundkarte
- eSATA
- ExpressCard
BIOS: Leistung begrenzen
Haben Sie Nvidia Optimus oder eine Hybrid-Grafik? Stellen Sie die dedizierte Grafik hier ab, um ständig mit der (leistungsschwächeren) integrierten Grafik zu arbeiten. Eigenschaften der Intel Core Prozessoren (i3, i5, i7) können mitunter deaktiviert werden. Das wären Hyper Threading (virtuelle Kerne) oder Turbo-Boost (dynamische Übertaktung). Bestimmte Core i5 oder i7 Prozessoren unterstützen die Intel Virtualization Technologie (VT). Sofern kein Interesse an virtuellen Maschinen besteht (VMware), kann diese Funktion deaktiviert werden. Diese Funktionen sind (möglicherweise) deaktivierbar:
- Hybrid Grafik / Optimus
- ACPI (Advanced Configuration and Power Management Interface) ->On
- Hyper Threading
- Turbo Boost (2.0) / Dynamic Frequency
- CPU Power Saving Mode
- Intel Virtualization Technologie (VT)
Akku-Lebensdauer verlängern
„Lithium-Ionen“ oder „Lithium-Polymer“-Akkus haben eine hohe Kapazität und gelten als wartungsfrei. Dennoch ist in der Praxis nach zwei bis drei Jahren die Hälfte der Kapazität verloren. Die Alterung kann verzögert werden, indem die Zahl der Lade-/Entladezyklen reduziert wird und hohe Betriebstemperaturen sowie hohe Ladezustände vermieden werden.
Lenovo bietet die Möglichkeit, die Akkuladung auf 50% zu begrenzen. Dies verringert zwar die Laufzeit, verlängert aber die Lebenszeit des Akkumulators enorm. Damit steht die volle Kapazität im Bedarfsfall auch nach Jahren noch zur Verfügung, etwa wenn der Laptop nur alle paar Monate auf Reisen geht.
Selten gibt es im BIOS eine Funktion zur Akku-Kalibrierung (teilw. Samsung). Dabei werden drei bis fünf Lade- und Entladevorgänge durchgeführt, was eine erschöpfte Kapazität leicht regeneriert. Im BIOS kann möglicherweise die Ladekapazität auf 80% begrenzt werden, was die Lebensdauer erhöht.
Die folgenden Hinweise vermindern die Laufzeit. Durch die Verlängerung der Akku-Lebensdauer steht im Bedarfsfall aber noch die volle Kapazität und somit die beste Laufzeit zur Verfügung. Den Akku bei 40 Prozent Ladezustand zu entnehmen, ist daher interessant, wenn der Laptop alle paar Monate auf Reisen mitgenommen wird, ansonsten aber auf dem Schreibtisch sein Dasein fristet.
- Am Stromnetz: Akku bei 40 Prozent Ladezustand entnehmen und bei 10 Grad lagern
- Am Stromnetz: Ladung auf 50-80% begrenzen (teilw. bei Lenovo, Samsung möglich)
- Hitzebelastung (über 30 Grad) und Kälteeinwirkung (unter -10 Grad) vermeiden
- Tiefentladung (unter fünf Prozent) vermeiden, physikalisch idealer Ladezustand 50%