Tilt-Shift: Neuer Fotomodus im OnePlus 9 Pro ausprobiert
Profifotografen kennen Tilt-Shift schon lange, anfangs handelte es sich um spezielle Objektive, mithilfe derer man Gebäudekonturen in der Architekturfotografie gerade ausrichten konnte. Aber schnell wurde klar, dass sich auch großes kreatives Potential aus der Tilt-Shift-Fotografie ergibt: Beim richtigen Motiv und einem Blickwinkel von oben wirken Szenerien durch die Sehgewohnheiten unseres Auges plötzlich wie Miniaturwelten.
Gerade in den letzten Jahren erlebte die Tilt-Shift-Fotografie einen Boom, weil sich die Effekte mittlerweile noch exakter mit Bildbearbeitungsprogrammen nachahmen lassen.
Smartphonehersteller OnePlus möchte seinen Nutzern nun die Möglichkeit bieten, Tilt-Shift-Effekte direkt mit dem Smartphone aufzunehmen. Dazu gibt es im OnePlus 9 Pro und OnePlus 9 einen speziellen Modus, den wir mal ausprobiert haben.
Im Gegensatz zur recht komplizierten Linsentechnik bei Spiegelreflex- oder Systemkameras funktioniert Tilt-Shift-Fotografie auf dem Smartphone mit einem relativ simplen Filter: Der obere und untere Bereich des Bildes werden einfach unscharf gestellt, in der Mitte bleibt ein Streifen scharf. Die Stärke der Unschärfe lässt sich relativ stufenlos einstellen, die Farbfilter der Kamera lassen sich mit dem Effekt kombinieren, man kann also beispielsweise Tilt-Shift-Fotos in Schwarz-Weiß aufnehmen.
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Details
Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, ein geeignetes Motiv zu finden, zumal zum Testzeitpunkt große Menschansammlungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich sind, diese wirken aber besonders gut auf Tilt-Shift-Aufnahmen.
Die klassische Tilt-Shift-Aufnahme findet von einem erhöhten Standpunkt aus statt und hier kann man tatsächlich recht passable Effekte erzielen, wenn man vor der Aufnahme hineinzoomt. Bei Panoramaaufnahmen geht der Effekt deutlich schneller verloren.
Aufnahmen von Objekten wirken aber auch ohne Miniatureffekt oft interessanter und mithilfe der Unschärfe lassen sich auch einzelne Teile des Bildes gut in Szene setzen. Der Effekt ist tatsächlich auch noch stärker als im Portrait-Modus: Hier wird ja alles, was auf der Ebene des Hauptmotivs liegt scharf gestellt. Mit dem Tilt-Shift-Modus kann man die Aufmerksamkeit des Betrachters also noch stärker lenken.
Bei Nahaufnahmen bringt die Technik allerdings wenig, vor allem, wenn sich im unteren oder oberen Bildteil relativ einfarbige Flächen befinden, dann verliert sich nämlich der Unschärfeeffekt. Ein wenig Abhilfe schafft es hier, den Effekt sehr stark einzustellen.
Es braucht also schon einiges an Übung, um gute Ergebnisse mit dem Tilt-Shift-Modus zu erzielen. Das könnte bei Hobbyfotografen erstmal zu Frust führen, aber wer Spaß daran hat, herumzuexperimentieren, der bekommt mit Tilt-Shift eine weitere Möglichkeit, sich kreativ auszutoben. Die Einstellmöglichkeiten sind begrenzter als bei der digitalen Nachbearbeitung, aber beim passenden Motiv können sich durchaus schöne Effekte ergeben.
Hier noch einige Tipps, wenn Sie den Tilt-Shift-Modus selbst ausprobieren möchten:
- Achten Sie darauf, dass in den oberen und unteren Bereichen des Bildes nicht zu viel einfarbige Flächen zu sehen sind, wie z.B. Himmel, dort wirkt der Unschärfeeffekt für das Auge zu wenig.
- Ein Blickwinkel von oben herab unterstreicht den Modellbaucharakter der Szene, weil unser Gehirn es gewohnt ist, auf Modelle herabzuschauen.
- Das Motiv sollte relativ weit entfernt sein, für die Aufnahme sollten sie nahe heranzoomen.
- Große Menschenmassen wirken besonders gut, wenn ein Großteil von ihnen in der Unschärfe verschwindet.
Wenn Sie mehr zur Kameratechnik des OnePlus 9 Pro und OnePlus 9 erfahren möchten, dann empfehlen wir Ihnen unsere Tests, die bald online gehen.