Display Week 2024 | Tianma: 15 oder 120 Hz? Der Unterschied kann bei einem Tablet fast 200 mW ausmachen
Mobile Geräte müssen, wo sie nur können, Strom sparen. Doch die richtige Kombination aus Kompromissen zu finden ist nicht so einfach. Eine Möglichkeit, recht viel Strom zu sparen, ist der Bildschirm-Refresh, wie Tianma auf der Display Week in San Jose in einer Demo zeigte.
Der Displayhersteller zeigte anhand eines 11-Zoll-LTPS-Panels seine Wide Refresh Rate. Dank Variable Refresh Rate kann das Display mit 15 bis 120 Hz in Abhängigkeit vom Inhalt angesteuert werden.
Ein Standbild demonstrierte das in San Jose. Wird das Panel auf 15 Hz heruntergetaktet, ergaben sich Werte um die 160 mW für die "Logic Power". Auf 120 Hz hingegen braucht die Logic Power fast 200 mW mehr, nämlich 344 mW. Die Werte schwankten in der Demo dabei durchaus. Offiziell gibt Tianma ein Minimum von 230 mW an. Das Maximum wird nicht genannt, sondern nur demonstriert.
200 mW klingt wenig, ist im Kontext eines Tablets aber durchaus eine beachtliche Summe. Schließlich benötigt ein Tablet im Betrieb nur ein paar Watt. Gerade bei einfachen Aufgaben – dazu gehört durchaus das Abspielen von Videos – ist das Display ein wichtiger Teil der gesamten Systemaufnahme.
Wird mit dem Tablet, oder eben mit dem Smartphone, hingegen gespielt, dann machen die 200 mW ohnehin nur wenig aus. Zum einen braucht es dann eine hohe Refresh Rate und zum anderen nutzt das SoC dann erhebliche Mengen der Kapazität des Akkus.
Multi-Frequency Drive für Teile des Bildschirms
Die Technik geht sogar noch weiter. Mit Multi-Frequency Drive hat Tianma eine Technik angekündigt, die in Abhängigkeit von dem Areal des Bildschirms die Frequenz dynamisch anpassen kann. Zwischen 15 und 144 Hz ist derzeit möglich. Im "Low Power"-Bildschirmbereich kann eine Reduktion der Leistungsaufnahme um 25 Prozent erreicht werden, verspricht Tianma.
Dafür muss das Display mit einem Anwendungsprozessor kombiniert werden. Der kümmert sich dann um das Erkennen der Zonen. As Beispiel nennt Tianma hier einen klassischen Videoplayer. Während das Video die maximal notwendige Frequenz braucht, kann das Interface außerhalb des Videos auf 15 Hz verlangsamt werden. Selbiges gilt etwa auch für schwarze Filmbalken. Eine hohe Refresh-Rate ist nicht notwendig, da das Schwarz normalerweise schwarz bleibt. Ausnahmen sind allenfalls Ambient-Funktionen, wie sie etwa Youtube eingeführt hat, um die schwarzen Balken an den Inhalt anzupassen. Aber auch diese müssen vermutlich nicht mit der Refresh Rate der Videoinhalte aktualisiert werden.
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Quelle(n)
Display Week / Tianma