Thermal Master NV300 Max Praxis-Test: Eine faszinierende Auto-Nachtsichtkamera

Die NV300 Max verwendet ein 6,4-Zoll-OLED-Display für die Videoübertragung von der Dashcam. Das Display ähnelt einem Standard-Smartphone und verfügt über eine Power-Taste, einen microSD-Kartensteckplatz, einen Lautsprecher, einen USB-C-Anschluss und ein Gehäuse aus Aluminium und Glas. Auf der Rückseite befindet sich das Logo von Thermal Master. Sie ist magnetisch, so dass sie leicht an der mitgelieferten Autohalterung befestigt werden kann.

Die Installation ist der aufwändigste Teil der Einrichtung dieser Dashcam. Um die Kamera zu installieren, müssen die Dashcam auf dem Dach des Fahrzeugs platziert und das Signalkabel in den Innenraum verlegt werden. Auf der Kickstarter Seite für die NV300 Max findet sich ein Video, das zeigt, wie man das Kabel unter der Windschutzscheibe und über das Armaturenbrett verlegt. Das Video lässt das Konzept einfach erscheinen und behauptet, dass es nur fünf Minuten dauert, aber in der Praxis könnte es sich um eine größere Herausforderung handeln.

In unserem Fall funktionierte die Verlegung des Kabels unter der Windschutzscheibe nicht, und der Gedanke, Kabel auf dem Armaturenbrett des Fahrzeugs zu haben, ist eher unattraktiv. Stattdessen wird das Kabel durch den Motorraum, an der Firewall vorbei und unter der Innenkonsole auf der Beifahrerseite eines Jeep Compass verlegt. In der Anleitung steht, dass das Kabel durch die Fahrerseite verlegt werden soll, aber wir haben uns dagegen entschieden, um zu verhindern, dass lose Kabel die Arbeit des Fahrers behindern. Außerdem gibt es mehr als genug Kabel für die Verlegung auf der Beifahrerseite.

Das Hauptmerkmal der NV300 ist die IR-Wärmebildkamera, und ihre Leistung ist überraschend flink und reaktionsschnell. Wenn das Auto gestartet wird, schaltet sich das Display sofort ein und beginnt, die Kamera zu starten. Der erste Bildschirm, der angezeigt wird, ist das Wärmebild, das zwar tatsächlich ein Wärmebild ist, aber vergrößert aussieht. Im Gegensatz zu den meisten Dashcams, die ein Weitwinkelobjektiv haben, ist die Wärmebildkamera auf eine gezoomte Ansicht mit einem recht engen Sichtfeld festgelegt.

Wenn man mit dem Fahrzeug fährt, erkennt man die Wärmesignaturen weiter draußen, so dass der Fahrer mehr Zeit hat zu reagieren, wenn er etwas auf der Straße entdeckt. Thermal Master behauptet, dies entspreche einer Nachtsichtdistanz von 300 m. Leider erwies sich der Nebel trotz der Behauptung, dass die Wärmebildkamera mit jedem Wetter zurechtkommt, als Herausforderung, denn er ließ die Kamera unscharf erscheinen und führte zu einer ungenauen Erkennung von Wärmesignaturen.

Die Standardkamera bietet eine viel bessere Sicht auf die Umgebung. Außerdem sind alle Erkennungsfunktionen wie Kollisionsvermeidung und Objektidentifizierung weiterhin aktiviert. Die akustische Erkennungsfunktion ist jedoch ein Fehlgriff und neigt zu Fehlzündungen. Wenn diese Funktion ausgeschaltet ist, ist das Erlebnis viel angenehmer. Die Einbeziehung der OBS-Daten ist ein willkommener Bonus, denn sie liefern Daten zu Geschwindigkeit, Drehzahl und Beschleunigung.

Zu beachten ist auch, dass es sich bei den Beispielbildern der Standardkamera um Screenshots von einer Videoaufnahme handelt. Die manuellen Standbilder erzeugen ein Bild von geringer Qualität, das stark verpixelt ist.

Eine weitere interessante Funktion der NV300 Max ist der so genannte Fusionsmodus, bei dem die Aufnahmen der sichtbaren Licht- und der Wärmebildkamera übereinandergelegt werden. Während diese Funktion dazu beiträgt, zusätzliche Details bei der Wärmebildaufnahme zu erhalten, verliert der Benutzer den Vorteil des Weitwinkelobjektivs, das für den allgemeinen Gebrauch zu einschränkend ist. Der geteilte Bildschirmmodus des NV300 ist oft besser geeignet, um klarere visuelle Informationen von beiden Kameras zu erhalten.