Testbericht BEMI CW1710 / Clevo M570A
Anhänger der Notebook Gaming Szene aufgepasst: Mit dem BEMI M570A kommt eine neue „Spielmaschine“ auf den Markt.
Wie klingt das: ATI Mobility Radeon X800 XT 256MB, Intel Pentium M 2,00 Ghz, 2048 MB Ram, 100 GB Festplatte und 115 Watt Leistungsaufnahme?
Richtig. Schnell. Verdammt Schnell.
Gehäuse
„Da steht sie nun auf meinem Schreibtisch, diese große schwere silberne Kiste. Sieht doch irgendwie aus wie ein Klavier. Hmm, es muß ein Klavier sein, denn das Ding wiegt auch soviel wie eines... Aber sauber verarbeitet, kein Knarren, Kein Wackeln – solide Arbeit, das muss man Ihnen lassen, den Pianokonstukteuren.“
- So mein erster Eindruck.
Tja leider muss man eingestehen, dass das BEMI (Clevo M570A) in Punkto Design nicht gerade neue Maßstäbe setzt, aber insbesondere als direkter Test-Nachfolger des ASUS W2Vc hatte es das BEMI CW1710 sicher nicht leicht in der Beurteilung seines Auftretens.
Bei den verwendeten Materialien handelt es ich überwiegend um Kunststoff in Silber und Schwarz. Die Abdeckung des Displays ist aus Aluminium gefertigt und sollte daher etwas Widerstandsfähiger gegen etwaige Gebrauchsspuren sein.
Das Display gibt etwas zu großen Widerstand beim verstellen, und auch die Steifigkeit könnte etwas besser sein. Sehr gewöhnungsbedürftig ist das Verschlusssystem mit zwei getrennten Haken, wobei einer zum Fixieren (z.B. beim Transport) und der andere zum Einrasten und Öffnen dient.
Die Schnittstellen sind gut aufgeteilt. An der rechten Seite werden 2x USB 2.0, 1x Firewire, Card Reader, PCMCIA Adapter sowie MicIn und HeadphonesOut angeboten. Alle anderen Anschlüsse befinden sich auf der Geräterückseite.
Als kleine Zugabe ist an der Oberseite der Displayeinfassung ein Kameramodul eingebaut, die als Webcam oder einfach nur so für kurze Spaßclips benutz werden kann.
Eingabegeräte
Speziell das Touchpad machte im Test einige Probleme. Es erwies sich als relativ ungenau, und sprach teils auch nur zögerlich an. Die Beiden zugehörigen Tasten ließen sich angenehm drücken, wackelten jedoch etwas.
Interessante Feature: Zwischen den Touchpadtasten befindet sich eine zusätzliche Cursortaste, welche sozusagen als „dritte Maustaste“ funktioniert. Aufgrund der geringen Größe und der Einlassung im Gehäuse lässt sich diese jedoch nur schwer bedienen.
Durch die eingebaute Audio DJ Console für Musik CDs und MP3 CDs sollte es auch möglich sein CDs im ausgeschalteten Zustand abzuspielen und mit den dazugehörigen Tasten zu steuern. Im Test funktionierte dieses Feature leider nicht.
An zusätzlichen Tasten werden oberhalb der Tastatur ein Schnelltaste für Browser, Email Client und MediaPlayer angeboten. An der Vorderseite des BEMI CW1710 befindet sich das „DJ Pult“. Mittels Drucktasten kann hier im Windows Betrieb die Lautstärke geregelt werden (grafisches Feedback am Display), und im MediaPlayer zwischen den einzelnen Tracks navigiert werden.
Zwar nutzt die Tastatur die Größe eines 17“ Geräts hinsichtlich guter Übersichtlichkeit, Tasten wie ‚Einfügen’ und ‚Entfernen’ sind jedoch etwas schlecht positioniert. Grundsätzlich sind die Tasten angenehm zu drücken, bei einigen kommt es jedoch zu leisen Klickgeräuschen, bzw. sind manche Tasten etwas wackelig.
Im rechten oberen Eck der Tastatur liegt die gesamte Tastatureinheit nur schlecht auf, und lässt sich daher etwas durchdrücken.
Display
Beim verwendeten Display handelt es sich um ein spiegelndes 17“ WSXGA 1680x1050 Displaypanel. Die maximal gemessene Helligkeit lag bei 147,2 cd/m² und liegt in ewa gleich auf mit vergleichbaren 17“ Geräten. Die Ausleuchtung beträgt lediglich 76,3%.
112,3 cd/m² | 124,1 cd/m² | 118,7 cd/m² |
121,0 cd/m² | 147,2 cd/m² | 123,1 cd/m² |
128,6 cd/m² | 127,7 cd/m² | 121,7 cd/m² |
Die Schlierenbildung (das Verwischen bei schnellen Bewegungen) ist für ein Notebookdisplay relativ gering. Bei dem PixPerAn Flaggentest verwischten die Flaggen bei maximaler Geschwindigkeit nur wenig.
Die im unteren Diagramm angezeigten Displayeigenschaften zeigen eine abgesenkte Blaukurve, die eine eher warme Charakteristik des Displays beschreibt (üblich).
Die Blickwinkelstabilität ist im horizontalen Bereich gut, bei starker vertikaler Veränderung des Betrachtungswinkels kommt es zur Verfälschung der Farbdarstellung.
Auch durch das spiegelnde Display kann es bei ungünstiger Beleuchtung zu einer Einschränkung des maximalen Betrachtungswinkels kommen.
Leistung
Doom 3
Das Timedemo demo1 lieferte bei unterschiedlichen Details/Auflösungen folgende Ergebnisse:
Low: 101,7 fps
Medium: 102,0 fps
High: 98,9 fps
Ultra: 81,9 fps
Ultra: 2xAA 73,5 fps
Ultra: 4xAA 58,0 fps
Doom 3 ist mit maximalen Details und 4-fach Antialiasing problemlos spielbar.
Quake 3 Arena
Der Timedemo Benchmark (Four.DM_68) ergab 312,9 fps.
Benchmarkvergleich
3DMark 01 | 3DMark 03 11020 Punkte | 3DMark 05 | PCMark 04 4168 Punkte | Aquamark3 |
Aquamark3 (genau)
Grafik: 9888 Punkte
CPU: 10412 Punkte
AquamarkScore: 67048
Messergebnisse mit HDTune
Der Test der Transferraten der Harddisk brachte folgende Ergebnisse:
Transfer Rate Minimum: 3,1 MB/sec
Transfer Rate Maximum: 39,9 MB/sec
Transfer Rate Average: 30,6 MB/sec
Access Time: 17,2 ms
Burst Rate: 89,1 MB/sec
CPU Usage: 5,4%
Die ATI Mobility Radeon X800 XT mit 256MB Speicher ist nicht grundlos in der Leistungsklasse 1, in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten, gereiht. In allen Benchmarktests wurden Spitzenwerte erreicht.
Die X800 sollte auch für die Zukunft noch einige Zeit sorgenfreien Spielspass garantieren, wenn auch einige neue Games, wie z.B. F.E.A.R schon jetzt jede Grafikkarte gehörig zum Schwitzen bringen, und ein Spielen in höchster Auflösung kaum mehr möglich ist.
Emissionen
Wie heißt es so schön: „Wo gearbeitet wird, fallen Späne…“ - In diesem Fall handelt sich um heiße Luft, die lautstark durch den Lüfter aus dem Inneren des Gerätes hervorgeholt wird.
Im Betrieb ohne Last beginnt nach schon einiger Zeit der Lüfter ständig auf Stufe 1 zu laufen. Die gemessene Lautstärke von 38,2 dB kann dabei schon durchaus als störend beschrieben werden.
Je nach Leistungsanforderung dreht der Lüfter dann um etwa 4 Stufen hoch mit einer maximalen Lautstärke von bis zu 42,3 dB.
Wer nun denkt, das wäre doch nicht schlimm für einen Boliden wie diesen, der hat Recht. Aber das war erst der Anfang…
Bei grafikintensiven Anwendungen wie Benchmarktests, 3d Games oder ähnliches, wird man dann plötzlich von einer hochdrehenden Turbine, a la Startcheck einer Boeing 747 überrascht und muss sich mit Lautstärken mit bis zu 53,3 dB anfreunden.
Das DVD Laufwerk ist zwar beim Abspielen von CDs und DVDs deutlich zu hören, im Vergleich zum Lüfter jedoch eher weniger störend.
gemessene Lautstärke
Idle, Lüfter aus: 31,7 dB (A)
Idle, Lüfter ein (Stufe 1): 38,2 dB (A)
Last, Lüfter Stufe 2: 40,2 dB (A)
Last, Lüfter Stufe 3: 41,6 dB (A)
Last, Lüfter Stufe 4: 42,3 dB (A)
Last, Lüfter Stufe max: 53,3 dB (A)
Die Wärmeentwicklung bleibt überraschenderweise relativ gering. Verantwortlich dafür ist mit Sicherheit der ‚Turbinenlüfter’. Die höchste gemessene Temperatur betrug an der Unterseite 44,4 °C.
Akkulaufzeit
Aufgrund der erbrachten Leistung bietet das BEMI CW1710 erwartet kurze Akkulaufzeiten. Zwar wird das 3,8kg Ding kaum mit Akku betrieben werden, aber für denn Fall der Fälle, einen vorübergehenden Stromausfall oder ähnliches, ist man gerüstet.
Akkulaufzeiten
Volllast: 50 Minuten
Normallast (Readers Test): 1 Stunden 59 Minuten
Stromverbrauch
Min: 45,5 Watt
Idle: 54,2 Watt
Max: 117,7 Watt
Großes Minus: Ohne eingebauten Akku steht das Gerät völlig wackelig und ist nicht zu bedienen.
Fazit
Das BEMI CW1710 (Clevo M570A) ist ohne Zweifel zum Spielen konzipiert. Wenn möglich jedoch mit Headset, denn selbst im wildesten Feuergefecht eines Ego-Shooters ist der lärmende Lüfter immer noch zu hören.
Auch das durchschnittliche 17“ Breitbilddisplay mit einer Auflösung von 1680x1050 kombiniert mit der ATI X800 XT mit 256MB RAM trägt seinen Teil zum Spielspass bei. Der leichte Hang zur Schlierenbildung könnte dem Pro-Gamer jedoch ein Dorn im Auge sein.
Bei all der gebotenen Leistung muß man Abschläge bei der Qualität der Materialien und beim Design in Kauf nehmen. Dennoch, das BEMI CW1710 ist sauber verarbeitet, und gibt keinerlei Knarrgeräusche von sich.
Zu empfehlen ist das Gerät ausnahmslos für jene, die auf der Suche nach einem mobilen Gerät zum Spielen sind. Der Turbinensound des Lüfters ist garantiert ein Highlight auf jeder LAN Party.
Vielen Dank der Firma Alb-Computer, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben.
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