Test Volla Phone Smartphone – Handy mit besonderem Datenschutz
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bewertung | Rating Version | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Groesse | Aufloesung | Preis ab |
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75.2 % v7 (old) | v7 (old) | 01 / 2021 | Volla Phone Helio P23 MT6763V, Mali-G71 MP2 | 185 g | 64 GB eMMC Flash | 6.30" | 2340x1080 | |
80.7 % v7 (old) | v7 (old) | 01 / 2021 | Oppo Reno4 Z 5G Dimensity 800, Mali-G57 MP4 | 184 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.57" | 2400x1080 | |
80.1 % v7 (old) | v7 (old) | 12 / 2020 | Samsung Galaxy A42 5G SD 750G 5G, Adreno 619 | 193 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.60" | 1600x720 | |
78.6 % v7 (old) | v7 (old) | 08 / 2020 | Sony Xperia 10 II SD 665, Adreno 610 | 151 g | 128 GB eMMC Flash | 6.00" | 2520x1080 |
Gehäuse, Ausstattung und Bedienung – Betriebssystem wählbar
Das Gehäuse des Volla Phone verlässt sich auf Kunststoff, die Stabilität ist in Ordnung. Für seinen Preisbereich wirkt das Smartphone aber nicht wahnsinnig wertig.
Das Volla Phone bekommt man mit VollaOS, das auf dem Android Open Source Project basiert, aber die Google-Services und -Apps außen vorlässt. Stattdessen nutzt das System den Aurora Store, eine Kopie des Google Play Stores, der aber ohne Google-Konto genutzt werden kann. Somit stehen viele Apps zur Verfügung, allerdings kann man natürlich keine Apps nutzen, die sich auf Google-Services verlassen. Die Struktur des Betriebssystems ist ebenfalls verändert, so verlässt sich das OS auf ein sogenanntes Sprungbrett, das nach dem Entsperren erscheint und in das man Eintippen kann, was man gerade sucht. Das Smartphone startet dann eine Internetsuche oder wenn man mit einem @ beginnt eine Kontaktsuche, an den jeweiligen Kontakt kann man dann direkt eine Email oder SMS schicken. Die Schwarz-Weiß-Gestaltung des Systems spart Energie. Die Grundlage ist Android 9, die Sicherheitspatches stammen vom Oktober 2020 und sind zum Testzeitpunkt schon leicht veraltet.
Alternativ kann man das Telefon auch mit Ubuntu Touch bekommen, der mobilen Version der bekannten Linux-Distribution. Das bietet Linux-Liebhabern natürlich die Möglichkeit, das System per Terminal anzupassen. Zudem gibt es so gut wie keine Schadsoftware und das Smartphone lässt sich mit einem Monitor verbinden und kann dann zusammen mit Maus und Tastatur wie ein normaler Linux-PC verwendet werden. Diese Variante empfiehlt sich aber wirklich nur für Linux-Kenner, alle anderen werden von Android bekannte Apps vermissen. Das System ist auch nicht wirklich für das Volla Phone optimiert, so schneiden die runden Monitorkanten die Zeitanzeige ab und die Notch wird bei der Anzeige auch nicht wirklich berücksichtigt.
NFC gibt es, Bluetooth ist aber nur in einer älteren Version vorhanden. Gleiches gilt für das WLAN, sodass man sich mit WiFi-4-Geschwindigkeit begnügen muss.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Sony Xperia 10 II | |
Oppo Reno4 Z 5G | |
Samsung Galaxy A42 5G | |
Volla Phone | |
iperf3 receive AX12 | |
Oppo Reno4 Z 5G | |
Samsung Galaxy A42 5G | |
Sony Xperia 10 II | |
Volla Phone |
Kameras – De facto Single-Kamera
Die 16-Megapixel-Kamera an der Rückseite wird von einer kleinen Linse unterstützt, die man allerdings nicht für eigene Fotos verwenden kann. Andere Handys der Preisklasse bieten hier deutlich mehr Flexibilität.
Es handelt sich also streng genommen um eine Single-Kamera, die insgesamt gute Bilder für die Preisklasse macht, allerdings wäre etwas mehr Lichtstärke schön gewesen. Erfreulich sind die recht vielen Details, die die Kamera darstellt. Bei wenig Licht und hohen Kontrasten wird das Bild schnell fleckig und die Aufhellung könnte auch hier besser sein, immerhin erkennt man aber noch einige Details.
Im Testlabor hingegen tut sich die Kamera bei 1 Lux sehr schwer, noch etwas zu erkennen, bei gutem Licht gibt es zu den Bildrändern hin einen deutlichen Schärfeabfall und in manchen Bereichen auch leichte Kontrastprobleme.
Die Frontkamera löst mit mageren 4 Megapixel auf. Volla verrät uns auf Nachfrage, dass es sich um eine 16-Megapixel-Kamera handeln soll, allerdings können wir nur 4-Megapixel-Bilder machen. Bis zur Klärung des Sachverhalts ändern wir die Specs vorerst nicht.
Update: Der Sensor ist laut Hersteller auf jeden Fall eine 16-Megapixel-Kamera. Dennoch werden nur 4-Megapixel-Bilder ausgegeben, softwareseitig scheint es hier Probleme zu geben, die Volla nun angehen will.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Hauptobjektiv PflanzeHauptobjektiv UmgebungHauptobjektiv Low LightDisplay – Hell und mit Blaustich
Die Auflösung von 2.340 x 1.080 ist klassenüblich, die Bildwiederholrate beträgt 60 Hz. Der Schwarzwert ist mittelmäßig, die Helligkeit aber ganz gut, sodass sich auch ein ordentliches Kontrastverhältnis ergibt.
Auf Werkseinstellungen gibt es deutliche Farbabweichungen und einen Blaustich.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 487 cd/m²
Kontrast: 1059:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 7.28 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.2 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.131
Volla Phone IPS, 2340x1080, 6.3" | Oppo Reno4 Z 5G IPS, 2400x1080, 6.6" | Samsung Galaxy A42 5G AMOLED, 1600x720, 6.6" | Sony Xperia 10 II OLED, 2520x1080, 6" | |
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Response Times | 19% | 73% | 74% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 54 ? | 42 ? 22% | 10 ? 81% | 12 ? 78% |
Response Time Black / White * | 26 ? | 22 ? 15% | 9 ? 65% | 8 ? 69% |
PWM Frequency | 242.7 | 116 | ||
Bildschirm | 5% | 33% | 47% | |
Helligkeit Bildmitte | 487 | 462 -5% | 466 -4% | 591 21% |
Brightness | 471 | 439 -7% | 462 -2% | 590 25% |
Brightness Distribution | 86 | 88 2% | 85 -1% | 97 13% |
Schwarzwert * | 0.46 | 0.58 -26% | ||
Kontrast | 1059 | 797 -25% | ||
Delta E Colorchecker * | 7.28 | 4.83 34% | 2.06 72% | 1.42 80% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.54 | 8.1 35% | 6.14 51% | 3.83 69% |
Delta E Graustufen * | 9.2 | 6.3 32% | 1.8 80% | 2.4 74% |
Gamma | 2.131 103% | 2.227 99% | 2.105 105% | 2.215 99% |
CCT | 9394 69% | 7556 86% | 6444 101% | 9014 72% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 12% /
8% | 53% /
43% | 61% /
54% |
* ... kleinere Werte sind besser
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
54 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 27 ms steigend | |
↘ 27 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 90 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Leistung, Emissionen und Akkulaufzeit – Gute Laufzeiten
Leistungstechnisch kann der MediaTek Helio P23 im Volla Phone nicht mit anderen aktuellen Mittelklasse-Phones mithalten. Im Alltag kann man das System einigermaßen flüssig bedienen, bei etwas anspruchsvolleren Aufgaben kann es zu Rucklern kommen.
Die Erwärmung bleibt selbst bei voller Last unterhalb von 40 °C, sodass sie zwar spürbar, aber keineswegs unangenehm ist. Der Lautsprecher kann recht laut werden und ist für gelegentliches Reinhören in Musikstücke geeignet. Der 3,5mm-Port und Bluetooth übermitteln ein sauberes Audiosignal.
Knapp 17 Stunden hält der Akku in unserem WLAN-Test durch, wenn man das Volla Phone mit VollaOS nutzt. Mit Ubuntu Touch sind es 2-3 Stunden weniger. Das ist eine gute Akkulaufzeit. Geladen wird mit bis zu 18 Watt, was für Ladezeiten um die 2 Stunden reicht. Drahtloses Laden ist ebenfalls möglich, ein nettes Alleinstellungsmerkmal in dieser Preisklasse.
PCMark for Android - Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Volla Phone | |
Oppo Reno4 Z 5G | |
Samsung Galaxy A42 5G | |
Sony Xperia 10 II | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (4693 - 5133, n=7) |
Volla Phone | Oppo Reno4 Z 5G | Samsung Galaxy A42 5G | Sony Xperia 10 II | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 218% | 198% | 12% | 2% | 755% | |
Sequential Read 256KB | 276.6 | 935 238% | 963 248% | 293.5 6% | 274 ? -1% | 1887 ? 582% |
Sequential Write 256KB | 206.1 | 201 -2% | 476 131% | 188.2 -9% | 176.6 ? -14% | 1471 ? 614% |
Random Read 4KB | 69.2 | 125.2 81% | 168.5 143% | 76.8 11% | 59.4 ? -14% | 278 ? 302% |
Random Write 4KB | 19.2 | 125.7 555% | 147.7 669% | 56.7 195% | 32.2 ? 68% | 311 ? 1520% |
Sequential Read 256KB SDCard | 80.9 ? | 86.3 ? 7% | 29.15 ? -64% | 77.4 ? -4% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 74.1 ? | 67.7 ? -9% | 26.13 ? -65% | 58.3 ? -21% |
Temperatur
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Volla Phone Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 71.4% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 71.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 71.4% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (123% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 91% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 97% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Oppo Reno4 Z 5G Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 33.2% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 60% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 76% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 19% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit
Volla Phone 4700 mAh | Oppo Reno4 Z 5G 4000 mAh | Samsung Galaxy A42 5G 5000 mAh | Sony Xperia 10 II 3600 mAh | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Battery Runtime | |||||
WiFi Websurfing | 1016 | 903 -11% | 967 -5% | 743 -27% | 991 ? -2% |
Pro
Contra
Fazit – Empfehlenswert für erfahrene Sicherheitsfans
Per Crowdfunding hat Volla Geld für sein sicheres Smartphone eingesammelt und hat nun recht pünktlich geliefert. Es löst sein Versprechen eine sichereren OS ohne Google ein, lässt einem die Wahl, ob man überhaupt Android auf seinem Smartphone haben möchte und mittlerweile gibt es sogar schon erste Ansätze für einen Sailfish-OS-Port, die Community scheint also auch sehr aktiv zu sein.
Das Volla Phone ist, rein technisch gesehen, nichts besonderes wenn man es mit anderen Smartphones der Preisklasse vergleicht. Das WLAN ist langsamer, die Kamera nicht so flexibel, der Speicher langsamer. Aber Volla hat es gleichzeitig geschafft, dass das Phone dennoch alltagstauglich bleibt: Man surft mit recht stabiler Internetverbindung, macht ordentliche Bilder und kann sein Smartphone sogar drahtlos laden, was sonst kaum ein Smartphone dieser Preisklasse unterstützt.
Das Volla Phone ist nicht perfekt, aber wer besseren Datenschutz will, der bekommt hier ein gutes Smartphone.
Der Akku hält recht lange durch und der Bildschirm löst recht hoch auf. Gleichzeitig stellen wir kein PWM fest und die Helligkeit ist in Ordnung. Wirklich ärgerlich finden wir nur, dass der USB-C-Port Stecker etwas wackelig aufnimmt und ab und an den Kontakt verliert.
Klar, Ubuntu Touch ist eher etwas für erfahrene Linux-Nutzer, Neueinsteiger werden sich erst mal schwer tun. Und auch ein Android ohne Google-Services besitzt Einschränkungen. Wer sich aber bewusst darauf einlässt, der bekommt mit dem Volla Phone ein gutes Phone und kann besser über seine eigenen Daten bestimmen.
Preis und Verfügbarkeit
Das Volla Phone bekommt man aktuell über die Website des Herstellers oder über Indiegogo, jedoch nicht im Einzelhandel. Der Preis beträgt 359 Euro.
Volla Phone
- 18.01.2021 v7 (old)
Florian Schmitt