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Test Verbatim SATA III SSD 120 GB (47378)

Sparsames Mittelmaß. Solid State Drives erfreuen sich ständig wachsender Beliebtheit und empfehlen sich dank fallender Speicherpreise mittlerweile auch für den breiten Massenmarkt. Die Auswahl ist groß, die Kapazitäten steigen und der Geschwindigkeitsgewinn kann enorm sein. Wie gut Verbatims aktuelles SATA III Laufwerk mit der Konkurrenz mithalten kann, haben wir getestet.

Der Preisunterschied zwischen Solid State Drives und herkömmlichen Festplatten war noch nie so gering wie zurzeit. Das anhaltend hohe Preisniveau bei den traditionellen Massenspeichern spielt den gleichzeitig fallenden SSD-Preisen dabei zusätzlich in die Hände und verringert die Kluft zwischen diesen beiden Speichersystemen spürbar. Dennoch muss man aufs Gigabyte umgerechnet für den schnellen Festspeicher immer noch das 8- bis 12-fache und mehr auf der Ladentheke hinblättern.

Während Festplatten technisch gesehen nur noch mit dem schieren Speicherplatz punkten können, liegen die Vorteile von SSDs klar auf der Hand. Leicht, leise, schnell, unempfindlich und verbrauchsarm, empfehlen sich diese Laufwerke besonders für den Einsatz in Notebooks. Dass es hier natürlich auch zu großen Unterschieden kommen kann, liegt in der Natur der Sache. Jeder der vielen Hersteller hat so sein eigenes Rezept einen leistungsstarken Massenspeicher auf die Beine zu stellen.

Allgemeines/ Performance

Crystal Disk
Crystal Disk
2. Testsample
2. Testsample
HD Tune
HD Tune
ATTO
ATTO
ASSSD 2. Testsample
ASSSD 2. Testsample

Verbatim nutzt bei seinem einfach „SATA III SSD“ benannten Laufwerk den bekannten Sandforce SF-2281 Controller und bietet eine Speicherkapazität von 120 GB brutto. Übrig davon bleiben unter Windows 7 nutzbare 111 GB. Das Gehäuse hat die Standard-Bauhöhe von 9,5 mm bei 2,5“ und passt damit problemlos in reguläre Laufwerksschächte, die man so in Notebooks findet. Lediglich Notebooks, die auf 7 mm flache Massenspeicher setzen, erfordern besonders flache Alternativen, wie zum Beispiel Samsungs SSD 830 oder Intels SSD 320.

Verbatim verspricht Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 550 MB/s respektive 510 MB/s. Wie bei Sandforce-Controllern üblich, werden auch hier diese hohen Übertragungsraten durch ein Komprimierungsverfahren erreicht. Mit dem ATTO-Benchmark wird diese Besonderheit berücksichtigt und liefert mit 533 MB/s (lesen) und 468 MB/s (schreiben) auch fast die den Herstellerangaben entsprechenden Werte.

Deutlich geringer fällt das Ergebnis bei unserem nicht mehr fabrikneuen Testsample aus, wenn man die sonst üblichen Benchmarks heranzieht. Wir haben am SATA 6G Port unseres AMD 880G Testsystems und per Seagate Thunderbolt-Adapter am Mac Mini getestet. Hier bewegen sich die Resultate bei etwa +- 200 MB/s sequentiellen Lesen und +- 90 MB/s beim sequentiellen Schreiben (beides Crystal Disk Mark) auf fast identischem Niveau. Auch AS SSD und HD Tune liefern keine signifikant besseren Ergebnisse. Während die sehr geringen Schreibraten in der Praxis vor allem bei Systemlaufwerken weniger stark ins Gewicht fallen, ist die relativ geringe Lesegeschwindigkeit, vor allem im Hinblick auf die aktuellen Laufwerksrivalen, schon etwas ärgerlich. Ob dies an dem Testsample liegt, oder ein generelles Problem dieser Serie darstellt, haben wir mit einem 2. Testmuster überprüft.

Ein Herstellertool (ähnlich wie z.B. von Samsung oder Intel verfügbar), um das Laufwerk in den Auslieferungszustand zurück zu versetzen, gibt es derzeit nicht. Auch ein Löschen mit HDDErase und ein anschließendes Belassen des Speicherlaufwerks über einen längeren Zeitraum im Leerlauf (Auslösen der Trim-Funktion) hat keine Besserung gebracht. Im Gegensatz dazu liegen die Zugriffszeiten wiederum mit 0.15 ms (HD Tune) auf Klassenniveau und zeugen somit von einer schnellen Reaktionszeit.

Ein zweites Testmodell, das wir von Verbatim zur Verfügung gestellt bekommen haben, liefert zwar keine höheren Leseraten, dafür aber deutlich bessere sequentielle Schreibraten von knapp 150 MB/s. 

Unter Mac Os X Lion mit Seagate Thunderbolt-Adapter hat das Testgerät im FAT 32 Format mit 220 MB/s Lesen etwas bessere Resultate als im HTFS Format mit 198 MB/s (Schreiben beide +- 100 MB/s, zweites Testsample 150 MB/s) erzielt.

Insgesamt sorgt auch das Verbatim Solid State Drive für einen deutlichen Geschwindigkeitsgewinn im Vergleich zu herkömmlichen 2,5“-Notebookfestplatten. Insbesondere die klassenüblich niedrigen Zugriffszeiten sorgen im Praxisbetrieb für eine  subjektiv hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Dass manche Ergebniswerte im Vergleich zur Konkurrenz von unserem Testsample nicht erreicht werden, ist auf dem Papier zwar unschön, in der Praxis aber nur selten wirklich spürbar. Wer allerdings ständig auf ein Höchstmaß an Performance angewiesen ist, sollte von der Verbatim besser die Finger lassen. 

Leistungsaufnahme/ Preis

Doch das Verbatim-Laufwerk hat auch einen für den Mobilbereich wesentlichen Vorteil. Es lässt sich unseren Ergebnissen nach nämlich als recht genügsam einstufen. Mit 0,65 Watt Leistungsaufnahme im Leerlauf unterbietet es die meisten von uns getesteten Festplatten und SSDs deutlich. Auch beim sequentiellen Lesen und Schreiben bleibt der Energieverbrauch mit 2,2 Watt respektive 3,3 Watt spürbar unter vielen Konkurrenzspeichern. Damit eignet sich Verbatims Laufwerk vor allem da, wo es auf lange Akkulaufzeiten ankommt und man auf das letzte Quäntchen Geschwindigkeit eher verzichten kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei vielen Interessenten den Ausschlag zum Kauf oder Nichtkauf geben kann, ist der Preis. Da haben Konkurrenten, wie Samsungs SSD 830 oder Crucials M4, mit knapp 80 Cent pro GB neben dem Leistungsaspekt derzeit einen weiteren ausschlaggebenden Vorteil vorzuweisen. Mit etwa 1 Euro pro GB kann Verbatim in dieser Hinsicht nicht mithalten und gehört somit zu den aktuell teureren Lösungen.

Leistungsaufnahme von Massenspeichern im Vergleich
Leistungsaufnahme von Massenspeichern im Vergleich

Fazit

Verbatim hat mit dem SATA III Solid State Drive ein ordentliches Laufwerk auf die Beine gestellt, das im Vergleich zu den Rivalen der konventionellen Festplattensparte einen gehörigen Geschwindigkeitsschub verspricht. Mit den guten und sehr guten SSDs der Konkurrenz kann das Testgerät allerdings nicht mithalten. Auch preislich ist Verbatims Alternative derzeit wenig attraktiv und kann letztlich nur noch durch die relativ geringe Leistungsaufnahme im mobilen Sektor punkten.

» Die Verbatim SATA III SSD (47378) mit 120 GB Kapazität ist derzeit für ca. 125 Euro bei Amazon.de erhältlich

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Im Test: Verbatim SATA III SSD 120 GB (47378)
Im Test: Verbatim SATA III SSD 120 GB (47378)
Solides Stahlgehäuse mit 120 GB (brutto) Speicherkapazität.
Solides Stahlgehäuse mit 120 GB (brutto) Speicherkapazität.
Das Gehäuse ist mit 4 Schrauben verschlossen, ein Öffnen ist jedoch mit Garantieverlust verbunden.
Das Gehäuse ist mit 4 Schrauben verschlossen, ein Öffnen ist jedoch mit Garantieverlust verbunden.
Die Geschwindigkeitswerte erreichen nicht die Ergebnisse der aktuellen SATA III Konkurrenz.
Die Geschwindigkeitswerte erreichen nicht die Ergebnisse der aktuellen SATA III Konkurrenz.
Insgesamt ist der Geschwindigkeitszuwachs...
Insgesamt ist der Geschwindigkeitszuwachs...
...gegenüber Festplatten gut spürbar.
...gegenüber Festplatten gut spürbar.
Preislich sind derzeit andere Modelle deutlich attraktiver.
Preislich sind derzeit andere Modelle deutlich attraktiver.

Pro

+ relativ geringe Leistungsaufnahme
+ guter Performancegewinn gegenüber konventionellen Festplatten

Contra

- relativ teuer
- kann leistungsmäßig nicht mit aktueller SATA III Konkurrenz mithalten
- sehr geringe Schreibperformance

Shortcut

Was uns gefällt

Die relativ geringe Leistungsaufnahme.

Was wir vermissen

Einen günstigeren Preis, mehr Infos, Tools und Downloads auf der Herstellerseite (Support) und bessere Performancewerte.

Was uns verblüfft

dass die SSD-Preise derzeit fast täglich fallen.

Die Konkurrenz

In vielen Preissuchmaschinen belegt derzeit Samsungs SSD 830 mit verschiedenen Kapazitäten die vorderen Plätze, dicht gefolgt von Crucials M4. Beide sind somit zumindest bei den Anwendern scheinbar sehr gefragt.

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Autor: Tobias Winkler, 30.06.2012 (Update: 27.09.2012)