Test Transcend StoreJet SSD 128 GB 18C3 USB 3.0
Kleine 1,8“ Festplatten, die sich eigentlich ideal für den mobilen Einsatz eignen, verschwinden unserem Eindruck nach immer mehr aus dem Angebot der Hersteller. Samsungs gelungene S1 Serie, die wir bereits im Test hatten, wird beispielsweise gerade abverkauft und ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Erhältlich sind derzeit gerade mal 41 verschiedene Modelle, die sich teilweise auch nur durch verschiedene Gehäusefarben voneinander abgrenzen. Die Masse stellen Laufwerke, die Kapazitäten von 120 oder 160 GB bieten. Einige wenige Modelle wie Toshibas Stor.E Steel Serie, Verbatims Pocket Hard Drive oder Freecoms USB Memory gibt es auch mit Speichergrößen von bis zu 250 GB. Hier sind die Preise allerdings höchst unterschiedlich und liegen mitunter um die 100% auseinander.
Allgemeines
Unter Mobilitätsaspekten ist diese Entwicklung wenig nachvollziehbar, bieten doch gerade die kleinen Laufwerke ein Höchstmaß an Transportvorteilen. Gewichte von unter 100 g, Ausmaße geringer als die einer Zigarettenschachtel, Stromversorgung über USB und dennoch Kapazitäten von bis zu 250 GB sollten doch gerade im mobilen Alltagsgeschäft eine sinnvolle Kombination sein. Die Achillesverse bei diesen Laufwerken lässt sich technischerseits letztendlich nur bei der Übertragungsgeschwindigkeit finden. 1,8“ Festplatten sind von Haus aus schon nicht überaus performant und erreichen in der Spitze selten mehr als 50 MB/s. Dazu kommt die nahezu ausnahmslos zum Einsatz gebrachte USB 2.0 Schnittstelle, die selbst die eh schon geringen maximalen Übertragungsraten nochmals auf etwa 30 MB/s reduziert.
Transcend packt mit der StoreJet TS128GSSD18C3 die Probleme konsequent an und entfernt die beiden Leistungsbremsen. Die herkömmliche Festplatte wird durch ein Solid State Drive mit 128 GB Kapazität ersetzt und als Schnittstelle kommt USB 3.0 zum Einsatz. Das Gehäuse ist zudem besonders robust und stoßfest ausgeführt, wiegt ohne Kabel 70g und kann seine Stromversorgung wie gewohnt per USB bestreiten (Y-Kabel).
Der Hersteller gibt für unser Testmodell an möglichen Lese- und Schreibraten maximal 250 MB/s respektive 200 MB/s an. Die 64 GB Variante soll beim Schreiben noch 110 MB/s schaffen. Die Preise liegen derzeit bei 115,- Euro (64 GB) und 225,- Euro (128 GB). Die Garantie beträgt 3 Jahre und die mittlere Betriebsdauer (Haltbarkeit) wird mit 1 Mio. Stunden angegeben.
Leistung & Transferraten
Getestet haben wir an einem HP Elitebook 8540w (USB 3.0) sowie einem HP ProBook 6540b mit einer USB 3.0 ExpressCard von Raidsonic. Insgesamt lagen die Ergebnisse von EliteBook und ProBook im Rahmen der Messungenauigkeit von wenigen Prozent beieinander. Etwas besser waren jedoch durchweg die ExpressCard-Werte. Bessere Ergebnisse könnte man unserer Erfahrung nach an Desktopsystemen erreichen, die in der Vergangenheit immer die bestmöglichen Ergebnisse ablieferten. Leider konnten wir unser sonst verwendetes MSI Mainboard für diesen Test nicht verwenden. Die Stromversorgung gelang im Test mit Y-Kabel (USB 3.0 + USB 2.0) zuverlässig.
Das Solid State Drive lässt sich sofort ohne spezielle Treiber in Betrieb nehmen und liefert dann beim sequentiellen Lesen per USB 3.0 maximal 128 MB/s. Die Schreibrate liegt bei etwa 87 MB/s (512k). Die Dauertransferrate beim Lesen unterscheidet sich mit ebenfalls 128 MB/s nicht und stellt einen sehr guten Wert dar. Die Zugriffszeiten liegen bei etwa 0,4 ms. Von den versprochenen 250 MB/s ist man hier trotz des beachtenswerten Resultats allerdings weit entfernt.
Diesem Wert nähert man sich ein Stück weit an, wenn man die mitgelieferten Treiber installiert. Durch diese Turbo-Funktion erhöhen sich die Leseraten auf bis zu 158 MB/s beim sequentiellen Lesen und 102 MB/s (512k) beim Schreiben. Das sind Steigerungsraten im Vergleich zu konventionellen 1,8“ Festplatten mit USB 2.0 von 300-500%. Für ein externes Speichermedium dieser Größe ist das Spitze.
An diesem Beispiel zeigt sich auch, dass insbesondere Notebooks mit kleinen 1,8“ Laufwerken enorm von dem Austausch des regulären Laufwerks durch ein SSD profitieren können. Transferraten, Zugriffszeiten und Schreibgeschwindigkeiten können mit den schnellen SATA 6G Kollegen zwar nicht Schritt halten, sorgen im Bereich der Sub- und Mininotebooks aber für ordentlich fühlbare Geschwindigkeit. Zu diesem Thema lohnt sich auch ein Blick in unsere umfangreiche HDD Benchmarkliste.
Fazit
Wenn es um die reine GB/ Euro Preis-Relation geht, so haben konventionelle 1,8“ Festplatten mit 250 GB Kapazität die Nase ganz klar vorn. Liegt der Focus allerdings auch auf dem Aspekt Geschwindigkeit, so ist Transcends 18C3 derzeit konkurrenzlos. Wenn auch die versprochenen Geschwindigkeiten in unserer Testumgebung nicht erreicht werden konnten, so ist der Unterschied zu bisher erhältlichen Alternativen enorm. Geringe Zugriffszeiten von unter 0,5 ms kombiniert mit hohen Übertragungsraten von bis zu 158 MB/s sind für diese Klasse einfach Spitze. Das Ganze dann noch robust, klein und leicht verpackt, führt zu einem idealen Begleiter. Einzig die Anschaffungskosten könnten vielen einen Strich durch die Rechnung machen, da die Vorteile mit derzeit knapp 230,- Euro (Straßenpreis) auch ihren Preis haben.
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