Test Toshiba Tecra M9 Office-Notebook
Dicker Brocken.
Das Toshiba Tecra M9 ist für ein Business-Notebook mit Fokus auf mobile Geschäftsanwender recht stämmig geraten und bringt mit 2.3 kg für ein mobiles 14 Zoll Office Notebook auch schon ein recht stolzes Gesamtgewicht auf die Waage. Dennoch, ausgestattet mit einem matten Display, umfangreichen Sicherheitsfeatures und einer angenehm zu bedienenden Tastatur verfügt das Tecra M9 über alle klassischen Office Tugenden.
Die vier Zentimeter hohe Frontpartie wirkt für ein dynamisches Notebook für unterwegs etwas deplaziert, strahlt in Zusammenspiel mit dem massiven Kunststoffchassis aber immerhin ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit aus. Allerdings wirkt sich das natürlich auch aufs Gewicht aus. 2,32 Kilogramm sind für einen 14-Zöller schon recht viel, zumal auf Reisen auch das Netzteil mit knapp einem halben Kilogramm zusätzlich noch in die Rechnung mit einzukalkulieren ist.
Das massive Chassis des Toshiba Tecra M9 hält auf den zweiten Blick nicht ganz mit seinem stabilen Look mit. Schon beim ersten Anheben knarrt und knarzt es an allen Ecken mehr oder minder leise vor sich hin. Vor allem im Bereich des optischen Laufwerks zeigen sich Stabilitätsprobleme. Hier lässt sich das Chassis des Notebooks ohne große Mühe bei geöffnetem Schlitten um rund einen halben Zentimeter eindrücken. Die Handballenauflage wirkt hingegen recht solide und zeigt eine gute Verarbeitungsqualität. Unregelmäßige Spaltmaße suchen wir jedenfalls vergebens, einzig die zahlreichen Lüftungsschlitze an der Unterseite fallen ins Auge.
Bei der Materialauswahl setzt Toshiba größtenteils auf einfache Kunststoffe. Insbesondere der silberne glitzernde Spritzguss auf der Oberschale wirkt im Vergleich zu den hochwertiger verarbeiteten Notebooks der Mitbewerber HP und Lenovo etwas billig. Von einem Business-Notebook darf mehr erwartet werden.
Der schlanke Deckel des Toshiba-Notebooks hinterlässt im Notebook-Test einen besseren Eindruck. Er scheint im Gegensatz zum Chassis mit einer Magnesium-Legierung verstärkt zu sein und erweist sich als überdurchschnittlich stabil. Moderater Druck von der Außenseite beeindruckt das empfindliche LCD nicht. Auch die beiden Displayscharniere geben keinen Grund zur Beanstandung. Sie arbeiten angenehm leichtgängig und halten das Display stets sicher im eingestellten Neigungswinkel fest. Nur der Displayverschluss enttäuscht angesichts der billigen Verarbeitung aus einfachem Plastik und mag nicht so ganz zum massigen Auftritt des Toshiba Tecra M9 passen.
Das Toshiba Tecra M9 verfügt über ein klassenübliches Schnittstellenangebot ohne große Besonderheiten. Neben den drei USB-Schnittstellen, Firewire und einem SD-Kartenleser bietet unser Test-Notebook einen Anschluss für die Docking-Station sowie einen PCMCIA-Einschub für Erweiterungskarten. Ein serieller Anschluss ermöglicht zudem den Anschluss einiger älterer Geräte und Maschinen. Verbindung zu externen Bildschirmen stellt das Tecra M9 über einen analogen VGA-Ausgang her. Einen hochwertigerer, digitaler DVI-Ausgang steht wie üblich nur über die Dockingstation zur Verfügung.
Zur Kommunikation mit der Außenwelt integriert das Notebook eine schnelle Blutooth-2.0-Schnittstelle, einen Gigabit-LAN-Anschluss mit Intel-Chipsatz, ein obligatorisches 56K-Modem und nicht zuletzt Intels neue WLAN-Karte Wireless WiFi Link 4965AGN, die in entsprechend ausgebauten Draft-N-Funknetzen mit bis zu 300 MBit/s Bruttodatenrate durch die Luft funkt. Im heimischen IEEE-802.11g-Netzwerk bleibt die Karte hingegen auf maximal 54 MBit/s beschränkt. Dank mehrerer interner Antennen hat sich aber zumindest die Signalstärke im Vergleich zum Vorgänger Intel Pro/Wireless 3945ABG auch in Netzwerken des alten Standards deutlich verbessert. Selbst vom Nachbarn aus erreicht die Karte im Praxistest noch eine „hervorragende“ Verbindung mit voller Datenübertragungsrate. Die meisten anderen Testgeräte brechen unter gleichen Bedingungen bereits auf 24 bis 36 MBit/s zusammen.
Ist kein Funknetz in Reichweite, lässt sich die stromhungrige Karte über einen kleinen Schiebeschalter an der Frontseite des Toshiba Tecra M9 fix deaktivieren – praktisch.
Sicherheitsausstattung
Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung gehört bei Business-Notebook mittlerweile zum guten Ton. Das Toshiba Tecra M9 macht hier keine Ausnahme. Denn nicht selten tragen die Notebooks sensible Daten mit sich herum, die im Fall eines Diebstahls oder bei einer Unaufmerksamkeit des Anwenders natürlich nach Möglichkeit nicht in falsche Hände geraten sollten.
Als zentrale Oberfläche für die Sicherheitseinstellungen dient beim Toshiba Tecra M9 der Toshiba Sicherheit-Assistent. Hier lassen sich in Sekundenschnelle diverse Sicherheitsstufen aktivieren. Die Windows-Anmeldung kann beispielsweise durch einen Fingerabdruck gesichert, die Festplatte mittels eines speziellen Passwortes in anderen Computern unbrauchbar gemacht und mittels des integrierten TPM-Sicherheitschip ein verschlüsselter Container für besonders sensible Daten erstellt werden. Besonders hervorzuheben ist dabei die ausgezeichnete Benutzerführung. Jede Option wird durch einen deutschsprachigen Assistenten ausführlich mit Vor- und Nachteilen erläutert und anschließend Schritt für Schritt eingerichtet. Auch auf Risiken wird eingegangen, damit man sich nicht aus Versehen selbst aus dem System aussperrt. So können auch weniger erfahrene Computeranwender ihr Notebook sicher und schnell vor den Zugriffen Fremder schützen. Ausgezeichnet!
Damit nach erfolgreicher Einrichtung der Maßnahmen keine Ewigkeit vergeht, bis alle Sicherheitseinstellungen bei der Windows-Anmeldung überwunden sind, bietet Toshiba zudem noch ein interessantes Komfortfeature namens Wireless Key Logon an. Das besondere daran: Der Schlüssel zum Computer ist das eigene Handy. Sobald es richtig eingerichtet ist und sich mit aktivierter Bluetooth-Funktionalität in Funkreichweite des Notebooks befindet, wird beim Starten nicht mehr nach einem BIOS-Passwort oder irgendeiner anderen Sicherheitsmaßnahme gefragt. Stattdessen landet der Anwender wahlweise direkt in Windows oder muss sich noch per Fingerabdruck beziehungsweise Passwort anmelden. Entfernt er sich während der Arbeit kurz mitsamt dem Handy vom Notebook, sperrt sich dieses automatisch bis zur Rückkehr des Benutzers. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Bluetooth-Funktion von Handy und Notebook permanent aktiv geschaltet sind. Das kann insbesondere am Mobiltelefon einen deutlich erhöhten Stromverbrauch und somit schnell einen leeren Akku zur Folge haben, worauf Toshiba auch mehrfach bei der Einrichtung hinweist.
In Verbindung mit einem Sony Ericsson K800i funktioniert dieses Konzept im Test auf Anhieb hervorragend. Positiv ist auch zu vermerken, dass auf dem Handy keine zusätzliche Software installiert oder jedwede andere Einstellung gesetzt werden muss. Einzig die Bluetooth-Schnittstelle muss während der Arbeit permanent aktiviert bleiben. Übrigens: Ist das Mobiltelefon nicht in Reichweite oder abgeschaltet, greifen automatisch wieder die anderen Sicherheitsvorkehrungen wie Fingerabdruckleser und BIOS-Passwort und fordern den Anwender zur Authentifizierung am Notebook auf.
Als zentrales Eingabegerät steht dem Anwender beim Toshiba Tecra M9 eine in mattem Schwarz gehaltene Tastatur mit klassischem Tastenlayout und 87 Einzeltasten zur Verfügung. Die Tasten sind übersichtlich in verschiedene Funktionsgruppen unterteilt und finden sich alle an gewohnter Position wieder. Nur die englische Tastenbeschriftung der teils recht klein geratenen Zusatztasten irritiert uns anfangs etwas. Haptisch kann die Tastatur dafür auf Anhieb überzeugen. Die Einzeltasten sitzen fest auf der Unterkonstruktion auf und biegen sich beim Schreiben nicht durch. Der Anschlag ist ansprechend leichtgängig, der Druckpunkt klar definiert. Hat man sich erst an das relativ beengte Tastenlayout gewöhnt, lassen sich auch längere Texte problemlos auf dem Keyboard verfassen.
Den virtuellen Mauszeiger kann der Besitzer eines Toshiba Tecra M9 wahlweise per Trackpoint oder Touchpad unter Kontrolle bringen. Je nach Gusto sagt der eine Mausersatz mehr zu als der andere. Der Trackpoint funktioniert wie ein kleiner Mini-Joystick und ist als blauen Punkt in der Tastatur erkennbar. Er wird mit einem Finger in eine Richtung gedrückt und setzt diese Bewegung dann analog auf dem Bildschirm um. Je stärker er dabei gedrückt wird, desto schneller bewegt sich der Mauszeiger. So lässt sich mit dem Eingabegerät mit ein wenig Übung schnell und sehr präzise über den Desktop navigieren. Der Stick reagiert spontan auf Befehle und ist ergonomisch sinnvoll zwischen den Tasten B, G und H in der Tastatur zu finden. Die beiden zum Trackpoint gehörigen und darunter liegenden Tasten arbeiten zuverlässig, bestehen allerdings nur aus billigem Plastik. Hub und akustische Rückmeldung der beiden Tasten gehen in Ordnung.
Weniger gut gefällt unseren Testredakteuren das darunter liegende Touchpad. Es lässt bereits in der Standardeinstellung Präzision vermissen und lässt sich nur schwer unter Kontrolle bringen. Entweder hüpft der Mauszeiger bei einem kleinen Fingerschwung schon über den halben Bildschirm oder bewegt sich nur wenige Millimeter fort – da helfen auch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten im Treiber wenig. Immerhin sorgt eine vertikale Scroll-Leiste an rechten Bildrand für etwas zusätzlichen Komfort in längeren Dokumenten oder Websites. Die beiden darunter liegenden Touchpad-Tasten hinterlassen keinen guten Eindruck. Sie bestehen ebenfalls aus billigem Plastik und funktionieren zudem nur dann zuverlässig, wenn sie präzise in der Mitte angeschlagen werden. Der Druckpunkt ist sonst sehr schwammig. Leider scheppert das Touchpad unseres Testnotebooks beim Antippen zudem stets etwas unsauber vor sich hin, so dass wir nach kurzer Zeit den Trackpoint als zuverlässigeren und präziseren Mausersatz favorisieren.
Das Display des Toshiba Tecra M9 kommt als eines der wenigen Notebook-LCDs ohne spiegelnde Oberflächenbeschichtung aus. Stattdessen erlaubt die matte Oberfläche stets kommodes Arbeiten unter jeglichen Lichtbedingungen. Die Darstellung des 14,1-Zoll großen WXGA-Panels wirkt jedoch flau und fast wie hinter einem unsichtbaren Schleier verborgen. Gedämpfte Farben und schwache Kontraste sind somit leider ebenfalls Markenzeichen des Displays.
Die Betrachtung unserer Referenzbilder macht nur wenig Spaß, obwohl es um die Farbneutralität im Vergleich zur Referenz Viewsonic VP2030b gar nicht so schlecht bestellt ist. Klar ist aber, dass auf diesem Display mit Sicherheit niemand seine Urlaubsfotos nachbearbeiten möchte. Im Vergleich zu anderen Panels dieser Klasse sind auch die Blickwinkel recht eng geraten. Bereits kleinere Abweichungen vom optimalen Blick- und Neigungswinkel quittiert das Display des Tecra M9 mit einem großen Kontrastverlust. Das muss bei einem reinen Office-Notebook aber nicht unbedingt ein Nachteil sein. Immerhin kann so ein Sitznachbar im Flugzeug oder im Zug nicht so einfach mitverfolgen, woran man gerade arbeitet. Auf einen zusätzlichen Sichtschutz kann daher meist verzichtet werden.
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Ausleuchtung: 71 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Seine Stärken zeigt das Panel des Toshiba Tecra M9 hingegen im reinen Office-Betrieb, denn hier stört die flaue Farbwiedergabe nicht. Stattdessen erfreuen sich die Augen bei intensiver Textarbeit an der Augen schonenden, weil spiegelfreien Oberfläche und den angenehm großen Schriften. Etwas problematisch gestaltetet sich lediglich die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung. In unserer objektiven 9-Zonen-Leuchtdichtemessungen halten wir Testwerte zwischen 100,7 (links oben) und 141,9 cd/m² (Mitte) fest. Diese Divergenz schlägt sich optisch in einer leicht fleckig wirkenden Darstellung und einer deutlichen Schlierenbildung am oberen Bildrand nieder.
Mit einer mittleren Leuchtdichte von 114 cd/m² im Netz- und Akkubetrieb ordnet sich das 14,1-zöllige Display des Toshiba Tecra M9 im unteren Klassendurchschnitt ein. Für den Einsatz im Freien ist der Bildschirm des Toshiba-Notebooks eindeutig zu dunkel. Mit ungünstigen Lichtverhältnissen - voll einstrahlende Sonne oder künstliche Lichtquellen - hat das Panel dank seiner matten Oberfläche aber keine Probleme.
Summa Summarum kann das Display des Toshiba Tecra M9 nicht mit der Konkurrenz mithalten. Schlechter Kontrast, maue Farben und enge Blickwinkel – so machen Multimediaanwendungen keinen Spaß. Immerhin lässt sich dank der matten Oberflächenbeschichtung auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen recht kommod mit typischen Büroanwendungen arbeiten.
Das Toshiba Tecra M9 vertraut als technische Basis auf Intels Centrino-Mobiltechnologie der vierten Generation (Codename: Santa Rosa). Als Hauptprozessor werkelt in der von uns getesteten Konfiguration ein Intel Core 2 Duo T7100 mit zwei Recheneinheiten zu je 1,80 GHz Taktfrequenz. Das schnelle Rechenherz kann auf 2 MByte L2-Cache zurückgreifen und wird über einen 800 MHz schnellen Bus an den Intel-GM965-Chipsatz (Codename: Crestline) angebunden.
Um die Grafikausgabe kümmert sich in unserem Testnotebook eine Intel GMA X3100. Dieser in den Chipsatz integrierte Grafikkern kommt auf Grund seines geringen Strombedarfs in den meisten Office- und Subnotebooks der neuen Santa-Rosa-Generation zum Ersatz. Wie sein direkter Vorgänger GMA950 verfügt der Chip über keinen eigenen Grafikspeicher und zweigt sich daher permanent einen kleinen Teil des Arbeitsspeichers als Speicherort für Texturdaten ab. In aufwändigen 3D-Applikationen und 3D-Spielen steigert der Chip diesen Wert dann je nach Bedarf auf bis zu 358 MByte – sofern verfügbar. Leistungstechnisch hinkt die Grafiklogik leistungsstärkeren Grafikkarten mit eigenem dadurch Speicher natürlich weit hinterher. Einige in die Jahre gekommene Spiele laufen dennoch recht passabel, solange sie mit Windows Vista und dem etwas wählerischen Grafiktreiber zusammenarbeiten.
Unser Testnotebook ist ab Werk mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher ausgerüstet, der auf je zwei 512 MByte große DDR2-Module verteilt ist. Für die tägliche Arbeit mit Windows Vista reicht dieser Ausbau in der Regel aus - aber nicht im Fall des Toshiba Tecra M9. Denn neben den zahlreichen Sicherheitsprogrammen muss das Notebook beim Systemstart auch zahlreiche weitere Tools und Testversionen mit in den Arbeitsspeicher laden. Im Systray neben der Uhr reihen sich beim ersten Start immerhin ganze 17 (!) Symbole auf. Die Deinstallation der Testversionen von Norton Internet Security 2007 und Microsoft Office 2007 sowie die Bereinigung des Autostarts schaffen hier aber schnell Abhilfe. Die Bootzeit verkürzt sich im Test dann auch von schier endlosen dreieinhalb Minuten auf knapp 90 Sekunden. Immer noch kein Spitzenwert, aber in Anbetracht der zahlreichen Sicherheitstools akzeptabel. Auch das ständige Geratter auf der Festplatte bekommen wir so schnell in den Griff. So flüssig wie manch anderes Notebook seiner - theoretischen - Leistungsklasse arbeitet des Toshiba Tecra M9 im Test aber trotz dieser Maßnahmen dennoch nicht.
In unserer Benchmark-Suite schneidet das Toshiba-Notebook entsprechend seiner Kernkomponenten durchschnittlich ab. Im allumfassenden Crystalmark2004RE fährt es ebenso wie im PCMark05 mit 57493 respektive 3068 Leistungspunkten eine mäßige Wertung ein. Nur in den grafiklastigen Applikationen muss es wegen der langsamen Grafikeinheit von Intel Federn lassen. 508 Punkte im aktuellen 3DMark06 sorgen bei Computerspielern jedenfalls nicht für Begeisterungsstürme.
Als Massenspeicher greift das Toshiba Tecra M9 auf eine Serial-ATA-Festplatte von Hitachi zurück. Die HDD arbeitet in unserem Notebook-Test klassenüblich mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 5.400 U/min, kann auf 8 MByte Cache zurückgreifen und bietet eine Bruttokapazität von 80 GByte. In unserem synthetischen Leistungstest mittels HD Tune liest die Festplatte ihre Daten im Durchschnitt mit guten 38 MByte/s die Sekunde aus und greift in 16,5 ms überdurchschnittlich schnell auf selbige zu. Auch Windows Vista erkennt die Potenz des kleinen Speichermediums und verleiht ihm mit 4,9 Leistungspunkten eine sehr hohe Einzelwertung. Während des Betriebs macht das Laufwerk nur durch seine gute Performance auf sich aufmerksam, denn zu hören ist es selbst im Zugriff zu gut wie nie.
Gegen Erschütterungen im laufenden Betrieb schützt den empfindlichen Massenspeicher ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept mit Bewegungssensor. Erkennt dieses System beispielsweise bei einem Sturz zu starke Beschleunigungskräfte, parkt es die Festplatteköpfe vollautomatisch neben den empfindlichen Daten-Plattern. Ein Aufsetzen der Köpfe auf den Speicherplatten - der so genannte „Headcrash“ - kann so im Falle eines härteren Aufpralls meist vermieden werden. Leider reagiert das System in der Werkseinstellung recht empfindlich und nervt uns bei jeder kleineren Bewegung mit einer entsprechenden Warnmeldung. Eine etwas weniger aggressive Schutzstufe schafft hierbei aber schnell Abhilfe, ohne die Funktion an sich zu torpedieren.
Optische Medien verarbeitet im Toshiba-Notebook ein DVD-Brenner von Matshita. Der UJ-852S kann CDs laut Toshiba mit bis zu 24-facher Geschwindigkeit lesen und beschreiben. Wiederbeschreibbare CD-RW-Medien brennt er maximal 16-fach – sofern der Rohling dies unterstützt. Einmal beschreibbare DVD-Medien beschreibt der Brenner klassenüblich mit bis zu 8-facher, DVD-RWs immerhin mit bis zu 6-facher Geschwindigkeit. Umfangreichere Datensicherungen können bei Bedarf auch auf doppelschichtigen DVD-DL-Rohlingen oder besonders haltbaren DVD-RAMs erfolgen. Für den Brenner stellen alle diese Schreibformate kein Problem dar.
Wem das Laufwerk beim Einlesen der Medien dabei zu laut agiert, der kann die Drehzahl mit dem hauseigenen Tool CD/DVD Drive Acoustic Silencer auf Kosten der Leistung etwas absenken. Wird der Brenner nicht gebraucht, kann er modular gegen einen Zusatzakku (rund 160 Euro) oder eine Festplatte (Kosten für Adapter ohne Festplatte: rund 60 Euro) austauschen. Toshibas Modulschacht Slim SelectBay macht es möglich.
3DMark 03 Standard | 1668 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 873 Punkte | |
3DMark 06 1024x768 Score | 508 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 3068 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Das Toshiba Tecra M9 präsentiert sich während unseres Praxistests als vorbildlicher Leisetreter. Ganz gleich, ob wir das Notebook stundenlang mit umfangreichen Berechnungen beschäftigen, einfach nur im Internet surfen oder uns an ein 3D-Spiel wagen - vom ultraleisen Systemlüfter und der ebenso unscheinbaren Festplatte ist im Test so gut wie nie etwas zu hören. Selbst aus nächster Nähe klärt meist nur ein Blick auf die Statusanzeige an der Front, ob das Notebook derzeit wirklich gerade angeschaltet ist oder noch im Ruhezustand vor sich herschlummert. Hervorragend!
Temperatur
An der Oberseite hielten sich die gemessenen Maximaltemperaturen in Grenzen. Im hinteren Bereich konnten hier Höchstwerte von 39.5°C gemessen werden. An der Geräteunterseite kam es im Test zu deutlich höheren Erwärmungen. Der Maximalwert konnte an der Unterseite im zentralen Bereich festgestellt werden und betrug 45.4°C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-1.8 °C).
Das Toshiba Tecra M9 mit 65 Watt Netzteil entpuppt sich als kleiner Stromfresser. Denn sobald es am Stromnetz hängt, zieht es laut unseren Messungen im Test permanent rund 20 Watt aus der Steckdose. Es macht dabei keinen Unterschied, ob es überhaupt mit dem Notebook verbunden ist oder allein sein Dasein an der Steckdose fristet. Wir können daher nur empfehlen, das Netzgerät bei Nichtgebrauch immer unverzüglich auszustecken oder über einen Kippschalter physikalisch vom Stromnetz zu trennen. Über das Jahr gesehen können sich sonst unnötige Stromkosten von bis zu 30 Euro aufhäufen.
Im Akkutest schlägt sich das Tecra M9 hingegen wacker. Dem kleinen und mit 55 Wattstunden relativ schwachen 6-Zellen-Akku entlockt es im anspruchslosen Reader’s Test des Battery Eaters dank genügsamer Kernkomponenten immerhin knapp dreieinhalb Stunden lang ausreichend Energie. Unter Volllast schrumpft dieser Wert im Classic-Test auf moderate 75 Minuten zusammen. Für Vielreisende bietet sich daher der Kauf eines stärkeren Ersatzakkus (76 Wattstunden, rund 165 Euro) beziehungsweise eines Zusatzakkus im Austausch gegen den modularen DVD-Brenner (39 Wattstunden, rund 160 Euro) an.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 0 / 27 / 0 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Toshiba Tecra M9 präsentiert sich uns als solides Arbeitsnotebook für daheim, den Einsatz im Büro und unterwegs. Angetrieben von Intels moderner Santa-Rosa-Mobiltechnologie bietet es für alle Lebenslagen ausreichend Power und steht außer in aktuellen 3D-Computerspielen auch aktuellen Desktop-Computern in nichts nach. Lüfterlärm ist vom Toshiba-Notebook aber im Gegensatz zum klassischen PC fast nie zu vernehmen.
Business-Anwender dürfen sich darüber hinaus vor allem über die umfangreiche Sicherheitsausstattung freuen, die Datenverlusten dank eines effektiven Festplatteschutzes vorbeugt und Dieben gleichzeitig das Leben schwer macht. Gesichert mit einem Fingerprint-Leser, einem TPM-Sicherheitschip und einem Festplattenpasswort kommt so schnell niemand an wichtige Unternehmensdaten auf dem Notebook heran. Damit der Anwender dabei nicht ständig mit der Eingabe diverser Passwörter beschäftigt ist, kann wahlweise sogar das eigene Handy als bequeme Authentifizierungsmethode am Toshiba Tecra M9 herhalten.
Im mobilen Einsatz macht das recht wuchtige Notebook ebenfalls eine gute Figur. Es hält mit einer Akkuladung im Test knapp dreieinhalb Stunden durch und bleibt mit 2,32 Kilogramm noch gut tragbar. Einzig das wohltuend spiegelfreie 14-Zoll-Display ist für den Einsatz im Freien etwas zu dunkel geraten.
Ein eher durchwachsenes Bild ergibt sich in Bezug auf die Verarbeitungsqualität. Auf der positiven Seite stehen die angenehme Tastatur und das grundsätzlich recht widerstandsfähige Gehäuse des Tecra M9, negativ fallen hingegen das schwammige Touchpad, ein knarrendes Gehäuse und die teils recht billig wirkenden Werkstoffe am Toshiba-Notebook auf. Mit den Business-Notebooks von Lenovo und HP kann das Toshiba Tecra M9 somit in dieser Kategorie noch nicht mithalten.
In der von uns getesteten Ausstattungsvariante ist das Toshiba Tecra M9 derzeit für rund 1.200 Euro zu haben. Mit im Preis inbegriffen sind nach einer kostenlosen Registrierung bei Toshiba 2 Jahre Herstellergarantie.