Test Toshiba Satellite Pro S300 Notebook
Unsere Kollegen von notebookcheck.pl hatten diesmal einen Toshiba Laptop auf dem Prüfstand, der eigentlich nur aufgrund seines reflektierenden Bildschirms als Endverbraucher Notebook eingestuft werden kann. Im allgemeinen ähnelt er sehr dem Businessmodell Tecra A10, allerdings mit unterschiedlicher Hardwareausstattung. Offensichtlich lag das Hauptaugenmerk bei Entwicklung dieses Notebook auf Energieeffizienz.
Vielen Dank an unsere polnische Redaktion, notebookcheck.pl, die dieses Notebook testeten und uns freundlicherweise ihren Testbericht zur Verfügung stellten.
Zu beachten ist allerdings, dass es vom Satellite S300 verschiedene Ländervarianten gibt, die sich hinsichtlich Ausstattung unterscheiden können. So werden etwa in Deutschland und Österreich lediglich Modelle mit mattem Display angeboten!
Gehäuse
Das Toshiba Satellite Pro S300 sieht nicht wirklich wie ein typisches Notebook der Satellite Serie aus. Ganz im Gegenteil. Es gleicht ziemlich dem Tecra A10, jedoch mit glänzendem statt mattem Bildschirm. Die Form des Notebooks ist sehr eckig, ohne trendige Rundungen oder gar glänzende Lackierungen, ausgefallen.
Obwohl das Design damit, allerdings sehr zur Freude von konservativen Notebookbenutzern, etwas altmodisch wirkt, ist es sehr erfreulich, einmal ein Notebook ohne leicht verschmutzende Lackoberflächen anzutreffen. Trotz grundsätzlich eckigem Gehäuse wurde Ergonomie von den Entwicklern groß geschrieben. So sind die Vorderkanten abgerundet und bieten den Händen eine angenehme Stütze.
Offenbar wurde nicht viel Wert darauf gelegt, den Benutzer mit diesem minimalistischem Design, zu begeistern. Auch nach diversen Verzierungen sucht man vergeblich. Sogar die beiden Zusatztasten neben dem Einschalter wurden unauffällig in die silberne Oberfläche integriert. Man könnte also zu dem Schluss kommen, dass das Design praktischen Überlegungen untergeordnet wurde. Aber auch dies scheint in Anbetracht des kleinen Touchpads nicht uneingeschränkt zu gelten.
Die gute Verarbeitung schätzten wir sehr am Satellite Pro S300 und die Bezeichnung "Pro" ist dabei nicht übertrieben. Trotzdem ist die Verarbeitung nicht fehlerfrei. Der Akku sitzt etwa etwas locker und könnte in der einen oder anderen seltenen Situation wackeln.
Die zweite Schwachstelle findet sich bei den Schanieren, die asymmetrische Spaltenmaße an ihren Abdeckungen aufweisen: An der linken Seite war der Bauteilstoss innen größer als rechts außen.
Die Schaniere arbeiten ausgezeichnet. Nach Einstellen der gewünschten Position, kann man sich sicher sein, dass sich der Bildschirm nicht weiter bewegt. Die Schaniere sind ausreichend schwergängig, um ein Nachwippen zu verhindern.
Obwohl das Gehäuse offensichtlich aus Plastik ist, gibt es im allgemeinen weder nach noch knarrt es. Nur im Bereich des optischen Laufwerks gibt es, wie bei vielen anderen Notebooks auch, diesbezüglich eine Schwachstelle.
Verglichen mit scheinbar ausgefeilter gestalteten Business-Notebooks von verschiedenen Mitbewerbern (Dell, HP), wirkt das Toshiba S300 eindeutig klobig und schwer. Allerdings trügt dieser Eindruck, denn dieser Laptop wiegt inklusive Akku nur 2.86 Kilogramm.
Eingabegeräte
Die Benutzung der Tastatur gestaltete sich insgesamt angenehm. Alle Tasten sind gut angeordnet und haben eine gefällige Größe.
Die Eigenschaften dieser Tastatur sind ziemlich charakteristisch. Die Tasten bieten wenig Druckwiderstand und sind somit leichtgängig. Dadurch ermöglichen sie schnelles Tippen, aber dennoch ohne ungewolltes Verdoppeln eines Buchstabens.
Leider ist die Tastatur bei ihrer Bedienung etwas laut. Das blecherne Klappern ist für den Benutzer a la longe unangenehm - ganz zu schweigen von seiner Umgebung.
Das Touchpad von Alps ist richtig klein. Für mobilen Gebrauch ist es daher weniger geeignet, umso mehr auch aufgrund seiner Eigenheiten: Die Gleiteigenschaften sind eher schlecht, das Ansprechverhalten fraglich und auch durch Verändern der Software-Einstellungen sind kaum Verbesserungen erzielbar.
Mit dem sogenannten AccuPoint, Toshibas Name for den Trackpoint, ist der Benutzer bei weitem besser dran. Dennoch gibt es einen wesentlichen Kritikpunkt: Der Kappe selbst ist klein und nicht sehr angenehm.
Display
Das Testmodell war mit einem Panel Marke Eigenproduktion, einem Toshiba 15.4 Zoll WXGA (1280x800) Bildschirm ausgestattet. Obwohl das Satellite Pro S300 ursprünglich als Business Notebook entworfen wurde, ist es mit einem reflektierendem Display ausgestattet.
Die technischen Parameter sind unserer Meinung kaum akzeptabel. Die Helligkeit des Bildschirms ist mit einer durchschnittlichen Maximalhelligkeit von 180cd/m² zufriedenstellend. Doch der maximale Kontrast ist mit nur 199:1 ebenso nicht besonders gut.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 220:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
Die Bildqualität scheint ziemlich gut. Doch wenn man das Satellite Pro S300 mit Spitzenmodellen der Profi-Klasse vergleicht, etwa dem Dell Precision M4400 mit LED Hintergrundbeleuchtung, stellt man schnell fest, dass dieses Toshiba Display eindeutig unterlegen ist. Weiß, obwohl etwas düster, wird noch akzeptabel dargestellt, aber die Grautöne und Schwarz wirken leicht bläulich. Bedenkt man, dass es sich um ein Twisted Nematic LCD panel in einem Standardnotebook handelt, kann man sich auch nichts besseres erwarten.
Leistung
Die im Satellite Pro S300 eingesetzte Intel Core 2 Duo P8600 CPU arbeitet mit einer Taktrate von 2.40GHz und hat 3MB Level 2 Cache zur Verfügung und einen 1066MHz Frontsidebus. Im Hinblick auf Preis-Leistungsverhältnis ist dies eine sehr gute Wahl. Obwohl dieser Prozessor nur halb soviel Level2-Cache besitzt wie die geringfügig schnellere (2.53 GHz) und doppelt so teure (!) Core 2 Duo P9500 CPU, ergibt sich in Bezug auf Leistung nur ein kleiner Unterschied. Numerisch gesehen sind 3 Megabyte Level2-Cache für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. So gesehen, macht es, im speziellen für nicht fordernde Standardanwendungen, nicht viel Sinn einen Laptop mit einem besseren Prozessor als einer Core 2 Duo P8600 zu erwerben. Sogar für Spielenotebooks ist sie ganz ok, wenn man nicht gerade sehr anspruchsvolle Spiele wie etwa GTA IV spielen möchte.
Der integrierte Intel GMA X4500MHD Grafikchip ist nur unwesentlich besser als die ältere GMA X3100 und für ein Officenotebook gut geeignet.
3DMark 2001SE Standard | 5366 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2465 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1566 Punkte | |
3DMark 06 1280x800 Score | 959 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 3731 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 1010 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 4914 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2617 Points |
Emissionen
Lautstärke
Das Toshiba Satellite Pro S300 zeigte sich sehr leise im Betrieb. Obwohl ein schwaches konstantes Brummen des Lüfters hörbar ist, ist dies absolut unaufdringlich. Solch ein Lüfterverhalten ist zweifelsohne besser als ein Lüfter der sich nur unter Last einschält und dann aber deutlich lauter arbeitet.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.2 / 32.2 / 32.3 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / 41 dB(A) |
Last |
| 32.2 / 32.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch nach vielen Stunden Arbeit bleibt das Gehäuse angenehm kühl. Selbst nach einem mehrere Stunden dauernden Belastungstest, erwärmen sich die Oberflächen nur geringfügig. Der Spitzenwert betrug auf der Oberseite 32.5 Grad Celsius, auf der Unterseite gerade einmal 36.1 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.8 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind, auch für ein Notebook, ziemlich schwach. Was uns gar nicht gefiel, war, dass sie auf maximaler Lautstärke zum Übersteuern neigen.
Akku
Das getestete Modell erhielt einen stärkeren Akku als die meisten anderen Notebooks der Satellite Serie. Die Kapazität des 6-Zellen Akkus belief sich auf 5100 mAh (55 Wh). Da das Satellite S300 relativ wenig Strom benötigt, dauerte es eine ganze Weile den Akku zu entleeren.
Wenn man auf Stromsparen Wert legt, kann man sogar 6 Stunden ununterbrochen arbeiten - wobei bei minimaler Helligkeit das Bild dermaßen dunkel wird, dass der Bildschirminhalt kaum erkennbar ist. Auch für praxisnahes Surfen via WLAN haben wir gute Nachrichten. Mit dem Toshiba Pro S300 sind bis zu über drei Stunden Kommunikation möglich.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 14.5 / 21 / 38 Watt |
Last |
44 / 48 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Fazit
Das Satellite Pro S300 ist ein Pendant zum Tecra A10, allerdings mit reflektierendem Bildschirm. Damit handelt es sich um ein Mittelding zwischen Businesslaptop und Heimgerät.
Beim Entwurf dieses Notebook legte Toshiba eindeutig Gewicht auf hohe Leistungseffizienz. Daher kam eine Intel CPU mit relativ niedriger Verlustleistung (TDP), eine Core 2 Duo P8600, zum Einsatz, welche von einem integrierten Grafikchip unterstützt wird. Dank dieser Entscheidung wiegt und misst der Stromadapter ähnlich viel als jene, die bei Netbooks verwendet werden.
Weiters ergeben sich daraus Vorteile wie ein leiser Betrieb und nur geringfügige Erwärmung. Obwohl theoretisch eine Akku-Laufzeit von 6 Stunden möglich ist, kann man in der Praxis damit rechnen, dass die Kapazität des 6-Zellen Akkus für 4.5 Stunden (3 Stunden beim Surfen via WLAN) ausreichen wird.
Schwachstellen des Toshiba Satellite Pro S300 finden sich bei den Eingabegeräten: eine laute Tastatur und ein winziges, unpräzises Touchpad.
Verglichen mit dem Tecra A10 ist es bedauerlich, dass die Garantie kürzer ist, und das Satellite Pro S300 mit einem glänzendem anstatt eines matten Bildschirms ausgestattet wurde.