Test Toshiba Folio 100 Tablet
So manches auf der IFA 2010 hochtrabend angekündigte Tablet entpuppte sich nach seiner Verfügbarkeit als kleine Enttäuschung. Display, Bedienkonzept, Features oder Ausstattungsmerkmale entsprachen nicht dem, was versprochen wurde oder was sich manch einer insgeheim gewünscht hatte. Die Messlatte, die das iPad aufgelegt hat, hängt hoch und wird bisher von keinem Konkurrenten auch nur annähernd erreicht. Das zugeschnittene Bedienkonzept auf Grundlage von Apples eigenem Betriebssystem iOs und das überragende Display sind nur zwei Alleinstellungsmerkmale, die in dieser Form noch von keinem anderen Tablet geboten werden.
Das Toshiba Folio 100 hat auf technischer Seite vor allem mit Nvidias Tegra 250 ein gewichtiges Kaufargument integriert, welches zumindest theoretisch, deutlich mehr Leistungsreserven vorweisen kann, als Apples A4 Prozessor. Zudem sind Webcam, HDMI, Cardreader und USB 2.0 beim iPad gar nicht erst zu finden und für viele Anwender wichtige Kaufargumente. Unser im Test befindliches Folio 100 repräsentiert die derzeit einzige verfügbare Variante und hat neben oben erwähnten Komponenten 16 GB Flash Speicher sowie W-LAN und Bluetooth zu bieten. Der Preis liegt bei um die 400,- Euro, Varianten mit mehr Speicher oder UMTS sind zwar in den Spezifikationen des Herstellers zu finden, derzeit aber bei keinem Händler verfügbar. Vielleicht wird ja was Anfang des Jahres daraus.
Das Gehäuse des Toshiba Tablets ist komplett aus Kunstoff gefertigt. Die Unterseite ist griffig angeraut und die Deckseite für die Fingerbedienung schön glatt ausgeführt. Die im Alulook gestaltete dünne Bildschirmrahmung lockert die Optik zwar etwas auf, besteht aber ebenfalls aus Kunststoff, nur halt anders eingefärbt. Im Rahmen integriert sind Webcam, Mikrofon, Lautsprecheröffnungen und die Android üblichen Sensortasten.
Das verwendete Material wirkt sich nicht nur auf die Materialanmutung, sondern auch auf die Gehäusefestigkeit aus. Zwar ist das Ergebnis lange nicht so enttäuschend wie beim Archos 101, dennoch ist man noch ein gutes Stück vom Klassenprimus Apple iPad entfernt. Vor allem die Rückseite schwächelt und lässt sich bis zu den innenliegenden Komponenten durchdrücken. Auswirkungen auf die Darstellung des Bildschirms hat dies in ähnlicher Art und Weise wie beim Archos 101. Bei mittlerem Druck auf die Rückseite, was in etwa dem einhändigen Halten in der linken Hand entspricht, entstehen im unteren linken Viertel, Wellenbildungen. Diese muss man aber schon durch das Drücken mit einzelnen Fingern provozieren und sollten im „normalen“ Betrieb nicht zutage treten.
Der Ein-/ Ausschalter und die Lautstärkewippe sind in der Zierleiste etwas versteckt untergebracht und nicht so sauber verarbeitet, wie man dies von vielen anderen Toshiba-Notebooks gewohnt ist. Neben der griffigen Struktur der Rückseite, gefallen uns dann aber doch noch die teils durch Gummilippen abgedeckten Anschlüsse und die grundsätzliche Möglichkeit die Rückseite zum Akkuwechsel abnehmen zu können. Nicht wirklich ersichtlich ist die Vibrationsfunktion, wie bei Handys, die sich lediglich beim Einschalten bemerkbar macht.
Die integrierten Anschlüsse gleichen auf den ersten Blick ziemlich genau denen des Toshiba AC100 und Archos 101, unterscheiden sich dann im Detail aber doch ein wenig. Ein regulärer USB 2.0 Anschluss nimmt alle möglichen Speichermedien entgegen und mit dem Mini USB-Anschluss lässt sich das Folio 100 als Laufwerk an einen PC anschließen und so komfortabel mit Material befüllen. Um externe USB Speicher auch wirklich verwenden zu können muss man im Gegensatz zu den beiden Konkurrenten aber im Vorfeld die richtige Formatierung gewählt haben. ExtFAT oder NTFS formatierte Speichermedien hat das Folio als Defekt oder Leer deklariert. (NTFS wurde beispielsweise beim AC100 und Archos 101 problemlos akzeptiert.) Nur FAT32 formatierte Speicher werden vom Folio 100 erkannt. Davon kann man dann aber auch Musik und Filme problemlos abspielen.
Des Weiteren verfügt unser Testmodell über Bluetooth, W-LAN 802.11 b/g/n, einen Kopfhörerausgang (Kombi mit Mikrofoneingang) und einen Cardreader, der MMC und SD Karten bis zu 32 GB aufnehmen kann. Obwohl nicht angegeben, wurde aber auch eine 4GB SDHC Karte problemlos erkannt. Kleiner Vorteil: Im Gegensatz zum Archos 101 können hier Speicherkarten regulärer Größe verwendet werden. Der HDMI Anschluss ist beim Folio, wie auch beim Archos 101 in der Mini-Variante ausgeführt, während das Toshiba AC100 über einen regulären Port verfügt. Ein passendes Mini-HDMI auf HDMI Kabel finden wir hier ebenso wenig im Karton wie beim Archos-Konkurrenten. Der Feststellschieber auf der linken Seite entriegelt in geöffneter Position die Unterbodenschale und ermöglicht so einen Einblick auf die Komponenten und den Austausch des Akkus.
Dockingport
Ein wirkliches Ausstattungs-Plus hat das Folio letztendlich noch mit dem Dockinport zu bieten. Hierüber lassen sich mit der TV-Kit genannten Dockingstation in Form eines Aufstellers drei weitere USB-Anschlüsse und HDMI anbinden. Zudem befindet sich eine Fernbedienung im Lieferumfang, die dann auch den bereits im Bildschirmrahmen integrierten Infrarotempfänger ergänzt (nicht getestet).
Zubehör
TV Kit (PA3896E-1ETC) Dockingstation mit 3x USB, HDMI, Fernbedienung (ca. 70,- Euro), Tasche (PA3913E-1ETB) mit integriertem Aufsteller (ca. 35,- Euro).
Apps / Appstores
Wie auch dem Archos 101 fehlt dem Toshiba Folio 100 der Zugang zu Googles Android Market. Damit bleibt ein Großteil der eigentlich erhältlichen Android Apps dem Testgerät verwehrt. Diesen Nachteil versucht Toshiba durch den eigenen Toshiba Market auszugleichen, der aber lediglich ca. 1800 Apps bietet. Immerhin hat man Zugang zum Camangi Market und dem AndroidPit, die noch manche zusätzliche App beisteuern können. Auf den archoseigenen AppsLib Store hat man hingegen ebenfalls keinen Zugriff. Insgesamt ist die Verfügbarkeit an Apps stark eingeschränkt wobei derzeit der nicht erhältliche Flash Player für viele den schmerzlichsten Verzicht darstellt.
Virtuelle Tastatur
Die virtuelle Tastatur entspricht der üblichen Android 2.2 Tastatur und dem damit verbundenen gewöhnungsbedürftigen Layout. Die Tasten sind deutlich kleiner als beim iPad und erfordern noch größere Aufmerksamkeit um Fehleingaben zu verhindern. Für längere Texte ist sie somit wenig geeignet, reicht aber für das übliche Surfen und das Benennen von Dateien, Bildern usw. vollkommen aus.
Bedienung
Neben den verschiedenen Betriebssystemvarianten, die derzeit von Android im Umlauf sind, gibt es auch Unterschiede hinsichtlich der zum Einsatz kommenden Bedienoberfläche. Manche Hersteller installieren Android unverändert, wie zum Beispiel beim kürzlich getesteten Archos 101, andere passen die Oberfläche an und verwenden ein je nach Hersteller mehr oder weniger abgewandeltes Bedienkonzept, wie nun beim Folio 100. Die installierten Apps werden hier in einer horizontal verlaufenden Bildlaufleiste geführt, die sich komfortabel von links nach rechts oder umgekehrt durchschieben lässt. Die kapazitive Bildschirmoberfläche reagiert gut und nimmt Eingaben zuverlässig an. Die Nutzung der sonst üblichen Mehrfingergesten ist etwas eingeschränkt. So wird das stufenlose Zoomen im Browser nicht durch ein auseinanderziehen der Finger sondern über zwei Bildschirmlupen am rechten unteren Rand realisiert.
Unterstützt werden sollen die Fingerbedienung und das schnelle Navigieren durch die am rechten Bildschirmrand integrierten Sensortasten. Die reagieren aber schon in sauberem Zustand recht träge und erfordern oft eine weitere oder nachdrücklichere Eingabe. Dies verschlechtert sich nochmals, sobald erste Fingerabdrücke ihre Fettschicht hinterlassen. Das nervt. Hier hat uns die Lösung vom Archos 101 deutlich besser gefallen. Dort sind die Buttons im Desktop integriert und drehen sich entsprechend mit der Ausrichtung mit, befinden sich also immer am gewohnten Platz. Für die Ausrichtung des Desktops ist der Bewegungssensor zuständig, der auch bei manchen Spielen, wie zum Beispiel Raging Thunder, zum Einsatz kommt.
Nett ist auch die Möglichkeit Screenshots bei gleichzeitigem Drücken der Lupe und Menütaste anzufertigen. Da eine solche Funktion nicht direkt in Android implementiert ist, aber seit Froyo immerhin die Hersteller die Möglichkeit erhalten diese einzubinden, findet man die Screenshotfunktion je nach Hersteller und Gerät sehr unterschiedlich umgesetzt vor. Beim Archos 101 wird beispielsweise die Suspend-Taste umfunktioniert.
Beim Folio 100 kommt ein 10,1“ LED Display mit spiegelnder Oberfläche zum Einsatz, welches eine Auflösung von 1024x600 Bildpunkten bietet. Durch das Seitenverhältnis im 16:9 Format werden insbesondere Filme begünstigt, da man hier deutlich weniger schwarze Balken hinnehmen muss als etwa bei Apples iPad im 4:3 Format. Dafür hat man beim Internetsurfen und lesen von Dokumenten in der Vertikalen weniger Platz und muss des öfteren scrollen.
Die maximal ermittelte Helligkeit liegt bei guten 256 cd/m2, die auch im Akkubetrieb erreicht werden. Das ist für Innenräume vollkommen ausreichend und lässt auch einen Ausseneinsatz unter Inkaufnahme der spiegelnden Oberfläche an ausgewählten Plätzen ohne direkte Sonneneinstrahlung zu. Zusammen mit den anderen 8 Messpunkten haben wir eine ebenfalls gute Ausleuchtung von 89% ermittelt.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 250 cd/m²
Kontrast: 157:1 (Schwarzwert: 1.59 cd/m²)
Nicht so gut gefällt uns das Kontrastverhältnis von 157:1. Farben wirken blass, ein tiefes Schwarz vermisst man insbesondere bei Filmen und Bildern, und Weiß hat einen wahrnehmbaren Grauschleier vorzuweisen.
Noch weniger gefallen uns die möglichen Einblickwinkel vor allem im vertikalen Bereich. Zwar sind diese subjektiv einige wenige Grad stabiler, als beim Archos 101, von einem praxisgerechten Tablet-Display sind diese aber immer noch weit entfernt. Mit Abweichen von der Idealposition, je nachdem in welche Richtung, invertiert das Bild sehr stark oder bleicht stark aus. Zum Video schauen hält man das Folio also am besten in der Hand, als Fernsehersatz, ist es nämlich nicht zu gebrauchen. Da helfen auch wenig die noch recht stabilen horizontalen Einblickwinkel weiter, da höchstens im Hochkantformat etwas mehr zum Tragen kommen. Im direkten Vergleich mit Apples iPad hat das Folio Display ganz klar das Nachsehen und ist ein wesentlicher Schwachpunkt.
Die Hardwareausstattung ist wie bereits angekündigt auf dem ARM Sektor ein kleines Highlight. Alleine schon die Nvidia Tegra 250 Multicore CPU/ GPU Kombination trumpft mit massig Potential auf, bietet sie doch einen Cortex A9 Dual Core Prozessor mit 1GHz Taktung, einen ULP Nvidia Grafikprozessor, einen separaten HD Videoprozessor (1080p) und noch weitere Co-Prozessoren für anderweitige Aufgaben. Zudem verfügt das Folio mit 512 MB RAM über doppelt so großen Arbeitsspeicher wie iPad oder Archos 101. An Massenspeicher kann man auf dem Folio etwa 12,5 GB der 16 GB Flash Speicher nutzen. Das ist unserer Ansicht auch das absolute Minimum, wenn man die multimedialen Fähigkeiten mit Videos, Musik, Bildern und Apps halbwegs vernünftig nutzen möchte. Großer Vorteil vieler Apple-Alternativen, wie auch hier beim Folio 100, ist der meist integrierte Cardreader, wodurch sich der Speicher schnell und problemlos ausbauen lässt.
Benchmarks
Aufgrund des Android Betriebssystems können wir die gewohnten Benchmarks nicht verwenden. Wir nutzen hier nun zum ersten Mal den Quadrant Android Benchmark, der CPU, GPU und Speicher abdeckt und den schon öfter herangezogenenen Sunspider Javascript Benchmark, der Aussagen bezüglich der Javaperformance trifft. Letzterer ist aber sehr browserabhängig und wird daher mit allen vorinstallierten Browsern und dem Dolphin Browser HD durchgeführt. Hier erzielten wir beim Android Browser und Dolphin Browser HD 4010 bzw. 3908 ms. Im Gegensatz dazu rennt Opera 10.1 den beiden Alternativen mit 9386 ms geradezu hinterher.
Der Quadrant Android Benchmark ist eigentlich, wie auch das Betriebssystem an sich, für Handys konzipiert. Dennoch ist das derzeit eine der wenigen Möglichkeiten Android-Tablets miteinander zu vergleichen. Beim Toshiba Folio 100 haben wir mehrere Durchgänge durchlaufen lassen und immer sehr identische Ergebnisse mit Abweichungen im einstelligen Bereich erhalten. Das Folio erreichte hier 1631 Punkte und übertrifft damit unseren bisher einzigen eigenen Vergleichswert des Archos 101 (1235 Punkte) um knapp 400 Punkte.
Hauptaugenmerk legen wir aber auf die im Praxisbetrieb gemachten Erfahrungen beim Surfen, Dateien verschieben, Videos schauen, Musik hören, Spielen und vieles mehr.
Solange der Speicher nicht übermäßig belegt ist, lässt sich mit dem Folio sehr flüssig arbeiten. Noch nicht einmal ansatzweises Ruckeln oder Gedenksekunden sind zu bemerken. Dieses Bild wendet sich allerdings nach einiger Zeit der Nutzung. Viele Tasks bleiben geöffnet, laufen im Hintergrund weiter und blockieren so den Speicher. Dann läuft das System nur noch zäh und nervt mit langen Wartezeiten. Man sollte nach der Nutzung also penibel darauf achten nicht über den Homebutton die Anwendung einfach nur zu verlassen, sondern die jeweils beendeten Apps auch wirklich mit der Rückwärtstaste zu beenden. Task Manager oder Task Kill Tools (Apps) helfen auch weiter, indem die Übeltäter aufgelistet und einzeln oder zusammen beendet werden können. Archos hatte dazu bereits eine App Namens System Monitor beim Archos 101 installiert, beim Toshiba Folio 100 muss man sich selbst etwas passendes suchen.
Videos
Alle von uns verwendeten wmv, AVI, H.264 Testvideos in 1080p, 720p und anderen Auflösungen wurden problemlos abgespielt. Zu den Titeln gehörten Elephants Dream, Big Buck Bunny, einige Trailer (300, Serenity, Ice Age 3) und Sieben in verschiedenen Versionen. Kein Ruckeln, kein Aussetzer und keine Tonstörung trübt hier den Filmgenuss. Lediglich auf Flash mussten wir verzichten, da Adobes Flash Player derzeit nur über Googles Android-Market für zertifizierte Geräte erhältlich ist.
Spiele
Spiele in der Liga von Infinity Blade, Real Racing HD oder Galaxy on fire (alle iPad) sind für das Folio 100, und alle anderen Android Geräte auch, bisher nicht erhältlich. Doch auch die Titel, die eigentlich verfügbar wären, sind durch den fehlenden Zugang zum Android Market mit dem Folio 100 regulär nicht nutzbar. Titel wie Farm Frency, Fruit Ninja usw. laufen problemlos, sind aber auch wenig anspruchsvoll und reizen das Potential der Nvidia Tegra 250 lange nicht aus.
Sonstiges
Mit einer lang dauernden Verbindungsherstellung per W-LAN zum Router muss man nach dem Suspend-Mode rechnen, gelegentlich wird auch behauptet, es sei keine Internetverbindung vorhanden, obwohl eine Verbindung besteht. Überhaupt scheint das System Probleme zu haben aus dem Suspend wieder aufzuwachen, da wir mehrmals einen Neustart bemühen mussten, um Android wieder zurückzuholen.
Geräusch- und Hitzeemissionen
Betriebsgeräusche oder Hitzeemissionen sind dem Toshiba Folio 100 fremd. Trotz lüfterlosem Betrieb erreicht die Oberflächentemperatur maximal 30,7°C.
Oberflächentemperatur
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 27.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die 2x 0,5 Watt Lautsprecher haben eine geringe Maximallautstärke und geben nur Höhen mit etwas Mitten garniert wieder. Bässe fehlen. Köpfhörer oder separate Lautsprecher sind in jedem Fall anzuraten, wenn mehr als Hintergrundmusik oder Systemsounds gewünscht wird.
Netzseitig haben wir Leistungsaufnahmen von minimal 2,3 Watt bis zu maximal 4,5 Watt gemessen. Bei wenig Last sind vor allem Display und Funkmodule für ein Ansteigen des Energiebedarfs verantwortlich und erhöhen diesen auf 3,1 Watt. Unter maximaler Last, hier Full HD Videos abspielen, reizten wir die maximal gemessenen 4,5 Watt aus.
Aus / Standby | 0.1 / 1.1 Watt |
Idle | 2.3 / 3 / 3.1 Watt |
Last |
3.6 / 4.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Toshiba hat im Folio 100 einen 22,6 Wh starken Akku verbaut, der über die Rückseite auch ausgetauscht werden kann. Dieser verhilft dem Tablet dann auch zu einer maximalen Laufzeit von 521 Minuten. Diese werden aber nur mit minimaler Helligkeit und allen abgeschalteten Verbrauchern erreicht. In der Praxis also höchstens bei der Nutzung als Musikplayer von Relevanz, wobei man da auch ganz auf das Display verzichten könnte und noch längere Laufzeiten drin wären.
Mit eingeschaltetem W-LAN und ca. 75% Displayhelligkeit, einem Mix aus Browsertätigkeit, Musik hören und Diashow erzielten wir 417 min Laufzeit. Mit voller Displayhelligkeit, W-LAN und reinem Internetsurfen reduzierte sich die Nutzungsdauer auf 358 min und die Filmvorführung mit displaygerechtem Material gelang 223 min lang. Wer Full HD Material (1080p) abspielen möchte, muss mit 189 min Laufzeit zurechtkommen, wobei auch hier bei der Nutzung als Zuspieler über HDMI das Display die meiste Zeit ausgeschaltet bleiben könnte und somit sich die Laufzeit etwas verlängern sollte. Das gleiche Szenario mit allen Verbrauchern an, reduziert die minimale Nutzungsdauer auf 151 min.
Das Toshiba Folio hat einige Vorzüge, die gegenüber mancher Android-Konkurrenz punkten. Das Display bietet eine gute maximale Helligkeit, die Ausstattung mit Webcam, Cardreader, USB, HDMI und Dockingport ist gelungen und Android 2.2 ist bereits installiert.
Doch Android ist nicht gleich Android. So fehlt dem Folio 100 der Zugang zu Googles Android Market, was derzeit eine sehr eingeschränkte App Auswahl und das Fehlen des Flash Players zur Folge hat. Auch die Beschränkung auf FAT32 formatierte Speicher ist nicht wirklich das, was man erwartet.
Dafür funktioniert die Bedienung flüssig und auch die Akkulaufzeiten sind in der Praxis recht ansprechend. Die Gehäusequalität ist zwar deutlich besser gelungen, als beim Archos 101, das Niveau eines Samsung Galaxy Tab oder gar eines Apple iPad wird aber dennoch nicht erreicht. Zudem ist es recht schwer und groß.
Auch das Display schränkt mit seiner kontrastarmen und blickwinkelanfälligen Darstellung ein und ist nur bedingt für den Ausseneinsatz geeignet.
Die Leistungsfähigkeit der Hardware ist für ein Android-Tablet gut, die Stärke der Nvidia Tegra 250 blitzt aber wegen fehlender fordernder Apps lediglich bei der Full-HD Wiedergabe etwas auf.
Insgesamt ist das Folio 100 als Multimedia- und Surfmaschine im häuslichen Umfeld noch gut zu gebrauchen, wenn man mit den genannten Einschränkungen und dem vergleichsweise hohen Preis zurechtkommen kann.
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