Test Sony Vaio NR11S/S Notebook
Office Schnäppchen. Dass Notebooks aus dem Hause Sony nicht immer eine ordentliche Stange Geld kosten müssen, das beweist das aktuelle Sony Vaio NR11S. Speziell entworfen für den „Light User“ mit geringen Hardwareanforderungen, bietet der Laptop nicht mehr als was man als Basisausstattung benötigt, dies dafür aber in guter Qualität. „Einfach, sportlich und clever.“ - Selten passt ein Werbeslogan so gut zu einem Notebook wie hier beim Vaio NR11S/S.
Günstige Office Notebooks sind, man mag es kaum glauben, mitunter eine der interessantesten Notebook Klasse im Test. Hier gilt es ein gut abgestimmtes und ausgewogenes Paket zu schnüren und dabei ständig den Kaufpreis im Auge zu behalten. Keine leichte Aufgabe wie zahlreiche „Durchschnittsgeräte“ in der Praxis zeigen.
Obwohl Sony seinem Image zufolge eher in höheren Preisregionen anzusiedeln ist, will man sich auch in Japan nicht dem großen Marktpotential in den günstigeren Kategorien verschließen. So nimmt etwa die NR-Serie mit Preisen unter 1000.- Euro genau auf diese Käuferschicht ins Visier.
Der erste Eindruck eines Notebooks wird ähnlich wie bei uns „Humanoiden“ klarerweise geprägt durch sein Äußeres. Hier hat sich Sony etwas spezielles einfallen lassen. Eine riffelartige Struktur überzieht nahezu das gesamte Gehäuse und gibt der Serie somit einen individuellen Touch. Nicht nur optisch vermag das Notebook auf diese Art und Weise zu beeindrucken, auch hinsichtlich Haptik schneidet der Laptop sehr gut ab.
Bei der farblichen Gestaltung setzt man beim NR11S/S ganz auf Silber. Lediglich die Gehäusewanne und die Tastatureinheit sind in schwarz gefärbt. Der somit entstehende, optisch recht ansprechende Eindruck, bleibt auch beim Hantieren mit dem Notebook aufrecht. Das Gehäuse welches kaum Bauteilstöße zeigt und nahezu wie aus einem Guss wirkt, gibt sich sehr verwindungssteif und druckresistent. Selbst das oftmals vernachlässigte Display kann in dieser Hinsicht überzeugen.
Die beiden Scharniere zeigen zwar eine etwas wackelige Kunststoffabdeckung, bleiben in ihrer Funktion jedoch praktisch ohne Kritik. Der Bildschirm kann punktgenau hinsichtlich seines Neigungswinkels positioniert werden und zeigt dabei keine Spur eines Nachwippens. Sony typisch: Der Öffnungswinkel des Displays nach hinten ist begrenzt, was jedoch aufgrund der möglichen Blickwinkel im vertikalen Bereich auch gut ist, aber dazu später.
Des Weiteren ist zu erwähnen, dass das Display über keinen Verschlusshaken verfügt, und lediglich durch eine Zuzieh-Mechanik in den Scharnieren im geschlossenen Zustand gehalten wird. Optisch ist dies zwar eine recht elegante Lösung, praktisch gesehen könnte sich etwa beim Transport in einer Tasche mit anderen Gegenständen ein Objekt zwischen Display und Tastatur schieben, und dort möglicherweise großen Schaden anrichten. Diesbezüglich sollte man also etwas Vorsicht walten lassen.
Die Anschluss-Basisausstattung bietet insgesamt 4 USB Ports die jedoch allesamt relativ weit vorne an den Seitenkanten positioniert sind. Sollten Sie planen eine Vielzahl dieser Anschlüsse zu belegen, so ist mit einigen Kabel links und rechts des Notebooks zu rechnen, die eventuell ihren Arbeitsbereich einengen könnten. Zu den USB Ports gesellt sich noch ein VGA Monitor Anschluss, LAN und Modem, Audio Ports (Kopfhörer und Mikro) sowie ein Firewire Port an welchen Sie zum Beispiel ihre Videokamera oder auch einen externen Datenträger anschließen können. Nicht zu vergessen wäre dann noch der 34mm ExpressCard Slot für diverse Erweiterungen.
Die meist verwendeten Anschlüsse wie der Netzanschluss und auch der LAN Port befinden sich an der Rückseite des Gerätes. Aufgefallen ist dabei vor allem die Buchse für den Stromstecker, die ein deutliches Wackeln des Steckers zuließ. Ob dies nun gewollt ist (aber warum bloß?) oder schlicht und einfach ein kleiner Verarbeitungsmangel ist, das bleibt unbeantwortet.
Anschlüsse
Vorderseite: SD Cardreader, Memory Stick Slot
Linke Seite: Kensington Lock, DVD Laufwerk, 2x USB 2.0
Rückseite: Netzanschluss, Akku, Modem, LAN
Rechte Seite: ExpressCard 34mm, 2x USB 2.0, Firewire, Audio, VGA-Out, Lüfter
Im Vaio NR11S/S findet die klassische Sony Tastatur Verwendung, die sich vor allem durch ihre flachen und kantigen Tasten in strenger Rasteranordnung ein wieder erkennbares Profil geschaffen hat.
In ihrer Verwendung bleiben die Tasten abgesehen von einer gewissen Eingewöhnungszeit aufgrund der geringen Führung der Fingerkuppen auf der ebenen Oberfläche, ohne negative Auffälligkeiten. Das Layout wirkt verständlich obwohl die Tasten relativ dicht gedrängt sitzen, die Tastengröße fällt normal aus und auch das Tippgefühl kann als sehr angenehm beschrieben werden.
Das angebotene Touchpad verfügt über eine gut zu bedienende Oberfläche die beinahe eben mit dem Handballenauflagen abschließt, und sich auch sehr präzise bedienen lässt. Die seitlichen und unteren Scrollbereiche sind optisch nicht ausgewiesen.
Die beiden großzügigen Touchpadtasten in Alu-Optik (leider auch nur Kunststoff, so wie das restliche Gehäuse) lassen sich gut wenn auch etwas ruckartig bedienen und geben ein doch deutlich hörbares Klickgeräusch von sich.
Gerade bei günstigen Notebooks wird gerne an einem wichtigen und kostenintensiven Bauteil gespart, dem Display. Zu Unrecht, stellt das Display ja quasi die Schnittstelle zwischen Benutzer und Gerät dar. Umso gespannter waren wir natürlich auf das Display des Vaio NR11S/S, ist doch gerade Sony für seine hellen und kontrastreichen Displaypanels bekannt.
Der erste Eindruck beim Arbeiten mit dem Laptop fiel dabei ganz positiv aus. Das Bild des 1280x800 WXGA Displays mit spiegelnder Oberfläche wirkte hell und die Farben kräftig. Eventuell könnten die möglichen Blickwinkel etwas großzügiger sein. Die Display Helligkeitsmessung bestätigt unseren ersten Eindruck: Gute 206.8 cd/m² im zentralen Bereich bei einem mäßigen Helligkeitsabfall zu den Eckbereichen hin, was sich in einer Ausleuchtung von durchschnittlichen 80.5% äußert.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 230:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
Der Schwarzwert von 0.9 cd/m² (minimale Helligkeit des Displays) bewirkt ein maximales Kontrastverhältnis von durchschnittlichen 230:1. Subjektiv kann die Farbwiedergabe als gut beschrieben werden.
Für den Outdoor Betrieb des Laptops stellt vor allem die spiegelnde Displayoberfläche ein Problem dar. Die Helligkeit des Displays würde zwar gerade noch ausreichen um auch im Freien eingesetzt zu werden, auftretende Reflexionen und Spiegelungen behindern das Arbeiten am Gerät bei besonders hellem Umgebungslicht.
Das Display des Sony Vaio NR11S/S verfügt hinsichtlich der Einsichtbereiche über einen ausreichend großen Arbeitsbereich, wobei es speziell beim Abweichen vom optimalen Betrachtungswinkel nach unten zu einer raschen Veränderung der dargestellten Farben kommt. Aus diesem Grund ist auch die Beschränkung des Öffnungswinkels des Displays ohne weiteres verkraftbar.
Im horizontalen Bereich kann es auch in Innenräumen zu auftretenden Spiegelungen bei einem Abflachen der Blickwinkel kommen.
Video der Einsichtbereiche des Displays
Wie im Intro bereits angedeutet ist das Sony Vaio NR11S/S konzipiert als einfaches und agiles Office Gerät, welches Basisanforderungen wie Office, Internet, mp3,...usw. zwar erfüllt, jedoch nicht für Benchmark Rangeleien zu haben ist. Gut so, ist es doch viel mehr Wert, ein für ein bestimmtes Anwendungsgebiet vernünftiges Paket zu bieten, als bei oft praxisfernen Benchmark Rankings vorne mit dabei zu sein.
Das getestete Sony Vaio NR11S/S verfügt über eine Intel Core 2 Duo T5250 CPU mit einer Taktung von 1.5 GHz. Hinzu kommt ein integrierter Grafikchip von Intel mit der Kurzbezeichnung GMA X3100. Dies mag zwar für den Hardwarekenner etwas dünn klingen, reicht aber im Praxisbetrieb aber ohne weiteres aus um für oben angeführte Anwendungen ausreichend Performance zu bieten.
Der Intel Graphics Media Accelerator X3100 ist Vista tauglich und unterstützt auch die Aero Oberfläche mit transparenten Fensterrändern. Besonders erfreulich sind die insgesamt 2048MB Arbeitsspeicher die das Vaio NR11S bietet. Damit verfügt das Notebook auch über gute Reserven im Office Betrieb.
Darüber hinaus verfügt das Notebook über eine Festplatte mit einer Kapazität von 200GB. Zwar handelt es sich dabei um ein 4200 U/min Modell deren Übertragungsraten und Zugriffszeiten etwas hinter einer 5400er Harddisk liegen, im gemäßigten Office Betrieb sollte man aber kaum allzu große Unterschiede bemerken. Vorteil der Harddisk: Geringere Emissionen.
3DMark 05 Standard | 767 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 2892 Punkte | |
Hilfe |
Doom 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
640x480 | Low, 0xAA, 0xAF | 9.6 fps |
Lautstärke
Sony Notebooks werden auch eher geringe Emissionen zugeschrieben. Dies ist zumindest auch beim Vaio NR11S/S der Fall. Ob nun im Idle Modus, Office Betrieb oder unter Last - das Notebook bleibt stets leise und kaum hörbar.
Bei genauem Hinsehen kann man zwar feststellen, dass der Lüfter aktiv ist und auch einen warmen Luftstrom aus dem Gehäuse fördert, das sehr niederfrequente Geräuschniveau wird jedoch kaum wahrgenommen und verschwindet bei leisen Umgebungsgeräuschen praktisch vollständig.
Hin und wieder wurde ein leises Klickergeräusch der Festplatte vernommen, im Vergleich mit anderen Ratter- und Knatterdisks, ist die im Sony verbaute Harddisk aber eher als harmlos einzustufen.
Temperatur
In Anbetracht der Ausstattung und der niedrigen Emissionswerte ist es weinig überraschend, dass auch die Oberflächentemperatur des Gehäuses nur eine geringe Erwärmung erfährt. Die Oberfläche ist dabei mit Höchstwerten um 30°C beinahe als kühl zu bezeichnen und auch die Unterseite bleibt abgesehen von einem mäßigen Hotspot von etwa 41°C im rechten vorderen Bereich ohne Auffälligkeiten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-1.9 °C).
Lautsprecher
Die beiden Mini-Speaker links und rechts oberhalb der Tastatur liefern sehr präsenten Sound, der im Notfall auch eine annehmbare maximale Lautstärke erreichen kann. Dem eigentlich ganz guten Klang der Lautsprecher steht eine doch deutliche Schwäche bei tieferen Tönen gegenüber.
Guten Sound lieferte der Stereo Kopfhöreranschluss über den das Notebook dann auch beispielsweise mit einer bestehenden Stereoanlage verbunden werden kann. Auffälligkeiten beim Test des 3.5mm Stereo Anschlusses wie etwa Rauschgeräusche konnten keine festgestellt werden.
Das Sony Vaio VGN-NR11S/S bietet einen 4800 mAh (53 Wh) Akku mit dem je nach geforderter Leistung eine Laufzeit zwischen etwas über einer Stunde bis hin zu respektablen 6 Stunden bei minimalen Energiebedarf möglich sind.
Damit sollten etwa auch beim WLAN Surfen ganz brauchbare Ergebnisse zu erreichen sein, was dem Vaio NR11S eine annehmbare Mobilität beschert.
Das Sony Vaio VGN-NR11S/S bietet ein ausgewogenes und für den Durchschnittsbenutzer auch leistungsmäßig ausreichendes Paket, welches vor allem durch einen interessanten Verkaufspreis punktet.
Das Notebook zeigt ein recht ansprechendes Äußeres, wobei vor allem die Oberflächenstruktur eine angenehme Haptik aufweist und auch optisch gut gefällt. Jedoch auch die Stabilität des Gehäuses kann trotz der überwiegenden Verwendung von Kunststoff beeindrucken.
Die Eingabegeräte, insbesondere die Tastatur, sind ebenso im typischen Sony Stil ausgeführt und stimmen hinsichtlich Gestaltung gut mit dem Notebook überein. Auch hinsichtlich ihrer Bedienung ist sowohl der verbauten Tastatureinheit als auch dem Touchpad nichts vorzuhalten. Beide eignen sich sehr gut zum intensiven Gebrauch.
Auch das Display konnte im Test durchaus positiv überraschen. Vor allem die gute Helligkeit des Panels, aber auch eine gute Farbdarstellung sprechen für das verwendete Display. Mit der spiegelnden Oberfläche muss man sich ebenso abfinden wie mit einer eher mäßigen Blickwinkelstabilität wobei jedoch auf einen ausreichend großen Arbeitsbereich hinzuweisen ist.
Die Leistung des Notebooks fällt wie erwartet minimalistisch aus, zumindest was die Benchmarkergebnisse betrifft. Im praktischen Betrieb erfüllt der Laptop trotzdem alle Erfordernisse um einen problemlosen Office und Internetbetrieb zu ermöglichen. Positiv anzumerken ist in dieser Hinsicht noch die großzügige 200GB Festplatte sowie die insgesamt 2GB Arbeitsspeicher im Gerät.
Gerade bei Office Tätigkeiten kommt dem Benutzer auch eine angenehm leise Umgebung zu Gute, welche das Sony Vaio durch seine niedrigen Geräuschemissionen kaum beeinträchtigt. Die Oberflächentemperaturen des Gerätes sind ebenso sehr niedrig ausgefallen.
Letztlich kann sich sogar die gebotene Laufzeit des Notebooks einigermaßen sehen lassen wobei speziell bei geringem Leistungsbedarf die verbauten Komponenten ihre Vorteile gut ausspielen und dem Gerät eine brauchbare Mobilität gewähren.
Wir bedanken uns bei der Firma MediaMarkt Wels, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt hat. Hier können Sie das Gerät auch erwerben.