Test Sony Vaio VGN-AR51M Notebook
Sony und die liebe Grafik… Neben den zahlreichen feinen Winzlingen mit LED Display in ihren schicken Carbon- und Kohlefaser Hüllen, bietet Sony auch im Desktop Replacement Bereich zumindest eine interessante Serie an. Die AR Modelle zeigen trotz stolzer Abmessungen ein gelungenes Design und können vor allem mit den besonders hellen Displays punkten. Bei der Grafikperformance geht Sony jedoch schon seit langem einen eigenen Weg.
Das Design des Sony Vaio AR51M ist geprägt durch eine absolut einfache und geometrische Linienführung sowie flache und durchgehende Oberflächen. Dies ist vermutlich auch ein Grund warum das Gerät etwas groß und Plump wirkt. Ein interessanter Gestaltungseingriff ist die umlaufende metallfarbene Leiste, die durch ihre sanft geschwungene Form in den Seitenbereiche leichte Akzente setzt und gut mit dem restlichen Gerät harmoniert.
Wurden bei Vorgängermodellen noch teilweise hochglänzende Oberflächen eingesetzt, so verzichtet die AR51 Reihe gänzlich auf diese Gestaltungsmöglichkeit und führt sämtliche Oberflächen in einem matten Schwarzton aus. Dies kommt nicht nur der geringeren Empfindlichkeit der Lackierung sondern auch einer besonders angenehmen Haptik des Laptops zugute.
Gibt sich die Baseunit an der Vorder- und Unterseite noch recht stabil, so sind speziell an der Oberseite im hinteren Bereich unter Druck doch deutliche Verformungen zu beobachten. Als relativ robust ist das Display des Gerätes aufgefallen, dessen Deckel sich sehr widerstandfähig gegenüber Druckeinwirkung gibt.
Zum Display ist außerdem noch der begrenzte Öffnungswinkel festzuhalten, das jedoch bei einem überwiegend am Schreibtisch verwendeten Gerät zu keinerlei Problemen führen sollte. Sehr interessant ist der Klappmechanismus des Notebooks ausgefallen. Obwohl die Scharniere klassisch angeschlagen sind, schiebt sich der Bildschirm beim Öffnen etwas nach vorne - eine durchaus elegante Lösung.
Die Scharniere halten das Display bei einem leichten möglichen Wippen gut in Position. Als Verschlussmechanismus wurde lediglich ein einzelner ausklappbarer Haken in der Baseunit gewählt, welcher etwas dezentral platziert wurde. Der Vorteil dieses Mechanismus liegt ganz klar in der Gestaltung des Gerätes, da nirgends ein Haken oder ähnliches die gerade und einfache Formensprache stört. In der Praxis zeigt dieser Mechanismus aber leichte Schwächen, da das Display speziell im linken Bereich nicht absolut fest im geschlossenen Zustand gehalten werden kann. Hier gilt aber wiederum: Kein Problem bei einem DTR Notebook.
Auf den ersten Blick sehr bescheiden gibt sich das Notebook wenn es um die angebotenen Schnittstellen geht. Dort ein paar USB Ports (2x relativ ungünstig an der rechten Seitenkante im vorderen Bereich gelegen), Audio Ports und eine sichtbares Kensington Buchse an der linken Seite. Das soll es schon gewesen sein?
Erst bei näherem hinsehen entdeckt man an der rechten Seite eine Klappe mit dem dahinter versteckten Modem und LAN Port. Trotzdem, wo bitteschön sind die Video Ausgänge?
Antwort: Klappe 2, positioniert an der rechten Seite im mittleren Bereich direkt vor Klappe 1. Dahinter findet man nun eine Reihe von zusätzlichen Anschlussoptionen wie VGA Out, S-Video Out, HDMI, Firewire und ein AV Eingang. Damit sollten nun aber wirklich alle Wünsche hinsichtlich Anschlussoptionen abgedeckt werden.
Grundsätzlich gefällt das Klappensystem da die offensichtlich anschlussfreien Seitenkanten sehr zur schönen Formensprache des Sony Vaio beitragen. Praktisch gesehen muss man vor allem die beiden sehr weit vorne liegenden USB Ports etwas in Frage stellen und auch die zahlreichen Ports an der rechten Seite sind nur bedingt benutzerfreundlich.
Der Klappmechanismus bringt quasi die Botschaft mit sich: „Du kannst absolut alles an mir andocken, aber mach es bitte nur kurz.“ Nach vollendeter Arbeit heißt es dann wieder - Kabel raus, Klappe zu - und das Auge darf sich wieder am AR51M erfreuen.
Ein weiterer Aspekt warum das Gehäuse des Sony AR51M so mächtig wirkt ist vermutlich die Standard Tastatur ohne zusätzlichen Nummernblock, die beinahe etwas verloren in dem großen Gehäuse sitzt. Auch die Lage der Tastatur relativ weit hinten in der Baseunit ist mitunter etwas gewöhnungsbedürftig.
Das Layout der angebotenen Tasten erscheint in Ordnung, wirkt eventuell etwas gedrängt in dem geradlinigen rechtwinkeligen Ausschnitt. Auch die Tastengroße geht ok. Interessant sind die Sony-typischen flachen Tasten mit einer leichten konkaven Wölbung die sich auch relativ angenehm bedienen lassen. Auch der bei Sony Tastaturen oftmals auffällig kurze Tastenhub ist beim AR51M nicht unbedingt aufgefallen, im Gegenteil, das Tippgefühl ist als sehr angenehm zu beschreiben.
Das Touchpad liegt nahezu plan mit den Handballenauflagen eingelassen im vorderen Bereich des Gerätes. Die Bedienung mittels Pad fällt auch sehr angenehm aus. Besonders die gleitfreudige Oberfläche ist dabei positiv zu erwähnen.
Die beiden Touchpadtasten rücken an die Vorderkante des Gerätes und sind in die umlaufende Kunststoffleiste integriert. Sie lassen sich einigermaßen gut drücken und geben dabei ein cooles dumpfes Klickgeräusch von sich.
Die angebotenen Zusatztasten sind ebenso formschön in das Gehäuse integriert. Angeboten werden Buttons zur Regelung der Lautstärke im Bereich links neben der Tastatur sowie Tasten zur Steuerung von Mediaplayer Funktionen rechts oberhalb der Tastatur.
Im Sony Vaio AR51M findet ein 17 Zoll WXGA+ Panel mit einer maximalen Auflösung von 1440x900 Pixel Verwendung. Damit bietet der Bildschirm eine etwas großzügigere Übersicht als die herkömmlichen 1280x800 Pixel WXGA Panels, wobei dargestellte Inhalte dennoch groß genug und gut lesbar bleiben.
Ein besonderer Aspekt des Displays ist die ausgezeichnete Helligkeit und Farbbrillanz die schon beim ersten Kontakt mit dem eingeschalteten Laptop auffällig wird. Dies wird dann auch durch das Messergebnis bestätigt: Maximal 434.8 cd/m² erinnern schon eher an die Werte von TV Geräten denn an Notebook Displays. Die Ausleuchtung beträgt zwar rein rechnerisch nur 65.8%, dies ist aber bei einer minimalen Helligkeit von immer noch hervorragenden 285.9 cd/m² ein eher nebensächlich. Die durchschnittliche Helligkeit von ausgezeichneten 357.8 cd/m² spricht hier schon wieder eine andere Sprache.
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Ausleuchtung: 66 %
Kontrast: 491:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)
Auch der maximale Kontrast von 544:1, der vor allem der guten maximalen Helligkeit zuzuschreiben ist, kann sich sehen lassen und stellt zahlreiche Konkurrenzprodukte in den Schatten.
Ein Betrieb des Sony AR51M im Freien sollte aufgrund der guten Helligkeitswerte durchaus möglich sein. Zu bedenken ist jedoch, dass die spiegelnde Oberfläche je nach Umgebungshelligkeit mehr oder wenig starke Reflexionen bedingt, die den Bildgenuss beeinträchtigen können. Daran vermag auch eine Antireflexionsbeschichtung wenig zu ändern.
Dem Display ist grundsätzlich eine gute Blickwinkelstabilität zuzuschreiben. Sowohl im horizontalen als auch im vertikalen Bereich verfügt das Sony AR11M über einen großzügigen Arbeitsbereich. Bei einem Abflachen des Blickwinkels bei einer Betrachtung von unten ist eine zunehmende Verschattung des dargestellten Bildes zu beobachten.
Wie eingangs bereits erwähnt, verfolgt Sony bei der Hardwareausstattung seiner Notebooks hinsichtlich Grafikperformance eine eigene Strategie. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die stets die neueste und stärkste Grafiktechnologie in ihren Laptops vertreten haben wollen, begnügt sich Sony mit etwas gemäßigter Grafikleistung, die dann aber hinsichtlich Hitzeemissionen und Leistungsaufnahme optimal auf das jeweilige Notebook abgestimmt, und meist auch leistungsmäßig bis auf das Letzte ausgereizt wird.
So kommt es, dass zum Beispiel das getestete Sony Vaio AR11M, ausgestattet mit einer NVIDIA Geforce 8400M GT Grafikkarte mit 256 MB DDR2 Speicher, bei den gemessenen Leistungsdaten beinahe mit der nächst höheren Grafikkartenklasse (8600M GS) mithalten kann, und das Vaio trotzdem angenehm leise und ohne auffällige Erwärmungen bleibt.
In Verbindung mit der T7250 Core 2 Duo CPU von Intel, ident mit der T7300 CPU jedoch mit lediglich 2MB L2 Cache anstatt 4MB beim T7300, bringt das Sony Vaio AR51M gute Office und Multimediaperformance, die für nahezu alle Anwendungsbereiche reichen sollte. Mit „nahezu“ sind vor allem Computer Games gemeint, die vor allem zu Lasten der Grafikkarte gehen und im Falle des AR51M nur eingeschränkt gespielt werden können.
Sollten Sie auf die Gamingfähigkeit des Notebooks nicht verzichten wollen, dann bleibt Ihnen noch immer der Griff zur AR51SU Version die neben einem hochauflösenden WUXGA Display auch noch eine 8600M GT Grafikkarte bietet mit der dann auch aktuelle Games bei leichten Einschränkungen zu schaffen sein sollten. Dieser Spaß muss Ihnen dann aber schon einen stolzen Aufpreis von etwa 1000.- Euro wert sein.
Das Leistungspaket des AR51M wird durch 2GB Arbeitsspeicher (max. 4GB) und 2 Festplatten mit insgesamt 320 Gigabyte Speichervolumen abgerundet (2x160GB, 5400 U/min). Damit sollte man vorerst ausreichend Speicherkapazität für seine Video und Audio Sammlung haben.
3DMark 05 Standard | 4235 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 4683 Punkte | |
Hilfe |
Doom 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Ultra, 0xAA, 0xAF | 59.8 fps | |
800x600 | High, 0xAA, 0xAF | 89.7 fps | |
640x480 | Medium, 0xAA, 0xAF | 113.8 fps | |
640x480 | Low, 0xAA, 0xAF | 114.2 fps |
Lautstärke
Wie bereits angesprochen liegt eine besondere Stärke des AR51M in den geringen Geräuschemissionen sowohl unter Last als auch im Office Betrieb. Speziell im Idle Modus ist das Notebook kaum zu hören und bleibt angenehm leise.
Unter Last konnte teils ein etwas gewöhnungsbedürftiges Pulsieren des Lüfters festgestellt werden. Die Lautstärke blieb jedoch insgesamt sehr niedrig und keinesfalls störend.
Temperatur
Maximaltemperaturen an der Oberseite des Gerätes von nur 34.5°C und 40.6°C an der Unterseite der Baseunit geben keinen Anlass zur Kritik und weisen auf die erfolgreiche Umsetzung der Sony Strategie hin.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-1.2 °C).
Der 4800 mAh Akku im Sony AR51M wirkt nicht nur in Bezug auf seine Abmessungen recht mickrig, er ist auch hinsichtlich Mobilität nicht die erste Wahl. Unter Last war der Akku in gerade einmal 35 Minuten geleert. Etwas besser stellt sich die Situation bei maximalen Energiesparoptionen dar. Im Energiesparprofil, bei minimaler Helligkeit, deaktiviertem WLan und ohne Last ist mit einer maximalen Laufzeit von bis zu 3.5 Stunden zu rechnen.
Je nach Anwendung kann die Netzunabhängigkeit des Notebooks damit als stark eingeschränkt bis hin zu einigermaßen möglich beurteilt werden. Am sinnvollsten ist es aber dennoch, den Laptop nicht zu weit von einer Steckdose zu entfernen.
Das Sony Vaio AR51M kann nicht nur mit seinem schicken und gelungenem Design beeindrucken, auch bei näherer Betrachtung stimmt der gute Qualitätseindruck. Verarbeitungsmängel wurden keine auffällig, auch die Stabilität des Gehäuses geht durchaus in Ordnung.
Die Klappenlösung bei den angebotenen Anschlüssen unterstützt zwar den stylischen Auftritt des Gerätes, konnte aber bei der praktischen Handhabung nicht ganz überzeugen. Speziell die Lage der einzelnen Ports relativ weit vorne kann zu Beeinträchtigungen im rechten Bereich neben dem Gerät führen.
Die Tastatur und das Touchpad fügen sich harmonisch in das Erscheinungsbild des AR51M ein, und können auch in ihrer Bedienung überzeugen. Eventuell wäre ein zusätzlicher Nummernblock noch wünschenswert gewesen, da die Standardtastatur den zur Verfügung stehenden Platz nur teilweise nutzt.
Highlight des Gerätes ist das ausgezeichnet helle Display, welches auch durch gute Blickwinkel und den hervorragenden Kontrast punkten kann. Maximal 434.8 cd/m² ist ein Messwert wie er bei Notebooks nur selten zu finden ist.
Die gebotene Leistung des Notebooks deckt alltägliche Office und Multimediaanwendungen mit Leichtigkeit ab. Probleme gibt es jedoch wenn man verstärkt in den 3D Vereich geht, insbesondere bei aktuellen Computer Games. Hier ist die Geforce 8400M GT Grafikkarte nicht unbedingt die optimale Wahl.
Ein weiterer positiver Aspekt des Sony Vaio AR51M sind die besonders niedrigen Emissionen des Gerätes. Dies gilt sowohl für die Lautstärke als auch für die gemessenen Oberflächentemperaturen, die beide stets im grünen Bereich bleiben.
Der Akku befindet sich quasi als Notreserve im Gerät, sollte einmal für einige Minuten der Strom ausfallen. Eine echte Netzunabhängigkeit ist damit wohl eher nicht zu erreichen. Wie dem auch sei, bei eingeschränktem Leistungsbedarf scheint ein kabelloser Betrieb von ein bis zwei Stunden durchaus realistisch.
Wir bedanken uns bei der Firma MediaMarkt Wels, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt hat. Hier können Sie das Gerät zum aktuellen Preis von 1799.- Euro auch erwerben.