Test Sony Vaio SV-S1311G4E Notebook
“Wie die Großen”, möchte das SV-S131G4E sein und spielt damit auf seine großen Brüder wie das SV-S13A1Z9E an. Während diese in anderen Sphären avancieren, bleibt unser Testkandidat auf dem Boden der Tatsachen. Genau dort kann es aber seine Vorzüge aber ausspielen.
Prozessor und Grafikkarte vereinen sich im Intel Core i3 2350M, welcher mit 2 Kernen zu je 2,3 GHz für die notwendige Power sorgt. Integriert in dem Sandybridge-Prozessor findet sich die Intel HD Graphics 3000, der Arbeitsspeicher ist mit 4 GByte ausgestattet. Insgesamt also solide, wenn auch nicht High-End. Es sind in alle Richtungen - also für Filme, Musik, Spiele (mit Vorbehalt) und Arbeit - genug Ressourcen vorhanden.
Egal ob Aluminium oder Plastik, das Außenleben wird von einem weiß dominiert, welches nichts durchscheinen lässt. Details gibt es außen durch den silbernen VAIO-Schriftzug, welcher innen im Mini-Format zu finden ist. Statt der Materialien soll hier das Design für sich sprechen: Abgerundete Winkel an vielen Stellen würden fast für einen scharfkantigen Look sorgen, würden sie nicht kurz vor der Spitze durch einen weiteren Winkel neutralisiert werden. Auf diese Art kommt ein regelrechter Spagat zusammen, denn es wirkt gleichzeitig kantig und doch rund. Reine Spielerei ist das nicht, entsteht doch so im geschlossenen Zustand eine Kerbe an der gesamten Front, die das Öffnen erleichtert. Beim Design gleicht das SV-S1311G4E also seinem Vorbild (dem SV-S13A1Z9E), auch wenn hier Kunststoff und Aluminium statt Magnesium und Kohlefaser verbaut wurden. Leider ist beim Display recht viel Spiel vorhanden: Fast 2 Zentimeter lässt sich das Display ohne viel Widerstand nach oben klappen.
Die kompakten Maße von 331 x 227 x 25 Millimeter und das Gewicht von 1,72 Kilogramm qualifizieren das Vaio zwar nicht als echtes Ultrabook, machen es aber äußerst mobil. Insgesamt wurde ein guter Mittelpunkt zwischen einer angenehmen Größe (besonders für Display und Tastatur) und der angestrebten Mobilität gefunden.
Obwohl die Verarbeitung elegant und nahezu makellos ist, findet sich doch eine erneute Schwachstelle beim Display - dieses Mal im aufgeklappten Zustand. Während der Widerstand der Scharniere sehr angenehm ist, zeigt diese auch viel Spielraum beim Öffnen. Einmal in Position gebracht, kommt es zu einer leichten Schwingung. Bis diese komplett abfedert, braucht es stets eine oder zwei Sekunden. Kein großer Minuspunkt aber hier besteht Verbesserungspotenzial. Ein Design-Schmankerl gibt es aber: Die Basis des Displays ist, wie könnte es anders sein, mit einem dynamischen Winkel versehen. Aufgeklappt sperrt das Display dadurch bei 135° Neigung. Das kann einem gefallen, muss aber nicht.
Praktisch ist die leichte Zugänglichkeit zu Akku, Festplatte und dem Arbeitsspeicher, die sich allesamt in dem Gerät befinden. Nur zwei Schrauben trennen uns hier von dem Austausch der genannten Elemente.
Während auf der linken Seite sich nur das DVD-Laufwerk und die 3,5 Millimeter Buchse den Platz teilen müssen, wird es auf der gegenüberliegenden Seite etwas eng. Zu den zwei UBS 2.0 Ports gesellt sich nämlich nicht nur ein USB 3.0 Port, sondern auch die HDMI- und VGA-Ausgänge und zwei Slots für den Kartenleser (SD, SDHC, SDXC, MS Pro/Duo). Breite Anschlusselemente an den USB-Ports könnten hier leider zu Platzproblemen führen.
Zurück auf der linken Seite stellt sich die Frage, warum der 3,5mm-Anschluss ganz hinten positioniert wurde. Boxen lassen sich hier definitiv einfacher anschließen als Kopfhörer, bei denen doch jeder Zentimeter zählt. Bei einem groß gehaltenen Multimedia-Notebook wäre dies zu verkraften - hier steht es aber im Gegensatz zu der Mobilität des Gerätes.
Kommunikation
Für die kabellose Verbindung sorgt (wie bei dem SV-S13A1Z9E) der Intel Centrino Advanced-N 6235 WLAN-Adapter. Dieser sorgt für blitzschnelle Übertragungsraten bei 802.11a/b/g/n Netzwerken. Wie bereits in früheren Tests wurden auch hier die 300 Mbit/s erreicht. Hier wird wieder auf die Ausstattung der höherklassigen Vaio-Geräte zurückgegriffen.
Genauso ist es mit der HD Exmor Webcam, die 1,3 Megapixel Auflösung bietet. Leider wirkt es eher so, als ob hier die High-End-Geräte von dem hier getesteten Notebook etwas übernommen haben. Mit einer bestenfalls akzeptablen Bildqualität, die verwaschen und unscharf daher kommt, enttäuscht die Webcam. Im Gegensatz dazu ist das eingebaute Mikrofon auch bei einer größeren Distanz zu dem Gerät durchaus gut. Für Videotelefonie reicht es, mehr kann man in diesem konkreten Fall aber auch nicht verlangen.
Zubehör
Der Karton, in dem der Laptop geliefert wird, wirkt schnell leer - enthält er doch nur neben dem Gerät selbst das 90-Watt-Netzteil und mehrere Handbücher. Auf dem VAIO selbst findet sich schon mehr an interessanten Inhalten. Windows 7 Home Premium mitsamt sämtlicher Treiber ist bereits vorinstalliert. Dazu kommen diverse Zusatz-Programme von Sony, Microsoft Office 2010 in einer Starter-Edition und eine Testversion von McAfee Internet Security.
Wartung
Wie bereits erwähnt, befinden sich Arbeitsspeicher, HDD und der Akku hinter einem leicht entfernbaren Plastikdeckel, der durch zwei Schrauben gesichert ist. Für den schnellen Akku-Austausch unterwegs ist das zwar etwas unpraktisch, formschön macht es das Gesamtbild des Gerätes allemal. Hier wird zugunsten des kompakten Konzepts nur minimal auf Zugänglichkeit verzichtet.
Garantie
2 Jahre lang gilt die Garantie für Sony-Notebooks, wenn diese von einem offiziellen Händler gekauft werden. Ansonsten wird diese Dauer auf 1 Jahr halbiert. Im Sony Online-Shop ist eine Erweiterung der Garantie auf 3 bzw 4 Jahre möglich - das kostet jeweils 129,90 Euro bzw. 349,90 Euro.
Tastatur
Silber schimmert die Chiclet-Tastatur, bis sie von unten erhellt wird - dann strahlt sie regelrecht. Die Tastenbeleuchtung lässt nicht nur die Symbole auf den Tasten aufscheinen, sondern bildet auch einen Rahmen um die Tasten. So praktisch das auch ist, so störend kann es sein, denn wenn man im falschen Winkel vor dem Gerät sitzt, erhält man einen unerwünschten Blick auf die LEDs unter den Tasten.
Durchwegs erfreulich ist das Schreibgefühl. Sowohl Grip als auch Widerstand und Druckpunkt der Tasten sind ideal gestaltet. So wird auch eine längere Schreibtätigkeit auf den mit 15 mal 15 Millimeter großen Tasten nicht anstrengend. Bei jeder Berührung entsteht ein dezentes Geräusch, welches jedoch nicht weiter stört. Wenn man eine besonders leise Tastatur wünscht, könnte dieses Klappern aber zu einem Problem werden.
Zugunsten der Größe wurde auf einen separaten Nummernblock verzichtet. Dafür findet man über der Tastatur weitere Bedienelemente. Neben dem linken Lautsprecherausgang findet sich ein Knopf zum Auswerfen der DVD/CD und ein Schalter, der zwischen Energie-Profilen (Stamina und Speed) wechseln lässt. Diese wirken sich auch auf die Kühler-Aktivität aus. Zur Rechten finden sich neben dem (ebenfalls winklig gehaltenen) Power-Knopf drei Schnellzugriff-Tasten. Diese starten die Diagnose-Software VAIO Care, den gewünschten Browser und ein frei definierbares Programm.
Touchpad
Wie aus einem Guss wirkt das 118 mal 62 Millimeter große Touchpad. Den praktischen Wert dieses Formats erkennt man sofort, wenn man den Mauszeiger von einem Eck des Monitors zum Gegenüberliegenden bringen kann, ohne den Finger absetzen zu müssen. Das gesamte Pad ist für die Steuerung verwendbar inklusive der nicht extra eingezeichneten Tasten. Zwar gibt das in der Praxis mehr Fläche für Curser-Bewegung und Gesten, Grobmotoriker werden jedoch Probleme haben, den Mauszeiger beim Klicken ruhig zu halten. Verwendet man jedoch nur die Fingerspitzen, beeindruckt das Touchpad durch Präzision und einen knackigen Druckpunkt bei den Tasten. Schade, hat das Touchpad beim SV-S13A1Z9E doch einen wesentlich besseren Eindruck hinterlassen.
Das 13,3-Zoll-Display mit WXGA-Auflösung bringt es mit 1366 x 768 Bildpunkten zu einer angenehmen Bildschärfe im HD-Format. Wie schon zuvor kann man vom "guten Standard" sprechen, Besonderheiten sucht man vergeblich. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit des matten Displays von 227 cd/m2 wirkt dieses nicht allzu leistungsstark - das dargestellte Bild ist daher nicht besonders kräftig.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 233 cd/m²
Kontrast: 163:1 (Schwarzwert: 1.43 cd/m²)40.94% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
50.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.22% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Und wieder finden wir uns im Mittelfeld wieder, dieses Mal geht es um die Farbstärke des Displays. Mit einem Schwarzwert von 1,43 cd/m2 und dem Kontrast von 1:163 scheidet der Vaio für professionelle Bildbearbeitung klar aus. Jenseits solcher Anforderungen kann die Farbdarstellung zufriedenstellen, wenn auch nicht begeistern. Der sRGB-Farbraum bleibt, wie in dieser Preisklasse üblich, unerreicht.
Im Außeneinsatz kann das matte Display punkten, spiegelt es doch kaum. Bei natürlichem Licht bleiben Bildschärfe und Farben stets knackig. Selbst bei durchschnittlicher Displayhelligkeit bleibt die Lesbarkeit stets gut. Zwar kommt es an Outdoor-Spezialisten, wie etwa das (um 500 Euro teurere) Samsung 900X3B nicht ran, den Versuch wagt es aber dennoch. Für den Dauereinsatz an der frischen Luft ist das Testgerät nicht konzipiert, einen Ausflug vor die Tür kann man dennoch wagen.
Im Praxis-Einsatz bleiben die Farben im üblichen Arbeitsbereich stabil. Seitlich betrachtet kommt es kaum zu Verzerrungen. Lediglich ein zu hoher oder tiefer Blickwinkel sorgt für Probleme, da hier recht schnell unschöne Effekte eintreten.
Vom Einsatz im Liegen mit weit oder kaum geöffnetem Display ist also abzuraten, der konventionellere Gebrauch auf dem Schoß oder am Tisch bringt dieses Problem nicht mit sich.
Vielfältig aber nicht spezialisiert gibt sich das Innenleben des Vaio. Der Intel Core i3-2350M mit integrierter Intel HD Graphics 3000 vereint CPU und GPU - das spart Gewicht und verringert die notwendige Kühlung auf Kosten der Leistung. 4 GByte RAM und eine flüsterleise 500 GByte HDD ergänzen das Gesamtbild. Dazu finden wir ein stellenweise etwas lautstarkes DVD-Laufwerk und eine Intel-WLAN-Karte. Viele Anschlüsse (3x USB, HDMI und VGA) machen das Gerät zu einem praktischen Begleiter, der auch größere Aufgaben übernehmen kann.
Ohne eine klar erkennbare Spezialisierung darf hier das Prädikat "Allrounder" vergeben werden - auch wenn dies mit Vorsicht zu genießen ist. Wirklich herausragend ist der Vaio nämlich mit keinem seiner Bestandteile. In Kombination sorgen diese jedoch für ein breites Verwendungsfeld.
Prozessor
Mit einem Intel Core i3 2350M als Herz des Systems kann der Vaio Nichts falsch machen. Der Sandy Bridge Dualcore-Prozessor ist auf 2,3 GHz getaktet und liegt damit klar im Einsteiger-Bereich.
Dementsprechend fallen auch die Tests mit Cinebench R10 aus. Bei dem 32-bit Benchmark erreicht das Rendern mit einem Kern 2634 Punkte, während beide Kerne zusammen einen Wert von 6380 Punkten bekommen. 2754 Punkte werden hingegen bei Shading erreicht.
Viel Unterschied gibt es beim 64-bit Test nicht - 1518 Punkte bei Single- und 7620 Punkte beim Multi-Core Test zeichnen ein ähnliches Bild. Die 1599 Punkte beim Shading bestätigen den ernüchternden Test.
Bei den Ausbrechern nach Unten (besonders bemerkbar bei den Single-Core Tests) kommt der Prozessor leider nicht auf die gewünschte Taktung - enttäuschende Werte sind das Resultat. Hier kommt es beim Single-Core-Test zu einem Throttling auf 800 MHz. Einen klar erkennbaren Grund dafür gibt es nicht. Zwar können die 2,3 GHz mehrfach erreicht und kurz gehalten werden, die Benchmark-Werte rutschen durch dieses Verhalten dennoch in den Keller. Beim Multi-Core-Test tritt dieses Verhalten nicht auf.
System Performance
Was für ein Innenleben kann man sich für ein gut aussehendes Notebook um 850 Euro erwarten? Mit einem soliden (wenn auch nicht außergewöhnlichen) CPU/GPU-Gespann und 4 GByte DDR3-RAM mit CL9-Taktung (9-9-24) leistet sich das Gerät keinen Fehler. Das erwähnte Throttling des Prozessors wirkt sich entsprechend negativ auf die Gesamtleistung des Systems aus.
Im SSD-Zeitalter ist das Vaio SV-S1311G4E noch nicht angekommen, stattdessen befindet sich eine Seagate-HDD in dem System. Diese macht zwar einer SSD keine Konkurrenz, leistet aber hervorragende Arbeit für eine HDD.
Auf dem Papier klingt diese Kombination hervorragend, bloß fällt die praxisbezogene Beurteilung durch zwei PCMark-Benchmarks nicht so gut aus. Nur 811 Punkte beim Benchmark mit PCMark Vantage und 1666 mit PCMark 7 wurden erreicht. Um Letzteren überhaupt zum Laufen zu bringen, mussten erst die Grafiktreiber aktualisiert werden - mit der ausgelieferten Version dieser besteht nämlich ein bekanntes Problem, welches einen ordnungsgemäßen Benchmark unmöglich machte.
Insgesamt schafft es das Gerät also nicht, Konkurrenten wie dem Samsung 530U3B gefährlich zu werden, das hier im PCMark 7 vergleichsweise 1951 Punkte erreicht und im PCMark Vantage mit 4585 Punkten das Sony S13 sogar um ein vielfaches deklassiert. Auch hier dürfte letztlich das Throttling der CPU ein besseres Ergebnisses verhindern.
PCMark Vantage Result | 811 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1666 Punkte | |
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Massenspeicher
Die 500 GByte große Seagate ST500LM012 darf sich zwar nicht "Solid State Disc" nennen, leistet dennoch solide Arbeit. Bei einer durchschnittlichen Lesegeschwindigkeit von 79,7 MBit/s und einer Zugriffszeit von knapp unter 20 Millisekunden lässt sich der kurze Einbruch auf 1,8 MBit/s als Kratzer in einem insgesamt schönen Bild verkraften.
Grafikkarte
Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 3000 mit einer Taktung von 650 MHz ist leise, Strom sparend und überhitzt nicht - ideal also für den mobilen Einsatz. Diese Pluspunkte werden jedoch auf Kosten der Leistung erkauft. Bei den Benchmarks erhalten wir ernüchternde Resultate: 2478 Punkte bei 3DMark 06 und lediglich 4334 Punkte bei dem Multicore-Test mit Cinebench.
3DMark 06 Standard Score | 2478 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bestätigt wird die schwache Leistung durch den Spiele-Test mit Deus EX: Human Revolution und Anno 2070. Bei Deus Ex mit niedrigen Einstellungen werden die 25 fps nur selten überschritten. Wir wagen uns ernüchtert an die mittleren Einstellungen - mit 11 fps wird das Cyberpunk-Epos kaum spielbar. Aus verständlichen Gründen sinkt die Framerate bei den höchstmöglichen Settings mit 7 fps in den einstelligen Bereich. Die Aufbausimulation Anno 2070 läuft auf den niedrigsten Settings bei gerade 35 fps - das macht es zwar spielbar aber nicht wirklich genießbar. Mittlere Grafikdetails laufen auf 12 fps, auf der höchsten Detailstufe sinkt die Framerate mit 9 Bildern pro Sekunde unter den zweistelligen Bereich.
Zocker-Notebook? Fehlanzeige. Schade eigentlich, dass der GPU nicht das leisten kann, was das durchaus spieletaugliche Display darstellen könnte. Hier wird Power gegen Mobilität eingetauscht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 24 | 11 | 7 | |
Anno 2070 (2011) | 35 | 12 | 9 |
Geräuschemissionen
Beim Booten begrüßt uns das DVD-Laufwerk mit einem lauten Klackern. Hat dieses "Hallo" gesagt, beginnt der flüsterleise Betrieb. Mit gerade einmal 32.3 db(A) bei normaler Tätigkeit bleibt der Lärmpegel stabil auf einem niedrigen Niveau. Voraussetzung dafür ist der Betrieb im Stamina-Modus, welcher die Kühlung auf einen geräuscharmen Betrieb stellt.
Selbst das vorlaute Laufwerk überschreitet im Betrieb die 35.2 db(A) nicht. Beeindruckend ist, dass die HDD sich nie zu Wort meldet und stets im Grundrauschen untergeht.
Im Stresstest, welcher im lautstärkentechnisch freigiebigeren Speed-Modus geführt wurde, konnte der Vaio nicht ganz überzeugen. Spitzen von 48.9 db(A) und ein Durchschnitt von 43.6 db(A) unter Last lassen uns wissen, dass die Kühlung noch vorhanden und mehr als aktiv ist.
Einerseits wie auf Samtpfoten, dann wieder Vollgas - auch hier kommt es zu Extremen in beide Richtungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.3 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 35.2 / dB(A) |
Last |
| 43.6 / 48.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz der kompakten Bauweise kommt es nicht zu einem Hitzestau. Im Idle-Betrieb werden 33 Grad auf der Mitte der Oberseite erreicht. Unten bildet auch die Mitte mit 34 Grad den wärmsten Punkt. Wenn der Vaio nicht sonderlich belastet wird, bleibt er also angenehm kühl.
Selbst unter Stress kommen weder der Laptop noch der Anwender ins Schwitzen. Während auf der Unterseite Temperaturen zwischen 30,5 und 45 Grad möglich sind, überschreitet die Tastatur die 44-Grad-Granze nicht. Bei der Ablagefläche für die Handballen bleibt es noch am kühlsten, insgesamt ziehen die Wärmepole in den hinteren Teil des Gerätes.
Bei Laptops der SV-S-Serie von Vaio findet man einen Schalter über der Tastatur, welcher nicht nur (wie erwähnt) die Energieprofile ändern, sondern auch das Lüfungs-Verhalten steuern kann. Ist der Regler auf "Stamina" gestellt, wird eher zurückhaltend belüftet. Mit "Speed" fallen jedoch sämtliche Restriktionen weg und die Priorität wird auf niedrige Temperaturen statt auf niedrigen Stromverbrauch und wenig Geräuschentwicklung gelegt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4.4 °C).
Lautsprecher
In Sachen Lautstärke haben wir hier ein richtiges Kraftpaket bei der Lautstärke. Zwar wirken die beiden Stereo-Lautsprecher optisch eher wie ein understatement, wird die Musik erst aufgedreht, bleibt kein Zweifel über deren Stärke zurück. Leider kann man das nicht von der Klangfarbe behaupten - diese wirkt oft dünn und unausgeglichen. Daher lässt sich die potenzielle Lautstärke nicht optimal nutzen - es klingt einfach besser, wenn man den Regler nicht auf 100 Prozent belässt.
Wird keine Brillianz beim Klang gebraucht, kommen die wahren Stärken zum Vorschein. Sowohl Mikrofon als auch Lautsprecher eignen sich ideal für Internet-Telefonie. Kein Echo, kein Feedback - nur der erwartete Klang. So muss das sein.
Energieaufnahme
Nicht umsonst gibt es über der Tastatur ein Schalter mit den Worten "Stamina" (Ausdauer) und "Speed" (Geschwindigkeit) bei jeweils einer der wählbaren Positionen. Neben den unkomplizierten Umschalten zwischen Energieprofilen wird wie bereits erwähnt auch das Lüftungsverhalten gedrosselt oder hochgeschalten. Das spart zusätzlich Energie: Während im Idle-Betrieb auf "Speed" durchschnittlich 8,6 Watt verbraucht werden, werden "Stamina" Minimalwerte von 6,7 Watt erreicht.
Bei Last schlägt sich das Vaio nicht ganz so gut - bis zu 49,3 Watt werden hier verbraucht. Trotz dieses relativ hohen Wertes wird das durchschnittlich große Ladegerät nie besonders heiß. Während im Niedrig-Bereich also durchaus zufriedenstellende Energiemengen verbraucht werden, schnellt der Bedarf schnell in die Höhe. Das lässt sich mit den Schaltern eindämmen - natürlich auf Kosten der Leistung.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 6.7 / 8.6 / 11.5 Watt |
Last |
37.9 / 49.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Einen wirklichen Langstreckenläufer haben wir hier nicht. Im Idle-Zustand hält der Akku 5 Stunden und 20 Minuten - das ist zufriedenstellend aber keine Bestzeit. Unter Belastung mit BateryEater reicht die Energie für 2 Stunden und 42 Minuten, weniger als die Hälfte also. Schwach ist die Laufzeit bei dem Abspielen einer DVD - mit etwas weniger als 3 Stunden sind wir hier fast auf dem Niveau der starken Auslastung angekommen. Umso erfreulicher ist die lange Lebensdauer beim Surfen im Wlan-Betrieb: 4 Stunden und 17 Minuten kommt man ohne externe Stromzufuhr aus.
Hier muss erneut der Schalter erwähnt werden, welcher die Energieprofile und Kühlung reguliert. Vergisst man, diesen auf die Einstellung "Stamina" zu stellen, verliert man einige Minuten. Ist er aber im mobilen Betrieb auf diese Option gestellt bemerkt man schnell, dass dieses Feature durchaus eine Existenzberechtigung hat.
"Ich auch!", ruft der Vaio SV-S1311G4E und tut sein Bestes, die großen Modelle seiner Serie nachzuahmen. Teils gelingt das vorzüglich, dann erkennt man wieder, dass es sich eben nicht um ein High-End Notebook handelt.
Ein brauchbarer Bildschirm aber keine Grafikkarte, die diesen wirklich ausreizen könnte. Statt einer SDD wird auf eine gute HDD gesetzt. Niedriger Stromverbrauch bei wenig Beanspruchung, hohe Werte bei der Auslastung des Systems. Features wie der Energieprofil-Schalter und das außergewöhnliche Touchpad können sowohl begeistern als auch abschrecken.
Definitiv enttäuschend ist das Throttling der CPU. Was im Test ein schlechtes Ergebnis ist, wird in der Praxis schnell zu einem Ärgernis. Dass nur beim Singlecore-Test die Taktung wiederholt hinuntergeschraubt wurde, ist hier kein Trost.
Nachdem wir hin- und hergerissen waren, pendelte sich unser Eindruck in der Mitte ein - und genau da möchte das Gerät auch hin. Wer einen Mittelklasse-Laptop für weniger als 900 Euro mit Versatzstücken von höherklassigen Geräten sucht, sollte sich auch mögliche Konkurrenten noch genauer ansehen.