Test Samsung 960 Evo und Samsung 960 Pro SSD
Samsung ist einer der führenden Hersteller von SSD-Speichern sowohl für den Mainstream als auch für den Business-Bereich. Wir haben die aktuellen Modelle von Samsung genau unter die Lupe genommen und gegeneinander antreten lassen. Die Samsung 960 Evo sowie die 960 Pro sind die beiden Testkandidaten, welche uns zur Verfügung gestellt wurden. Samsung bietet die Evo 960 mit den Speicherkapazitäten von 250 GB, 500 GB sowie 1.000 GB an. Bei der Samsung 960 Pro ist das kleinste Modell die 512-GB-Version. Maximal stehen 2.048 GB zur Verfügung. Ein Modell mit 1.024 GB hat Samsung von der 960 Pro ebenfalls im Sortiment. Als beliebte SSD haben wir die Samsung SM951 hinzugezogen, um den Leistungszuwachs der neuen Serie zu verdeutlichen.
Modell | Samsung 960 Evo | Samsung 960 Pro | Samsung SM951 |
Speicherkapazität in GB | 250/500/1000 | 512/1024/2048 | 128/256/512 |
Preis in Euro | 125/240/450 | 310/580/1190 | 100/150/280 |
Die Speicherbestückungen der beiden 960er-Modelle unterscheiden sich trotz der 3D-V-NAND 48 Layer Architektur wesentlich: So kommt beim günstigeren Evo Modell 3-Bit-TLC-Fash-Speicher zum Einsatz. Der Leistungsunterschied der Samsung 960 Pro ist auf die schnelleren 2-Bit-MLC-3D-NAND-Speicherzellen zurückzuführen. Dieser ist zudem auch haltbarer als die TLC-Speicher der 960 Evo. Beide Modelle nutzen die PCIe 3.0 x4- Schnittstelle, um die volle Leistung entfalten zu können. Bei der etwas älteren Samsung SM951 verzichtete der Hersteller auf 3D-NAND und setzte auf MLC-NAND mit einer 2D-Struktur. Die höheren Anschaffungskosten der Samsung-960-Pro-Modelle können nicht nur in puncto Leistung überzeugen, denn die Pro Serie besitzt eine um zwei Jahre längere Garantie (5 Jahre) als die 960 Evos (3 Jahre). Außerdem gibt Samsung für die Pro Serie eine Lebensdauer von 1,2 PB TBW (Total Bytes Written) an, wohingegen bei der Evo-Serie „nur“ 400 TB TBW laut Hersteller angegeben sind.
Testsystem
Als Testsystem dient in diesem Fall ein Desktop PC mit einem Intel Xeon E5 2680v4 (nicht übertaktet). Der Arbeitsspeicher stammt von Kingston (Hyper X 64 GB DDR4 2.400 MHz) und das Mainboard von MSI (MS-7882). Des Weiteren ist das Testsystem mit einer Nvidia Titan X ausgestattet. Als Betriebssystem nutzen wir Microsoft Windows 10 Professional 64-Bit. An dieser Stelle sei zusätzlich noch erwähnt, dass die Samsung 960 Pro wie auch die Samsung 960 Evo natürlich auch in Notebooks eingesetzt werden können. Voraussetzung hierfür ist eine M.2-2280-Schnittstelle, welche über PCI-E 3.0 x4 angebunden ist.
Synthetische Benchmarks
ATTO vs. AS SSD und Crystaldiskmark
Die beiden 960er von Samsung liefern eine ordentliche Leistung ab. Bei den synthetischen Benchmarks können teilweise Raid0-Systeme in die Schranken gewiesen werden. Beim AS SSD Benchmark erzielen beide Testkandidaten Bestwerte. Einzig der 4K-Read-Wert könnte etwas besser ausfallen, was aber den sehr positiven Gesamteindruck nicht mindert. Die Samsung 960 Pro führt ganz klar das Feld an. Mit Respektabstand (12 %) folgt die Samsung 960 Evo, welche trotz der „schlechteren Leistung“ den zweiten Platz sichert. Die Samsung SM951 ist mit einem Minus von 35 % noch einmal deutlich langsamer, bei den synthetischen Messwerten des AS SSD Benchmarks. Trotz dieser Ergebnisse lässt es sich durchaus sehr flott mit der Samsung SM951 arbeiten. Das Gefühl, mit angezogener Handbreme unterwegs zu sein, kommt nie auf. Spürbar ist die Mehrleistung der beiden 960er durchaus beim Kopieren von großen Dateien, wenn die Quelle für ausreichend Durchsatz sorgen kann.
Die sequenziellen Lese- und Schreibraten konnten wir mit unserem Testsystem nicht erreichen (Pro: 3.500 MB/s; 2.100MB/s und Evo: 3.200 MB/s; 1.900MB/s). Die Werte liegen unterhalb der Werksangabe, welche Samsung für die SSDs vorgibt, und dennoch zeigen diese beiden Datenträger, dass die Performance auf einem sehr hohen Level liegt. Vergleichen wir nur die 960 Pro mit dem Vorgänger 950 Pro, so kann Samsung die Leistung um 10 Prozent verbessern.
Samsung verwendete als Testsystem ein Intel Core i7 6700K (4,0 GHz), 16 GB DDR3 RAM (1.700 MHz) sowie ein Asrock Z170 Extreme 7 Mainboard. Als Betriebssystem kam auch Windows 10 Pro x64 zum Einsatz. Vermutlich sorgt die bessere Single-Core Performance des Intel Core i7 6700K im Vergleich zum Intel Xeon E5 2680v4 für mehr Leistung beim sequenziellen Lesen bzw. Scheiben.
Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | Samsung SSD 960 Pro 1TB m.2 NVMe | Samsung SM951 MZHPV512HDGL m.2 PCI-e | Samsung PM951 NVMe MZ-VLV256D | Samsung SSD 950 Pro 256GB m.2 NVMe | |
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AS SSD | 12% | -35% | -41% | 2% | |
Copy Game MB/s | 833 | 833 0% | 753 -10% | 178.2 -79% | 1140 37% |
Copy Program MB/s | 355.8 | 401.8 13% | 337.3 -5% | 98.1 -72% | 491.1 38% |
Copy ISO MB/s | 1198 | 1292 8% | 1048 -13% | 222.3 -81% | 1520 27% |
Score Total | 3614 | 4187 16% | 1626 -55% | 1684 -53% | 2340 -35% |
Score Write | 1195 | 1337 12% | 361 -70% | 318 -73% | 501 -58% |
Score Read | 1637 | 1911 17% | 865 -47% | 935 -43% | 1248 -24% |
Access Time Write * | 0.052 | 0.052 -0% | 0.065 -25% | 0.035 33% | 0.032 38% |
Access Time Read * | 0.076 | 0.051 33% | 0.111 -46% | 0.088 -16% | 0.04 47% |
4K-64 Write | 971 | 1057 9% | 213.4 -78% | 186.3 -81% | 296.4 -69% |
4K-64 Read | 1352 | 1605 19% | 650 -52% | 767 -43% | 998 -26% |
4K Write | 71.4 | 70.4 -1% | 61.5 -14% | 108.3 52% | 115.2 61% |
4K Read | 30.59 | 31.74 4% | 31.65 3% | 35.4 16% | 46.38 52% |
Seq Write | 1522 | 2092 37% | 864 -43% | 235.3 -85% | 897 -41% |
Seq Read | 2549 | 2738 7% | 1830 -28% | 1323 -48% | 2039 -20% |
CrystalDiskMark 3.0 | 13% | -20% | -26% | 9% | |
Write 4k QD32 | 410.2 | 401.8 -2% | 214.9 -48% | 245.6 -40% | 322.1 -21% |
Read 4k QD32 | 480.8 | 479.9 0% | 283.6 -41% | 399.7 -17% | 634 32% |
Write 4k | 77.4 | 77.5 0% | 65.2 -16% | 133.9 73% | 149.7 93% |
Read 4k | 34.36 | 31.61 -8% | 35.09 2% | 39.63 15% | 51.9 51% |
Write 512 | 1246 | 1728 39% | 851 -32% | 276.3 -78% | 719 -42% |
Read 512 | 1088 | 1261 16% | 1110 2% | 685 -37% | 938 -14% |
Write Seq | 1563 | 2087 34% | 1464 -6% | 311.4 -80% | 950 -39% |
Read Seq | 1920 | 2452 28% | 1591 -17% | 1131 -41% | 2217 15% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 13% /
13% | -28% /
-29% | -34% /
-35% | 6% /
5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | Samsung SSD 960 Pro 1TB m.2 NVMe | Samsung SM951 MZHPV512HDGL m.2 PCI-e | |
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ATTO Disk Benchmark | 21% | -17% | |
1024KB read | 3173620 | 3263860 3% | 2231490 -30% |
2048KB read | 3154120 | 3026480 -4% | 2231490 -29% |
4096KB read | 3099870 | 3019900 -3% | 2220630 -28% |
8192KB read | 2990000 | 2960680 -1% | 2215240 -26% |
1024KB write | 1429920 | 2100230 47% | 1498550 5% |
2048KB write | 1423030 | 2090010 47% | 1502190 6% |
4096KB write | 1423030 | 2090010 47% | 1409290 -1% |
8192KB write | 1423030 | 2079890 46% | 1299930 -9% |
16KB write | 1118800 | 1102410 -1% | 657227 -41% |
16KB read | 1000960 | 1257110 26% | 842170 -16% |
Die Vergleichstabelle zeigt, dass es kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen SSDs beim PCMark 7 und PCMark 8 gibt. Die Samsung 960 Pro kann sich im Vergleich nur minimal absetzen. Somit kann der Vorteil der Mehrleistung nicht spürbar ausgenutzt werden. Selbst die etwas ältere Samsung SM951 liegt gleichauf mit der Samsung 960 Evo und der Samsung 950 Pro. Um die optimale Leistung der SSDs zu erreichen, empfehlen wir den aktuellen NVMe-Treiber von Samsung zu verwenden.
Nachfolgend finden Sie den passenden Link zum NVMe-Treiber der neuen Samsung SSDs.
www.samsung.com/semiconductor/minisite/ssd/download/overview.html
Samsung SSD 960 Evo 250GB m.2 NVMe | Samsung SSD 960 Pro 1TB m.2 NVMe | Samsung SM951 MZHPV512HDGL m.2 PCI-e | Samsung SSD 950 Pro 256GB m.2 NVMe | |
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PCMark 7 | ||||
System Storage | 5836 | 6120 5% | 5899 1% | |
PCMark 8 | ||||
Storage Score v2 | 5041 | 5077 1% | 5034 0% | 5087 1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 3% /
3% | 1% /
1% | 1% /
1% |
Datenkompression
Beim Umgang mit komprimierbaren Daten liegen beide 960-er auf einem guten Niveau, wobei die 960 Pro ein etwas besseres Ergebnis beim Schreiben erzielt, was aber zu erwarten war. Die Samsung SM951 schwächelt beim Schreiben im Vergleich zu den beiden Testkandidaten. Beim Lesen komprimierter Daten ist auffällig, dass die 960 Evo konstanter arbeitet als die 960 Pro. Mehrmalige Versuche mit dem Testsystem ergaben immer das dargestellte Ergebnis.
Fazit
Die neue 960er-Serie von Samsung kann sich mit leichtem Abstand zum Vorgänger vor diesem platzieren. Endverbraucher haben jeweils drei verschiedene Speichergrößen zur Auswahl, wobei nur die 960 Pro - als Topmodell - maximal 2 TB zur Verfügung steht. Bei der Evo 960 müssen sich die Käufer mit maximal 1 TB Datenspeicher zufriedengeben. Das Leistungsplus der Pro im Vergleich zur Evo ist zwar messbar, aber einen deutlichen Leistungsunterschied wird im Alltag im Sande verlaufen. Neben den nicht unerheblichen Mehrkosten bei der Anschaffung sorgt nur die 5-jährige Garantie für Pluspunkte.
Wer momentan schon über eine schnelle NVMe SSD verfügt, sollte sich genau überlegen, ob die an den Tag gebrachte Leistung im Verhältnis zu dem Kaufpreis steht. Sollte jedoch noch eine SSD mit SATA-Geschwindigkeit im System werkeln, so ist es durchaus eine Überlegung wert, ein Upgrade zur aktuellen 960-Series von Samsung in Erwägung zu ziehen. Voraussetzung hierfür ist jedenfalls das Vorhandensein eines M.2-2280-Steckplatzes, welcher über PCIe 3.0 x4 angebunden ist.
Die Samsung 960 Pro und 960 Evo sind beides pfeilschnelle SSDs mit einer sehr hohen Performance. Letztlich muss jeder selbst die Frage beantworten, ob der Aufpreis der Pro-Serie dem Anwendungseinsatz auch gerecht wird.