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Test Raidsonic 2,5" RAID Gehäuse ICY BOX IB-RD2262USEb

RAID-Flachmann. Ein RAID-System zum Mitnehmen, mit vielen Schnittstellen und ordentlichem Funktionsumfang bietet Raidsonic mit seiner ICY BOX RD2262. Wie sich Handhabung und Leistung im Alltag schlagen, haben wir getestet.

Ein Raid-System to go hat seinen Reiz. Entweder hat man die Möglichkeit auch unterwegs seine Daten durch ein Abbild automatisch zu sichern, die bestmögliche Performance zu erreichen oder in einem Gehäuse maximal möglichen Speicherplatz zu nutzen. Raidsonics Lösung ist handlich, sogar mit Tasche im Lieferumfang, einfach zu bestücken und bietet ein breites Spektrum an Schnittstellen. Nicht ganz günstig ist allerdings der Preis mit etwa 120,- Euro, da die gewünschten Laufwerke ja auch noch separat angeschafft und natürlich auch bezahlt werden müssen.

Das etwa 260 g leichte Leergehäuse besteht aus Aluminium und Kunststoff und ist lediglich in der Farbkombination weiß/silber erhältlich. Dadurch, dass die Festplatteneinschübe nebeneinander angeordnet sind, konnte man ein sehr flaches Gehäuse verwirklichen. Dennoch finden Festplatten mit einer Bauhöhe von 12,5 mm darin Platz, weshalb auch die kapazitätsstarken Laufwerke verwendet werden können. Derzeit könnte man also maximal 2 TB Speicher (2x 1 TB 2,5“ Festplatten) verbauen, da 1,5 TB Festplatten zwar vorhanden, im Handel aber einzeln noch nicht erhältlich sind. 

Leergehäuse mit sinnvollem Zubehör
Leergehäuse mit sinnvollem Zubehör

Die Stabilität des Gehäuses macht einen sehr guten Eindruck und profitiert enorm von der aus Aluminium bestehenden Bodenwanne. Verarbeitungsmängel oder Passungenauigkeiten sind nicht ersichtlich. Der weiße Deckel ist mit vier Schrauben vom Unterboden her befestigt und lässt sich einfach entfernen. Der weiße Kunststoff ist zwar genauso anfällig für Mikrokratzer und Fingerabdrücke wie andersfarbige Varianten, aufgrund der Farbgebung fallen diese jedoch nur bei ungünstigem Lichteinfall auf. Gummifüße an der Unterseite verhindern ein Verrutschen des Gehäuses auf glatten Oberflächen. 

Geöffnet findet man die Platinenelektronik mit zwei in ausreichendem Abstand nebeneinanderliegenden SATA Steckplätzen vor. Die nötigen externen Anschlüsse werden an der Rückseite nach Außen geführt und bieten einen Netzanschluss, 2x FireWire 800 (ermöglicht Kettenschaltung), 1x eSata und 1x Mini USB. Links außen befindet sich zusätzlich der Netzschalter und rechts außen eine LED Leiste, die Aufschluss über Betrieb, Verbindung, Zugriff, Wiederherstellung oder Festplattenfehler gibt.

Grundsätzlich bietet Raidsonics Gehäuse auch die Möglichkeit unterschiedliche Festplattentypen mit unterschiedlicher Kapazität und oder Geschwindigkeit, zu verwenden. Bei RAID 0 und 1 bleibt dann aber die überschüssige Kapazität des größeren Laufwerks ungenutzt und das langsamere Modell bremst das schnellere aus. Besser ist es deshalb zwei baugleiche Festplatten zu verwenden, um hier optimale Ergebnisse zu erzielen.

Wir haben uns im Rahmen des Tests für ein besonders leises Festplattenmodell von Toshiba in zweifacher Ausführung entschieden. Die MK3265GSX verfügt über 320 GB Kapazität, 8MB Cache und arbeitet mit 5400 U/min. Trotz geringer Umdrehungsgeschwindigkeit und sehr leisem Betriebsgeräusch erreicht sie dennoch mit maximal 93 MB/s beim Lesen gute Leistungswerte. Auf einen Test unter Mac Os X haben wir dieses Mal aus Zeitgründen verzichtet.

2x Toshiba MK3265GSX
2x Toshiba MK3265GSX
Schächte nehmen auch 12,5 mm Bauhöhe auf
Schächte nehmen auch 12,5 mm Bauhöhe auf
Nebeneinander angeordnet wird das flache Gehäuse ermöglicht
Nebeneinander angeordnet wird das flache Gehäuse ermöglicht

RAID 

Konfiguriert wird das System über die Software RAID Master, die zwar keinen üppigen Funktionsumfang bereitstellt, aber dennoch alle grundlegenden Funktionen bietet. Als RAID Modi hat man RAID 0 (Beschleunigung ohne Redundanz), RAID 1 (Spiegelung), SPAN ( unterschiedlich große Festplatten werden zu einer zusammengefasst) und JBOD (reine Festplattencontrollerfunktion, angeschlossene Festplatten werden einzeln zur Verfügung gestellt) zur Auswahl. Unterstützt werden auch Laufwerke mit einer Kapazität von über 2 TB, hierzu muss man allerdings ein Häkchen setzen. Vorkonfiguriert ist das Gehäuse im JBOD Modus und zeigt damit die frisch eingesetzten Festplatten erst mal als eigenständige Laufwerke an. Um einen anderen Betriebsmodus auszuwählen, verändert man einfach die angezeigte Auswahl und betätigt den Button „Raid erstellen“. Nach einigen Sekunden erscheint die neue Konfiguration und kann sofort genutzt werden. Wir haben alle 4 Modi kurz angetestet und konnten diese auch problemlos nutzen.

Leistung

Die maximalen Transferraten haben wir im schnellen RAID 0 Verbund ermittelt, wobei Daten auf beide Festplatten verteilt abgespeichert werden. Das hat zwar den Vorteil, dass theoretisch doppelt so schnelle Datenraten möglich sind und auch die gesamte Festplattenkapazität von 640 GB (brutto) nutzbar ist, andererseits muss man beim Ausfall von nur einer Festplatte einen kompletten Datenverlust in Kauf nehmen.

Am FireWire 800 Port eines Digitus PCI Adapters haben wir Leseraten von durchschnittlich 62 MB/s gemessen, die sich im für Windows Rechner üblichen Rahmen bewegen. Die Toshiba Festplatten wurden hier nicht ausgereizt, sondern eindeutig durch die Performance der Schnittstelle limitiert. Deutlich besser schlug sich der Verbund per eSata mit 102 MB/s im Mittel und 122 MB/s in der Spitze, wobei auch hier erst im letzten Fünftel des HD Tune Benchmarks die Leistungskurve begann abzufallen. Wir konnten für den Test ein Dell Precision M4500 und ein HP Probook 6540b mit Digitus eSata ExpressCard nutzen, die sich lediglich mit 7 MB/s im Ergebnis unterschieden. Auch hier ist also die eSata Schnittstelle letztendlich daran Schuld, dass die maximale Leistungsfähigkeit des RAID-Verbunds nicht abgerufen werden kann. Schnellere eSata Ports an Desktop-Rechnern könnten hier auch bessere Ergebnisse zutage bringen.

Im RAID 1 Verbund, der insbesondere der Daten- und Ausfallsicherheit dient, kann man von den 640 GB Speicherplatz nur 320 GB nutzen, da alle Daten auf der zweiten Platte gespiegelt werden. Sollte einer der Massenspeicher ausfallen, hat man die Daten weiterhin parat und muss sich keine Sorgen wie beim RAID 0 über einen Totalverlust machen. Hinsichtlich der Lese-Geschwindigkeit liegt man in der Spitze mit 93 MB/s und im Mittel mit 72 MB/s durchweg ziemlich genau 30 MB/s unter der Performance des schnellen RAID 0 Systems und damit auf dem Niveau eines Einzellaufwerks. Das Schreiben gelingt RAID 1 mit maximal 82 MB/s und im Schnitt mit 68 MB/s. Im Schnitt 10 MB/s darüber liegt RAID 0, welches maximal 86 MB/s und im Mittel 78 MB/s schafft.

An unseren Testgeräten gelang Hot Plugging per eSata nur recht unzuverlässig, deckt sich aber mit den Erfahrungen, die wir bisher mit externen eSata Festplatten gemacht haben. Hier scheint die Schnittstelle noch nicht immer 100% wünschenswert zu arbeiten.

Auslieferungszustand: reine Festplattencontrolleer-Funktion
Auslieferungszustand: reine Festplattencontrolleer-Funktion
RAID Funktion lässt sich mit wenigen Clicks verwirklichen
RAID Funktion lässt sich mit wenigen Clicks verwirklichen
Möglicherweise vorhandene Daten werden dann aber gelöscht
Möglicherweise vorhandene Daten werden dann aber gelöscht

Fazit

Raidsonics „RAID to go“ ist ein sehr ausgefallenes und ebenso interessantes Produkt. Die Schnittstellenauswahl lässt ein breites Einsatzspektrum am Mac und PC zu, die nebeneinander angeordneten Laufwerksschächte ermöglichen einen kompakten Formfaktor und die Gehäusequalität ist sehr gut.

Hinsichtlich der wählbaren Laufwerke sind keine Grenzen gesetzt, 12,5 mm Bauhöhe und 2 TB Laufwerke stellen die ICY BOX vor kein Problem. Die guten hardwareseitigen Voraussetzungen werden durch die einfache Konfiguration und Handhabung gut ergänzt und machen das Gehäuse zu einer durchweg runden Sache. Kleine Problemchen, wie das unzuverlässige Erkennen per eSata, ist auch bei anderen externen Geräten zu beobachten und keine Eigenheit des Testgeräts.

Leider haben die ausgefallenen Schnittstellen und damit das Gehäuse insgesamt einen exclusiven Preis. Derzeit mindestens 120,- Euro für ein Leergehäuse sind zwar kein Pappenstiel, eine wirkliche Ausweichmöglichkeit mit ähnlichen Daten haben wir aber auch nicht gefunden. Vielleicht wird es ja bald eine Variante mit USB 3.0 geben, die zumindest für Windows User eine attraktive Alternative sein könnte.

» Die Raidsonic 2,5" ICY BOX (Mac-Edition) ist derzeit ab 129.- bei Amazon.de erhältlich

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Im Test: ICY BOX external 2,5" RAID
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Raidsonics ICY BOX RAID-Gehäuse bietet einen guten Funktionsumfang und lässt sich einfach konfigurieren
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Die Bodenwanne besteht aus Aluminium und die Deckseite aus weißem Kunststoff
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Die Rückseite ist mit Schnittstellen gut bestückt und ermöglicht damit eine vielseitige Einsetzbarkeit an Mac und PC
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FireWire 800 ist zweifach vorhanden und wird in der Praxis fast ausschließlich am Mac genutzt
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eSata ist die Präferenz für Windows-Rechner und bietet Übertragungsraten von über 100 MB/s
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4 Schrauben trennen den Nutzer vom Innenleben, Gummifüße sorgen für rutschfesten Stand
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Transferraten im Vergleich
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Shortcut

Was uns gefällt

Das stabile Gehäuse ist gut verarbeitet und kompakt realisiert. Die Schnittstellenauswahl ermöglicht den Betrieb am Mac und am PC. Die Konfiguration ist einfach und schnell.

Was wir vermissen

Eine Variante mit USB 3.0 Schnittstelle

Was uns verblüfft

Wie schnell und einfach sich ein RAID-System realisieren lässt, das noch dazu mobil ist und sogar 12,5 mm Laufwerke aufnehmen kann.

Die Konkurrenz

Hat meist einen deutlich größeren Formfaktor und bietet nur selten die Kombination aus FW 800 und eSata Schnittstelle.

Autor: Tobias Winkler, 18.02.2011 (Update:  6.06.2013)