Test Packard Bell EasyNote BU45 Subnotebook
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Schluss mit dem langweiligen grau-schwarzem Einheitsbrei beim Design von Notebooks, dies scheint der Wahlspruch des Packard Bell EasyNote BU45 Subnotebooks zu sein. Geschwungene Formen und interessante Details sorgen für ein ansprechendes Äußeres und einen hohen Widererkennbarkeitsfaktor. Das kompakte 12 Zoll Subnotebook mit einem Gewicht von weniger als zwei Kilogramm bleibt dabei sehr mobil und lädt zum mobilen Gebrauch ein, wäre da nicht die eingeschränkte Akkulaufzeit…
Das Packard Bell EasyNote BU45 ist ein klassisches Notebook der 12-Zoll-Klasse. 1,93 Kilogramm Gewicht und Außenmaße von 30,8 x 22,9 x 3,5 bis 4,3 Zentimeter sind die klassenüblichen Eckdaten des kleinen Subnotebooks. Rein äußerlich präsentiert es sich zum Glück ganz und gar nicht klassenüblich, sondern bringt mit eleganten, geschwungenen Formen und zahlreichen interessanten Details endlich etwas mehr Wind in den grau-schwarzen Notebook-Einheitsmarkt. Ein schickes, im Betrieb sogar dezent illuminiertes Herstellerlogo am schwarzen Rücken und kunstvolle Stilelemente im Innenraum heben das kleine Notebook angenehm aus der Masse hervor und verleihen ihm eine persönliche Note, ganz gleich ob man das erfrischend andere Design nun mag oder nicht. Alleinstellungsmerkmale gibt es von Außen jedenfalls genug. Welcher andere Hersteller setzt auch sonst schon auf ein ovales Touchpad?
In Hinblick auf die Verarbeitungsqualität können wir dem Packard Bell EasyNote BU45 ein gutes Zeugnis ausstellen. Das Chassis präsentiert sich als sehr solide und lässt sich von unseren Drucktests nicht beeindrucken. An einer der beiden vorderen Ecken hochgehoben erweist es sich als erstaunlich verwindungssteif und meistert die Aufgabe nahezu ohne störende Knarrgeräusche – sehr schön. In Anbetracht des geringen Kaufpreises hinterlassen auch die Oberflächen einen recht guten Eindruck. Der silberfarbene Rahmen wirkt zwar etwas billig und die schick verspiegelte Statusleiste oberhalb der Tastatur zerkratzt leicht, dafür erweist sich aber der schwarze Kunststoff des Chassis als recht widerstandsfähig und sauber verarbeitet. Allerdings stellt sich der Deckel als besonders schmutzempfindlich heraus. Fingerabdrücke und Staub zieht die blanke Oberfläche nahezu magisch an. Ein grobes Mikrofasertuch befreit die Oberfläche jedoch schnell wieder von den gröbsten Verunreinigungen.
Der LCD-Deckel des EasyNote BU45 kommt ohne mechanische Verriegelung mit dem Chassis daher. Stattdessen schnappen die straff ausgelegten Scharniere den Deckel die letzten paar Zentimeter von alleine in Richtung Gehäuse. Das sieht zwar schick aus und funktioniert bisweilen auch sehr gut, trotzdem dürfte der eine oder andere Käufer das empfindliche Display lieber durch einen Verriegelungshaken gesichert sehen. Einmal geöffnet überzeugen die Scharniere durch ihr straffes Zupacken und fixieren das Display stets sicher im eingestellten Neigungswinkel. Gegen äußere Einflüsse kann der 8 Millimeter flache Deckel das LCD nur ungenügend schützen, denn bereits sanfter Händedruck auf die Außenseite wird mit großflächigen Störungen auf dem Bildschirm quittiert. Um auf Dauer Schäden am Display zu vermeiden, sollte das Notebook beim Transport daher immer möglichst so verstaut werden, dass kein Gegenstand gegen die Außenseiten des Geräts drücken kann. Am Besten lässt sich dies über eine separate Tragetasche verwirklichen, von voll bepackten Rucksäcken sollte im Idealfall abgesehen werden.
Das Schnittstellenangebot des Packard Bell EasyNote BU45 beschränkt sich auf das Nötigste. Drei USB-Anschlüsse, ein 4in1-Speicherkartenleser und ein analoger VGA-Ausgang zum Anschluss externer Bildschirme müssen neben den üblichen Audio-Ein- und -Ausgängen genügen. Zur mobilen Videokommunikation mit dem Notebook dient die integrierte Webcam mit integriertem Mikrofon. Obwohl die Qualität eher bescheiden ausfällt, lässt sich so auch ohne weiteres Zubehör über eine Software wie Sykpe kostenlos über das Internet telefonieren. Mit einem Firewire-Port oder gar einem digitalen DVI- oder analogen S-Video-Ausgang kann das kleine Subnotebook hingegen nicht aufwarten. Auch ein Erweiterungsslot für Express- oder PCMCIA-Karten fehlt komplett – das erschwert spätere Erweiterungen deutlich.
Zur Datenkommunikation stehen ein LAN-Anschluss mit bis zu 100 MBit/s Datenübertragungsrate, Bluetooth, ein obligatorisches 56K-Modem und die für Core-Duo-Notebooks übliche WLAN-Karte Pro/Wireless 3945ABG von Intel zur Verfügung. Die WLAN-Karte überträgt Daten mit bis zu 54 MBit/s Bruttodatenrate und kann sich auf alle drei weltweit verbreiteten WLAN-Standards verständigen. Offensichtlich besteht bei der Positionierung der internen Antennen aber noch Optimierungsbedarf, denn selbst aus wenigen Metern Abstand und direkter Sichtverbindung zum heimischen Access Point stuft Windows die Verbindung im Test immer nur als mittelprächtig ein, auf weitere Entfernungen finden wir gar kein Signal mehr.
Auch die umliegenden Funkstationen der Nachbarn findet das Packard Bell EasyNote BU45 nicht, während die meisten anderen Notebooks im Test in der Regel mindestens zwei weitere Signale aus der näheren Umgebung bei ihrer Suche aufschnappen. Wird die Karte nicht gebraucht, lässt sich aber immerhin über eine Zusatztaste neben dem Einschalter unkompliziert deaktivieren – praktisch!
Zusätzlich ist unser Testnotebook mit einem optischen Fingerabdruckleser ausgestattet. Mithilfe der vorinstallierten Omnipass-Software lässt sich dieser zur komfortablen, weil kennwortfreien Anmeldung ins Betriebssystem nutzen. Einzelne Dateien und Ordner lassen sich zudem über die Software komfortabel verschlüsseln und somit vor neugierigen Blicken schützen. Dazu genügt ein Rechtsklick im Windows Explorer auf die zu verschlüsselnden Dateien oder Ordner. Erst nachdem wir uns anschließend per Fingerabdruck authentifizieren, wird Zugang auf die Daten gewährt. Alle anderen Daten befinden sich jedoch weiterhin ungeschützt auf der Festplatte und können im Fall eines Diebstahls leicht über einen anderen PC oder ein von CD startenden Betriebssystem ausgelesen werden. Der Fingerabdruckscanner des EasyNote BU45 ist daher eher in erster Linie als Komfortfeature, nicht aber als unüberwindbare Sicherheitsbarriere zu sehen.
Auf der mattschwarzen Tastatur des Packard Bell EasyNote BU45 geht es klassenüblich sehr beengt zu. Zwischen den einzelnen Tastenkuppen des kleinen Keyboards finden sich keinerlei Freiräume – so kann man anfangs leicht aus Versehen auf der falschen Taste landen. Immerhin hat der Hersteller sich sehr bemüht, zumindest die Buchstabentasten ausreichend groß zu dimensionieren. Immerhin 1,7 mal 1,7 Zentimeter messen die Tastenkuppen der Buchstabentasten unseres internationalen Testgeräts – kaum weniger, als von größeren Notebooks gewohnt. Nur die weniger häufig verwendeten Zusatztasten finden sich in entsprechend verkleinerter Form wieder.
Insgesamt gesehen ist dieser Kompromiss sehr sinnvoll. Nach kurzer Eingewöhnungsphase lassen sich auf dem kleinen Notebook auch längere Texte zielsicher schreiben. Das amerikanische Tastenlayout unseres internationalen Testgeräts gibt uns keine Rätsel auf und lässt sich intuitiv bedienen. Bis auf den Tausch der linken Strg- und Fn-Taste finden sich alle Funktionen an ihrer angestammten Position wieder. Selbst an eine zweizeilige Enter-Taste hat Packard-Bell gedacht – gerade bei Subnotebooks ist das nicht selbstverständlich. Dank des angenehm festen Anschlags gehen so auch längere Texte gut von der Hand. Nur im Bereich der Pfeiltasten klappert die Tastatur etwas und biegt sich durch. Das kann gerade beim Scrollen stören.
Bei der Form des Touchpads geht Packard Bell eigene Wege. Statt eines klassischen Rechtecks weist die berührungsempfindliche Oberfläche des Touchpads im EasyNote BU45 eine ovale Form auf. An der Funktion ändert das nichts. Auf der rauen Oberfläche lässt sich der virtuelle Mauszeiger mit klassenüblicher Präzision über den Bildschirm schicken und eine vertikale Scroll-Leiste erleichtert die Navigation in längeren Dokumenten und Websites. Die beiden darunter positionierten Touchpad-Tasten sind recht klein geraten, lassen sich durch ihre Form und den Fingerabdruckleser als Separator in der Mitte aber dennoch sicher erspüren. Sie schlagen angenehm kurzhubig, aber etwas zu laut an.
Das 12,1-zöllige Display gehört überraschend zu den größten Stärken des Packard Bell EasyNote BU45. Während bei günstigen Notebooks in der Regel eher mäßige LCDs zum Einsatz kommen, kann das Packard Bell trotz seines messerscharf kalkulierten Preises auf eines der besten Displays der 12-Zoll-Klasse zurückgreifen.
Punkten kann das kleine Display vor allem mit seiner ausgezeichneten Bildqualität. Es zaubert im Test stets brillante und hervorragend gesättigte Farben auf die kleine Anzeigefläche und kann sich im direkten Sichtvergleich durchaus mit unserem Referenz-TFT, dem kalibrierten Profibildschirm Viewsonic VP2030b messen. Selbst für das geschulte Auge ist bei genauerer Betrachtung der Portraitfotos lediglich ein minimaler Farbunterschied zu erkennen – ausgezeichnet!
Auch bei der Beurteilung der Blickwinkelabhängigkeit kann dem Packard Bell EasyNote BU45 ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Insbesondere in der Vertikalen bleiben Farbwiedergabe und Kontrast lange konstant gut. Erst bei sehr spitzen Einblickwinkeln aus der Vertikalen ist mit deutlichen Einbußen in Bezug auf die Bildqualität zu rechnen.
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Ausleuchtung: 56 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Bei Darstellung eines weißen Hintergrundbilds vermittelt das 12,1-zöllige LCD ebenfalls einen guten Eindruck. Das Bild erscheint auf den ersten Blick recht homogen, nur zu den Bildrändern wirkt die Darstellung leicht abgedunkelt. Unsere objektiven Testwerte sprechen jedoch eine andere Sprache. 132 cd/m² im Netz- und lediglich 100 cd/m² im Akkubetrieb sind zwar gerade noch durchschnittliche Helligkeitswerte, die Messungen zwischen hellstem Bildbereich (untere Mitte) und dem dunkelsten (oben links) differieren aber um satte 44 Prozent – eindeutig zu viel. Offensichtlich kann die spiegelnde Oberflächenbeschichtung Diamond View den großen Unterschied für das bloße Auge aber optisch recht gut kaschieren.
Gleichzeitig stellt die spiegelnde Displayoberfläche aber auch den größten Nachteil des kleinen Panels dar. Im mobilen Einsatz reflektiert die Oberfläche einfallendes Licht nahezu ungefiltert. Da das Display im Akkubetrieb seine ohnehin nur durchschnittliche Leuchtstärke automatisch um rund ein Drittel reduziert, kann es diesen Effekt kaum kompensieren. Unter ungünstigen Lichtbedingungen und beim Einsatz im Freien lässt sich auf dem Bildschirm daher nur noch sehr wenig erkennen. Ärgerlich, gehört doch gerade der mobile Einsatz zu den Haupteinsatzgebieten eines Subnotebooks.
Unterm Strich hat uns das kleine Display des Packard Bell EasyNote BU45 sehr gut gefallen. Es bietet eine hervorragende Bildqualität, ist für den Einsatz unter ungünstigen Lichtbedingungen aber leider nicht besonders gut geeignet.
Die Basis des kleinen Packard Bell EasyNote BU45 unterscheidet sich kaum von denen der meisten größeren Office-Notebooks. Als Chipsatz kommt Intels i945GM-Chipsatz (Codename: Calistoga) zum Einsatz, der alle wichtigen Funktionen und eine integrierte Grafikeinheit in einem Chip vereint. Die Grafiklogik Intel GMA 950 reicht für alltägliche Arbeiten mit dem vorinstallierten Betriebssystem Windows Vista locker aus, für aktuelle 3D-Computerspiele ist sie in der Regel aber zu langsam. Da der Chip über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, reserviert er sich permanent einen kleinen Teil des Arbeitsspeichers und steigert diesen Wert im Bedarfsfall auf bis zu 224 MByte (shared memory).
Als Prozessor fungiert in unserem internationalen Testgerät eine etwas ältere Core Duo CPU von Intel. Der mit zwei separaten Rechenkernen arbeitende Core Duo T2250 arbeitet mit flotten 1,73 GHz Taktfrequenz und kann auf 2 MByte L2-Cache zurückgreifen. In der einzigen derzeit in Deutschland gelisteten Modellvariante des Packard Bell EasyNote BU45 gibt im Gegensatz dazu ein moderneren Core 2 Duo Prozessor mit 1,6 GHz den Takt an. Bis auf einige kleine Details, wie etwa die 64-Bit-Unterstützung des neueren Core 2 Duo, unterscheiden sich die beiden Rechenherzen aber nicht. In Bezug auf die Rechenleistung und den Energieverbrauch bestehen nur marginale Unterschiede. Unsere Ergebnisse sind daher nahezu 1:1 auf das in Deutschland verfügbare Modell des Packard Bell EasyNote BU45 übertragbar.
Ab Werk ist das Packard Bell EasyNote BU45 mit einem Gigabyte DDR2-667-RAM bestückt, was für die tägliche Arbeit mit Windows Vista in der Regel völlig ausreicht. Der Speicher verteilt sich auf zwei je 512 MByte große Module. Der Chipsatz kann dadurch beide Module gleichzeitig im Dual-Channel-Modus ansprechen und dem Notebook ein paar Prozentpunkte mehr Leistung entlocken. Spätere Speichererweiterungen gestalten sich allerdings schwierig, da mindestens eines der beiden Module zwangsläufig einem größeren weichen muss. Um auf 2 GByte aufzurüsten, müssen sogar beide Speicherriegel gegen jeweils 1 GByte große Module ausgetauscht werden – eine recht kostspielige Angelegenheit.
Dank des flotten Prozessors arbeitet das kleine Subnotebook Packard Bell EasyNote BU45 unsere Benchmark-Suite sehr zügig ab. Im allumfassenden PCMark05 steht es mit 3.011 Leistungspunkten ausgewachsenen Office-Notebooks in nichts nach, im Crystalmark2004R2 erzielt es gute 49.005 Zähler. Weniger gut schlägt es sich wie zu erwarten in den 3D-Benchmarks. In Futuremarks 3DMark2001SE bringt es die schwachbrüstige Chipsatzgrafik lediglich auf 4.321 Punkte, in 3DMark03 sind es noch 1.261, in 3DMark05 546 und im neuesten Teil 3DMark06 nur noch 216 Leistungspunkte. Das reicht allenfalls für einige ältere 3D-Computerspiele.
Die Festplatte unseres internationalen Testgeräts stammt aus dem Hause Seagate und fasst 120 GByte Speicherkapazität. Das Serial-ATA-Laufwerk des Subnotebooks bietet somit mehr als genug Platz für umfangreiche Programminstallationen und größere Bilder- und Musiksammlungen. Bei der täglichen Arbeit geht die HDD im Test stets angenehm leise zu Werke und ist selbst beim Zugriff kaum zu hören. Im Leistungstest mittels HD Tune liest sie Daten mit bis zu 33,6 MByte/s aus und findet selbige mit durchschnittlich 15,7 Millisekunden Verzögerung. Beide Werte sind im Klassenvergleich als gut zu beurteilen.
Sollte der Festplattenspeicher doch einmal eng werden, lassen sich die Daten schnell über den integrierten DVD-Brenner auslagern. Der Optiarc AD-5540A beschreibt und liest DVDs mit bis zu 8-facher und CDs mit bis zu 24-facher Geschwindigkeit. Größere Datensicherungen von bis 8,5 GByte pro Scheibe finden bei Bedarf mit bis zu 4-facher Schreibgeschwindigkeit auf doppelschichtigen DVD+/-R-DL-Rohlingen statt. Einzig DVD-RAMs unterstützt das Laufwerk laut DVDInfo Pro und Everest nicht. Sie können weder gelesen noch beschrieben werden. Für den Heimgebrauch spielt das allerdings keine entscheidende Rolle, da das Haupteinsatzgebiet dieser besonders langlebigen Rohlinge vorrangig im professionellen Bereich zu suchen ist.
3DMark 2001SE Standard | 4321 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 1261 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 546 Punkte | |
3DMark 06 1024x768 Score | 216 Punkte | |
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Lautstärke
Durchaus angenehm gestaltet sich die Geräuschentwicklung des Packard Bell EasyNote BU45 im Test. Beim Arbeiten mit Microsoft Word und dem Surfen im weltweiten Datennetz arbeitet das Notebook zunächst nahezu geräuschlos. Der kleine Systemlüfter meldet sich nur sporadisch und sehr unauffällig zu Wort, um die entstehende Abluft aus dem kleinen Gehäuse zu befördern. Als einzige Lärmquelle rauscht somit meist nur die Festplatte leise vor sich hin.
Bei höherer Prozessorlast steigert der kleine Ventilator seine Drehzahl langsam in zwei weiteren Stufen, bleibt aber dennoch sehr ruhig. Nur unter längeren Lastperioden – etwa beim Umrechnen eines Videofilms oder beim "Spielen" eines aktuellen 3D-Computerspiels – schwillt das Lüftergeräusch auf ein vernehmbares Niveau an. Für ein Subnotebook agiert das Packard Bell EasyNote BU45 im Test aber auch dann noch angenehm leise.
Aktivieren wir bei der Arbeit zusätzlich den speziellen ECO-Modus, wird das Packard Bell EasyNote BU45 auf Kosten der Rechenleistung noch leiser. Selbst unter Volllast springt der Lüfter dann nur noch selten mit langsamer Drehzahl an. Im Akkubetrieb verhält sich das Notebook ähnlich, da hier der Prozessortakt ebenfalls künstlich auf 800 MHz begrenzt ist.
Temperatur
Vorbildlich verhält sich das Subnotebook auch in Bezug auf die Wärmeentwicklung. Unter Volllast bleibt es mit durchschnittlich 26 Grad an der Ober- und 27 Grad an der Unterseite sehr kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+1.3 °C).
Die Kehrseite der schnellen Kernkomponenten des Packard Bell EasyNote BU45 zeigt sich bei unseren Messungen zum Stromverbrauch. Schon im Leerlauf zieht das Notebook im Test satte 25,1 Watt aus der Steckdose. Im Vergleich mit einem Desktop-PC inklusive Monitor erscheint dieser Wert zunächst sehr gering, andere Subnotebooks wie das Lenovo 3000 V100, das Asus U5F-2A028H und das Lenovo ThinkPad X60 kommen jedoch mit Verbrauchswerten von teils deutlich unter 20 Watt aus.
Um dennoch eine ansprechende Akkulaufzeit zu erreichen, wäre logischerweise ein besonders leistungsstarker Akku von Nöten. Packard Bell sieht das offensichtlich anders. Der Hersteller verbaut in dem Subnotebook lieber einen besonders kleinen und leichten Akku mit 24 Wattstunden Kapazität und 3 Zellen, um Gewicht und Abmessungen des Subnotebooks möglichst gering zu halten. Stärkere Akkus gibt es derzeit leider nicht, auch nicht gegen Aufpreis oder als optionales Zubehör.
Die Akkutests mittels des Programmes Battery Eater stehen somit unter keinem guten Stern. Ein überdurchschnittlich hoher Verbrauch in Kombination mit einem sehr kleinen Akku kann kein gutes Ergebnis liefern. Entsprechend enttäuschend gestalten sich die Wertungen. Im anspruchslosen Reader’s Test ist schon nach 92 Minuten Schluss, unter Volllast sind es im Classic-Test sogar nur 62 Minuten, bevor dem Packard Bell im Test der Saft ausgeht. Während dieser Tests "schummelt" das kleine Notebook sogar: In der Standardeinstellung reduziert sich die Displayhelligkeit im Akkubetrieb automatisch um rund ein Drittel auf dürftige 99 cd/m² und der Prozessor wird fest auf 800 MHz Taktfrequenz eingebremst. An produktives Arbeiten mit rechenintensiven Anwendungen oder unter freiem Himmel ist dann leider nicht auch mehr zu denken – schade, ist doch gerade das normalerweise das Haupteinsatzgebiet eines Subnotebooks.
So bleibt uns im Praxiseinsatz nicht anderes übrig, als nahezu permanent mit dem Netzteil zu arbeiten. Auf der Terrasse und dem Balkon lässt sich das noch mit vertretbarem Aufwand über Verlängerungskabel realisieren, von der „kabellosen Freiheit“ aus früheren TV-Werbungen ist dann aber nichts mehr zu spüren. Im Zug von Flensburg Richtung Berlin können wir uns nicht an diesen Notanker heften. Hier ist schon nach wenigen Seiten Text der Akku im Praxistest leer, die Fahrt aber noch lang. Endlich angekommen, ist der Akku zudem erst nach schier endlosen dreieinhalb Stunden wieder fit für das nächste Abenteuer – da ist viel Geduld gefragt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 0 / 25.1 / 0 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Packard Bell stellt mit dem EasyNote BU54 ein leises und gut verarbeitetes Subnotebook mit hoher Rechenleistung und ansprechendem Design auf die Beine. Der flotte Core-Duo-Prozessor sorgt in Zusammenspiel mit einem GByte Arbeitsspeicher und der schnellen Festplatte für kommodes Arbeiten unter Windows Vista und stellt für alle alltäglichen Aufgaben genug Leistung zur Verfügung. Ein Fingerabdruckscanner, die integrierte Webcam und Bluetooth-Gerätefunk sorgen im Alltag für zusätzlichen Komfort am Notebook. Leider fehlen dafür andere Schnittstellen wie beispielsweise ein Steckplatz für PCMCIA- oder ExpressCard-Erweiterungskarten oder ein DVI-Port.
Subnotebooks laden dank ihrer kompakten Abmessungen zum häufigen Mitnehmen ein. Das Packard Bell EasyNote BU54 macht hier keine Ausnahme. Es ist knapp 2 Kilogramm leicht und benötigt kaum mehr Stellfläche als ein DIN-A4-Blatt. Ohne externe Stromzufuhr bereitet uns das Arbeiten am Subnotebook dennoch nur wenig Freude: Die WLAN-Karte empfängt nur Signale aus unmittelbarer Nähe, der Prozessor ist im Akkubetrieb künstlich auf langsame 800 MHz Takt limitiert, das Display ist sehr dunkel und nach spätestens eineinhalb Stunden gibt der kleine Akku im Notebook auf und muss anschließend wieder für mehrere Stunden an der Steckdose geladen werden.
Solange Packard Bell das EasyNote BU45 nicht mit stärkerem Notebookakku anbietet oder nicht zumindest einen starken Akku als optionales Zubehör listet, wird das Haupteinsatzgebiet des kleinen Notebooks der heimische Schreibtisch und das Büro oder eben ein Ort sein, wo immer eine externe Stromversorgung sichergestellt ist. Für diesen Anwendungsbereich macht allerdings der Kauf eines größeren Notebooks mit besserem Display, angenehmerer Tastatur und umfangreicherer Ausstattung zum gleichen Preis mehr Sinn.
Das Packard Bell EasyNote BU54 ist derzeit ab circa 890 Euro in den Online-Preisvergleichen gelistet.