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Test OCZ Enyo USB 3.0 portable solid state drive

Von: Tobias Winkler, 10.09.2010

Schnell, schneller, am schnellsten?

OCZ verbindet ein flottes Solid State Drive mit einer USB 3.0 Schnittstelle und verpackt das Ganze in einem schicken Gehäuse. Wie gut diese Kombination in der Praxis funktioniert und welche Vorteile sich ergeben, haben wir getestet.

edle Box mit edlem Inhalt
edle Box mit edlem Inhalt

Solid State Drives der aktuellen Generationen haben die Kinderkrankheiten der ersten Modelle überwunden und unterscheiden sich vielfach nur noch hinsichtlich Geschwindigkeit und Kapazität. Den konventionellen Festplatten sind diese inzwischen teils deutlich überlegen. Einer weiten Verbreitung stehen lediglich die horrenden Preise entgegen, die mit derzeit etwa 1,50 Euro/ GB beginnen und je nach Modell nochmals deutlich ansteigen. Damit sind die Speicherpreise mehr als 10-mal so teuer, wie zum Beispiel bei 2,5“ 500 GB Festplatten mit 7200 U/min, die bei etwa 12 ct/ GB liegen.

Die OCZ Enyo kann sich dieser Preiskonstellation nicht entziehen und wird derzeit zu Straßenpreisen von 155,- Euro (64 GB) über 280,- Euro (128 GB) bis hin zu 600,- Euro (256 GB) angeboten. Unser Testmodell verfügt über 128 GB Speicher und ist damit auch die derzeit preiswerteste Variante mit etwa 2,20 Euro/ GB.

Das externe Laufwerk kommt edel verpackt im schicken Retail-Karton und besticht bei der ersten Begegnung mit seinem schlichten aber feinen Alu-Gehäuse. Die Ausmaße unterbieten mit etwa 12 x 5,6 x 0,9 cm jede externe 2,5“ Festplatte sichtbar. Das Gewicht liegt mit gewogenen 75 g deutlich unter der Herstellerangabe (87,7 g) und sollte selbst mit Kabel (ca. 50 g) im mobilen Alltagsgeschäft die Notebooktasche nicht wirklich belasten. Zum Vergleich: Ein Kingston Solid State Drive der Now V Series haben wir mit 86 g gewogen. Ansonsten findet man am Gehäuse lediglich die USB 3.0 Schnittstelle am Heck und zwei dezente Status-LEDs. Weniger ist mehr.

Test

absoluter Spitzenreiter bisher getesteter externer Speicherlösungen
absoluter Spitzenreiter bisher getesteter externer Speicherlösungen
Standardtreiber
Standardtreiber
Performancetreiber
Performancetreiber

Ausgeliefert wurde die OCZ Enyo mit dem Standardtreiber, dem aber bald eine aktualisierte Version (Performancetreiber) nachgeschoben wurde. Dieser ist noch nicht auf der OCZ Support-Seite verfügbar. Wir haben beide getestet, um mögliche Unterschiede festzustellen. Unser Testsystem ist das bereits aus mehreren Tests bekannte MSI 880GMA-E45 Mainboard mit 2 NEC USB 3.0 Ports. Als Betriebssystem verwenden wir Windows 7 64bit Home Premium.

Der erste Durchlauf mit dem Standardtreiber bringt schon recht gute Ergebnisse zustande. Wir haben mit Crystal Disk Mark 2.2 getestet und dabei die Standardeinstellungen verwendet. Wir haben mehrere Tests durchlaufen lassen, dabei aber nur marginal unterschiedliche Ergebnisse erhalten. Beim sequentiellen Lesen erzielten wir 178 MB/s, bei 512k Blöcken 117 MB/s und bei 4k Blöcken immer noch respektable 16 MB/s. Beim Schreiben fällt vor allem die hohe Schreibrate bei den 512k Blöcken auf, die kaum vom sequentiellen schreiben abfällt. Insgesamt für ein externes Laufwerk gute Performancewerte.

Mit dem noch nicht offiziellen Performancetreiber, den wir schon mal vorab zum Testen erhalten haben, konnte das Ergebnis nochmals deutlich gesteigert werden. 238 MB/s beim sequentiellen Lesen und 180 MB/s beim sequentiellen Schreiben sind erstens neuer Rekord für die USB 3.0 Schnittstelle unseres Testsystems und zum Zweiten die besten Werte eines externen Laufwerks, das wir je getestet haben. Eine ähnliche Leistungssteigerung ist beim Lesen und Schreiben der 512k Blöcke zu verzeichnen. Keine Änderung ist bei den 4k Blöcken festzustellen, beim Schreiben erhielten wir sogar gar kein Ergebnis, da ständig eine Schreibfehlermeldung den Test unterbrochen hat. Die Zugriffszeiten liegen mit 0,2 ms auf SSD-typischem Niveau und lassen keine Verzögerungen zu.

An den bisher von uns getesteten USB 3.0 Notebookschnittstellen werden diese Ergebnisse allerdings kaum erreichbar sein, da hier mit etwa 120 MB/s die Leistungsgrenze der USB 3.0 Chips erreicht wurde.

Im mobilen Einsatz vertraut die OCZ Enyo auf eine Stromversorgung über die USB 3.0 Verbindung. Wir haben diese an mehreren Schnittstellen (auch USB 2.0) getestet und konnten keine Probleme feststellen. Das Laufwerk lief immer zuverlässig an und wurde auf Anhieb vom System erkannt.

Fazit

Die OCZ Enyo USB 3.0 liefert schon mit dem Standardtreiber sehr gute Performancewerte, die insbesondere im Vergleich mit anderen externen mobilen Speicherlösungen extreme Geschwindigkeitsvorteile bietet. Die mobilen Eigenschaften sind aufgrund des geringen Gewichts und der sehr kompakten Ausmaße top und profitieren von einer problemlosen Stromversorgung. Einziger, dafür aber sehr gewichtiger Haken an der Geschichte, ist der hohe Preis. Ca. 280,- Euro sind derzeit für das Testmodell mit 128 GB Kapazität aufzubringen und reißen ein Riesenloch ins Portemonnaie.

» Das OCZ Enyo USB 3.0 portable SSD ist derzeit ab 159,- bei Amazon erhältlich

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Im Test: OCZ Enyo USB 3.0 portable SSD
Im Test: OCZ Enyo USB 3.0 portable SSD
Die USB 3.0 Schnittstelle wird von der OCZ Enyo ordentlich ausgereizt
Die USB 3.0 Schnittstelle wird von der OCZ Enyo ordentlich ausgereizt
dafür reicht ein einziges Kabel, das auch die Stromversorgung übernimmt
dafür reicht ein einziges Kabel, das auch die Stromversorgung übernimmt
klein, leicht und robust, ideal für den mobilen Einsatz
klein, leicht und robust, ideal für den mobilen Einsatz

Shortcut

Was uns gefällt

Konsequent umgesetzter externer USB 3.0 Speicher mit hohen Datenraten, der auch im mobilen Einsatz eine sehr gute Figur macht.

Was wir vermissen

Endlich sinkende Speicherpreise, die solche Schmuckstücke auch erschwinglich werden lassen.

Was uns verblüfft

dass der USB 3.0 Controller der OCZ Enyo volle Geschwindigkeit liefern kann.

Die Konkurrenz

ist derzeit mit ADATAs Nobility N002 recht übersichtlich. Die Herstellerangaben zur Geschwindigkeit liegen allerdings mit 200 MB/s lesen und 170 MB/s schreiben unterhalb der OCZ Enyo und der Preis mit derzeit etwa 360,- Euro für die 128 GB Variante deutlich über unserem Testgerät.

Autor: Tobias Winkler, 14.09.2010 (Update:  9.07.2012)