Test MSI GeForce GTX 1050 Ti 4G

Wie die schnelleren Chips GeForce GTX 1060, 1070 und 1080, basiert der GTX 1050 Ti auf der aktuellen Pascal Generation von Nvidia. Diese ist eine Weiterentwicklung von Maxwell und legt großen Wert auf Effizienz. Wichtigste Neuerungen sind die verbesserten Videoausgänge, die jetzt mit DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0b auf dem Stand der Technik sind und bereit für hochauflösende Displays mit HDR. Details zu den Architekturverbesserungen wie SMP und GeForce Boost 3.0 finden Sie in unserem Fokusartikel über die neue Pascal Architektur von Nvidia.

Unser Testsystem für die folgenden Benchmarks setzt sich aus diesen Komponenten zusammen:

Intel Core i7-4790K (unübertaktet), 16 GB DDR3, Asus ZU97 Deluxe, Asus PB287Q 4K Monitor, Samsung SSD 840 Pro (256 GB, System), OCZ Trion 150 SSD (960 GB, Benchmarks), Windows 10 64 Bit mit allen Updates Mitte Oktober. Als Treiber verwendeten wir einen Vorabtreiber für die 1050, der für die Presse vor Launch zur Verfügung gestellt wurde.

In den synthentischen Benchmarks von Futuremark und Unigine positioniert sich die GTX 1050 Ti genau auf dem Niveau der alten GTX 960 (Desktop) beziehungsweise GTX 970M (Laptop). Die Radeon RX 460 ist deutlich abgeschlagen, die RX 470 jedoch deutlich voran. Am ehesten vergleichbar ist hier die alte Radeon R9 380.

In unseren zahlreichen Spiele-Benchmarks kann sich die GTX 1050 etwas besser von der alten GTX 960/970M absetzen. Trotzdem ist die Leistung auf demselben Niveau. Verglichen mit den aktuellen Polaris Grafikkarten von AMD positioniert sich die MSI 1050 Ti genau zwischen RX 460 und RX 470 in etwa auf dem Niveau der alten R9 280X/380.

Für aktuelle und anspruchsvolle Spiele wie No Man's Sky, Deus Ex Mankind Divided, Assassin's Creed Syndicate oder Anno 2205 bedeutet dies, dass man die Spiele in Full-HD nur mit hohen Details flüssig spielen kann. Beim schlecht optimierten Mafia 3 sind es sogar nur mittlere Details und 1366 x 768 Pixel Auflösung für einen flüssigen Spielgenuss. Anspruchslosere Spiele wie Battlefield 1, Mirror's Edge Catalyst, Doom oder Overwatch sind aber auch in den höchsten Settings in 1920 x 1080 flüssig spielbar.

Throttling war bei der MSI Karte kein Thema. Nach 20 Durchläufen im 3DMark Time Spy (Stresstest) blieben die Punkte stabil (99,6 %). Die Taktraten blieben im Furmark nach längerer Zeit mit 1.280 MHz konstant, die GPU erreichte dabei 56 °C bei 43 % der möglichen Umdrehungsgeschwindigkeit des Lüfters. Bei The Witcher 3 waren ebenfalls die Taktraten stabil mit etwa 1.660 MHz Kerntakt, 57 °C GPU-Temperatur, 43 % Fanspeed. Bei beiden Tests war Power (Pwr) der PerfCap-Grund laut GPU-Z (über 90 % des TDP).

Die GeForce GTX 1050 Ti verfügt über 6 Compute Units, die laut LuxMark mit 1.455 MHz (im Falle der MSI Karte) getaktet werden. Angesprochen werden können Sie mit OpenCL, DirectCompute oder CUDA. Auch hier positioniert sich die MSI 1050 Ti auf dem Niveau einer GeForce GTX 960 (Desktop) und zwischen RX 460 und RX 470. RX 470 und GTX 1060 haben einen deutlichen Respektabstand mit 56 bzw 57 % Mehrleistung im Durchschnitt.

Während unserer mehrtägigen Tests kam es zu keinerlei Instabilitäten oder Problemen bei Benchmarks. Einzig der etwas ratternde Lüfter (siehe im Kapitel Lautstärke) milderte den guten Eindruck etwas.

Die Video-Engine sollte den größeren Modellen der Pascal Serie entsprechen und dadurch H.264 und H.265 in 4K ohne große CPU-Last de- und encodieren. Der DXVAChecker zeigte bei der MSI das gleiche Ergebnis von unterstützten Codecs wie bei der GTX 1080 Founders Edition, und ein HEVC 4K Main10 Playback Benchmark lief in 198 fps bei 3 % CPU-Last.

Mit der GeForce GTX 1050 Ti stellt Nvidia einen neuen Chip vor, der sich in unseren Tests genau zwischen der Radeon RX 460 und RX 470 positioniert. Der Abstand zur GTX 1060 mit 6 GB ist relativ deutlich, die kleinere 3-GB-Variante sollte näher an der 1050 Ti sein, ist mit den 3 GB VRAM jedoch etwas beschnitten. Dadurch eignet sich die 1050 Ti bei aktuellen Spielen für hohe bis maximale Details in 1080p.

Auch preislich positioniert sich die GeForce GTX 1050 Ti zwischen RX 460 und RX 470 mit einem MSRP von 155 Euro in Deutschland (U$ 139 in den USA ohne Steuern).

Die von uns getestete günstige MSI Geforce GTX 1050 Ti passt durch die kurze Ausführung auch für kleine ITX Gehäuse. Bis auf das manchmal bei uns auftretende ratternde Geräusch gefällt die Karte mit relativ leisen Laufgeräuschen und niedrigen Verbräuchen. Verarbeitung und Design sind für die Preisklasse angemessen, wodurch wir in diesem Segment durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen können.