Test IBM / Lenovo Thinkpad T61 Notebook - Full Upgrade
Das Lenovo IBM Thinkpad X61T ist ein kompaktes, mobiles Notebook mit Tablet Funktionen. Es besticht vor allem durch sein leichtes Magnesiumgehäuse und der guten Akkulaufzeit, und eignet sich somit perfekt für die Uni wo es sowohl zum Surfen als auch zum Mitschreiben und Mitzeichnen per Pen bestens geeignet ist. Praktischerweise ist es dank integrierter Grafiklösung und Stromsparprozessor
nicht geeignet um aktuelle Spiele darzustellen, um sich so noch besser auf den Vortragenden konzentrieren zu können.
Die Verarbeitung des X61 Tablet ist, wie bei Lenovo gewohnt, erstklassig.
So ist das stabile Magnesiumgehäuse haptisch einmalig und lässt Druck kalt. Einzig optisch sieht das Gerät sehr nach Kunststoff aus. Dieser Eindruck verflüchtigt sich jedoch nachdem man das Gerät benutzt hat und es bleibt ein sehr hochwertiger, stabiler und ergonomisch erstklassiger Eindruck. Die Oberflächen fühlen sich sehr weich an, wie aufgerautes Silber vom Goldschmied. Dem Gerät fehlen spitze Kanten und Ecken, trotzdem ist das Design nicht rundgelutscht, sondern einfach und funktionell. Durch den Kunststoff-Look, der Farbwahl (schwarz mit roten und blauen Kontrastelementen), dem IBM Thinkpad Logo sowie dem 4:3 Display mit matter Oberfläche wirkt das X61 T wie aus einem 80er Jahre Science Fiction Film.
Man könnte den Look des X61 T als Understatement klassifizieren, so kamen Fragen neugieriger Betrachter wie: "Läuft auf diesem alten Notebook wirklich Windows Vista?"
Zumindest nach dem Wenden des Displays und dem Ziehen des Pens hat man alle Aufmerksamkeit im Kaffeehaus auf seiner Seite - und bringt selbst abgebrühte MacBook User ins Staunen. So sind die Meinungen über das Design des X61T und der Lenovo Geräte im Allgemeinen eine ambivalente Angelegenheit. Die einen finden es toll, die anderen angestaubt und altmodisch.
Auf jeden Fall kein Notebook-Einheitsbrei und Lenovo ist das Kunststück gelungen ein optisch, haptisch und technisch hervorragendes Notebook zu bauen, ohne Elemente schamlos bei Apple zu kopieren. Das Thinkpad X61 T wirkt aus jeder Perspektive wie das Anti-MacBook und genau das macht es so sympatisch.
Wer von Design und Tablet Funktionalität noch nicht ausreichend beeindruckt werden konnte den stimmen Sicherheitsfeatures wie einem Fallschutz für die Festplatte oder der Fingerprint Reader gewogen.
Auf ein optisches Laufwerk muss leider verzichtet werden, allerdings schafft hier der Dockingstation Anschluss Abhilfe.
Zuerst fällt bei Betrachtung des X61 T wohl das Fehlen eines Touchpad auf, wer jedoch einmal mit dem genialen roten Knubbel namens Trackpoint längere Zeit gearbeitet hat, der verzichtet gern darauf und fragt sich warum dieser beste Mausersatz nicht markenübergreifend Standard wird, bietet er neben einer einfacheren schnelleren Navigation ja auch den Vorteil weniger Platz beanspruchen zu müssen.
Die Tastatur weist ein übersichtliches und gut gegliedertes Layout auf, mit dem man sich auch intuitiv schnell gut zurechtfindet. Einzige Ausnahme stellt die Fn Taste dar, die mit der Strg Tast den Platz links außen getauscht hat.
Die Tastatur bleibt beim Tippen angenehm leise und klappert nicht. Positiv auch der gute Druckpunkt sowie die vielen Zusatzbuttons von denen einige doppelt ausgeführt sind, um sie auch im Tablet Modus zu bedienen.
Am auffälligsten ist hier der ThinkVantage Button, mit welchen man ein Menü mit unzähligen Lenovo Tools aufrufen kann. Hier erhält man zum Beispiel Hilfe bei Netzwerkahngelegenheiten, Datenschutz und einer Reihe von Einstellungsoptionen. Drückt man den Button während des Startvorgangs wird das Recovery System gestartet mit dem man Daten sichern und wiederherstellen kann.
Die für uns interessanteste, weil ungewöhnlichste Möglichkeit sein X61 Tablet zu bedienen ist natürlich per Pen auf dem Display. Der Laptop erkennt schon wenn der Stift zwei Zentimeter über dem Display zu sehen ist, und markiert dies durch einen kleinen Kreis. Drückt man den Knopf auf der Seite des Pens, lassen sich so Rechtsklicks ausführen. Die Navigation ist sehr gut gelungen, allerdings ist der Punkt, den der Bildschirm anzeigt ca. 1mm nach rechts unten versetzt. Außerdem hat man hin und wieder das Gefühl, dass die Navigation etwas träge reagiert.
So hat man oft das Gefühl, dass der hervorragende Trackpoint in Verbindung mit der Tastatur die effektivere Eingabevariante ist. Für Notizen, Zeichnungen und Skizzen ist die Eingabe per Pen natürlich effektiver und erkennt sogar verschiedene Druckstufen.
Der Bildschirm des X61 Tablet, ein 12.1" Display mit einer maximalen Auflösung von 1024x768 Bildpunkten, besticht durch sehr gute Blickwinkelstabilität und wird erst bei extremen Blickwinkeln unscharf.
Die Helligkeit ist für den Betrieb im Freien knapp ausreichend, beim Betrieb in der prallen Sonne wird das ablesen des Bildschirms jedoch mühsam.
Während wir anfangs noch über die geringe Auflösung des Displays als Negativpunkt nachgedacht haben so konnten wir in Verbindung mit der Stifteingabe die Entscheidung der Entwickler verstehen, da eine höhere Auflösung das Zielen und Navigieren mit dem Pen wohl zu einem Glücksspiel machen würde.
Das Messdiagramm zur Displaykalibration zeigt einen nahezu idealen Verlauf der roten und blauen Farbkurve sowie eine leicht abgesenkte grüne Farbkurve. Auch subjektiv wirkt das mit Werkseinstellungen kalibrierte Bild minimal gelbstichig.
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Ausleuchtung: 82 %
Kontrast: 335:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 396:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
Die gemessene minimale Helligkeit des Displays (Schwarzwert) beträgt 0.3 cd/m² und bedingt damit in Verbindung mit dem maximal gemessenen Helligkeitswert von 119.1 cd/m² einen maximal möglichen Kontrast von 397:1.
Während der Schwarzwert und der Kontrast sehr gut sind, enttäuscht die maximale Helligkeit ein wenig, auch wenn der subjektive Eindruck ein besserer war.
Auffälligkeiten bezüglich der Reaktionsgeschwindigkeit bei diversen Scrolltests konnten nicht festgestellt werden.
Das Display des X61 Tablet überrascht mit einer automatischen Dimmfunktion im Akkubetrieb die aber im Bios ausgeschaltet werden kann.
Das das X61 Tablet keinen Baum mit seiner Leistung ausreißen würde, war klar. Zu schwach sind der Intel Core 2 Duo L7500 mit 1.6 Ghz sowie die integrierte Grafiklösung von Intel, der Intel GMA 950.
2 GB Arbeitsspeicher lassen wenigstens auf eine vernünftige Office - Leistung hoffen. Und im Office Betrieb unter Windows Vista Ultimate war die auch völlig ausreichend. Als reines Arbeitsgerät betrachtet muss man mit dem X61 Tablet, in unserer Konfiguration allerdings vollausgestattet und dementsprechend teuer, keinerlei Abstriche machen.
Als Gerät für ein Spielchen zwischendurch ist dieses Gerät allerdings völlig untauglich und kapituliert schon bei niedrigsten Performanceeinstellungen bei Doom III mit 8,5 FPS. Selbst mit älteren Spielen hat das Gerät noch seine liebe Mühe und so werden in Quake 3 Arena mit besten Einstellungen durchschnittlich nur 24 FPS erreicht.
Allerdings wirkt ein Spiel auf dem X61 Tablet wie ein Jeep auf der Rennstrecke: Völlig daneben. In seinem Betätigungsfeld ist das Thinkpad ausreichend "motorisiert" und nebenbei freut man sich über die längere Akkulaufzeit dank der Stromsparkomponenten.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
PCMark 05 Standard | 3356 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 05 Standard | 848 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 603 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Im Idle Betrieb ist mit einer Lautstärke von 33.4dB zu rechnen. In leiser Umgebung ist das Gerät damit zwar hörbar, bleibt aber immer im Hintergrund.
Unter Last wird das Gerät nicht viel lauter und bleibt mit 37.1dB in einem erfreulichen Rahmen. Ab und zu konnten wir ein kurzes Fiepen im Akkubetrieb bemerken.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 41.3 / 41.3 dB(A) |
HDD |
| 37.9 dB(A) |
DVD |
| 36.5 / dB(A) |
Last |
| 0 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 36.9 / 34.5 dB(A) |
HDD |
| 35.9 dB(A) |
Last |
| 0 / 37.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Thinkpad X61 Tablet bleiben zwar grundsätzlich in einem akzeptablen Rahmen, sind allerdings auf dem Schoß im Tablet-Betrieb zu hoch.
Bis zu 46 Grad konnten wir auf der Unterseite messen, auf der Handballenauflage immerhin noch 35 Grad.
Upper side
palmwrist: 36°C max: 39.1°C avg: 35°C
Bottom side
max: 46.2°C avg: 40°C
Lautsprecher
Die seitlich angeordneten Stereolautsprecher des X61 Tablet bieten zwar kaum Bässe, klingen jedoch klar und stellen Höhen sehr ordentlich dar.
In Relation zur Gerätegröße besitzt das Thinkpad gute Lautsprecher.
Ein herausragendes Merkmal des X61 Tablet ist sicher seine lange Akkulaufzeit, die allerdings nur mit dem aufpreispflichtigen stärkeren 8 Zellen Akku erreicht wurde. Über 8 Stunden maximale Akkulaufzeit sind jedenfalls beeindruckend und über 3 Stunden im aussagekräftigeren Wlan Betrieb bei hoher Helligkeit sind noch immer genug für Uni und Co.
Unter Vollast schaffte das X61 Tablet noch immer knapp 2 Stunden womit die Stromsparqualitäten des Lenovo unter Beweis gestellt wären.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 8.6 / 12.7 / 13.4 Watt |
Last |
23.6 / 20.7 Watt |
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 12.1 / 15.3 / 39.4 Watt |
Last |
54 / 46.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Lenovo Thinkpad X61 Tablet ist als topausgestattes 2800€ teures Notebook ein gelungener Beweis, dass einprägsames Design, tolle Features und hochwertige Materialien nicht zwangsläufig mit Apple in Verbindung gebracht werden müssen. Das Lenovo glänzt mit hervorragender Akkulaufzeit, gutem Display, eindrucksvoller Qualität und den Tabletfunktionen die zwar solide aber nicht herausragend sind. Für die meisten wird das X61s ohne Tabletfunktionen, dafür 600€ günstiger in der ansonsten exakt gleichen Ausstattung die vernünftigere Wahl sein.
Vielen Dank der Firma Planet Notebook, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können Sie hier in unserem Forum diskutieren.