Test Lenovo ThinkPad T400s Notebook
Die ThinkPad Evolution.
Hohe Leistungsfähigkeit verpackt in einem ultraleichten 14“ Notebook verspricht Lenovo mit dem ThinkPad T400s. Dabei soll das geringe Testgewicht von 1,75 kg aber weder Kompromisse hinsichtlich der gewohnten ThinkPad-Qualität, noch bei der Ausstattungsfülle hervorrufen. Ob das schlanke Business-Notebook den hohen Ansprüchen der Unternehmenskunden gerecht werden kann, klärt der folgende Testbericht.
Seit Lenovo unter anderem die Notebooksparte von IBM übernommen hat, wurde das Produktportfolio der ThinkPad-Modelle stetig erweitert. Neben unzähligen Konfigurationen der bekannten T-, R- und X- Serien hat man sowohl neue Displaygrößen (Breitbild, 13“ und 17“) als auch ganz neue Produktlinien wie die W- und SL- Serien herausgebracht.
Das seit einigen Wochen verfügbare Thinkpad T400s ist nun eine im positiven Sinne reduzierte Variante der bekannten T400-Serie und bietet vieles, was sich so mancher Thinkpad-Nutzer insgeheim vielleicht schon lange gewünscht hat. Neben der verringerten Bauhöhe und dem damit erreichten Slimline-Charakter, ist vor allem das verschlankte Gewicht von etwa 500 gr. (konfigurationsabhängig) das hervorstechendste äußerliche Argument für die Highend-Variante.
Die Preise beginnen bei etwa 1500,- Euro, für unser Testmodell T400s (NSF3TGE) muss man aber schon um die 1800,- Euro Straßenpreis einplanen. Mit 128 GB SSD von Samsung, Intel Core 2 Duo SP 9600 CPU, 4GB DDR3 RAM, UMTS, 36 Monate Herstellergarantie und Vista Business, um die wichtigsten Kern-Komponenten zu nennen, bekommt man aber auch so einiges geboten. Ansonsten hat Lenovo Konfigurationen mit konventioneller Festplatte (80GB, 120GB oder 250GB), 80 GB SSD, Blu-ray Laufwerk, Vista Ultimate, verschiedene Arbeitsspeicherausstattungen, Intel Core 2 Duo SP9400 und, wie üblich, auch die ein oder andere Schulaktion im Angebot. Auf der US-Amerikanischen Lenovo Homepage ist auch schon eine Variante mit Multitouchscreen gelistet, die sicherlich auch ihre Freunde finden wird.
Das Gehäuse lässt beim Auspacken keine Zweifel bezüglich seiner Familienzugehörigkeit aufkommen. Die fein angeraute, grau-schwarze Oberfläche ohne Schnörkel und Hochglanz, wird ganz den Erwartungen gerecht und suggeriert alleine schon durch das optische Auftreten eine solide Robustheit: Ein echtes ThinkPad eben.
Was die Optik verspricht, wird nur durch den etwas flexiblen Displaydeckel untergraben, der aufgrund der verwendeten LED-Hintergrundbeleuchtung zwar sehr dünn ausgeführt werden konnte, aber trotz Carbonfaserverstärkung nicht die Robustheit der klobigeren T400-Schwester-Modelle erreicht. Beeinträchtigungen der Schutzfunktion sind dabei aber nicht zu erwarten, auch konnten wir beim Verwinden oder Eindrücken des Deckels keine Bildstörungen im Betrieb provozieren. Dafür glänzt das T400s mit seinem sehr geringen Gewicht von 1750g, inklusive optischem Laufwerk, und unterbietet damit so manches 12“ Notebook. Das kürzlich getestete 13“ Acer Travelmate 8371, welches auch große Businessambitionen an den Tag legt, hatte zum Beispiel ein Testgewicht von 1,71 kg, ohne DVD-Laufwerk.
Ohne Fehl und Tadel zeigt sich in der Stabilitätswertung das Chassis. Brettharte Handballenablage, hohe Verwindungssteifigkeit des Gehäuses insgesamt, sehr gleichmäßig und genau verarbeitete Spaltmaße, sauber eingepasste Knöpfe und Schalter, vorbildliche Displayscharniere und ein fest sitzender Akku sind Eigenschaften, die ThinkPad-Kenner mittlerweile als Selbstverständlichkeit voraussetzen.
Zwar noch immer sehr gut, aber nicht ganz das Niveau mancher Vorgänger-Serien, wie zum Beispiel des T61, erreicht die Stabilität der Tastatur, die sich doch hier und da etwas eindrücken lässt. Da diese Entwicklung auch schon bei manch anderen aktuellen T-Serien-Modellen zu beobachten ist, scheint dies keine Eigenheit unseres Testmodells zu sein.
Bei entnommenem Akku fehlt ein Standbein und führt zu einem Kippeln an der vorderen rechten Seite, Schreiben ist dann nur für Hartgesottene oder ein kurzzeitiges Nutzen praktikabel. Vorteilhaft wirkt sich der vorne integrierte Lithium-Ionen Akku aus, wenn es um das einhändige Öffnen des Bildschirms geht. Dieser bringt frontseitig das nötige Gegengewicht ins Spiel, um zusammen mit dem leichtgängigen Displayscharnier, ein komfortables und leichtes Öffnen und Schließen ohne ein Anheben des Chassis zu ermöglichen.
Ansonsten präsentiert sich der Unterboden wie üblich mit einer Öffnung zu den wichtigsten Komponenten recht aufgeräumt und beherbergt so manche Entriegelungsschieber. Auch hier ist die gewohnte Gehäusefestigkeit vorzufinden und bietet keinerlei Anlass zur Kritik. Das eigentlich nur ca. 2,5 cm hohe Gehäuse wird durch die soliden Gummifüße etwa 6mm in die Höhe gehoben, sorgt aber so für eine gute Luftzirkulation an der Unterseite.
Nicht ganz so gut wie bei manchem Vorgänger ist die Entriegelung des Multibay-Moduls gelöst. Hierzu muss das Notebook angehoben werden und kann erst durch gleichzeitiges Betätigen zweier Entriegelungsschieber entnommen werden. Ein schnelles einhändiges Wechseln verschiedener Module entfällt somit und wird bei vielen ThinkPad-Profis auf wenig Gegenliebe stoßen.
Das T400s verfügt zwar nicht über alle erdenklichen Schnittstellen, bietet aber einen guten Mix aus Art und Umfang. So findet sich neben den üblichen USB-Ports für verschiedenste Peripherie wie Drucker, Digitalkameras usw., auch ein kombinierter USB/eSata Anschluss. Dieser bietet sich aufgrund seiner hohen erzielbaren Übertragungsraten insbesondere zum Verbinden externer Festplattenlaufwerke an. Schmerzlich vermissen werden hingegen Videofreunde die fehlende Firewire-Schnittstelle, die insbesondere bei der Weiterverwendung bereits vorhandener Geräte wünschenswert wäre. Eine Nachrüstung dieses Standards per ExpressCard ist zudem nicht bei allen Varianten möglich, da die ThinkPad T400s entweder mit Cardreader oder ExpressCard/34-Slot ausgeliefert werden. Da dies bei vielen Händlern nicht immer wirklich ersichtlich ist, sollte man sich bei Interesse in jedem Fall die genaue Konfiguration vor dem Kauf bestätigen lassen.
Eine weitere Besonderheit ist neben dem vorhandenen analogen VGA-Ausgang die Bestückung mit einem DisplayPort, der das digitale Anbinden externer Bildschirme erlaubt. Das ist auch gut so, denn die analoge Signalqualität des VGA-Anschlusses konnte schon bei der Standard-Auflösung von 1280x1024 nicht mehr überzeugen. Die unscharfe, fast schon matschige Darstellung lässt höchstens ein kurzweiliges „Vergnügen“ zu.
Kabellos bietet der Businessbolide alles, was das Herz begehrt. Neben der üblichen W-LAN-Ausstattung nach Draft-N-Standard, verfügt das Notebook auch über Bluetooth 2.1+EDR und ein schnelles HSPA-UMTS-Modem, das theoretisch 7,2 MB/s im Downlink und 2 MB/s im Uplink schafft. Hier werden jedoch eher Mobilfunkanbieter, Netzausbau und Verbindungsqualität die real erreichbaren Datenraten maßgeblich beeinflussen. Mit im Lieferumfang befindet sich eine Test-SIM-Karte von Vodafone. Einen SIM- oder Net-Lock muss man aber nicht befürchten, der Test-Betrieb mit einer Fonic-SIM (O2-Netz) funktionierte zum Beispiel tadellos. Der SIM-Karten Slot befindet sich im Akkuschacht und ist so für Mehrkarten-Nutzer etwas umständlich zu erreichen, wenn schnelle Wechselei zum täglichen Geschäft gehört. Alle anderen werden dies kaum als Nachteil empfinden. Für die Sicherheit sorgen typische Businessdetails wie Trusted-Plattform-Modul, Fingerabdruckscanner oder Passwort-Optionen.
Sehr gut gelöst finden wir die Anschlusspositionierung, die, durch den im Frontbereich verbauten Akku, im Wesentlichen an der Rückseite vorzufinden ist. Das hat zwar einen kleinen Komfort-Nachteil beim An- und Abstöpseln, belohnt dafür aber mit einer nahezu kabellosen Arbeitsumgebung rund um den Eingabebereich.
Das große Plus der ThinkPad-Erweiterungsmöglichkeiten sind der Dockinganschluss sowie der Ultrabay-Modulschacht, in dem sich standardmäßig das optische Laufwerk befindet. Als kompatible Docking-Erweiterungen haben wir für das T400s hauptsächlich die neueren Dockingmöglichkeiten der Serie 3 gefunden. Ältere Modelle dürften nicht mehr passen. Deshalb auch hier aufgrund der unüberschaubaren Fülle an Zubehörprodukten vor dem Kauf sicherheitshalber beim Händler absichern um Fehlkäufe zu vermeiden.
Für das T400s haben wir den ThinkPad Portreplikator 3 (433610W, ca.120,- Euro), den ThinkPad Minidock 3 Plus (45N6693, ca. 230,- Euro) und den ThinkPad Minidock 3 (45N56678, ca. 200,- Euro) gefunden. Als USB-Alternative gibt es auch noch den Lenovo USB 2.0 Enhanced Portreplicator (43R8771, ca. 100,- Euro). Für den Multibayschacht gibt es derzeit einen Festplattenadapter (43N3412, ca. 60,- Euro) und einen 3-Zellen-Akku (43R9250, ca. 120,- Euro), ein Blu-Ray Laufwerk sollte bald erhältlich sein. Von den sonst noch unzähligen Zubehörmöglichkeiten sind in diesem Rahmen unserer Ansicht noch der erhältliche Displayport-DVI-Adapter (45J7915, ca. 30,- Euro) und das externe Batterieladegerät (40Y7625, ca.120,- Euro) erwähnenswert.
Softwaretechnisch vertraut Lenovo beim Testmodell auf Windows Vista Business 32-bit, was einen Teil des Arbeitsspeichers ungenutzt lässt, und die üblichen Thinkpad Helferlein.
Tastatur
Die Tastaur des T400s greift im Wesentlichen auf das gewohnte ThinkPad-Layout zurück und dürfte damit sowohl den meisten „Altgedienten" als auch Neueinsteigern gefallen. Schnellen Zugriff auf grundlegende Funktionen erhält man über die oberhalb angeordneten Sondertasten oder über die bekannten FN-Kombinationen, die nun auch über eine Videotelefonie-Taste zum gleichzeitigen Aktivieren von Webcam und Mikrofon verfügen. Geändert hat man die nun reduzierten Tastenabstände, um ein mögliches Eindringen von Fremdkörpern in den Unterbau zu minimieren, und die Größe der Esc- und Entf- Tasten, welche nun hochkant in doppelter Größe bis an den Tastaturrand ragen. Neueinsteiger müssen sich wie gehabt an die links außen neben der Strg-Taste liegende FN-Taste gewöhnen, die in der Eingewöhnungsphase so manche Fehleingabe hervorruft.
Mit angenehmem Tastenanschlag, mittlerem Hub und sattem Klang gefallen die sonstigen Eigenschaften auf Anhieb und sollten selbst Vielschreiber überzeugen können. Wie bereits erwähnt erreicht die Festigkeit nicht ganz das Niveau mancher Vorgängerserien, was sich in einem leichten Nachgeben der Tastatur, insbesondere zu den Rändern hin und da speziell in der linken oberen Ecke äußert. Auch fällt das abweichend etwas klappernd anmutende Geräuschverhalten der Space-Taste auf, welches nicht unbedingt ein Gefühl der Hochwertigkeit hervorruft, aber dennoch tadellos funktioniert.
Touchpad
Das Touchpad befindet sich auf einer Ebene mit der Handballenablage und erfährt durch eine genoppte Oberfläche seine Abgrenzung. Im regulären Eingabebetrieb empfindet man diese schnell als angenehm und erlaubt ein zielsicheres Navigieren. Kontraproduktiv zeigt sich die Noppenhaut allerdings, wenn es um Multitoucheingaben geht. Da diese eine gewisse Gleiteigenschaft voraussetzen, werden Mehrfingereingaben, wie zoomen, scrollen usw., ein wenig ausgebremst und wirken daher eher hakelig als flüssig.
TrackPoint
„Wer sich einmal mit dem TrackPoint angefreundet hat, will ihn nicht mehr missen“, so sagt man. In der Tat lässt sich der Cursor nach kurzer Eingewöhnung zielsicher und schnell bewegen. Er bietet vor allem unterwegs bei beengten Platzverhältnissen eine gute platzsparende Alternative zu Touchpad und Maus. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und so bleibt es den individuellen Vorlieben überlassen, für welche Möglichkeit man sich entscheidet. Über mangelnde Optionen kann sich der potentielle Nutzer beim T400s jedenfalls nicht beschweren.
Das Lenovo T400s greift auf ein entspiegeltes 14“ WXGA+ LED-Display mit 1440x900 Bildpunkten zurück, welches dementsprechend noch über das altbekannte 16:10 Format verfügt. Mit einer Punktdichte von etwa 120 dpi sind die dargestellten Symbole für die meisten Nutzer noch ausreichend groß. Vorteilhaft zeigt sich bei dieser Auflösung schon nach kurzer Zeit die, im Vergleich zur üblichen WXGA-Auflösung, üppige Desktopgröße und die bei Bildern oder Filmen detailreichere Darstellung.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 246 cd/m²
Kontrast: 98:1 (Schwarzwert: 2.88 cd/m²)
Das verbaute Panel bietet mit einer maximalen Helligkeit von 297 cd/m² in der linken oberen Ecke und durchschnittlich 256 cd/m² insgesamt sehr gute Werte. Die teilweise um bis zu 70 cd/m² differierende Helligkeitsverteilung ergibt allerdings eine für LED-Verhältnisse bestenfalls durchschnittliche Ausleuchtung von 76%. In der Regel fällt dies im „Normalbetrieb“ aber nicht auf, nur bei einfarbigen Hintergründen ist eine Wolkenbildung zu erkennen. Im Akkubetrieb wird die maximale Helligkeit auf 246 cd/m² beschränkt, reicht aber in Verbindung mit der matten Bildschirmoberfläche immer noch aus, um auch unter freiem Himmel eingesetzt werden zu können.
Sehr auffällig ist der hohe Schwarzwert von 2,88 cd/m² der zu einem Kontrastverhältnis von äußerst mageren 98:1 führt. Weder ein sattes Schwarz noch knackige Farben kann der potentielle Nutzer erwarten. Das graue und sehr helle Schwarz ist deutlich sichtbar. Für übliche Textverarbeitungs- und Browsersoftware stellt dies zwar keine Einschränkungen dar, Film- und Fotofreunden wird die pastellartig milchige Farbdarstellung aber schwer im Magen liegen. Auch könnte ein höheres Kontrastverhältnis die Lesbarkeit von Textdokumenten oder Webseiteninhalten im Freien nochmals verbessern, was aber wie bereits erwähnt durch die hohe Bildschirmhelligkeit ausgeglichen wird.
Verstärkt wird die kontrastarme Darstellung insbesondere bei veränderten vertikalen Einblickwinkeln von oben herab, die zu einer zunehmenden Ausblassung führen. Bei Einblickwinkeln aus dem unteren Bereich wiederum nehmen die Farben zwar an Sättigung zu, invertieren dann aber auch schnell. Besser sieht es da im Bereich der horizontalen Blickwinkelstabilität aus. Hier kann man lange Bildinhalte erkennen und muss lediglich leichte Farb- und Helligkeitsveränderungen hinnehmen.
Wie bereits erwähnt, disqualifiziert sich der analoge VGA-Ausgang aufgrund seiner sichtbar unscharfen Darstellung bei einer Auflösung ab 1280x1024 Bildpunkten. Eine wesentlich bessere Qualität sollte über die digitale Schnittstelle (Displayport) erreichbar sein, was wir aber aufgrund fehlender Hardware nicht testen konnten. Auch sind über diese Schnittstelle an externen Bildschirmen Auflösungen von bis zu 2560x1600 Bildpunkten möglich.
Für ein Business-Notebook dieser Gewichtsklasse ist es kaum verwunderlich, dass Lenovo auf die altbekannte Intel GMA X4500MHD zurückgreift, um die Grafikausgabe zu gewährleisten. Verhältnismäßig geringe Leistungsaufnahme, gepaart mit einer zielgruppengerechten Leistung, prädestinieren die gewählte Lösung für das T400 in der Slimline-Variante.
Da die integrierte Grafikeinheit über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, muss sie sich diesen je nach Bedarf dynamisch vom Arbeitsspeicher „ausleihen“. Getaktet ist der Grafikkern mit 475 Mhz und bietet so für viele Anwendungen genügend Geschwindigkeit. 3D-lastige und oder OpenGL-basierende und zugleich leistungsfordernde Anwendungen sind mit dieser Konfiguration wie üblich nicht zu bewältigen und erfordern eine Alternative mit entsprechend leistungsfähigerer Grafikeinheit, wie es zum Beispiel das konventionelle T400 mit ATI Mobility Radeon HD3470 bieten könnte.
Die Benchmarkergebnisse liegen im Bereich der Erfahrungen, die wir bisher mit Intels GMA 4500MHD gemacht haben. Im 3D Mark `06 erreicht das System 998 Punkte und beim Cinebench R10 OpenGL Shading 1227 Punkte.
Als Rechenkraftwerk kommt in unserem Testmodell die Intel Core 2 Duo CPU SP9600 (25W TDP) zum Einsatz, die neben 6MB L2Cache über eine Taktung von 2,53 Ghz verfügt und somit eine der leistungsfähigeren Optionen aus dem Intel-Regal darstellt. Besonderheit ist, dass diese CPU direkt auf der Platine verlötet ist und so eine geringere Gehäusebauhöhe ermöglicht.
Indizien für das flotte zu Werke gehen, sind unter anderem die SuperPi-32M-Absolvierung in 1117 Sekunden, 23240 MiPs in Sisoft`s Dhrystone und 18549 MFlops in Sisoft`s Whetstone Benchmark. Das sind sehr gute Werte die in der Regel nicht so schnell den Ruf nach mehr Leistung aufkommen lassen. Mit 4GB DDR3 RAM (wovon aufgrund des verwendeten 32-bit Betriebssystems allerdings nur ca. 3,1 GB angesprochen werden können) und einer 128 GB SSD von Samsung ist auch in der Speichersektion kein Performanceverzicht zu erwarten.
Dies spiegeln auch die PC Mark `05 (7587 Punkte) und PC Mark Vantage (5816 Punkte ges.) Ergebnisse wieder, welche für die Einstufung der Anwendungsperformance herhalten müssen. Nicht ganz unbeteiligt ist dabei die äußerst flotte Samsung SSD die im HD Tune Festplattenbenchmark eine durchschnittliche Lese-Transferrate von 164,3 MB/s erreicht. Das ist im Vergleich zu herkömmlichen Notebook-Festplatten eine enorme Leistungssteigerung von +- 100% !! Einziger Wermutstropfen ist die vergleichsweise knappe Speicherkapazität von netto ca. 108 GB.
Im praktischen Betrieb lassen sich also Bildbearbeitungs-, Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Kommunikations- und Browserprogramme problemlos verwenden. Selbst CPU-lastige Konvertierungen im Audio- und Videobereich lassen sich schnell genug bewältigen. Die Wiedergabe von Full HD-Material gelang mit der Intel X4500MHD unter Verwendung eines dxva-fähigen Videoplayers (wie z.B. Cyberlinks Power DVD) mit eingeschalteter Hardwarebeschleunigung ruckelfrei ohne Aussetzer. Für die Wiedergabe unserer iTunes H.264 Filme hat das System ebenfalls genügend Reserven. Den iTunes Testfilm „Shooter“ (853x354) spielte es genauso flüssig ab wie den selbst ins H.264 Format konvertierte Film „Sieben“ (754x322). Itunes-Konvertierungen von MP3 zu AAC wurden mit durchschnittlich 26,6 facher Geschwindigkeit erledigt. Diese Ergebnisse zeigen, dass es sich beim ThinkPad T400s um ein angenehm flottes Arbeitstier handelt, welches zudem für die ein oder andere multimediale Ablenkung taugt.
Ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Notebooks ist auch die Schnittstellenausstattung, wenn es um die Anbindung externer Peripherie geht. Mit 2xUSB 2.0, Kartenleser und einem kombinierten USB 2.0/eSata Anschluss bietet Lenovo einige Möglichkeiten zum Datenaustausch. Insbesondere die eSata-Schnittstelle ist von großem Nutzen, wenn es um die Anbindung schneller externer Festplatten geht. Bei unserem Testmodell erreichten wir mit einer OCZ 2GB SD-Card max. 20,2 MB/s, mit einer SanDisk Extreme III SDHC 4GB Karte max. 19,6 MB/s, am USB Port 27,3 MB/s und an der eSata-Schnittstelle 67,8 MB/s. Das sind zwar keine Spitzenwerte, liegen aber im oberen Mittelfeld und sollten für die meisten mobilen Szenarien genügen.
Einige Probleme scheint Matshitas DVD-Laufwerk mit verkratzten und oder leicht verschmutzten DVD`s zu haben. Während 2 Test-DVD`s partout nicht im internen Laufwerk zum Abspielen zu bewegen waren und eine Endlos-Leseschleife provozierten, liefen diese in einem externen Samsung SE T084 DVD-Brenner anstandslos.
Mit dem Hilfsprogramm DPC Latency Checker überprüften wir auch die Latenzen unter Windows Vista Business. Diese lagen mit Masse im grünen Bereich und reichten maximal bis an die 1000 µs Marke heran. Dadurch sollte es beim Anschluss externer Geräte, wie zum Beispiel Soundkarten, zu keinerlei Problemen mit der Synchronisation kommen.
PCMark 05 Standard | 7587 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 5816 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 7007 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 3050 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1665 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 998 Punkte | |
Hilfe |
Windows Vista Experience Index | |||
Einstellungen | Wert | ||
CPU | 5.4 Points | ||
RAM | 5.9 Points | ||
GPU | 4.2 Points | ||
GPU Games | 3.8 Points | ||
HDD | 5.9 Points |
Geräuschemissionen
Grundsätzlich handelt es sich auch beim T400s, wie von den meisten ThinkPads gewohnt, um einen äußerst leisen Zeitgenossen. Mit lautlosen 29,6 dB(A) im Idle-Mode fällt gar nicht auf, dass es überhaupt im Betrieb ist. Aufmerksam macht es erstmals von sich, wenn es zu Massenspeicherzugriffen (SSD) kommt, was ein mit 30,1 dB(A) immer noch sehr leises „Surren“ hervorruft. Die DVD-Wiedergabe bleibt mit 37,6 dB(A) noch im erträglichen Rahmen, Daten-DVD`s werden mit 45,2 dB(A) da schon wesentlich unangenehmer. Im Lastzustand wiederum lassen sich die gemessenen 36,8 dB(A) noch recht lange ertragen ohne ein ungutes Gefühl hervorzurufen. Die Lüftercharakteristik ist dabei stets homogen und ausgeglichen, und verursacht keine betonte Unruhe.
Recht nervig zeigte sich hingegen ein hochfrequentes „Sirren“, welches aus dem Bereich der Funkmodule stammt. Es dringt aus dem zentralen Tastaturbereich hervor und wird auf Dauer, besonders in leisen Umgebungen, äußerst aufdringlich. Ein Abschalten der Module schafft zwar Linderung, ist aber wegen dann fehlender Konnektivität nicht immer möglich. Ob es sich hierbei um eine Eigenart des Testmodells handelt, konnten wir mangels Vergleichsmöglichkeit leider nicht klären.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
HDD |
| 30.1 dB(A) |
DVD |
| 37.6 / 45.2 dB(A) |
Last |
| 31.4 / 36.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während das gesamte Notebook rechtsseitig immer angenehm kühl bleibt, kann sich die Gehäusetemperatur auf der linken Seite, insbesondere im Lüftungsbereich, mit maximal 48,4 C° auf der Oberseite und 42,6 C° am Unterboden punktuell etwas unangenehm bemerkbar machen. Da sich dies auf einen kleinen Bereich beschränkt, erst nach ca. 1 Stunde Volllast auftritt und ansonsten auch kaum die reguläre menschliche Körpertemperatur übersteigt, sind keine praktischen Einschränkungen zu erwarten.
Mit maximalen Energiesparoptionen erreichen die Werte im Gegensatz dazu selbst nach 2-stündigem Betrieb nur am Unterboden maximal 31,6 C° und bleiben sonst deutlich unter der 30 C°-Marke.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.1 °C).
Lautsprecher
Die 2x1 Watt Lautsprecher befinden sich unübersehbar links und rechts neben der Tastatur. Sie bieten zwar einen kräftigeren Mittenbereich, als man es sonst von Business-Notebooks gewohnt ist, fehlender Bass und dominierende Höhen führen aber dennoch zu einem eher unausgewogenen Klangbild. Zudem könnte die etwas geringe Maximallautstärke für Präsentationen in größeren Räumlichkeiten unzureichend sein. Am besten man greift direkt zu ein paar günstigen USB-Lautsprechern (im stationären Betrieb) oder Ohrhörern, um je nach Situation eine geeignete Lösung parat zu haben.
Grundlagen für die möglichen Akkulaufzeiten sind zum einen die Leistungsaufnahme des Systems und zum anderen die Akkukapazität. Während die Speicherladung des 6-Zellen-Standard-Akkus mit 44 Wh eher durchschnittlich ausfällt, können die Verbrauchswerte schon eher überzeugen.
Im Lenovo Energy-Star-Profil kommt das ThinkPad T400s im Idle-Mode mit genügsamen 8,9 Watt Leistungsaufnahme aus und macht damit so manchem Netbook Konkurrenz. Ebenfalls im Idle-Mode, dafür aber im Höchstleistungsprofil bei voller Helligkeit und angeschalteten Verbrauchern erhöht sich der Verbrauch auf immer noch gute 17,5 Watt. Unter Vollauslastung werden dann alle Beschränkungen fallen gelassen und das System nimmt mit 49,8 Watt einen kräftigen Schluck aus dem Energiespeicher.
Im Battery Eater Readers Test (maximal erreichbare Laufzeit mit gedimmtem Display, Energiesparprofil) erreicht der Testkandidat erstaunliche 432 Minuten Laufzeit. Verantwortlich dafür ist vor allem auch Lenovos ausgeklügeltes Energy-Star-Profil, welches bestimmte Komponenten, wie z.B. DVD-Laufwerk und Funkmodule, kurzerhand abschaltet. Auch trägt die praxisuntaugliche minimale Displayhelligkeit, die wir aus Vergleichsgründen auch bei diesem Aspiranten verwendet haben, ihren Anteil bei.
Beim praxisgerechteren W-Lan-Surfen mit angepassten Einstellungen erreichten wir mit 198 Minuten Netzunabhängigkeit immer noch eine gute Laufzeit. Nicht ganz so lange hielt das Thinkpad bei der DVD-Wiedergabe mit 154 Minuten Laufzeit durch, sollte aber für die meisten Filme mit Überlänge dennoch ausreichen.
Der Battery Eater Classic Test (minimale Laufzeit unter Vollast, mit allen angeschalteten Verbrauchern) zeigt mit seinem Ergebnis von 66 Minuten Laufzeit, dass die hohe Systemleistung mit über 48 Watt Leistungsaufnahme ihren Preis hat und nicht lange ohne Steckdose durchgehalten werden kann. Hier wird auch der optional erhältlich 3-Zellen-Ultrabay-Zusatzakku nur wenig Linderung schaffen. Ein solches Hochleistungsszenario wird somit eher in den stationären Betrieb fallen und beim mobilen Einsatz einem der genügsameren Profile den Vorzug geben.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 8.9 / 12.5 / 17.5 Watt |
Last |
30.3 / 49.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Lenovo hat beim T400s an den richtigen Stellschrauben gedreht und vor allem beim reduzierten Gewicht ein enormes Plus an Mobilität erreicht. Fast wunschlos glücklich macht die vielfältige Schnittstellenausstattung, die mit UMTS-Modem, eSata und Displayport gleich drei aktuelle Verbindungsmöglichkeiten bietet, die nicht nur im Geschäftskundenbereich von Interesse sind.
Nicht ganz auf dem gewohnten Qualitätsniveau finden sich die Stabilität des Displaydeckels und die der Tastatur wieder. Auch könnte das leicht geänderte Tasten-Layout manchen eingewöhnten Vielschreiber etwas stören.
Die größten Schwachpunkte finden sich allerdings beim kontrastarmen Display und der beim Testmodell aufgetretenen hochfrequenten Geräuschentwicklung, die vermutlich von den Funkmodulen stammt.
Insgesamt ist das Thinkpad T400s aber eine gelungene Evolutionsstufe, die mit sehr guter Anwendungsleistung, Verarbeitungsqualität und Ausstattung in Verbindung mit einem äußerst geringen Gewicht im schlanken Gehäuse überzeugen kann. Bleibt nur noch der recht hohe Aufpreis im Vergleich zur konventionellen T400-Variante, der als letzter Wermutstropfen in Kauf genommen werden muss.
Vielen Dank der Firma Notebooksandmore.net die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.