Test Lenovo Chromebook C330 Laptop
Chromebooks sind typischerweise eine preiswerte Option für all jene Anwender, die komplett online arbeiten können. Leider sparen die Hersteller bei fast jedem Modell an einer kritischen Stelle - der Prozessor ist zu schwach, die Verarbeitung und Qualität ist minderwertig oder der Bildschirm ist grausig. Bisher gab es noch kein Chromebook, das Verarbeitungsqualität, Performance und Preis gut ausbalanciert unter einen Hut gebracht hat.
Bis jetzt. Denn das Lenovo Chromebook C330 könnte das erste dieser Art werden.
Das C330 besetzt eine lukrative Nische im Markt der Chromebooks. Mit einem Preis von etwas unter 300 US-Dollar (europäische Verkaufspreise standen zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikels noch nicht fest) liegt es am oberen Ende dessen, was man als günstiges Einstiegsgerät titulieren würde. Für das Geld bietet das C330 jedoch eine ganze Menge, inklusive voller Android-App-Kompabilität dank SoC von MediaTek. Außerdem sind die meisten Bauteile besser als das, was wir typischerweise sonst in Chromebooks vorfinden.
Chromebooks für Endanwender werden immer seltener, trotzdem gibt es noch einige direkte Konkurrenten. Neben zwei erst jüngst erschienenen Modellen von Dell, dem Chromebook 11 3181 und Chromebook 11 3181 2-in-1, gibt es auch noch Acers Chromebook R13 und R11 sowie Lenovos etwas älteres Flex 11 Chromebook.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Wie fast alle Chromebooks im Preisbereich unter 500 US-Dollar besteht auch das Gehäuse des Chromebook C330 vollständig aus Kunststoff. Trotzdem scheint sich Lenovo mehr Mühe gegeben zu haben als bei Plastikgehäusen sonst üblich ist. Das Gehäuse ist sehr robust, weder das Tastaturdeck noch der Unterboden geben bei Druck nach. Der dicke Deckel kann nur minimal verwunden werden, was jedoch sehr hohen Kraftaufwand bedingt. Verwindungsversuche am Deckel quittiert der Bildschirm mit im Alltag nicht auftretenden Bildfehlern und Verzerrungen.
Das Scharnier ist fest und fixiert das Display ausgesprochen gut. Für unseren Geschmack ist es aber etwas zu steif. Das vollständige Umklappen des Displays in den Tablet-Modus ist leicht und das Scharnier fühlt sich bei jedem Winkel fest und stabil an. Für ein Kunststoff-Laptop ist das C330 ausgesprochen robust und gut verarbeitet. Wir konnten keinerlei ungleichmäßige Spalte entdecken. Es gibt jedoch eine Kleinigkeit, die wir zu bemängeln hätten: im geschlossenen Zustand wackelt das Scharnier minimal, weil die Scharnierbuchse locker zu sein scheint.
Ästhetisch betrachtet hinterlässt die mattweiße Oberfläche einen halbwegs edlen Eindruck. Zwar ist sofort und jederzeit ersichtlich, dass das Gehäuse vollständig aus Kunststoff gefertigt ist, die matte Beschichtung ist aber sehr resistent gegenüber Fingerabdrücken und sieht daher allzeit gut aus. Insgesamt sieht das C330 deutlich edler aus als der Preis es vermuten lässt. Acers Chromebook R13 wirkt auf den ersten Blick dank seines Aluminiumgehäuses zwar deutlich hochwertiger, wir vermuten aber, dass das C330 die Zeit dank seines dickeren und robusteren Gehäuses besser überdauern wird.
Im Vergleich mit anderen 11,6-Zoll-Chromebooks ist das C330 weder auffällig groß noch auffällig klein. Die Abmessungen sind mit grob 29 x 22 cm zwar insgesamt betrachtet recht gering, aufgrund der dicken Displayränder ist es allerdings größer als so manches hochwertigeres und teureres 11,6-Zoll-Notebook. Nichtsdestotrotz ist das C330 noch ausreichend kompakt und leicht und somit jederzeit problemlos in der Tasche oder unter dem Arm mitzunehmen.
Anschlüsse
Die Auswahl an Anschlüssen ist zwar angemessen, wird manchen Anwendern aber trotzdem Kopfschmerzen bereiten. Es gibt sowohl einen Typ-A als auch einen Typ-C-Port, jeweils angebunden mit USB 3.0, aber der USB-C-Port wird auch zur Stromversorgung verwendet. Für externe Displays gibt es einen HDMI-1.4-Port und die Möglichkeit, ein DisplayPort-Signal über USB-C auszugeben. Aber auch hier gilt: der USB-C-Port ist der einzige Ladeanschluss bei dem Gerät. Daher sind die Anschlussmöglichkeiten etwas eingeschränkt, wenn gleichzeitig auch geladen werden soll. Wir begrüßen zwar den SD-Kartenleser an der Seite, leider ist dieser aber nur als Steckplatz in halber Tiefe ausgeführt.
SDCardreader
Wo wir gerade beim Thema Kartenleser sind: Dieser ist vergleichsweise langsam. Mit unserer Referenzkarte (64 GB Toshiba Exceria Pro SDXC UHS-II) lagen die Schreib- und Leseraten bei etwa 30 MB/s. Den meisten Chromebook-Anwendern dürfte dies zwar genügen, aber es gibt definitiv noch Spielraum nach oben.
SD Card Reader - average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (17.7 - 209, n=27, der letzten 2 Jahre) | |
Acer Chromebook R 11 CB5-132T-C4LB | |
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell Chromebook 11 3181 2-in-1 (Toshiba Exceria Pro M501 UHS-II) | |
Lenovo Flex 11 Chromebook (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Die Internetverbindung ist bei einem Chromebook ausgesprochen wichtig und das C330 enttäuscht nicht. Wir können zwar leider nicht exakt messen, wie hoch die Transferraten ausfallen, aber die Verbindung war sehr stabil. Selbst mit mehreren Wänden und knapp 23 m zwischen dem Chromebook und dem Router war das WLAN-Signal stark und unterbrechungsfrei.
Software
Jedes Mal, wenn wir einen neuen Blick auf Chrome OS werfen, ist es wieder ein Stück besser geworden. Die Integration von Googles Play Store war sicherlich ein gewaltiger Schritt nach vorne. Nur soviel: Unsere Erfahrung mit dem C330 war sehr solide und angenehm. Apps lassen sich ohne Probleme installieren und laufen wie von einem Mittelklasse-SoC erwartet. Die Android-Kompatibilität von Chrome OS ist beim C330 um Längen besser als bei Intel-basierten Chromebooks, vermutlich dank der verbauten ARM-CPU. Während des gesamten Testzeitraums konnten wir keinerlei Inkompatibilitäten feststellen.
Wartung & Garantie
Das C330 ist faktisch nicht aufrüstbar, was aber für ein Chromebook nicht unüblich ist. Ganz im Gegenteil: Fehlende Aufrüstbarkeit ist hier eher die Regel denn die Ausnahme. Wer das C330 trotzdem öffnen will, muss hierzu neun T6-Torx-Schrauben entfernen und anschließend die auffällig festen Plastik-Clips überwinden. Wir haben aufgrund ihrer Festigkeit davon abgesehen, den Deckel abzunehmen, da wir Bedenken hatten, das Gehäuse zu zerstören. Es gibt aber auch keine echten Gründe das C330 jemals aufzumachen - es gibt keinen Lüfter, der gereinigt werden müsste und sämtliche Komponenten sind auf dem Mainboard verlötet.
Standardmäßig kommt das Chromebook C330 mit 12 Monaten Garantie.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur ist akzeptabel, aber nicht angenehm. Die Tasten sind aus billigem und dünnem Plastik gefertigt, was bei Chromebooks recht üblich ist. Der Hub ist sehr gering und ähnelt ein wenig Apples Butterfly-Schaltern, nur dass Feedback und Tippgefühl nicht ganz so hart und definiert sind wie bei eben jenen. Trotzdem bleibt die Tastatur brauchbar. Die Tasten sind weit genug auseinander und mit 1,6 cm2 groß genug. Wir hatten keine nennenswerten Probleme sehr akkurat und nur mit minimaler Fehlerquote auch sehr schnell damit zu tippen (um die 100 Wörter pro Minute). Die Plastiktasten sind allerdings insgesamt recht laut.
Touchpad & Touchscreen
Im Gegenzug dazu ist das Touchpad hervorragend. Die leichte Struktur an der Oberfläche soll die Plastikbauweise übertünchen. Obwohl es sich mitnichten so edel und hochwertig anfühlt wie ein Touchpad aus Glas ist es trotzdem sehr leichtgängig und präzise. Die integrierten Tasten fühlen sich fest an und reagieren sehr flott und die Chrome-OS-Gesten wurden schnell und zuverlässig erkannt und umgesetzt. Auch der Touchscreen ist ausgesprochen gut - Eingaben werden akkurat und schnell erkannt und Drag & Drop war geschmeidig und problemlos möglich.
Display
Die meisten Laptops unter 300 US-Dollar sind mit miserablen Displays mit TN-Panel ausgestattet. Das C330 weiß sich hier allerdings mit seinem exzellenten IPS-Display von der Masse abzusetzen. Die Auflösung ist mit 1.366 x 768 zwar recht gering, dank der geringen Diagonale von nur 11,6 Zoll wirkt es aber trotzdem scharf genug. Die Stärken des Panels liegen im hohen Kontrastverhältnis (1.200:1) und dem niedrigen Schwarzwert. Filme wirken dadurch sehr ansehnlich. Die größte Schwäche ist die niedrige Helligkeit von gerade mal knapp über 200 cd/m2. In hellen Umgebungen kann dies durchaus zu wenig sein. Im Gegenzug ist die Ausleuchtung sehr gleichmäßig und auch das Backlight-Bleeding ist nur minimal.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 198.9 cd/m²
Kontrast: 1243:1 (Schwarzwert: 0.16 cd/m²)
ΔE Color 3.24 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.6 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.311
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US IPS, 11.6", 1366x768 | Acer Chromebook R 11 CB5-132T-C4LB IPS, 11.6", 1366x768 | Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK IPS, 13.3", 1920x1080 | Dell Chromebook 11 3181 2-in-1 IPS, 11.6", 1366x768 | Lenovo Flex 11 Chromebook IPS, 11.6", 1366x768 | Asus Chromebook Flip C100PA-DB01 IPS, IPS, 10.1", 1280x800 | |
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Response Times | 5% | 18% | -9% | 15% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 43.2 ? | 41 ? 5% | 38 ? 12% | 52.8 ? -22% | 33.6 ? 22% | |
Response Time Black / White * | 30.4 ? | 29 ? 5% | 23 ? 24% | 28.8 ? 5% | 28 ? 8% | |
PWM Frequency | 20830 ? | |||||
Bildschirm | -10% | -39% | -14% | -28% | -31% | |
Helligkeit Bildmitte | 198.9 | 241 21% | 192 -3% | 213 7% | 275.1 38% | 284.2 43% |
Brightness | 204 | 229 12% | 204 0% | 218 7% | 255 25% | 272 33% |
Brightness Distribution | 95 | 91 -4% | 88 -7% | 94 -1% | 85 -11% | 91 -4% |
Schwarzwert * | 0.16 | 0.23 -44% | 0.21 -31% | 0.31 -94% | 0.273 -71% | |
Kontrast | 1243 | 835 -33% | 1014 -18% | 887 -29% | 1041 -16% | |
Delta E Colorchecker * | 3.24 | 3.52 -9% | 5.2 -60% | 5.14 -59% | ||
Colorchecker dE 2000 max. * | 17.61 | 18.36 -4% | 20.3 -15% | |||
Delta E Graustufen * | 1.6 | 2.68 -68% | 3.99 -149% | 2.6 -63% | 2.8 -75% | 3.86 -141% |
Gamma | 2.311 95% | 2.58 85% | 2.45 90% | 2.283 96% | 2.28 96% | 2.15 102% |
CCT | 6553 99% | 6164 105% | 6380 102% | 6861 95% | 6861 95% | 7352 88% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -3% /
-5% | -11% /
-25% | -12% /
-13% | -7% /
-19% | -31% /
-31% |
* ... kleinere Werte sind besser
Für ein Chromebook ist die Farbgenauigkeit hervorragend. Graustufen sind sehr akkurat (DeltaE 2000 von 1,6), Farben (DeltaE 2000 von 3,24) und Farbtemperatur (6553 K) lagen beide sehr nahe am Ideal. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings die Tatsache, dass die Spanne sehr groß ist. Blautöne sind beispielsweise viel ungenauer als der Rest des Spektrums und fallen mit einem DeltaE-2000-Wert von 17,61 aus dem Rahmen.
Die niedrige Helligkeit erschwert den Einsatz im Freien sehr deutlich, nur im Schatten war der Bildschirm halbwegs ablesbar. Bei direkter Sonneneinstrahlung war hingegen nichts zu erkennen, was noch dazu durch die spiegelnde Oberfläche verstärkt wurde. Direktes Sonnenlicht sollte also tunlichst gemieden werden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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30.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 14 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 81 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
43.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21.6 ms steigend | |
↘ 21.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 69 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Dank des IPS-Panels ist das Display sehr blickwinkelstabil. Bei einem Blickwinkel ab 50° und mehr wird der Inhalt allerdings sichtbar dunkler. Schuld daran ist das schwache Hintergrundlicht.
Performance
Der MediaTek MT8173C ist eine gute Wahl für ein günstiges Chromebook. Der SoC ist wie geschaffen zum Surfen im Netz, der Verwaltung von Dokumenten und einfachen Büroarbeiten. Webseiten laden sehr schnell, das Scrollen ist flüssig und das System fühlt sich sehr flott an. Gelegentlich braucht das System etwas länger zum Laden aufwendiger Elemente, wie zum Beispiel den Animationen der Chrome-OS-Oberfläche. So ruckelt beispielsweise der App-Tray nach einem Neustart das erste Mal beim Aufklappen sehr deutlich. Ab dem zweiten Mal ist die Animation allerdings flüssig.
Verglichen mit anderen Chromebooks kann sich das C330 an die Spitze der Einsteigergeräte setzen. Intels Celeron-CPUs sind in anspruchsvollen Benchmarks, wie dem WebXPRT 2015, deutlich langsamer. Insgesamt bietet das C330 eine sehr flüssige Oberfläche und Arbeitsgeschwindigkeit und sollte für die meisten Chromebook-Anwender locker ausreichen.
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Für ein Chromebook ist der verfügbare Speicher vergleichsweise großzügig. Das C330 ist in zwei Varianten verfügbar: mit 32 GB Speicher für rund 280 US-Dollar und mit 64 GB für 20 US-Dollar mehr. Unserer Meinung nach lohnt sich dieser Aufpreis auf alle Fälle. Der Speicher basiert auf eMMC-Technologie und ist entsprechend langsam. Insgesamt entspricht die Performance in etwa der einer mechanischen Festplatte. Einige Spiele, die bekannt für ihre langen Startzeiten sind (wie zum Beispiel PUBG Mobile), erfordern beim Start einiges an Geduld, bis sie einsatzbereit sind.
Grafikkarte & Gaming
Für gemäßigte Ansprüche an die Grafik reicht PowerVR GX6250 völlig aus. Die GPU schafft problemlos die flüssige Wiedergabe von Full-HD-Material, höher aufgelöste Filme ruckeln allerdings. Das C330 beherrscht die Wiedergabe von 1080p/60-fps-Inhalten. Die GPU kann einen einzelnen externen Monitor mit Auflösungen bis zu 4K/30 Hz ansteuern, was aber sichtbar ruckelt. Wir empfehlen eher Auflösungen von Full HD oder darunter.
In der Theorie sollte die GX6250 in etwa Intels HD Graphics 500 entsprechen, die in Chromebooks mit Celeron-CPU enthalten ist. In der Praxis ist die GX6250 der Intel-GPU allerdings deutlich überlegen und besser zum Spielen geeignet. Zu einem nicht unerheblichen Teil ist dies auf die bessere Kompatibilität zu Android-Anwendungen zurückzuführen. Da Intels CPU auf der x86-Architektur basieren, Android-Anwendungen hingegen für die ARM-Architektur entwickelt werden, gibt es insbesondere bei Spielen auf Celeron-CPUs oftmals Probleme. Dank ihrer ARM-Architektur bereitet dies der GX6250 keine Kopfschmerzen.
Die meisten populären Android-Spiele laufen auf dem C330 sehr gut und so manches Spiel, wie zum Beispiel Asphalt 8, unterstützt sogar von Haus aus die Tastatureingabe. Aufwendigere Titel wie PUBG Mobile sind zwar spielbar, benötigen aber reduzierte Details. Schließlich darf man nicht vergessen, dass die PowerVR GX6250 mittlerweile über vier Jahre alt ist. Je aufwendiger Android-Spiele werden, desto mehr wird die GPU damit zu kämpfen haben.
Emissionen
Lautstärke & Temperatur
Da das Chromebook C330 über keinen Lüfter verfügt, ist es im Betrieb vollkommen lautlos. Spulenfiepen konnten wir nicht feststellen.
Trotz seines lüfterlosen Designs ist das Management der Temperaturen sehr gut gelungen. Der Low-Power-SoC von MediaTek ist ausgesprochen effizient und erzeugt verglichen mit den energiehungrigeren Intel-CPUs deutlich weniger Abwärme. Ein einzelner Hotspot befindet sich an der Unterseite direkt über der CPU, er bleibt aber auch bei starker Belastung (Wiedergabe von drei 1080p-Filme in drei Tabs gleichzeitig) immer unterhalb 40 °C. Im Tablet-Modus ist der Hotspot nach innen verbannt, was ebenfalls ein Pluspunkt ist.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 21.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+6.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher gehen in Ordnung. Mit etwa 76 dB(A) werden sie ausreichend laut und bleiben bei allen Lautstärkeleveln sehr klar. Tiefe Frequenzen werden kaum wiedergegeben, Mittel- und Hochtöne dafür umso klarer und lauter. Das C330 ist definitiv nicht auf die Wiedergabe von Medien optimiert, steht aber gelegentlichem Musik- und Filmgenuss nicht im Wege. Die nach unten gerichteten Lautsprecher klingen im Laptop-Modus etwas gedämpft, dafür sind sie aber im Tablet- oder Zelt-Modus in Richtung des Anwenders gerichtet. Dank der spitz zulaufenden Kante bleiben die Lautsprecher im zugeklappten Zustand frei.
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 72% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 21% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 72% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 22% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Dell Chromebook 11 3181 2-in-1 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.9% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.6% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (30.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 71% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 14% vergleichbar, 14% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 14%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 88% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung
Energiebedarf
Dank seines Low-Power-ARM-SoC benötigt das C330 nur sehr wenig Energie. Im Leerlauf begnügt es sich mit gerade mal 5 W, was für ein Chromebook durchschnittlich ist. Unter Last benötigt es nur 8 W, was rund 25-30 % unterhalb eines vergleichbaren Intel-Chromebooks liegt. Wem also niedriger Energiebedarf wichtig ist, der ist beim C330 in guten Händen.
Aus / Standby | 0.29 / 0.43 Watt |
Idle | 1.4 / 4.9 / 5 Watt |
Last |
5.3 / 7.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US MT8173C, PowerVR GX6250, , IPS, 1366x768, 11.6" | Acer Chromebook R 11 CB5-132T-C4LB N3160, HD Graphics 400 (Braswell), 32 GB eMMC Flash, IPS, 1366x768, 11.6" | Dell Chromebook 11 3181 2-in-1 N3060, HD Graphics 400 (Braswell), 64 GB eMMC Flash, IPS, 1366x768, 11.6" | Lenovo Flex 11 Chromebook MT8173C, PowerVR GX6250, 32 GB eMMC Flash, IPS, 1366x768, 11.6" | Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK MT8173C, PowerVR GX6250, 32 GB eMMC Flash, IPS, 1920x1080, 13.3" | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -45% | -16% | -9% | -80% | |
Idle min * | 1.4 | 3.2 -129% | 1.8 -29% | 1.5 -7% | 3.8 -171% |
Idle avg * | 4.9 | 4.6 6% | 4.9 -0% | 5.4 -10% | 6.2 -27% |
Idle max * | 5 | 4.9 2% | 5 -0% | 5.5 -10% | 6.6 -32% |
Last avg * | 5.3 | 9 -70% | 6.8 -28% | 6.3 -19% | 11 -108% |
Last max * | 7.9 | 10.4 -32% | 9.8 -24% | 7.9 -0% | 12.7 -61% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Für ein Chromebook ist die Akkulaufzeit in Ordnung, allerdings eher am unteren Ende dessen, was noch akzeptabel ist. Der 45-Wh-Akku ist für ein Notebook dieser Größe durchschnittlich und das Laptop hält in unserem Wi-Fi-v1.3-Test (Bildschirm auf 150 cd/m2 gesetzt, alle 30-40 Sekunden wird eine neue Webseite geladen) zwischen 10-11 Stunden durch. Es sollte somit locker einen kompletten Schul- oder Arbeitstag durchhalten. Das mitgelieferte 45-W-Netzteil benötigt zum Aufladen des Akkus zwischen 1,5 und 2 Stunden.
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US MT8173C, PowerVR GX6250, 45 Wh | Samsung Chromebook 3 XE500C13-K03US N3060, HD Graphics 400 (Braswell), 33 Wh | Acer Chromebook R 11 CB5-132T-C4LB N3160, HD Graphics 400 (Braswell), 39 Wh | Dell Chromebook 11 3181 2-in-1 N3060, HD Graphics 400 (Braswell), 42 Wh | Lenovo Flex 11 Chromebook MT8173C, PowerVR GX6250, 45 Wh | Asus Chromebook Flip C100PA-DB01 RK3288, Mali-T624, 31 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -40% | 11% | 9% | -32% | ||
WLAN | 698 | 421 -40% | 772 11% | 764 9% | 476 -32% | |
Idle | 919 |
Fazit
Pro
Contra
Oft wirkt es so, als wären Chromebooks entweder überteuert oder unterbewertet. Viele der Chromebooks, die wir im Test haben, sind angesichts der eingeschränkten Software schlichtweg zu teuer oder zwingen den Anwender zu übermäßig vielen Kompromissen, um den Preis zu drücken. Das Lenovo Chromebook C330 ist eines der ausgewogensten Chromebooks, die wir je im Test hatten. Bei einem Preis von rund 300 US-Dollar liegt es gleichauf mit den meisten anderen günstigen Chromebooks, übertrifft diese allerdings deutlich bei der Verarbeitung, der Performance, dem Display und der allgemeinen Bedienbarkeit.
Ganz ohne Nachteile ist es aber leider nicht. Die Tastatur ist nur mittelmäßig und für längere Einsätze nicht wirklich geeignet. Das Display ist ziemlich dunkel und in hellen Umgebungen kaum nutzbar. Und die Akkulaufzeit ist niedriger als bei vielen anderen Geräten.
Trotzdem sind diese sämtlichen Nachteile keine KO-Kriterien. Trotz der schwachen Hintergrundbeleuchtung bleibt das Display eines der besten, die ihren Weg in ein Chromebook gefunden haben. Das Touchpad und der Touchscreen ermöglichen eine sehr flüssige und akkurate Bedienung des Geräts und der MediaTek-SoC ist nicht nur ideal in Bezug auf Android-App-Kompatibilität, sondern auch ausreichend flott um eine angenehme und flüssige Bedienung des Geräts zu gewährleisten. Die Verarbeitungsqualität ist zudem hervorragend - das Gerät fühlt sich sehr robust an und sieht so gut aus, wie es für ein Laptop aus Plastik nur möglich ist.
Alles in allem trifft das Lenovo Chromebook C330 die perfekte Balance zwischen Preis und Wertigkeit. Wer auf der Suche nach einem Chromebook ist und eine möglichst flüssige und problemlose Wiedergabe von Android-Apps benötigt, sollte das C330 ganz oben auf die Liste setzen.
Lenovo Chromebook C330-81HY0000US
- 23.12.2018 v6 (old)
Sam Medley