Test Jabra Elite 5 - TWS-Kopfhörer mit aptX und langen Laufzeiten
Die Jabra Elite 5 Kopfhörer besitzen eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 150 Euro, werden mittlerweile aber bereits wesentlich günstiger angeboten. Entsprechend der Preisklasse darf einiges erwartet werden und Jabra liefert auch, denn das True-Wireless-Headset unterstützt den leistungsfähigere aptX-Codec für eine potenziell bessere Soundausgabe, kann Umgebungsgeräusche mit ANC reduzieren, unterstützt Sprachassistenten, ist spritzwassergeschützt und soll sich durch sechs Mikrofone auch bestens für die Telefonie eignen.
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Details
Spezifikationen
Trageweise | In-Ear |
Konnektivität | Bluetooth 5.2 |
Reichweite | bis zu 10 Meter |
Lautsprecher | 6-mm-Treiber, 100 - 8000 Hz (Sprachmodus), 20 - 20000 Hz (Musikmodus) |
Audio-Codecs | SBC, AAC, aptX |
Akkuleistung | 70 mAh (Ohrhörer), 680 mAh (Ladeetui) |
Ladeanschluss | USB-C |
kabelloses Laden | ja |
Gewicht | 5 Gramm (je Ohrhörer), 40 Gramm (Ladeetui) |
Firmware-Version | 1.7.2 |
Lieferumfang | Kopfhörer, Ladeetui, USB-Kabel, EarGels |
Preis (UVP) | 150 Euro |
Gehäuse und Ergonomie - Schlichtes Design und IP55
Sowohl das Ladeetui als auch die Ohrhörer der Jabra Elite 5 bestehen aus einem matten Kunststoff und sind in den Farben Schwarz, Gold-Beige sowie Titan-Schwarz verfügbar. Alles wirkt sauber verarbeitet und hochwertig. Die ins Etui integrierten Magnete arretieren die Ohrhörer zuverlässig in ihren Ladekuhlen. Kabelloses Laden (Qi) ist ebenfalls möglich.
Durch die drei mitgelieferten Aufsätze der Jabra Elite 5 kann die Passform im Gehörgang den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Jeder Ohrhörer soll leicht in den Gehörgang gedreht werden, sodass sich der Corpus des Kopfhörers teilweise hinter den Anthelix schiebt. Dadurch soll ein möglichst fester halt gewährleistet werden. Der Tragekomfort der Elite 5 gefällt uns gut. Sie üben nicht zu viel Druck aus, bleiben aber spürbar. Der Sitz ist sehr fest, weshalb auch bei Bewegungen nie das Gefühl entsteht, sie verlieren zu können.
Ausstattung und Bedienung - Jabra-Kopfhörer ohne Sensortasten
Die Einrichtung der Jabra Elite 5 gelingt, durch das Unterstützen von Android Fast Pair, mit dem mobilen Google-Betriebssystem am einfachsten, da das System die TWS direkt erkennt und vorschlägt, diese zu verbinden. Dies funktoniert dank Microsoft Swift auch an Windows-PCs. Über die integrierten Tasten kann ein Kopplungsvorgang auch manuell initiiert werden, um die Elite 5 mit einem beliebigen Computer, Tablet oder Smartphone zu verbinden. Die Jabra-Kopfhörer können sich bis zu sechs Geräte merken und sich mit zweien gleichzeitig verbinden. Ebenso ist es möglich, nur einen Ohrhörer zu verwenden (Mono-Modus) und den anderen im Ladeetui zu belassen.
Über die App Jabra Sound+ können nicht nur Firmware-Updates eingespielt werden, sondern auch Funktionen wie die aktive Geräuschunterdrückung (ANC), HearThrough oder Musik-Equalizer lassen sich hier konfigurieren. Optional steht auch Spotify Tab zur Verfügung.
Ebenso ist eine Trageerkennung an Bord, welche die Medienwiedergabe automatisch stoppt, wenn einer oder beide Ohrhörer aus dem Ohr entnommen wird. Außerdem können Anrufe automatisch angenommen werden, sobald ein Earbud eingesetzt wird. Die Funktionen lassen sich aber auch nochmal getrennt voneinander ein- beziehungsweise ausschalten, sodass die Trageerkennung beispielsweise nur für die Medienwiedergabe nutzbar ist.
Jeder Ohrhörer hat eine physische Taste, die auf ein- bis dreimaliges Drücken reagiert und nach den eigenen Bedürfnissen belegt werden kann. Neben der Medien- und Anrufsteuerung ist darüber auch die Aktivierung eines vordefinierten Sprachassistenten auf dem verbundenen Gerät möglich. Jabra greift auf den Standard-Sprachassistenten des jeweiligen Endgerätes zurück, kann aber auch für Android auf den Google Assistenten oder Alexa eingestellt werden, letztere steht auch unter iOS/iPadOS als Alternative zu Siri bereit.
Sound - Elite 5 mit rauscharmen Klang
Für die Soundausgabe nutzen die Jabra Elite 5 mit 6 Millimetern vergleichsweise kleine Treiber, die sich, ähnlich wie jene der Elite 4 Active, durch ein geringes Rauschen auszeichnen. Der Klang ist durch die schwach ausgeprägten tiefen Frequenzbereiche nicht sonderlich voluminös, die Hochtöne jedoch recht präzise. Android-Nutzer sind bei der Medienwiedergabe durch den aptX-Codec hörbar im Vorteil, denn unter iOS (AAC) sind insbesondere die tiefen Töne nochmals etwas flacher.
Die Sprachqualität profitiert vom höhenlastigen Klangbild, denn Stimmen werden sehr klar und natürlich aufgenommen, sofern ein Gespräch in einer recht ruhigen Umgebung stattfindet. In lauteren Büros oder gar im Straßenverkehr stößt die Geräuschunterdrückung schnell an ihre Grenzen, sodass der Jabra-Nutzer nicht mehr so gut zu verstehen ist.
Mit der HearThrough können die Mikrofone genutzt werden, um Stimmen aus der Umgebung direkt ins Ohr zu leiten. So können Gespräche geführt werden, ohne die Kopfhörer herausnehmen zu müssen. Die Taste des linken Ohrhörers ist werksseitig darauf eingestellt, zwischen diesem Modus und ANC zu wechseln, sodass die Funktion im Alltag durchaus praktisch ist und auch gut funktioniert. Unser Gegenüber klingt im Test jedoch stets etwas hohl und das HearThrough wird dauerhaft von einem hörbaren Rauschen begleitet.
Die passive Dämpfung der Jabra Elite 5 fällt relativ gering aus und verbessert sich mit aktivierter Geräuschunterdrückung (ANC) spürbar. Kleinere Brumm- oder Lüftergeräusche werden vollständig eliminiert, Straßenlärm zumindest reduziert. Wunder dürfen jedoch nicht erwartet werden, für ein In-Ear-Headset ist die gebotene Leistung jedoch gut.
Loudspeakers | |
THD | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Huawei FreeBuds 5i (RMS: -2.4 dBFS) | |
THD+N | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Huawei FreeBuds 5i (RMS: -2.4 dBFS) |
* ... kleinere Werte sind besser
THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird.
Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.
Jabra Elite 5 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (91.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (5.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 10.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 12.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 78% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 78% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei FreeBuds 5i Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (96 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.1% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 32% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 32% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeiten - Lange Ausdauer und Ladezeiten
Die Akkulaufzeiten der Jabra Elite 5 haben wir mit einer angepassten Lautstärke von 65 dB (A) und aktivierte ANC, mit maximaler Geräuschreduzierung, durchgeführt. Mit über sechseinhalb Stunden erreichen die TWS-Kopfhörer nicht zuletzt aufgrund ihrer recht großen Akkus sehr gute Laufzeiten.
Mit einer Ladezeit von zehn Minuten soll eine Stunde Akkulaufzeit möglich sein. Eine vollständige Ladung benötigt jedoch rund drei Stunden und damit recht lange. Die Ohrhörer werden über das Etui geladen, welches sowohl mit USB als auch kabellos mit frischer Energie versorgt werden kann.
Battery Runtime - Spotify loop at 65dB/A (incl ANC) | |
Samsung Galaxy Buds2 Pro | |
Jabra Elite 5 | |
Huawei FreeBuds 5i |
Fazit - Jabra Elite 5 überzeugen
Die Jabra Elite 5 zeichnen sich durch eine breite Ausstattung aus. Dazu zählen aptX-Support, ANC, kabelloses Laden, eine gut funktionierende HearThrough-Funktion, lange Akkulaufzeiten, Dual-Bluetooth und ein ordentlicher Sound. Außerdem sind Features wie Android Fast Pair und Microsoft Swift an Bord, was eine schnelle Kopplung der Jabra-Kopfhörer ermöglicht.
Die Jabra Elite 5 bieten ein sehr gutes Gesamtpaket, schwächelt jedoch ein wenig bei der Medienwiedergabe.
Die aktive Geräuschunterdrückung erledigt einen soliden Job, stößt bei lauten Störgeräuschen jedoch an ihre Grenzen. Ein dickes Plus verdienen sich die Elite 5 bei den Akkulaufzeiten, die Ladegeschwindigkeit ist jedoch nicht sonderlich schnell. Trotz des höher auflösenden Audio-Codecs müssen aber Abstriche bei der Medienwiedergabe hingenommen werden, denn die Lautsprecher sind bei den tiefen Tönen etwas schwach auf der Brust.
Ein weiterer Vorteil der Jabra-Kopfhörer ist, dass Ersatzteile direkt bei Jabra vorrätig sind, sodass Silikonaufsätze oder ein verlorener Ohrhörer schnell ersetzt werden können. Wem eine bessere IP-Zertifizierung wichtig ist, sollte sich die Elite 4 Active anschauen, in puncto Sound schneiden beispielsweise die Huawei FreeBuds 5i besser ab.
Preis und Verfügbarkeit
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.