Test Intel NUC7CJYH Mini-PC (Celeron J4005, UHD 600)
Intel NUC steht für Mini-PCs und verfügen je nach Ausstattung über genügend Leistung für die meisten Office-Nutzer. Mit dem Intel NUC7CJYH bietet Intel diesen kleinen Desktop-PC mit einen Intel Celeron J4005 an. Dieser basiert auf der Gemini-Lake-Architektur und wird im 14-nm-FinFET-Verfahren gefertigt. Der Dual-Core-SoC taktet mit 2,0 GHz und bietet mit der Intel UHD Graphics 600 eine integrierte Grafikeinheit mit 12 EUs (Execution Units).
Im Lieferumfang des Intel NUC7CJYH befindet sich neben dem Gerät noch das zugehörige 65-Watt-Netzteil sowie ein VESA-Halterung und weitere Dokumente zu dem Mini-PC. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass das Gerät ohne RAM und Massenspeicher ausgeliefert wird.
Alternativ wird es auch einen NUC mit dem neuen Intel Pentium J5005 geben, welcher ebenfalls auf der neuen Gemini-Lake-Architektur basiert und mit einer TDP von 10 Watt spezifiziert ist. Dieser SoC bietet vier physikalische Recheneinheiten und taktet mit 1,5 bis 2,8 GHz.
Gehäuse & Ausstattung
Beim Gehäuse hat sich nicht viel getan: Immer noch überwiegen Kunststoff und Metall, wenngleich das kompakte Gehäuse sehr robust ist und einen wertigen Eindruck hinterlässt. Die Oberseite ist weiterhin in Hochglanz gehalten. Viel Freude hat man an dieser Oberfläche allerdings nicht, denn Mikrokratzer und Fingerabdrücke verewigen sich sehr schnell auf der glänzenden Abdeckung. Im Lieferumfang befindet sich zudem eine VESA-Halterung, mit der der kleine PC an der Wand oder an einen Monitor verbaut werden kann. Mit vier kleinen Schrauben ist die Bodenplatte fixiert, welche sich schnell und leicht entfernen lässt. Danach hat man Zugriff auf die verbauten Komponenten.
Die Anschlüsse verteilen sich überwiegend auf Vorder- und Rückseite, wenngleich noch ein SD-Kartenleser auf der linken Seite angebracht ist. Insgesamt finden wir vier USB-3-Schnittstellen und zwei HDMI-2.0-Anschlüsse. WLAN und LAN sind ebenso vorhanden wie zwei Klinkenanschlüsse für Audiogeräte. Der rückwertige Klinkenanschluss bietet außerdem die Möglichkeit der optischen Datenübertragung. Leider vermissen wir eine modernen USB-TypC-Anschluss.
In unserer Testausstattung bring der Mini-PC nur 577 Gramm auf die Waage. Das Netzteil schlägt dann noch einmal mit 330 Gramm zu Buche, was aber nicht zu schwer ist.
Leistung
Die Leistung des Intel NUC NUC7JYH ist in Anbetracht des sparsamen Prozessors für einfache Office-Anwendungen ausreichend. Der Intel Celeron J4005 bietet als Einstiegsgerät zwei Rechenkerne. Als Grafikeinheit dient die Intel UHD Graphics 600.
Prozessor
Der Intel Celeron J4005 ist ein Dual-Core-SoC mit einem Basistakt von 2,0 GHz. Im Turbo-Modus kann dieser mit bis zu 2,7 GHz betrieben werden. Hyper-Threading bietet das Einstiegsmodell leider nicht. Somit kann der sparsame Prozessor nur zwei Threads parallel verarbeiten. Der limitierende Faktor ist hier allerdings die TDP von nur 10 Watt, was auch die integrierte Grafikeinheit (Intel UHD Graphics 600) mit einbezieht. Somit taktet der Intel Celeron J4005 beim Stresstest nur noch mit 2,4 GHz. Wird nur der Prozessor belastet, taktet dieser bei Auslastung beider Kerne stabil mit 2,6 GHz. Leistungstechnisch konnte die Single-Core-Performance bei der Gemini-Lake-Architektur etwas verbessert werden. Zuviel sollten Käufer von der Einstiegsausstattung auf Basis des Intel Celeron nicht erwarten.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit | |
Intel Core i5-7200U | |
Intel Core i5-6260U | |
Intel Core i5-5250U | |
Intel Celeron J4005 | |
Intel Pentium N4200 | |
CPU Multi 64Bit | |
Intel Core i5-7200U | |
Intel Core i5-6260U | |
Intel Core i5-5250U | |
Intel Pentium N4200 | |
Intel Celeron J4005 |
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit | |
Intel Core i5-5250U | |
Intel Celeron J4005 | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit | |
Intel Core i5-5250U | |
Intel Celeron J4005 |
Blender - v2.79 BMW27 CPU | |
Intel Celeron J4005 |
WinRAR - Result | |
Intel Core i5-5250U | |
Intel Core i5-6260U | |
Intel Core i3-5010U | |
Intel Pentium N4200 | |
Intel Celeron J4005 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Multi-Core Score | |
Intel Core i3-5010U | |
Intel Celeron N3450 | |
Intel Celeron J4005 | |
64 Bit Single-Core Score | |
Intel Core i3-5010U | |
Intel Celeron J4005 | |
Intel Celeron N3450 |
* ... kleinere Werte sind besser
Cinebench-R15-Multi-Schleife
Beim Lasttest mit der Cinebench-R15-Multi-Schleife zeigt sich, dass das Kühlsystem sehr gut arbeitet und der Prozessor nicht aufgrund von Hitze gedrosselt werden muss.
System Performance
Die verbauten Komponenten haben natürlich einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Systems. Somit würde eine herkömmliche Festplatte das System träge wirken lassen, wenngleich sie für ein spürbar flüssig arbeitendes System sorgt. Auch beim RAM kann mit zwei Modulen noch etwas mehr an Leistung dazugewonnen werden. Unser Testgerät ist mit einem 8-GB-DDR4-2400-RAM-Modul bestückt, und als Massenspeicher haben wir auf eine SSD von SanDisk zurückgegriffen. Einen M.2-Slot bietet der NUC nicht, weshalb nur Datanträger im 2,5-Zoll-Format verbaut werden können. Wie auch schon bei den CPU-Benchmarks gleicht das Ergebnis bei den PCMark-Benchmarks. Gegenüber dem Intel Pentium N4200 kann sich der Intel Celeron J4005 leicht durchsetzten, obwohl die deutlich schnelleren Core-i-Modelle von Intel deutlich schneller sind.
Insgesamt bietet der Intel NUC7CJYH eine Leistung, welche für einfache Office-Anwendungen ausreichend ist. Bei mehreren gleichzeitig geöffneten Fenstern kommt es jedoch schnell zum Stocken, was bedeutet, dass der Prozessor hier einfach an seine Grenzen stößt. Gleiches gilt auch bei vielen Browser-Tabs. Diese verlangsamen das System sehr schnell. Wer sich solch ein System kauft, sollte sich vorher überlegen, für welchen Einsatz dieser Mini-PC gedacht ist.
PCMark 7 | |
Score | |
Intel NUC7CJYH, Intel Celeron J4005 | |
Acer Aspire ES1-332-P91H, Intel Pentium N4200 | |
Productivity | |
Intel NUC7CJYH, Intel Celeron J4005 | |
Acer Aspire ES1-332-P91H, Intel Pentium N4200 |
Massenspeicher
Zum Testen nutzen wir in dem Intel NUC7CJYH eine SSD von SanDisk. Leider lassen sich nur 2,5-Zoll-Datenträger verbauen, was aber in den meisten Fällen ausreichen dürfte. Aus performancetechnischen Gründen sollte jedoch eine SSD bevorzugt werden. Die SanDisk Ultra II erreichte im Test gute Transferraten, was bedeutet, dass hier die Hardware gut zusammenarbeitet. Je nach eigener Konfiguration können hier natürlich unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden. Daher gilt der Massenspeichertest in diesem Fall nur als grober Anhalt.
Grafikkarte
Die Intel UHD Graphics 600 bietet 12 EUs (Execution Units) und taktet mit 250 bis 700 MHz. Die Grafikleistung ist abhängig von der Auslastung der CPU und von der RAM-Bestückung. Wie die synthetischen Benchmarks zeigen, konnte die Leistung im Vergleich zur Intel HD Graphics 500 gesteigert werden, wenngleich die Leistung der Intel UHD Graphics 600 trotzdem nur für die einfachsten Anforderungen ausreicht. Positiv hervorzuheben ist der überarbeitete Videodecoder, welcher H.265-/HEVC-Videos (8b und 10b) sowie VP9 vollständig in der Hardware decodiert und encodiert. Als Hinweis sei an dieser Stelle jedoch zu erwähnen, dass Netflix sich nicht überreden ließ, 4K-Inhalte wiederzugeben. Youtube Videos hingegen meistert der kleine Mini-PC auch in maximaler Auflösung (3.840 x 2.160 @60Hz).
Gaming Performance
Bei Spielen tut sich die intigrierte Grafikeinheit sehr schwer. Mit der Intel UHD Graphics 600 kann keine Rede von Spieletauglichkeit sein. Nur einfachste Browser Games überfordern den sparsamen SoC nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 20.1 | 10 |
Emissionen & Energie
Temperatur
Die Temperaturen des Intel NUC7CJYH sind durchweg im unkritischen Bereich. Das Gehäuse erwärmt sich nur gering. Die Kühleinheit, welche über einen Lüfter verfügt, schafft es, den Intel Celeron J4005 zu kühlen, ohne dass dieser aufgrund von Hitze gedrosselt werden muss (Thermal Throttling). Mit maximal 80 °C messen wir die höchste Temperatur beim Stresstest. Diesen meisterte der Mini-PC ohne Probleme mit durchschnittlichen 2,4 GHz. Negative Auswirkungen auf die 3D-Leistung hat der Lasttest jedoch nicht.
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung des Intel NUC7CJYH ist sehr zurückhaltend - selbst beim Stresstest dreht der Lüfter nicht übermäßig auf. Als hörbar ist dieser allerdings schon einzustufen. Leider steht der Lüfter auch im Leerlauf nur selten still, was einen komplett lautlosen Betrieb verhindert. Als störend kann man die Kühleinheit jedoch nicht bewerten. Störgeräusche in Form von elektronischem Zirpen haben wir bei unserem Testgerät nicht feststellen können.
Energieaufnahme
Beim Thema Stromverbrauch kann der Intel NUC7CJYH seine Stärken voll und ganz ausspielen. Bei maximaler Belastung messen wir nur einen Verbrauch von 21,4 Watt. Im Leerlauf schwankt der Energiebedarf zwischen 3,9 bis 8,4 Watt, was einen Durchschnittsverbrauch von 4,5 Watt ergibt. Wer also auf der Suche nach einem stromsparenden Office-PC ist, sollte sich den Intel NUC7CJYH genauer anschauen.
Aus / Standby | 0.8 / Watt |
Idle | 3.9 / 4.5 / 8.4 Watt |
Last |
12.3 / 21.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Intel NUC auf Basis der neuen Gemini-Lake-SoCs bietet Intel einen sehr kleinen und vor allem sparsamen Mini-PC. Dieser verfügt in der Grundkonfiguration mit dem Intel Celeron J4005 über einen Dual-Core-Prozessor mit intigrierter Grafikeinheit. Mit seinem geringen Kaufpreis lockt der kleine PC die Kundschaft an. Dabei sollte jedoch der eigentliche Einsatzzweck nicht aus den Augen verloren werden.
Wer vorrangig Office-Arbeiten verrichtet, macht beim Kauf des Intel NUC7CJYH nicht viel falsch. Der geringe Kaufpreis klingt verlockend, aber RAM, Massenspeicher und eine Windows Lizenz sollten beim Kauf nicht vernachlässigt werden. Hier drohen Zusatzkosten, falls diese Elemente nicht schon vorhanden sind.
Die Leistung des Intel NUC7CJYH reicht lediglich für einfache Office-Anwendungen sowie das Surfen im Internet. Ebenfalls lassen sich dank der Intel UHD Graphics 600 auch Videos mit bis zu 2160p abspielen. Für alle weiteren Einsatzzwecke ist der kleine Mini-PC leider nicht die richtige Wahl. Von Spieletauglichkeit kann keine Rede sein, denn selbst einfachste Games überfordern das System.
Sehr gut hingegen ist die Systemleistung im Verhältnis zum Energiebedarf. Auch in Sachen Kompaktheit punktet das Intel-NUC-System.