Test Freecom Mobile Drive CLS 250 GB USB 2.0 + Dock
Externen Massenspeicher gibt es in Hülle und Fülle. Meist unterscheiden sich die vielen verschiedenen Varianten hinsichtlich Größe, Speichervolumen, Gehäuseform und Schnittstellen. Alle tun sie letztendlich das Gleiche: Es werden Daten gespeichert. Wie man diese dann später wiederfindet, bleibt der Kreativität des Nutzers überlassen. Um vor allem Anwendern mit vielen Daten in dieser Hinsicht unter die Arme zu greifen, hat sich Freecom etwas einfallen lassen: CLS= collect, label & store.
Die Namensgebung bringt die Zielrichtung der externen Speicherlösung auf den Punkt und hat zum Ziel gespeicherte Daten schneller und einfacher wieder auffinden zu können. Das Prinzip ist einfach und erinnert an Iomegas ZIP-Disketten oder auch Audio-Kassetten früherer Tage. Aufkleber drauf, beschriften, in Hülle stecken, nochmal beschriften und dann gut lesbar ab ins Regal.
Das Gehäuse des Mobile Drive CLS besteht quasi nur aus einer mattschwarzen Gummihülle mit einer beschriftbaren Seite. Diese Ummantelung lässt sich an den Enden sogar etwas eindrücken, macht aber einen robusten und widerstandsfähigen Eindruck. Das Gummimaterial ist griffig und lässt sich gut anfassen. Mit 150 g ohne Kabel und Box ist der Speicher sehr leicht und mit 108x79x12 mm ähnlich klein wie Freecoms Mobile Drive Mg. An einem der Kopfenden findet man die einzige nach außen geführte Schnittstelle: USB 2.0
Die mitgelieferte Aufbewahrungsbox besteht aus angerautem transparenten Kunststoff mit Klarsichtfenstern an den wichtigen Stellen, um eine freie Sicht auf die Labels zu ermöglichen. In der Box findet auch das kurze USB-Kabel einen Stauraum und ist so immer mit dabei. Softwaretechnisch kann man auf einen HDD Formatierer, Nero Backit up und ein Green Button Tool zurückgreifen. Zum Beschriften liegen 8 Etiketten bei.
Erhältlich sind die Massenspeicher derzeit in drei Kapazitätsgrößen. 250 GB (ca. 60,- Euro), 320 GB (ca. 67,- Euro), 500 GB (ca. 83,- Euro) und 640 GB (ca. 90,- Euro). Die 3er Dockingstation mit USB 2.0 ist für etwa 18,- Euro zu haben. Herstellergarantie gewährt Freecom 24 Monate lang.
Ohne CLS 3-fach Dock lassen sich die Festplatten wie normale externe Laufwerke am USB 2.0 Port nutzen. Ein Kabel, keine zusätzliche Stromversorgung, einfacher geht es nicht. Zusammen mit der CLS-Station ändert sich daran grundsätzlich nichts, man hat halt zusätzlich die Möglichkeit drei weitere Laufwerke nach gleichem System anzubinden. Hierbei finden dann insgesamt drei Laufwerke im Dock ihren Platz und ein zusätzliches lässt sich über einen seitlich angebrachten Port anstöpseln. Hier passen natürlich auch Speicher-Sticks oder USB-Festplatten anderer Hersteller. Als Schnittstelle findet somit an allen Anschlussmöglichkeiten USB 2.0 Verwendung. Das bedeutet, dass sich alle angeschlossenen Speicher die Transferleistung eines einzigen USB 2.0 Kabels zum Rechner hin teilen müssen.
Dabei nutzt alleine ein Laufwerk die Leistungsfähigkeit der USB 2.0 Anbindung bereits völlig aus. Mit maximal 33 MB/s lesen ist das Limit erreicht. Bei maximaler Geschwindigkeit wären so über 2 Std. notwendig, um die 250 GB Festplatte in einem Durchgang zu füllen. Entsprechend länger dauert die Prozedur mit den kapazitätsstärkeren Varianten. Siehe dazu auch unsere umfangreiche HDD-Benchmarkliste. Werden weitere Festplatten angeschlossen und beispielsweise von der einen auf die andere Daten kopiert oder verschoben, so sinkt die Datenrate drastisch. Spätestens dann wünscht man sich eine schnellere Alternative, wie z.B. USB 3.0, eSata oder FW 800, die einen deutlich höheren Durchsatz ermöglichen könnte. Auch ein Netzwerkanschluss zur Nutzung als Netzwerkspeicher wäre eine denkbare Funktionserweiterung, um das System mehreren Rechnern gleichzeitig zugänglich zu machen.
So wie es ist, bleibt jedoch lediglich das Archivierungs- und Beschriftungskonzept als Kaufanreiz übrig. Die von außen beschrifteten Datenträger lassen sich gut ordnen und bieten damit gute Voraussetzungen für ein Datenarchiv. Auch schützt die Hardcoverbox vor äußeren Einwirkungen. Über die Langzeithaltbarkeit für oder gegen ein bestimmtes Medium gibt es hingegen viele verschiedene Meinungen. Festplatten jedenfalls sind mechanische Geräte mit vielen beweglichen Teilen und daher langzeittechnisch auch entsprechend anfällig.
Fazit
Freecoms CLS-Serie bietet einen einfachen aber ebenso innovativen Ansatz, der geeignet ist, Ordnung im immer unübersichtlicheren Datenaufkommen zu schaffen. Etiketten auf dem Gehäuse und der Box sorgen für gute Beschriftungsmöglichkeiten. Die Medien sind rekordverdächtig klein und leicht, und zudem ordentlich verpackt. Der Immer-dabei-Faktor ist dabei genauso gegeben, wie ein geringer Stauraum im Regal. Primärziel erreicht!
Die Wahl der USB 2.0 Schnittstelle als kleinsten gemeinsamen Nenner halten wir hingegen für unglücklich. Sie bietet zwar eine hohe Kompatibilität, ein schneller Transfer großer Datenmengen ist damit aber nicht möglich. Auch kann man den Vergleich mit externen USB 2.0 Festplatten anderer Hersteller nicht außer Acht lassen. Diese bieten zwar nicht die Archivierungsmöglichkeiten, sind mit 1 TB Kapazität aber bereits für unter 80,- Euro erhältlich. Selbst USB 3.0 Modelle sind noch günstiger. Empfehlenswert ist Freecoms CLS-System daher insbesondere für Ordnungsliebende, die hinsichtlich Preis und Geschwindigkeit keine Priorität setzen.
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