Test Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 Notebook
Premiere.
Das Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 stellt in vielerlei Hinsicht eine absolute Neuheit am Notebookmarkt dar. Das kompakte 13 Zoll Subnotebook im brandneuen Amilo Design beherbergt Intels letzte Entwicklung: Centrino 2. In Verbindung mit dem neuen GM45 Chipsatz kommt eine Intel Core 2 Duo T9400 CPU mit 2.53 GHz und ein integrierter Intel GMA X4500HD Grafikchip zum Einsatz. Lesen Sie im folgenden Bericht, was die neue Amilo Serie und Intels neueste Technik wirklich leistet.
Schluss mit dem 0-8-15 Design der Amilo Notebooks von Fujitsu-Siemens Computers (FSC). Die für eine umfassende Neugestaltung angeheuerte Designer-Schmiede Ideo entwickelte für die Consumer Notebook Serie von FSC ein komplett neues Outfit, welches vor allem aufgrund seines starken Widererkennbarkeitsfaktors punktet.
Nicht nur bei der Optik, auch hinsichtlich Ausstattung und Handhabung hat sich bei den neuen Amilo Notebooks einiges getan. So verfügen die Modelle etwa über eine Silent Mode Funktion, die durch eine Begrenzung der Leistung einen leiseren Betrieb ermöglicht. Ebenso neu ist die Light Touch Bedienleiste, eine berührungssensitive Zone zur Steuerung diverser Funktionen. Des Weiteren wurde den Notebooks eine spritzwassergeschützte Tastatur spendiert, wie sie in der Regel nur bei Business Geräten zu finden ist.
Highlight der gebotenen Ausstattung ist aber zweifelsohne Intels letzter Wurf, die Centrino 2 Plattform, die unter dem klingenden Namen „Montevina“ bereits für dutzende Schlagzeilen gesorgt hat. Mit dabei, der Intel Express GM45 Chipsatz, eine T9400 CPU mit 2.53 GHz und ein ebenso neu entwickelter integrierter Grafikchip, der GMA X4500HD, ebenso von Intel.
Vorweg muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei diesem Testsample des FSC Amilo Si3655 um ein Vorseriengerät handelt und Abweichungen bei den im Handel erhältlichen Modellen durchaus möglich sind.
Für die optische Erscheinung des FSC Amilo Si3655 zeichnet sich die die Designwerkstatt Ideo verantwortlich, die sich auch weltweite Erfolge, wie etwa die erste in Massen produzierte Computermaus von Apple, oder aber auch die Entwicklung des Palm V an ihre Fahnen heften kann. Dass sich der Einsatz von Gestaltungs-Profis lohnt, kann man insbesondere in der Automobilindustrie beeindruckend beobachten. Offenbar hat nun aber auch die Computer, insbesondere die Notebook-Industrie entdeckt, dass die Kunden immer mehr Wert auf das Äußere ihrer Geräte legen, welches letzten Endes auch oftmals der ausschlagende Grund für oder gegen einen Kauf ist. In diesen Trend dürften auch die spiegelnden Displays fallen, welche im Laden unter optimalen Lichtbedingungen zwar mit einem brillanten Bild imponieren, bei weniger perfekten Bedingungen aber mit starken Spiegelungen und Reflexionen für eine Beeinträchtigung beim Arbeiten mit dem jeweiligen Gerät sorgen. Schade.
Zurück zum Amilo Si3655, dem eigentlichen Stargast dieser Show. Bei der Farbgebung des Gehäuses setzt Idea auf einen beinharten Schwarz/Weiß Kontrast und verzichtet auf jegliche zusätzliche Farbe, mit einer Ausnahme: den System LEDs und der Light Touch Bedienkonsole. Hier wurden einerseits rote LEDs zur Visualisierung der einzelnen Schaltflächen oberhalb der Tastatur und andererseits blaue LEDs für die Betriebszustandsanzeige an der Vorderkante gewählt. Jede Farbe für sich passt hervorragend zu dem schlichten und geometrischen Design des Gehäuses, aber im Zusammenspiel wirken diese beinahe etwas unverständlich in Anbetracht der klaren Designlinie des Amilo Xi3655. Ein mögliche Alternative wäre beispielsweise, die Status LEDs an der Vorderkante wie auch den On/Off Button mit einer weißen LED zu beleuchten. Damit blieben die roten Bedienelemente der einzige farbliche Akzent und das Gestaltungskonzept würde logisch zu Ende gebracht werden, zumindest nach unserem Verständnis von Design und Farblehre.
Wie dem auch sei, bei der Formgebung leistete FSC bzw. Idea eine hervorragende Arbeit. Wichtigstes gestalterisches Element ist eine strenge Linienführung mit Richtungsänderungen im Winkel von ausschließlich 45°. Das Ergebnis ist ein sehr futuristisches Design das sich irgendwo zwischen der aktuell besonders erfolgreichen Formgebung des österreichischen Motorrad- und nunmehr auch Autoherstellers (X-Bow) KTM und den bekannten Eingabekonsolen aus dem Star-Trek Universum positioniert. Dabei werden auch hochglänzende Oberflächen eingesetzt, die insbesondere im Bereich rund um die Tastatur schnell von zahlreichen Fingerabdrücken übersäht sind.
Nicht zu kurz gekommen ist auch die Stabilität des Gehäuses. Obwohl oberflächenwirksame Bauteile ausschließlich aus Kunststoff gefertigt wurden, erreicht die Baseunit unter Druckbelastung eine ausreichende Stabilität. Eine Ausnahme stellt hier der Bereich des Slot-In Laufwerkes dar, wo unter Druckeinwirkung doch deutliche Verformungen zu beobachten sind. Besonders auffällig wird dies, sobald man das Notebook in diesem Bereich vom Tisch anhebt. Auch leise Knarrgeräusche sind in diesem Fall zu vernehmen.
Eine eher geringe Resistenz gegen einwirkende Druckkräfte aber auch hinsichtlich Biegungen, zeigt das Display des Amilo Si3655. Die Scharniere lassen ein Nachwippen des Bildschirmes bei der Veränderung des Öffnungswinkels durchaus zu. Unbedingt nachgebessert sollte bei den erwerbbaren Modellen in Punkto Schließkraft des Klappmechanismus werden. Das Notebook verfügt über keinerlei Sicherungsmaßnahmen zur Fixierung des Bildschirmes im geschlossenen Zustand. Gerade aus diesem Grund ist es speziell bei einem mobilen 13 Zoll Subnotebook wichtig, dass der Klappmechanismus mit einem ausreichend Widerstand das Display in geschlossener Position hält, um so beim Transport ein unbeabsichtigtes Eindringen von Fremdkörpern in den Zwischenraum von Display und Baseunit zu verhindern.
Die gebotenen Schnittstellen fallen insgesamt zwar beinahe etwas spärlich aus, können sich aber aufgrund ihrer Qualität im Vergleich zu Konkurrenzmodellen im 13 Zoll Bereich durchaus sehen lassen. So wird etwa an der Vorderkante eine optische S/PDIF Buchse, sowie eine 3.5mm Stereo Buchse für Kopfhörer und Mikrofon geboten. Auch ein Cardreader wird hier positioniert.
An der linken Gehäuseseite verfügt das FSC Amilo Si3655 über einen ExpressCard Slot, einen Firewire Port, eSATA Schnittstelle (als Besonderheit kann dieser im Si3655 auch als USB Port genutzt werden) und einen DVI-I Dual Link Port mit HDCP Support. Dieser Anschluss ermöglicht sowohl den Anschluss hochauflösender externer Bildschirme, als auch von Standard VGA-Displays über einen passenden Adapter.
Die Rückseite wird nahezu über die gesamte Gehäusebreite vom Akku des Notebooks beansprucht.
An der rechten Gehäuseseite wurde im vorderen Bereich das Slot-In DVD Laufwerk positioniert. Danach folgen zwei USB Ports, LAN und Netzanschluss für die Energieversorgung und ein Kensington Lock im hinteren Eckbereich.
Für ein überwiegend mobil eingesetztes 13 Zoll Notebook geht die Anschlussausstattung und vor allem auch die Positionierung der einzelnen Ports durchaus in Ordnung. Dank eSATA Port ist es jederzeit möglich, das Amilo Xi3655 an eine externe Festplatte mit eSATA Unterstützung anzuschließen, und dadurch sowohl von der guten Performance einer größeren 3.5 Zoll Harddisk als auch deren größerer möglicher Kapazität bei erstklassigen Übertragungsraten zu profitieren. DVI-I und S/PDIF ermöglichen darüber hinaus eine digitale Übertragung von Bild- und Audio Daten und machen das FSC Amilo Si3655 fit für eine volldigitale Zukunft.
Hinsichtlich Konnektivität verfügt das Fujitsu-Siemens Si3655 ebenso bereits über die neue Technologie der Centrino 2 Plattform. Dazu zählt beispielsweise die integrierte Intel 82567LF Gigabit Network Connection oder aber auch das Intel Wireless WiFi Link 5100 WLan Modul. Dieser auf dem Enhanced n-Standard basierende Chip ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 300 Mbps und ist damit theoretisch bis zu 5x schneller als der 802.11g Standard. Unterstützt wird außerdem eine Verschlüsselung via WEP, WPA und WPA2. Auch Bluetooth 2.1 wird im FSC Si3655 angeboten.
Entgegen dem aktuellen Trend bei Consumer Notebooks wird auf einen Fingerprint Reader verzichtet, zumindest bei dem uns vorliegenden Pre-Sample. Auch das Vorhanden sein eines TPM Chips konnte nicht bestätigt werden. Mit von der Partie ist eine 1.3 Megapixel Webcam, die direkt in de Oberkante des Displays integriert wurde.
Optisch optimal abgestimmt auf das umliegende Gehäuse präsentiert sich die Tastatur des Notebooks. Die Tasten mit einer Größe von 17x17 Millimetern wurden in einem streng geometrischen Raster angeordnet und zeigen eine sehr geradlinige Optik. Geleistet hat man sich lediglich einen kleinen gestalterischen Eingriff bei der linken Pfeiltaste, die etwas angeschrägt wurde und so dem Verlauf der Gehäusekontur folgt.
Abgesehen davon, dass unser Testsample über eine englischsprachige Tastatur verfügte, birgt die Anordnung der Tasten keine Überraschungen. Die Control Taste befindet sich im unteren linken Eck, während die Entfernen Taste sich gegenüber im rechten oberen Eckbereich befindet. Positiv auf die Bedienung der Tastatur wirkt sich auch die zweizeilige Enter Taste sowie die etwas vergrößerte Shift, Tab und Backspace Taste aus.
Das Tippgefühl zeichnet sich durch einen relativ kurzen Hubweg mit einem deutlichen, beinahe etwas ruckartigen Druckpunkt aus. Auffällig beim Tippen war außerdem, dass je nach Haltung der Handgelenke hin und wieder die Daumen beim Anschlagen der Leertaste von der kaum abgeschrägten Gehäusekante blockiert wurden. Dies hängt vermutlich aber auch mit einer gewissen notwendigen Eingewöhnungsphase am Notebook zusammen.
Auch beim Touchpad wurde hinsichtlich Optik eine erstklassige Arbeit geleistet. So wurde dieses farblich auf das Gehäuse abgestimmt und auch baulich nahezu plan mit dem umliegenden Bauteil in das Gehäuse eingelassen. Das Pad zeichnet sich durch eine besonders angenehme Oberfläche aus, und auch hinsichtlich Ansprechverhalten und Präzision ist dem Pad nichts vorzuhalten.
Während die Touchpadoberfläche auf eine Markierung eines Scroll Bereiches verzichtet, bietet das Pad auch bei seiner Verwendung keinen Scroll Support. Es ist jedoch anzunehmen, dass in den Serienmodellen auch eine ansonsten übliche Scoll-Funktion unterstützt werden wird.
Zusatztasten bietet das FSC Amilo Si3655 in Form von drei berührungssensitiven Feldern rechts oberhalb der Tastatur. Die durch rote LED Symbole visualisierten Bereiche sprechen schon bei leichtem Antippen gut an. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise der Silent Mode aktivieren oder aber auch der Auswurfmechanismus des Slot-In Laufwerks betätigen.
Das Amilo Si3655 verfügt über ein TFT Display mit einer Bildschirmdiagonale von 13.3 Zoll bzw. 34 Zentimetern im 16:10 Breitbildformat. Mit einer Auflösung von 1280x800 Pixel zeigt das Panel eine durchaus übliche Feinheit und Übersicht, die für eine Anwendung im Bereich Office und Internet durchaus ausreichend ist. Für professionelle Bildbearbeitung bzw. Anwenderprogramme mit zahlreichen Fenstern und Werkzeugkästen wäre eine höhere Auflösung zu bevorzugen.
Das Display im WXGA Format erreichte bei den technischen Messungen der Displayhelligkeit überaus gute Ergebnisse. So zeigt das Panel im zentralen Bereich mit 247 cd/m² einen respektablen Maximalwert. Da die Helligkeit in den Eckbereichen auf bis zu 193.3 cd/m² absinkt, fällt der Punkt Ausleuchtung mit 78.3% etwas unterdurchschnittlich aus, wobei selbst diese „geringste maximale Helligkeit“ mit knapp 200 cd/m² immer noch als überaus gut zu beurteilen ist. Auch die durchschnittliche Helligkeit von 212.1 cd/m² unterstreicht dieses Ergebnis.
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Ausleuchtung: 78 %
Kontrast: 132:1 (Schwarzwert: 1.87 cd/m²)
Etwas ausgelassen hat das Panel leider bei der Feststellung des maximalen Kontrastverhältnisses. Mit einem Schwarzwert von 1.87 cd/m² (minimal darstellbare Helligkeit - Schwarz) erreicht das Display in anbetracht der maximal möglichen Helligkeit von 247 cd/m² ein Kontrastverhältnis von lediglich 132:1, ein eher enttäuschendes Ergebnis. Hinsichtlich Farbdarstellung wirkt das Bild des 13.4 Zoll Displays etwas kühl, speziell bei Hauttönen.
Für den Einsatz im Freien würde das FSC Amilo Si3655 mit seiner Displayhelligkeit zwar gute Vorraussetzungen mitbringen, das relativ stark spiegelnde Display macht dieses Bonus aber schnell zunichte. Insbesondere bei hellen Umgebungslichtbedingungen und Sonnenschein wirkt sich die spiegelnde Displayoberfläche sehr zum Nachteil der Lesbarkeit des Displayinhaltes aus. Das bevorzugte Einsatzgebiet des Amilos bleiben damit Innenräume mit geregelten Lichtverhältnissen.
Neben auftretenden Spiegelungen kann auch die etwas knappe Blickwinkelstabilität für Einschränkungen bei der Arbeit mit dem Notebook sorgen. Speziell im vertikalen Bereich kommt es bei einer Abweichung vom idealen Blickwinkel rasch zu einer Verdunklung bzw. einem Überstrahlen des dargestellten Bildes. Dies bedingt vor allem im mobilen Betrieb ein oftmaliges Nachjustieren des Displayneigungswinkels um ein konstant gutes Bild zu gewährleisten.
Video der Einsichtbereiche des Displays
Überaus gespannt waren wir vor allem auf das Abschneiden des Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 bei den diversen Leistungstests, handelt es sich bei diesem Notebook immerhin um das erste mit Centrino 2 Technologie ausgestattete Sample, welches in unserer Redaktion eingetroffen ist. Basierend auf der neuen Centrino 2 Plattform, auch bekannt unter Bezeichnung Montevina, kommen eine Reihe von Neuheiten in Verbindung mit dem Intel Express 45 Chipsatz auf die User zu.
Hier wäre zu allererst die neue Palette Intels Core 2 Duo Prozessoren zu erwähnen. Unter den Bezeichnungen Pxxxx/Txxxx bringt Intel eine Reihe neuer CPUs, die wie schon die Penryn Prozessoren beim Santa Rosa Refresh am Beginn dieses Jahres im 45nm Verfahren hergestellt werden, jedoch bereits über einen 1066 MHz Frontside Bus verfügen (800 MHz bei Santa Rosa). Die Palette umfasst vorerst folgende Typen: P8400 (2.26 GHz, 3MB L2), P8600 (2.4 GHz, 3MB L2), P9500 (2.53, 6MB L2), T9400 (2.53, 6MB L2), T9600 (2.80, 6MB L2).
Dass die Prozessoren mit der Bezeichnung P9500 bzw. T9400 grundsätzlich die selben Spezifikationen aufweisen und dennoch als eigene Modelle geführt werden, beruht auf dem unterschiedlichen TDP (Thermal Design Power) der Chips. So bezeichnet das P im Produktnamen die Chips bis zu einem TDP von 25W und das Kürzel T jene Modelle mit bis zu 35W. Beim P9500 bzw. T9400 handelt es sich demnach um denselben Chip, der jedoch aufgrund fertigungsbedingter Unterschiede in beide Klassen fallen kann. Je nach Qualität wird dieser dann der jeweiligen Klasse zugeordnet. Dadurch kann der P9500 auch in dünnere Gehäuse eingebaut werden, da Intel ihm weniger maximalen Stromverbrauch zusichert.
Bei unserem Pre-Sample des FSC Amilo Si3655 wurde dennoch eine T9400 CPU mit 2.53 GHz eingesetzt, ungeachtet der Vorteile der Pxxx Reihe, insbesondere bei besonders mobilen Notebooks. In der für den Verkauf bestimmten Version des Si3655 sollen letzten Endes eine P8400 bzw. eine P8600 eingesetzt werden. Dies wird wie bereits beschrieben leichte Vorteile hinsichtlich Emissionen und Akkulaufzeit auf Kosten etwas geringeren Leistungsreserven bringen.
Auch hinsichtlich Grafik hat sich einiges getan. So ermöglicht die neue Plattform theoretisch zwischen einer integrierten und einer allfälligen eigenständigen Grafik umzuschalten und dadurch Strom zu sparen. Jedoch muss dies der Notebookhersteller auch unterstützen.
In unserem Testsample des FSC Amilo Si3655 kommt ausschließlich Intels neuer integrierter Grafikchip, der GMA X4500HD, zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um den direkten Nachfolger der GMA X3100 Grafiklösungen der Santa Rosa Plattform. Blu-ray Support, HDMI und HDCP Unterstützung sowie eine allgemeine Leistungssteigerung im Vergleich zum X3100 sollen diesen neuen Basischip auszeichnen.
Apropos Leistungssteigerung, im 3DMark 2005 bzw. 2006 Vergleich erreicht die Kombination T9400 CPU und GMA X4500HD Grafik mit 905 Punkten im 3DMark 2006 und 1515 Punkten im 3DMark 2005 Benchmarktest ein durchaus gutes Ergebnis. Der integrierte Grafikchip kann damit beinahe zur ehemaligen „Einstiegs-Grafikkarte“ Geforce 8400M GS von nVIDIA aufschließen und liegt je nach Konfiguration in etwa 30% vor der GMA X3100 Grafiklösung.
Mit der neuen Grafikkartengeneration, der Geforce 9xxx Serie konnte nVIDIA aber wieder etwas zulegen und eine Leistungssteigerung im Vergleich zur 8xxx Serie umsetzten. Dies ist auch anhand der Grafik (Geforce 9300M G / Geforce 8400M GS) erkennbar.
Eine überaus eindrucksvolle Vorstellung lieferte das FSC Amilo Si3655 auch im PCMark 2005 Benchmarktest ab. Mit erreichten 5408 Punkten verdrängt das Notebook vergleichbare Geräte und rückt sogar leistungsstarken Workstations, wie etwa dem HP Compaq 8710w gefährlich nahe. Trotz integrierter Grafik wird hier die Stärke der neuen Centrino 2 Plattform offensichtlich.
Ein ähnliches Bild liefert auch der Cinebench R10 Performance Test. Hinsichtlich Single- und Multi CPU Rendering Ergebnis zieht das Amilo mit T9400 CPU mit der leistungsstarken Workstation Dell Precision M6300 mit T9300 CPU praktisch gleich. Im Shading Test (OpenGL) erreicht das Amilo immerhin knapp über 1000 Punkte und liegt damit abermals klar vor Modellen mit Intels integrierter X3100 Grafik.
Zur Ausstattung des Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 Notebooks gehören auch insgesamt 4096MB schnelle PC2-6400 Speichermodule, aufgeteilt auf zwei Riegel zu je 2GB. Diese üppige Ausstattung könnte in Zukunft zum Standard werden, sind mittlerweile doch auch schon die 2GB Module erschwinglich. Viel wichtiger aber ist, dass die Centrino 2 Plattform bereits Unterstützung für insgesamt 8GB Arbeitsspeicher bietet, von FSC hinsichtlich des getesteten Amilos aber offenbar noch nicht unterstützt wird.
Die Erhöhung der maximalen Speicherkapazität wirft nun zwei Probleme auf: Zum einen werden hier für einen maximalen Speicherausbau 4GB Module benötigt, die noch kaum erhältlich bzw. extrem teuer sind, andererseits wird man in Zukunft um ein 64-Bit Betriebsystem nicht herumkommen, da mit den aktuell häufig eingesetzten 32-Bit Versionen von Windows Vista lediglich etwas mehr als 3GB Arbeitsspeicher genutzt werden können. Dies trifft auch für unser Testsample, das Amilo Si3655 zu, welches mit Microsofts Windows Vista Home Premium 32 Bit ausgestattet war.
Als Massenspeicher diente eine Festplatte aus dem eigenen Haus, eine Fujitsu-Siemens MHZ2320BH mit einer Bruttokapazität von 300 Gigabyte. Die 2.5 Zoll Harddisk mit 5400 U/min lieferte im HDTune Performance Test durchaus gute Übertragungsraten und Zugriffszeiten. Auch hinsichtlich Kapazität sollte der Datenträger ausreichend Speicherplatz bieten. Um jedoch auch außergewöhnlich hohen Speicherbedarf sowie eine schnelle Sicherung der Daten zu gewährleisten, verfügt das Amilo Si3655 auch über einen eSATA Port zum Anschluss einer externen Harddisk bei bestmöglicher Übertragungsgeschwindigkeit.
3DMark 2001SE Standard | 6557 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2560 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1515 Punkte | |
3DMark 06 1280x800 Score | 905 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 5408 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 3354 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5110 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2796 Points |
Spieleleistung
Grundsätzlich ist das Kapitel Spieleleistung bei Office Notebooks mit integrierter Grafik kaum interessant. Das Amilo Si3655 stellt in dieser Hinsicht jedoch eine Ausnahme dar, ist es doch das erste Notebook bei uns im Test, ausgestattet mit Intels neuer X4500HD Grafik und deutlicher Performancesteigerung im Vergleich zum X3100 Chip.
Bereits der erste Gaming Test mit dem OpenGL Ego-Shooter Klassiker Doom 3 bringt jedoch Ernüchterung. Frameraten von 13-17 fps im Timedemo1 Durchlauf klassifizieren das Game als praktisch unspielbar. Ähnlich fällt auch die Performance bei F.E.A.R. (DX9) aus. Mit durchschnittlich 20 fps bei medium details kann auch hier nicht von einer spielefähigen Ausstattung gesprochen werden.
Tests mit aktuellen Games wie etwa Crysis, Unreal Tournament 3 oder Call of Duty 4 können ebenso als tabu beschrieben werden. Selbst minimale Detailstufen und Auflösungen von 1024x768 Pixel oder weniger bringen keine spielbaren Bildwiederholungsraten von über 30 Fps.
Games die auch eine geringere Framerate für eine mögliche Spielbarkeit erlauben, wie beispielsweise Fifa 08, schafft das Amilo mit etwas Bauchweh. So konnte der Fußballsimulator bei einer Auflösung von 800x600 mit durchschnittlich 31 Fps einigermaßen sinnvoll gespielt werden. Auch bei der Die Siedler - Aufstieg eines Königreichs Demo, konnte bei einer Auflösung von 1024x768 mit 15-20 Fps eine zumindest duldbare Performance erreicht werden.
Alles in allem bleibt somit auch der neue integrierte Grafikchip von Intel, der X4500HD lediglich eine Basisausstattung für diverse Anwendungen. Plant man sein Notebook auch für Games oder andere grafikintensive Anwendungen einzusetzen, ist man auch weiterhin auf jeden Fall auf eine vernünftige dezidierte Grafiklösung von ATI oder nVIDIA angewiesen.
Lautstärke
Das Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 Notebook verfügt hinsichtlich Geräuschemissionen über einen besonderen Joker. Über eine der berührungssensitiven Zusatztasten wird das Notebook in einen „Silent-Mode“ versetzt, der je nach Betriebszustand den laufenden Systemlüfter unmittelbar zum Verstummen bringt. Ermöglicht wird dies durch eine Drosselung der zur Verfügung gestellten Rechenleistung. Damit fällt der verursachte Lärmpegel des Amilo Si3655 im Office Betrieb auf bis zu 30.8 dB(A), wobei das Notebook als praktisch nicht hörbar beschrieben werden kann.
Auch bei DVD Wiedergabe lässt sich der Silent-Mode betätigen ohne Wahrnehmbare Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Hier kann das Betriebsgeräusch auf bis zu 32.7 dB(A) reduziert werden. Hin und wieder springt der Lüfter aber dennoch für kurze Zeit an, und verursacht dabei eine Lautstärke von 35.5 dB(A).
Unter Last, bei gezielter maximaler Auslastung beider CPU Kerne und des Grafikchips erreichte das Si3655 eine maximale Lautstärke von bis zu 42.2 dB(A) und ist damit als gut hörbar zu beschreiben. Im gemäßigten Office Betrieb sollte dieser Betriebszustand aber kaum eintreten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.8 / 34.3 / 34.3 dB(A) |
HDD |
| 32.2 dB(A) |
DVD |
| 35.5 / dB(A) |
Last |
| 39.8 / 42.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Als absolut unbedenklich können die gemessenen Höchsttemperaturen an den Oberflächen des Notebooks bezeichnet werden. Das Amilo erreichte an der Oberseite der Baseunit maximal gerade einmal 35.4°C bzw. an der Unterseite maximal 38.6°C. Damit steht auch einem mobilen Einsatz des Laptops, etwa unterwegs am Schoß, nichts im Wege.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-5 °C).
Lautsprecher
Das Amilo Si3655 verfügt über zwei Speaker links und rechts an der Vorderkante, die ihre Schallwellen gegen die Standfläche des Notebooks in Richtung Benutzer werfen. Der gebotene Klang kann bei höheren Lautstärken als etwas verhalten mit einem leichten Hall-Effekt beschrieben werden. Für Musikwiedergabe bei gemäßigter Lautstärke sind die beiden Speaker durchaus geeignet, mit der offensichtlichen Schwäche bei tieferen Tönen muss man sich jedoch abfinden. Alternativ steht außerdem noch ein Stereo Anschluss für Köpfhörer zur Verfügung, der im Test mit einem Sennheiser PC131 Headset eine gute Soundqualität lieferte.
Ausgestattet mit einem 53.3 Wh Li-Ion Akku (11.1V, 4800mAh) lieferte das FSC Amilo Si3655 eine durchaus gute maximale Akkulaufzeit (Energiesparmodus, WLan aus, minimale Displayhelligkeit) von 265 Minuten im BatteryEater Lesetest, also etwa 4,5 Stunden. Unter Last im Classic Test mit maximaler Performance und Displayhelligkeit, ging dem kompakten 13.3 Notebook bereits nach 96 Minuten der Saft aus.
Im praxisnahen DVD Wiedergabebetrieb bei maximaler Displayhelligkeit, deaktiviertem WLan, Energieprofil Ausgewogen, hielt das Notebook immerhin 140 Minuten durch. Ausreichend, um auch einen durchschnittlichen Hollywood Streifen von Anfang bis Ende anzugucken.
Im WLan Betrieb bei angepasster Displayhelligkeit (Stufe 5/7), Windows Energiesparprofil, schaffte das FSC Amilo Si3655 immerhin 185 Minuten. Damit lässt sich auch eine Weile abseits einer Steckdose vernünftig arbeiten.
Neben dem 4800 mAh Akku ist auch noch eine kleinere 2400 mAh Version verfügbar, mit dem das Si3655 jedoch nur eine eingeschränkte Laufzeit, zugunsten eines etwas geringeren Gesamtgewichtes, erreichen sollte.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 21 / 25 / 29 Watt |
Last |
35 / 57 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Amilo Si3655 von Fujitsu-Siemens ist in vielerlei Hinsicht ein überaus interessantes Notebook. So bietet etwa das Gehäuse mit seiner auffälligen und neuartigen Gestaltung eine attraktive Basis um sowohl bei Freunden guten Designs als auch bei Kunden die weniger Wert auf das äußere Erscheinungsbild ihres Notebooks legen, gut anzukommen. Der harte, schwarz-weiße Kontrast bei der Farbgebung, schlägt eine Brücke zwischen zeitloser Eleganz und aktuellem Hightech Design.
Obwohl das Gehäuse grundsätzlich einen überaus kompakten und robusten Eindruck macht, sind punktuell doch noch einige Problemstellen auszumachen. Beispielsweise im Bereich des Slot-In Laufwerkes, oder aber auch beim Displaydeckel. Beim Verkaufsmodell sollte auch am Schließmechanismus des Bildschirmes noch etwas nachgebessert werden, der bei dem getesteten Pre-Sample deutlich zu wenig Schließkraft zeigte.
Das Fujitsu-Siemens Amilo Si3655 bietet für ein kompaktes Notebook im 13.3 Zoll Format eine durchaus großzügige Anschlussausstattung. Dazu gehört etwa ein DVI-I Anschuss oder aber ein eSATA Port zum Anschluss einer externen Festplatte. Auch die Lage der Ports ist als überaus benutzerfreundlich zu bezeichnen.
Grundsätzlich gut gefallen hat die Tastatur des Notebooks, wenngleich es sich im getesteten Modell auch um eine Version mit amerikanischem Layout gehandelt hat. Tastenanordnung als auch das Tippgefühl geben kaum Anlass zu Kritik. Bereits sehr oft anzutreffen sind die berührungssensitiven Tasten, die eine Eingabe ohne mechanische Teile ermöglichen, und sich so insbesondere für die Betonung eines schlichten und geradlinigen Designs eignen.
Das Display mit einer Auflösung von 1280x800 Pixel zeigte im Test eine ausgesprochen gute Helligkeit bei etwas unterdurchschnittlicher Ausleuchtung. Nachteile des leuchtstarken Panels sind vor allem seine spiegelnde Oberfläche, die sich besonders im Outdoor Einsatz ungünstig bemerkbar macht, als auch der vergleichsweise enge vertikale Blickwinkelbereich.
Hinsichtlich Leistung kommt die neue Centrino 2 Plattform von Intel, in Verbindung mit neuer T9400 Core 2 Duo CPU und GMA X4500HD Grafik voll zu tragen. Das Amilo zeichnet sich damit durch erstklassige Anwendungsperformance sowie einer passablen Grafikleistung, deutlich über jenen bisherigen integrierten Grafikchips aus. Für professionelle 3D Anwendungen und Games sind jedoch nach wie vor zu geringe Leistungsreserven vorhanden.
Hoch anzurechen ist dem Amilo Si3655 auch das gute Abschneiden bei den verursachen Emissionen. Dank Silent-Mode kann der Laptop beinahe lautlos betrieben werden, und die gemessenen Oberflächentemperaturen des Gehäuses bleiben stets im grünen Bereich. Mit dem für den Verkauf bestimmten P8400 und P8600 Prozessoren sollte sich hier außerdem noch eine weitere Verbesserung einstellen.
Die Akkulaufzeit des Notebooks reicht mindestens etwa 1.5 Stunden bis hin zu 4.5 Stunden bei maximalen Energiesparoptionen. Speziell die Laufzeit bei DVD Wiedergabe von etwas mehr als zwei Stunden bzw. im WLan Betrieb von mehr als drei Stunden sind im praktischen Einsatz des Gerätes durchaus hilfreich.