Test Dell XPS M1730 mit 8800M GTX SLI
Doppelherz. Für einen saftigen Aufpreis von 490 bzw. 780 Euro erhält man das XPS M1730 nun auch mit zwei GeForce 8800M GTX SLI Grafikkarten. Damit rüstet Dell sein Gaming-Flaggschiff auf die neueste und derzeit schnellste Grafiktechnologie auf. Wie sich die neuen Grafikkarten auf Performance und Emissionen auswirken und ob sich der Aufpreis lohnt, erfahren Sie in folgendem Testbericht.
Am massiven Gehäuse des XPS M1730 änderte Dell mit Einführung der 8800M GTX SLI Grafikkarte nichts. Features wie LED Beleuchtung, Gaming-Zusatzdisplay und auffällige Formgebung bleiben gleich. Auch die robuste Verarbeitung bestätigte sich bei diesem Testgerät erneut. Daher können wir für eine detaillierte Analyse auf unseren früheren Testbericht des XPS M1730 mit 8700M GT SLI verweisen.
Auch bei den guten Eingabegeräten änderte Dell nichts und unsere Beschreibung im letzten Test lässt sich auch hier anwenden. Die beleuchtete Tastatur bietet einen guten Tippkomfort. Jedoch kann es auf die Dauer zu Ermüdungserscheinungen kommen. Das Touchpad arbeitete im Test wiederum einwandfrei präzise.
Auch in unserem aktuellen Testgerät war ein 1920x1200 Pixel auflösendes 17" WUXGA Panel mit spiegelnder Oberfläche verbaut. Die durchschnittliche Helligkeit lag bei ähnlich guten 220 cd/m² (213 im letzten Test). Auffällig war jedoch die sichtbare "fleckige" Helligkeitsverteilung bei Darstellung eines schwarzen Bildes.
Trotz der guten Helligkeitswerte, spiegelte das Display in hellen Umgebungen (Frühsonne im Büro) enorm und eignet sich unserer Meinung nach nicht zum täglichen Arbeiten. Für abendliche Spiele- und Filmsessions gefällt jedoch der maximale Kontrast von über 640:1.
Mehr Details über die Blickwinkel (inkl. Video), Farbgebung und Reaktionszeit erfahren Sie in unserem früheren Test des XPS M1730 hier.
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Ausleuchtung: 72 %
Kontrast: 625:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Nun zu der wichtigsten Neuerung unseres Testgerätes, der Leistung der zwei Nvidia GeForce 8800M GTX im SLI Verbund. Zur Seite stand dem GPU Gespann noch der "alte" Core 2 Duo T7700, da die neuen Penryn Core 2 Duo zum Testzeitpunkt noch nicht eingebaut wurden (derzeit jedoch nur noch mit Penryn CPUs erhältlich).
Im Vergleich zur 8700M GT SLI Lösung trumpft die neue 8800M Grafikkarte auf. Bis zu 109% mehr Leistung (Lightsmark 2004) und durchschnittlich 44% in unseren Tests zeigen ein deutliches Bild. Einzig Doom3 in der Einstellungsstufe Ultra zeigte eine 13% schlechtere Performance (mit 122 fps jedoch immer noch sehr gut) als zwei 8700M GT. Dies könnte am deutlich höheren Chiptakt der 8700M GT liegen (anscheinend bringt das Mehr an Pipelines bei Doom 3 nur wenig).
Im Vergleich zu nur einer einzelnen 8800M GTX Grafikkarte (in der Nvidia Systemsteuerung SLI deaktiviert), zeigt sich jedoch nur bei den synthetischen Benchmarks von Futuremark eine deutliche Leistungssteigerung. Bei aktuellen Spielen kommt es stark auf die Unterstützung von SLI an. World in Conflict, Crysis und Company of Heroes profitierten von der zweiten Grafikkarte mit 9%, 8% und 4% Geschwindigkeitszuwachs (überall in der höchsten Detailstufe) am meisten. F.E.A.R. und Supreme Commander zeigten etwa die selbe Leistung und Doom 3 bremste die 2. Grafikkarte sogar aus.
Leichte Performanceverbesserungen kann man auch der besseren restlichen Ausstattung zuschreiben. Zwei Seagate Festplatten im RAID 0 Verbund, 4 GB RAM (3,2 nutzbar in Vista 32 Bit) und der T7700 Prozessor (im Vergleich zum T7500 im vorigen Test) können durchaus einige Prozentpunkte ausmachen.
Die Anwendungsperformance ist, wie beim mit 8700M ausgestatteten Gerät, hervorragend und düfte mit den neuen Penryn Prozessoren noch etwas besser ausfallen (siehe unseren großen Penryn Vergleichstest).
3DMark 2001SE Standard | 30794 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 45520 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15615 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10824 Punkte | |
Hilfe |
World in Conflict
Der integrierte Benchmark von World in Conflict zeigt eine komplexe Kampfszene und dürfte als obere Grenze gelten. Im Test war die Einstellung 1024x768 - high - DirectX 10 mit durchschnittlich 31 Bildern pro Sekunde die wohl beste noch flüssig spielbare Auflösung.
Auflösung | Einstellung | min. | med | max |
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800x600 | very low, DX 9 | 69 | 120 | 249 |
1024x768 | medium, DX 9 | 21 | 52 | 134 |
1024x768 | high, DX 10 | 15 | 31 | 90 |
1024x768 | very high, DX 10 | 10 | 25 | 57 |
1920x1200 | very high, DX 10 | 4 | 14 | 32 |
Call of Duty 4
Der moderne Shoter war im Test in voller HD Auflösung 1920x1200 mit durchschnittlich 88 Bildern pro Sekunde flüssig spielbar. Die minimale Framerate sank im Test (Level 1) auf 60 fps und dadurch war der Spielgenuß absolut ruckelfrei - auch für online Matches geeignet.
Company of Heroes (1.7)
Das Echtzeitstrategiespiel CoH war laut eingebautem Benchmark nur in 1024x768 mit hohen Details flüssig spielbar (min:15, med:36, max 60 fps). Ein kurzer Test in 1920x1200 zeigte unspielbare 3 fps im Skirmish (mit Grafikfehlern). Hier könnten eventuell noch Verbesserungen am Grafiktreiber (von Nvidia) helfen.
Unreal Tournament 3
Der schnelle Multiplayer-Shooter UT3 zeigte im Test eine tolle Performance auf dem XPS M1730. Eventuell auch dank der unterstützten PhysX Karte war das Spiel in 1920x1200 mit maximalen Details voll spielbar (30-60 fps, im Mittel: 53 fps).
Age of Empires 3 - Asian Dynasties
Das relativ anspruchsvolle Echtzeitstrategiespiel von Microsoft fordert besonders bei großen Multiplayer-Schlachten die CPU und Grafikkarte. Im Test zeigte sich das XPS M1730 den Anforderungen gut geeignet. In der nativen Auflösung von 1920x1200 mit allen Einstellungen auf high (ausser Footprints) blieb das Spiel gut spielbar (20-60 fps). Nur ab und zu gab es kurze Einbrüche auf 0 fps (Steher).
Doom 3
Der OpenGL basierte Shooter gilt bereits als Klassiker unter den Gruselshootern und lässt sich in höchster Auflösung und höchsten Details flüssig spielen.
Doom 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | Ultra, 0xAA, 0xAF | 116.3 fps | |
800x600 | High, 0xAA, 0xAF | 121.5 fps | |
640x480 | Medium, 0xAA, 0xAF | 125.1 fps | |
640x480 | Low, 0xAA, 0xAF | 125.2 fps |
Quake 4
Das auf die Doom 3 Engine basierende Quake 4 bot uns ein ähnliches Bild. Selbst in höchster Auflösung in der Detailstufe "ultra" war flüssiges spielen mit durchschnittlich 60 fps möglich.
F.E.A.R.
Fear ist ein weiterer Gruselshooter, welcher jedoch per DirectX 9 die Grafikkarte(n) anspricht. Selbst in 1600x1200 und höchsten Details war Fear im Test mit durchschnittlich 56 fps voll spielbar.
F.E.A.R. | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | GPU: max, CPU: max, 0xAA, 0xAF | 76 fps | |
800x600 | GPU medium, CPU medium, 0xAA, 0xAF | 84 fps | |
640x480 | GPU min, CPU min, 0xAA, 0xAF | 117 fps |
Supreme Commander
Im Test mit dem CPU lastigen Supreme Commander verschlechterte sich die Performance drastisch bei höherer Gegneranzahl bzw grösseren Spielkarten. Im Einzelspielermodus bzw. bei kleinen Karten konnte man Supreme Commander in 1920x1200 und voller Pracht (high) ruckelfrei genießen. Bei großen Multiplayer Maps war jedoch nur noch eine Ruckelorgie zu vernehmen. Hier fehlte dem Core 2 Duo wohl einiges an Kraft.
Crysis
Das wohl derzeit Hardware-hungrigste Spiel auf dem Markt Crysis brachte auch die SLI Kombination von zwei 8800M GTX gehörig ins Schwitzen. In der Detaillstufe "high" war das Spiel nur in XGA Auflösung halbwegs flüssig spielbar (zwischendurch immer wieder ruckelige Phasen). Für vollen Spielgenuss müsste man noch weiter an der Einstellungsschraube drehen.
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High | 36.5 fps |
Anwendungsperformance
Die Anwendungsperformance ist besonders dank der zwei 200 GB im RAID 0 Modus sehr gut. In diesem Modus erreichen die zwei 200 GB Festplatten Performancewerte von aktuellen schnellen 3,5" Desktop-Festplatten (jedoch auf Kosten der Ausfallsicherheit und des Speicherplatzes). Dadurch sollte das XPS bestens auch für alle anspruchsvollen Anwendungsbereiche wie Videoschnitt, Fotobearbeitung und Programmierung geeignet sein. Für CAD oder 3D Rendering sollte man jedoch eventuell zur Precision Serie greifen wegen den zertifizierten Grafikkarten.
PCMark 05 Standard | 6458 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Bei der Lüfteraktivität merkt man den Einfluß der neuen Hochleistungsgrafikkarten am meisten. Sämtliche Messwerte sind deutlich höher als beim (praktisch flüsterleisen) Modell mit 8700M GT Grafik. Bereits im Idle Betrieb kann man die Lüfter deutlich mit mindestens 34 dB vernehmen (im Vergleich zu den kaum wahrnehmbaren 31.2 dB im letzten Test). Hier liegt das Dell nun im Rahmen von anderen bekannten DTR Notebooks.
Auch die maximale Geräuschentwicklung von 45 dB liegt deutlich über den 37.7 dB der 8700M GT Version. Trotzdem ist das subjektive Geräuschempfinden nicht sehr aufdringlich, aber relativ laut!
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.2 / 35.8 / 40.5 dB(A) |
HDD |
| 36.2 dB(A) |
Last |
| 40.5 / 45.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturverteilung ist im Vergleich zur 8700M SLI Version sehr ähnlich. Die häufiger und schneller laufenden Lüfter gleichen die höhere Temperaturentwicklung der 8800M Grafikkarten aus. Dadurch bleibt es bei unkritischen 41.4°C (maximal). Auch die Handballenauflagen bleiben angenehm kühl und dadurch ist keine Beeinträchtigung durch Hitze spürbar.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-3.8 °C).
Lautsprecher
Auch bei den Lautsprechern ergab sich für uns das selbe Bild, wie beim letzten Test. Die vier Speaker geben Musik gut und sauber wieder. Bässe sind durchaus vorhanden, erreichen jedoch nicht das Niveau von Notebooks mit separat bestückten Subwoofer. Die Maximallautstärke geht insgesamt ok auch wenn diese bei Musik und DVD Wiedergabe etwas höher ausfallen hätte können.
Die Akkulaufzeiten bleiben, wie zu erwarten war, außerordentlich kurz. Im Test lief unser Testgerät zwischen 60 und knapp 90 Minuten. Im Vergleich zur 8700M GT SLI verringert sich hier nur die Idle Laufzeit (ohne Last, minimale Helligkeit, kein Funk) von 110 auf 86 Minuten.
Da die mobile Nutzung des XPS schon wegen seines beachtlichen Gewichts begrenzt ist, fällt die kurze Akkulaufzeit nicht sehr negativ auf.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 73 / 86 / 88 Watt |
Last |
145 / 194 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Zusammenfassend kann man dem Dell XPS M1730 ein gutes Zeugnis ausstellen. Im Test liefen alle aktuellen Spiele ruckelfrei und meistens auch in den höchsten Detailstufen über den Bildschirm. Der Unterschied zur 8700M GT SLI Grafiklösung in unserem letzten XPS M1730 Test ist deutlich spürbar. Die erhöhte Performance erkauft sich das XPS jedoch mit einer deutlich höheren Lüfterlautstärke und einem gesalzenem Aufpreis.
Im Vergleich zu nur einer 8800M GTX Grafikkarte ist die Leistungssteigerung jedoch nur marginal. Hier bleibt nur auf eine bessere Treiberunterstützung zu hoffen (oder das Dell auch eine einzelne Grafikkarte (ausser der 8700M GT) anbietet. Derzeit ist die SLI Lösung im Vergleich zu nur einer Karte kaum zu empfehlen (jedoch kann man bei Dell leider noch nicht wählen).
Die restlichen Merkmale des XPS M1730 bleiben wie in unserem letzten Test und können dort im Detail nachgelesen werden. Von den guten Gehäusequalitäten über die passablen Eingabegeräte bis zu dem Spiegeldisplay.
Für Spieler, die weniger auf den Preis und hauptsächlich auf die Performance Wert legen, ist das XPS M1730 ein Empfehlenswerter Kollege, der dank LED Effekte auch auf jeder LAN Eindruck schindet.