Test Dell Adamo XPS Notebook
Luxus-Minimalist für Liebhaber.
Designverliebte Individualisten auf der Suche nach etwas Besonderem könnten im neuen Adamo XPS ein exklusives Stück der Begierde finden. Flach, edel, schick und dennoch funktional? Wir haben es uns angesehen.
Dells Adamo XPS ist in vielfacher Hinsicht außergewöhnlich. Die extravagante Displaykonstruktion, das insgesamt ultradünne Gehäuse, die hochwertigen Materialien und nicht zuletzt das sehr schicke Design führen die bekannten Tugenden des Adamo Thirteen konsequent weiter fort. Dennoch hat man ein komplett neu konstruiertes Modell vor sich, welches sich optisch stark vom Familienangehörigen unterscheidet. Hieran wird schon erkennbar, dass Dell diese Serie mehr als Machbarkeitsstudie denn als breites Massenprodukt definiert. Perfekte Voraussetzungen, um sich als Statussymbol oder Prestigeobjekt unter Kennern einen Namen zu machen. Unser Testmodell ist mit einem Core 2 Duo SU9400 Prozessor, einem 128GB SSD und 4GB RAM ausgestattet. Der Einstiegspreis liegt derzeit bei 1749,- Euro.
Hauptziel der Entwickler war es ein möglichst dünnes Gehäuse zu erschaffen, um auszuloten, wie weit man mit den aktuellen technischen Möglichkeiten kommen kann.
Erreicht hat man eine Höhe von 9,9-10,3 mm (dünnste und dickste Stelle in geschlossenem Zustand), die sich in der Praxis noch besser „anfühlen“, als man dies anhand der theoretischen Werte vermuten würde. Nimmt man, wie Apple beim MacBook Air, die wirklich dünnste Stelle mit hinzu, messen wir an den äußeren Kanten teilweise sogar unter 5 mm. Am meisten profitiert die Dell-Lösung von der geringen Maximalhöhe, die mit 10,3 mm fast halb so dick aufträgt, wie das MacBook Air, und somit insgesamt nochmals eine Nummer schlanker wirkt. Selbst das iPad von Apple wird mit 13,4 mm Dicke um einige Millimeter unterboten. Etwas großzügiger sind dagegen die Breite mit 340mm und die Tiefe mit 274 mm, die eher in die 15“ Regionen vorstoßen. Fast schon unterdimensioniert wirkt hier im Verhältnis die Bildschirmfläche.
Das Gewicht inklusive 20-Wh 6-Zellen-Akku beträgt 1,44 kg und liegt auch in dieser Disziplin nicht ganz auf dem Niveau des MacBook Air, welches lediglich 1,36 kg inklusive 40-Wh Akku auf die Waage bringt. Bei unserem Testgerät hat der Akku nicht 100% gesessen und wollte sich nur nach etwas Überredungskunst entnehmen lassen.
Die verwendeten Aluminiumbleche, die eine solch dünne Gehäusekonstruktion zusammen mit dem durchdachten Unterbau erst ermöglichen, verhelfen dem Subnotebook zum einen zu einer hochwertig steifen Festigkeit und belohnen den Anwender zum anderen mit einer sehr angenehmen Haptik. Nicht ganz wie erhofft, ist hingegen die Passgenauigkeit mancher Elemente gelungen, die aufgrund der schmalen Konstruktion fairerweise erwähnt auch etwas mehr auffallen als üblich. Die Oberfläche ist leicht angeraut und zudem als sehr pflegeleicht einzustufen. Fingerabdrücke adé. Anders als das Adamo Thirteen ist das Adamo XPS nur in einer aluminiumfarbenen Variante erhältlich.
Hinsichtlich der Ausstattung vertritt man auch beim Adamo XPS, wie in dieser Klasse üblich, die Auffassung: Weniger ist mehr. Direkt ins Gehäuse integriert hat man einen DisplayPort, zwei USB 2.0 (max. 27,6 MB/s), den Netz- und einen Kopfhöreranschluss. Einen separaten Mikrofoneingang, etwa zum Nutzen eines Headsets, findet man nicht und ist so auf das im Displayrahmen neben der 2.0 MP Webcam integrierte Mikrofon angewiesen. Zu einer kombinierten USB/eSata Lösung konnte man sich, vielleicht auch aus Platzgründen, wiederum nicht durchringen. Zusätzlich sind per externem Dongle DVI und 10/100 Ethernet verfügbar. Die Schnittstellen befinden sich wie bereits erwähnt allesamt im hinteren Bereich, sind gut erreichbar und sollten bei angeschlossener Peripherie zu keinerlei Behinderungen führen. HDMI und VGA sind ebenfalls als Dongle erhältlich, in dem Fall jedoch gegen Aufpreis.
Kabellose Verbindungen kann man sowohl per Bluetooth 2.1 als auch per W-LAN Draft-N herstellen. Ein UMTS-Modul ist nicht integriert und wird laut Dell, obwohl ursprünglich geplant, auch in Zukunft nicht verfügbar sein. Der seitlich integrierte SIM-Karten Slot bleibt also auf Dauer ohne Funktion.
Unterm Strich muss man also im Vergleich zum Adamo Thirteen auf die USB2.0/eSata Kombi und das UMTS-Modem verzichten. Im Vergleich zum MacBook Air hat man wiederum einen leichten Vorteil durch den zusätzlichen USB 2.0 und den weiteren Adapter.
Die Zubehörliste ist für Dell untypisch kurz und lässt nahezu keinerlei Konfigurationsmöglichkeiten zu. Man bietet optional einen erweiterten Supportzeitraum, Officepakete und vier verschiedene externe Laufwerke an. DVD-Brenner, Blu-Ray Combo oder 2 Festplatten (250GB/ 500GB) ergänzen nicht minder exklusiv die Hardwareausstattung. Inzwischen ist das Adamo XPS nicht mehr über Dell erhältlich, da alle für Deutschland verfügbaren Geräte nun über die Elektronikkette Media Markt vertrieben werden. Inwieweit die ursprünglichen Erweiterungen auch über diesen Vertriebsweg erhältlich sein werden, bleibt abzuwarten.
1 Jahr Garantie, Windows 7 Professional 64bit und ein paar altbekannte Vorinstallationen sind ansonsten nicht das, was man von einem Produkt dieser Kategorie erwarten kann. Da zeigt sich Dell sicherlich ein wenig knauserig, auch wenn es sich beim Adamo XPS in erster Linie um eine Machbarkeitsstudie handelt.
Tastatur
Das Adamo XPS hat anders wie das Adamo Thirteen keine hintergrundbeleuchtete Tastatur. Die „normalgroßen“ Tasten im Chiclet-Design verfügen zudem nur über eine kontrastschwache Beschriftung, die bei ungünstigen Lichtverhältnissen schlecht lesbar ist. Verwendet hat man auch hier ein metallenes Material, welches einen sehr hochwertigen Eindruck und satten Klang vermittelt. Die FN-Tasten sind außerhalb der Haupteingabe separat untergebracht und damit ein Teil der vielen kleinen Designelemente, die das Adamo XPS auszeichnen.
Beim ersten Schreiben stört man sich zunächst an der sehr ungewohnten Schräglage der Tastatur. Nach einiger Eingewöhnungszeit arrangiert man sich allerdings schnell damit und lernt die entspannte Handhaltung beim „10-Finger-Tippen“ zu schätzen. Diese wird vor allem dadurch erreicht, dass die Handballen, besser als gewohnt, entspannt aufliegen können und die Finger weniger als sonst den Tasten entgegenkommen müssen. Dies ist allerdings eine sehr subjektive Einschätzung. Je nach Gewohnheit könnte diese Position auch als unangenehm bewertet werden.
Die Tasten verfügen trotz geringer Platzverhältnisse über einen mittleren Hub mit gutem Anschlagverhalten. Insgesamt lässt sich damit angenehm schreiben. Hier biegt sich nichts durch.
Das Touchpad ist recht groß und verfügt über zwei eigenständige Eingabetasten. Die sensitive Oberfläche ist etwas tiefer liegend in die Handballenablage eingelassen und erregt durch die vorhandene Kante schnell Aufmerksamkeit, wenn man dabei ist, den Eingabebereich zu verlassen. Die Empfindlichkeit gegenüber Klicks und Mauszeigerbewegungen ist gut und die Gleiteigenschaften lassen ein flüssiges Arbeiten zu. Bekannte Mehrfingergesten werden ebenfalls unterstützt. Die Touchpadtasten sind leichtgängig und mit guter Reaktion angenehm zu bedienen.
Dell bezeichnet sein im Adamo XPS verwendetes Display als „innovativ“ und schürt damit natürlich enorm die Erwartungshaltung potentieller Kunden. Das, was wir vorfinden, ist dann aber doch nicht wirklich außergewöhnlich. Ein 13,4“ WXGA Breitbild-Display im 16:9 Format mit spiegelnder Oberfläche kennen wir auch schon aus vielen Konkurrenzmodellen und kann heutzutage lediglich als Hausmannskost bezeichnet werden. Schnell wird klar, dass mit „innovativ“ alleine die ungewöhnliche Bauform gemeint sein kann. Da wir dieses Thema bereits im Gehäuse-Kapitel abgehandelt haben, widmen wir uns nun eingehend den inneren Qualitäten.
Der im Adamo XPS verbaute Bildschirm verfügt zeitgemäß über eine LED-Hintergrundbeleuchtung und wird als 720p-Display bezeichnet. Tatsächlich finden wir, anstatt, der bei 720p regulären 1280x720 Pixel, wie vermutet eine Auflösung von 1366x768 Bildpunkten vor, was auch dem aktuellen Notebook-Standard entspricht. Damit wird HD-Material nicht ganz balkenfrei dargestellt, bietet aber gegenüber dem älteren 16:10 Format einen kleinen Vorteil. Dafür muss man im Vergleich zu 16:10 auf einige Pixel in der Vertikalen verzichten, was Dokumenten und Browserfenstern weniger entgegen kommt und ein erhöhtes Scrollverhalten erfordert. Die sich aus den Displaymaßen und der Auflösung ergebende Punktdichte von 119 dpi stellt einen, wie bei 13“-Notebooks üblich, guten Kompromiss dar. Der Desktop bietet die gleiche Fläche wie die meisten 15,6“ Notebooks, ohne, dass Symbole und Schriften zu klein würden.
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Ausleuchtung: 75 %
Helligkeit Akku: 323 cd/m²
Kontrast: 211:1 (Schwarzwert: 1.53 cd/m²)
Die Bildschirmhelligkeit lässt sich in 15 Stufen regulieren und erreicht maximal enorme 335 cd/m². Herunterdimmen kann man das Display bis auf 32 cd/m². Eine für Innenräume meist ausreichende Helligkeit von ca. 100 cd/m² erreicht man mit Stufe 4. Bereits hier zeigt sich jedoch der erste Nachteil der spiegelnden Panel-Oberfläche. Wegen der Spiegelbilder kann man nicht lange der Versuchung widerstehen, die eigentlich ergonomisch günstige Helligkeit soweit heraufzusetzen, bis die Spiegelungen überstrahlt werden und an Dominanz gegenüber den eigentlichen Bildinhalten verlieren. Die unregelmäßige Ausleuchtung von 75%, mit Helligkeitsabfall zum unteren Rand hin, ist im Normalbetrieb nicht zu erkennen. Lediglich bei einfarbigen Hintergründen ist der Unterschied von max. 80 cd/m² sichtbar.
Im Außenbereich hingegen kann man an Leuchtkraft nicht genug bekommen und nimmt gerne die Maximalleistung des Displays von über 300 cd/m² in Anspruch. Die Bildinhalte sind gut erkennbar, werden aber durch Umgebungsspiegelungen überlagert. Zwar wirkt sich der Spiegeleffekt etwas weniger stark aus, als bei der weniger helligkeitsintensiven Konkurrenz, dennoch muss man sich immer wieder darauf konzentrieren die eigentlichen Programm- oder Desktopinformationen herauszufiltern.
Der Kontrast liegt mit 219:1 etwas über dem Durchschnitt der sonst üblichen Werte, kann aber nicht für ein sattes Schwarz sorgen. Die Farben sind kaum kräftiger als wir es von vielen anderen Notebook-Displays her kennen, wirken aufgrund der glatten Oberfläche allerdings etwas brillanter im Vergleich zu den matten Bildschirmen. Der Farbraum liegt bei 62% des sRGB-Farbraums und 42% des AdobeRGB-Farbraums. Damit unterscheidet sich das Panel nicht von den Standard-Notebookdisplays. Für Bildbearbeitung wäre zumindest die Abdeckung des sRGB-Farbraums wünschenswert.
Aufgrund der schon mehrfach angesprochenen Gehäusekonstruktion verfügt das Adamo XPS über keine Verstellmöglichkeit des Displaywinkels. Hier ist der Nutzer nun in besonderem Maße auf ein Panel mit hoher Blickwinkelstabilität angewiesen, damit die feste Position nicht zum Nachteil ausartet.
Im horizontalen Bereich gelingt das unserem Testgerät auch ganz gut. Die Farben verfälschen beim Blick von der Seite nur wenig und die Inhalte bleiben immer gut erkennbar. Im vertikalen Bereich, wo wir wie gesagt mit einer festen Bildposition leben müssen, verändern sich die Farben bereits bei geringem Positionswechsel hin zu einem Invertieren oder einem starken Ausblassen. Hier kann man nicht wie üblich durch Änderung der Displayneigung eine Besserung herbeiführen, sondern muss den Kopf heben oder senken. In dieser Hinsicht hätten wir uns aufgrund des Gesamtkonzepts etwas mehr erwartet.
Als Basis dient im Dell Adamo XPS der genügsame Intel GS45 Chipsatz (Cantiga), der mit integrierter GMA 4500MHD Grafik und Intel Core 2 Duo SU9400 Prozessor ausreichend potente Komponenten zur Seite gestellt bekommen hat. Die 2-Kern-CPU (Penryn) verfügt über einen Takt von maximal 1,4 Ghz, 3 MB L2 Cache und einen FSB von 800 Mhz. Bezüglich Arbeitsspeicher kann man auf 4GB DDR3 zurückgreifen. Obwohl der Chipsatz bis zu 8GB unterstützt, ist das Adamo hinsichtlich der Aufrüstbarkeit etwas eingeschränkt, da es lediglich einen Steckplatz besitzt. Dieser ist mit einem 2GB Modul von Kingston bestückt und ergänzt so die fest installierten 2GB onboard.
Während alle von uns durchgeführten 2D-Grafikaufgaben wie erwartet problemlos bewältigt werden konnten, ist die integrierte Intelgrafik für aufwendige 3D-Berechnungen nicht geeignet. 624 Punkte beim 3D Mark`06 oder 737 Punkte beim Cinebench R10 OpenGL Shading lassen nur Basisaufgaben als lösbar erscheinen. HD Videos konnte die Intel GMA 4500MHD hingegen ruckelfrei in 720p als auch in 1080p Auflösung mit DXVA-Videoplayern wiedergeben. Flash-Videos im 720p Format liefen ebenso wie Kaufvideos aus dem iTunes Store (per iTunes) ohne Aussetzer ab.
Unsere 5 Testsongs unterzogen wir einer iTunes MP3 zu AAC Konvertierung und erreichten eine 15,3-fache Konvertierungsgeschwindigkeit. Das ist ein respektabler Wert, der die Einordnung durch unsere sonstigen CPU-Tests wie z.B. SuperPi 32M in 1916 sec und wPrime in 1877 sec. bestätigt.
3DMark 03 Standard | 1849 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1039 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 624 Punkte | |
Hilfe |
Mit dem Tool DPC Latency Checker haben wir das Dell Adamo XPS auch auf mögliche Latenzen überprüft, die insbesondere beim Anschluss externer Geräte für Synchronisationsfehler verantwortlich sein können. Dabei haben wir Tastatur und W-LAN, sowie einige externe USB-Erweiterungen miteinbezogen. Einige kritische Ausschläge hat bei unserem Testgerät das W-LAN Modul produziert. Nachdem wir dies deaktiviert hatten, fanden wir nur noch vorbildliche Werte vor. Eingaben per Maus, Tastatur oder Touchpad während der Messung führten zu keinen negativen Einflüssen. Ein Huawei K3520 UMTS-Stick verursachte hingegen ähnliche Ausschläge wie das W-LAN Modul.
PCMark Vantage Result | 3764 Punkte | |
Hilfe |
Zur Bewertung der Anwendungsleistung greifen wir neben den Programmtests auch auf den synthetischen Benchmark PC-Mark Vantage zurück. Die hier erreichten 3764 Punkte bestätigen den Eindruck, den wir bei Office, iTunes, Browser und Photoshop Elements gewonnen haben. Alle Arbeiten werden zügig verrichtet und profitieren auch von dem schnell ansprechenden Solid State Drive.
Als Massenspeicher hat man sich bei Dell für ein SSD mit 128 GB Kapazität aus dem Hause Samsung entschieden. Für ein Notebook dieser Klasse sollte der Speicherplatz in der Regel ausreichend groß sein. Nur, wer besonders viele und große Multimediadateien mit sich herumschleppen muss, wird um einen externen Daten-Container nicht herumkommen. Dafür wird man mit besonders niedrigen Zugriffszeiten (0,2 ms) und verhältnismäßig flotten Übertragungsraten (144 MB/s im Schnitt) belohnt. Auch im Crystal Disk Mark 2.2 erreicht der Festspeicher im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten dieser Größe hervorragende Werte. Die gefühlte Startgeschwindigkeit von Programmen ist sehr schnell.
Spielen ? Mit dem Adamo XPS ? Wohl eher nicht. Dennoch könnte so manch gestresster Manager zwischen zwei Meetings ein bisschen Entspannung bei einer Runde Sims 3 suchen. Dieses ist immerhin eines der meistverkauften Spiele und auch hinsichtlich der Hardwareanforderungen recht genügsam. Neben den niedrigen Qualitätseinstellungen bei einer Auflösung von 800x600 (27,5 fps) haben wir auch mal die native Auflösung bei unveränderter Qualität getestet und erhielten Frameraten von 21,2 fps. Für die ein oder andere Bildverbesserung ist dann allerdings keine Luft mehr, wenn Sims 3 nicht zur Diashow verkommen soll.
Sims 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
800x600 | low / off | 27.5 fps |
Geräuschemissionen
Ein großer Vorteil der kaum aufliegenden Gehäuse-Bauform zeigt sich bei unseren Emissionstests. Zusammen mit der Aluminiumhülle profitiert das Gehäuse, neben den Stromsparkomponenten, sehr von der luftigen Umgebung, die keinerlei Ansatzpunkte für Hitzestaus liefert. Dem entsprechend zurückhaltend zeigt sich der Gehäuselüfter. In allen Phasen ist dieser so gut wie nicht hörbar. Mit ständig unveränderter Drehzahl steigen die Geräuschemissionen selbst unter Last nicht über 29 dB(A). Das Adamo XPS ist damit leiser als viele andere Notebooks im Leerlauf. Hier zahlt sich auch das SSD als Massenspeicher aus, welches durch ein lautloses Arbeiten das bekannte Festplatten-Rattern stilvoll umschifft. Ideal für lärmempfindliche Ohren.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27.7 / 27.7 / 29.3 dB(A) |
HDD |
| 27.7 dB(A) |
Last |
| 29.3 / 29.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen, wenn man diese als solche überhaupt beschreiben kann, sind mit maximal 38°C im rekordverdächtig niedrigen Bereich und lassen keinerlei Anzeichen für etwaige Hitzeprobleme aufkommen. Die Aluminiumhülle fühlt sich selbst unter Last noch sehr kühl an. Nur zwei Messbereiche an der Oberseite werden „handwarm“.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+0.3 °C).
Lautsprecher
Der Sound der Lautsprecher, die sich beidseitig am Unterboden befinden, reichen für Office, Skype und Hintergrundmusik vollkommen aus. Trotz ihrer kleinen Bauart scheinen sie von ihrer Position und dem damit einhergehenden Abstrahlverhalten unter den Tastaturbereich zu profitieren. Zwar erkennbar höhenlastig ist die Charakteristik insgesamt recht ausgewogen und deutlich besser als von vielen Sub- und Netbooks gewohnt. Wer mehr will, muss wie gehabt zu Ohrhörern oder USB-Boxen greifen.
Das Dell Adamo XPS verfügt serienmäßig über einen 20-Wh 6-Zellen-Akku, der nicht fest verbaut ist, sondern sogar im laufenden Betrieb (Ruhemodus) gewechselt werden kann. Die für diesen Fall notwendige Energieversorgung liefert ein im vorderen Teil der Handballenablage integrierter Überbrückungs-Akku. Alternativ oder als Ergänzung zum Standardakku, bietet Dell optional eine 40-Wh Variante an, mit der die Laufzeit vermutlich verdoppelt/ verdreifacht (zusammen mit 20-Wh-Akku) werden kann. Allerdings ist dieser nicht für Europa vorgesehen und wird nur in den USA erhältlich sein.
Die bereits angesprochenen Komponenten im Adamo XPS sorgen zusammen für eine recht genügsame Leistungsaufnahme. Den Cantiga-Chipsatz GS45 gibt Intel mit einer TDP von 12 Watt und die SU9400 CPU mit einer TDP von 10 Watt an. Dazu kommen dann im Wesentlichen noch das LED-Display, das SSD und die Funkmodule. Insgesamt haben wir bei den Messungen der Leistungsaufnahme Werte von 6,4 Watt im Leerlauf bis 26 Watt unter Volllast erhalten. Das sind sehr ansehnliche Größen, die dem Testgerät eine überdurchschnittliche Genügsamkeit attestieren.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.4 / 12.4 / 13.5 Watt |
Last |
22.8 / 26 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
In eine besonders lange Akkulaufzeit kann das Adamo XPS diese Werte allerdings nicht ummünzen. Die Akkukapazität von 20-Wh ist dafür einfach zu gering. Erreicht haben wir mit maximalen Stromspareinstellungen (gedimmtes Display, alle Komponenten aus) beim Battery Eater Readers Test (maximal mögliche Laufzeit) zwar verhältnismäßig ansehnliche 193 min Laufzeit, mit praxisgerechteren Einstellungen (angepasstes Display, W-LAN an) reduzierte sich die Laufzeit beim „Internet surfen“ dann aber doch schon merklich auf 138 min. Eine unserer Filmdateien spielte das System 84 min lang ab. Das ist für die meisten Fälle zu kurz, das Ende wird verpasst. Unter Volllast mit allen Verbrauchern und maximaler Displayhelligkeit ermittelten wir beim Battery Eater Classic Test (Minimal mögliche Laufzeit) nur noch schlappe 40 min.
Um das schlanke Gehäuse verwirklichen zu können, musste Dell einige Kompromisse eingehen. Die Schräglage der Tastatur, sowie die daraus resultierende nicht immer stabile Standfläche, könnte manchen Angewohnheiten und Ansprüchen entgegenstehen. Das Standard-Display ist zwar sehr hell, leidet aber unter der spiegelnden Oberfläche und der vertikalen Blickwinkelabhängigkeit. UMTS, eSata, Cardreader oder ExpressCard-Schacht sind aus Platzgründen nicht integriert. Obwohl das Adamo sehr sparsam arbeiten kann, ist die Akkulaufzeit durch den kleinen 20-Wh Speicher stark eingeschränkt. Kleine Verarbeitungsmängel trüben zudem den Eindruck der sonst hochwertigen Materialien unnötig.
Doch das Adamo XPS kann auch begeistern. Dünn wie ein Taschenrechner hat es einen ganz besonderen Reiz. Das "Dünne" passt problemlos in jede Aktentasche und kann mit Leichtigkeit so manchen Schreibblock ersetzen. Der „Immer dabei Faktor“ ist in hohem Maße erreicht worden. Die Leistungsfähigkeit ist für die angestrebte Zielgruppe sehr ansehnlich und profitiert im Alltag insbesondere von dem schnellen Solid State Drive. In jeder Situation bleibt das Subnotebook stets leise und kühl. Die vorhandenen Schnittstellen sind ausreichend und durch einige externe Adapter erweiterbar. Zuletzt bleibt noch das ungewöhnliche Design, mit so manchem schicken Detail, welches in jedem Fall Aufmerksamkeit erzeugt.
3 Jahre Garantie, einen ergänzenden 40-Wh Akku oder ein externes optisches Laufwerk im Lieferumfang, hätten dem Adamo XPS angesichts des Preises gut zu Gesicht gestanden. So müssen technikinteressierte Liebhaber entweder den ein oder anderen Kompromiss eingehen oder den Geldbeutel noch etwas weiter öffnen, als dies der Einstiegspreis von 1749,- Euro eigentlich verlangen würde.